@Bishamon@Optimist@perttivalkonenAlso ich bezog mich auf euren Disput zu Lukas 19,12-27
Das war in Grundzügen deine Auslegung
@OptimistOptimist schrieb:Ein Knecht der alles verliert oder keine Frucht bringt - ganz bewusst - von dem kann eben nicht gesagt werden, dass er Fleiß zeigte.
Deswegen kann es also auch nicht so gesagt werden wie du es formulierst.
Optimist schrieb:jetzt ahne ich so bisschen wie du das evtl. gemeint hattest.
Nun eine andere Antwort von mir:
Ein Knecht, der alles verlor (was ja einen Grund hatte, denn er brachte keine Frucht - ganz bewusst nicht - ), ist offensichtlich "vom Glauben abgefallen".
Und dass so jemand nicht ins Reich kommen kann, wird in der Bibel deutlich gesagt.
(und in Lukas sieht man, dass er es auch gar nicht will, denn er erkennt den König nicht an, hat was gegen ihn)
Optimist schrieb:Dann ist ein Glaubender trotzdem gerettet, so gehts für mich aus der Bibel hervor.
Optimist schrieb:Ja, das geht auch aus der Bibel an anderen Stellen hervor. Aber gerettet sind halt erst mal alle Knechte (Glaubende), vorausgesetzt sie fallen nicht vom Glauben ab.
Ich denke du hast den Sinn richtig erfasst.
Bei meinem Hinweis, dass man immer die Situationslogik und den Kontext der Stelle beachten muss, habe ich diese Stelle nochmals gelesen und mir ist ein Licht aufgegangen. Denn die Situation hier wird exakt beschrieben. Hier nochmals die Stelle:
Gleichnis von den anvertrauten Pfunden
11 Während sie aber dies hörten, fügte er noch ein Gleichnis hinzu, weil er nahe bei Jerusalem war, und sie meinten, dass das Reich Gottes sogleich erscheinen sollte. 12 Er sprach nun: Ein hochgeborener Mann zog in ein fernes Land, um ein Reich für sich zu empfangen und wiederzukommen. 13 Er berief aber zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich wiederkomme! 14 Seine Bürger aber hassten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser über uns König sei! 15 Und es geschah, als er zurückkam, nachdem er das Reich empfangen hatte, da sagte er, man solle diese Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, zu ihm rufen, damit er erfahre, was ein jeder erhandelt habe. 16 Der erste aber kam herbei und sagte: Herr, dein Pfund hat zehn Pfunde hinzugewonnen. 17 Und er sprach zu ihm: Recht so, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu warst, sollst du Vollmacht über zehn Städte haben. 18 Und der zweite kam und sagte: Herr, dein Pfund hat fünf Pfunde eingetragen. 19 Er sprach aber auch zu diesem: Und du, sei über fünf Städte! 20 Und der andere kam und sagte: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, das ich in einem Schweißtuch verwahrt hielt; 21 denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist; du nimmst, was du nicht hingelegt, und du erntest, was du nicht gesät hast. 22 Er spricht zu ihm: Aus deinem Mund werde ich dich richten, du böser Knecht! Du wusstest, dass ich ein strenger Mann bin, der ich nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe? 23 Und warum hast du mein Geld nicht auf eine Bank gegeben, und wenn ich kam, hätte ich es mit Zinsen eingefordert? 24 Und er sprach zu den Dabeistehenden: Nehmt das Pfund von ihm und gebt es dem, der die zehn Pfunde hat! 25 Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat ja schon zehn Pfunde! 26 Ich sage euch: Jedem, der da hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. 27 Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie König würde, bringt her und erschlagt sie vor mir!
Wie wir hier ganz am Anfang lesen erwarteten die Menschen und die Jünger Jesu eine unmittelbare Erlösung von der verhassten Besatzung der Römer. Und das anschließende eintreten des messianischen Friedensreiches. Und erst jetzt wird die Stelle verständlich. Jesus spürt, dass er die Erwartungen der Menschen nicht erfüllen wird, und bereitet seine Jünger vor, auf langes ausharren, auf festhalten am Glauben.
Die Situation wird an dieser Stelle eindeutig beschrieben. Es geht hier nicht um Chef-Angestellte-Beziehung, sondern um bedingungsloses festhalten am Glauben, trotz sehr widriger Umstände. Bei diesem Gleichnis werden 5 Akteure beschrieben. Der König, da ist klar, es geht um Gott und seinen Gesandten Jesus. Der ganz fleißige, der nicht nur am glauben festgehalten hat, sondern auch viel Gutes gemacht hat, wird auch am meisten belohnt. Der andere Knecht, der auch im Glauben festgehalten hat aber nicht so viele gute Werke vorweisen kann, wird auch belohnt. Beim dritten Knecht handelt es sich um einen sogenannten namensgläubigen, der zwar seine Zugehörigkeit zu einer bestimmten religionsgruppe nicht leugnet, aber den wahren Glauben schon längst verworfen hat. Leider gibt es solche namenschristen haufenweise in unserer heutigen Zeit. Bei der fünften Gruppe ist es auch klar, das sind aktive Feinde Gottes. Und wenn es heißt, wer etwas hat, dann wird dazu gegeben, und wer nichts hat, dem wird auch das wenige was er hat weggenommen werden, dann geht es um nichts anderes als um festhalten am Glauben und am vertrauen in die Verheißungen Gottes