Unik schrieb:Die meisten rel. Gläubigen, die ich kenne und mit denen ich im Diskurs stand, verhalten und denken gar nicht wie solche. Sie sprechen in absolutistischen Aussagen, untereinander und oft auch Atheisten gegenüber.
Wage ich sehr zu bezweifeln. Wahrscheinlich hast Du bei vielen nicht mal mitbekommen, daß es sich um Christen handelt. Du sitzt da einem massiven
confirmation bias auf.
Unik schrieb:Rel. Glaube sowie Gottesglaube ist aber regelmäßig irrationaler Glaube
Du hasts irgendwie mit Tatsachen, die Du anderen aufs Auge drückst. Noch so'n Bias, an anderen zu "sehen", wie man vielmehr selber drauf ist.
Unik schrieb:denn er basiert auf keinen wissenschaftlichen Fakten
Das meiste, was Du annimmst, basiert nicht auf wissenschaftlichen Fakten, angefangen mit "morgen geht die Sonne auf" (ohne "Aufgehen"-Definitionsdebatte). Wissenschaft erzeugt auch überhaupt keine Fakten. Vielleicht meinst Du ja Empirie, aber es sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben, daß Empirie auch nicht so interpretationsunabhängig ist, wie viele - ääähm - glauben. Und Glauben stützt sich durchaus auf Empirie, nicht ohne diese zu interpretieren, versteht sich. Dabei von irrational hier und rational da zu sprechen, da verfließen
zumindest die Grenzen...
Unik schrieb:Korrekt also: Die Bibel ist ein irrationales Glaubensbuch
Irgendwie fehlt mir da gerade der Aufweis. Deine zahlreichen Behauptungen zuvor, nun ja, Behauptungen eben...
Unik schrieb:für ein Faktum wie "Christ"-Sein, analog wie Mensch-Sein, oder Atheist-Sein, bedarf es wissenschaftlicher Validät, die es bei Christen nicht gibt.
So viele Behauptungen. Etwa daß Atheistsein auf wissenschaftlicher Validität fuße. Kleiner Merkspruch: Die Abwesenheit eines Beweises ist kein Beweis der Abwesenheit.
Ansonsten vergleichst Du hier gerade Äpfel mit, ja, womit eigentlich, mit Manierismus, mit E oder mit rot? Menschsein und Christsein funktionieren als Begrifflichkeit nun mal sowas von nichtvergleichbar.
Und es bleibt dabei, daß es Geozentriker, Stringtheoretiker, Verschwörungsgläubige, Buddhisten,
Multiregionalisten,
Out-of-Africa-Anhänger und vieles andere gab und gibt, ohne daß deshalb das, wovon sie überzeugt waren bzw. sind, Realität sein muß. Und so gibt es auch Menschen, die an Christus glauben, ohne daß es ihn deswegen zwingend geben müsse. Die man "Christen" nennen kann.
Unik schrieb:Ein Schöpfer ist kein Bestandteil der Entstehungstheorie.
Allein Ockhams Rasiermesser trennt ihn präzise und einfach heraus.
Das erste ist schon wieder so ne Behauptung. Und das zweite vermag dies nicht zu fundieren. Denn Occams Rasiermesser taugt nicht für den Beweis, was wirklich (passiert) ist, sondern nur als Messer für die einfachste Erklärung. Wenn ein Mann mit Hund an einer Stelle in den Wald geht und nach einer gewissen Zeit an einer anderen Stelle mt seinem Hund wieder rauskommt, dann ist die einfachse Erklärung, die beiden sind auf dem kürzesten Waldweg mit Geschwindigkeit XY entlang gegangen. Tatsache aber tollte der Hund mal hier hin, mal dort, dann machte der Mann noch nen Abstecher zur Waldschänke für nen Kurzen im Stehen, und schließlich rannten sie ein Weilchen den längeren Weg entlang.
Occam hat übrigens mit seiner Methodik nen Gottesbeweis aufgestellt. Kant hat zwar gezeigt, daß dies kein Gottesbeweis ist, aber eben auch nur in - guter - occamscher Manier. Der Beweis bleibt, nur das so Bewiesene muß nicht Gott sein. Ich hab diesen Beweis hier nebenbei (in Kantscher Bereinigung) angebracht.
Unik schrieb:Die Behauptung der Kreationisten ist aber Schöpfung von Komplexem.
Mir egal. Du hast keine Einschränkung (bezogen rein auf Kreationisten) gebracht, Du hast hier sehr generelle Behauptungen abgeladen.
Unik schrieb:Wenn bei Gott keine Ausnahme gemacht werden muss, dann auch nicht beim Universum.
Irrtum. Alles, was wissenschaftlich beschreibbar ist, unterliegt Bedingungen. Sonst wäre es nicht wissenschaftlich beschreibbar. Eine "unverursachte Erstursache" kann nicht Teil dieses Universums (oder das Universum selbst) sein, denn alles daran ist "verursacht", unterliegt Regeln, wird von diesen bedingt. Die "unverursachte Erstursache" kann aber nichts "bedingtes", nichts Abgeleitetes sein. Kann wissenschaftlich nicht beschreibbar sein. Ist per definitionem: meta-physisch. Muß kein Gott sein, überhaupt nichts "Persönliches" mit Wille, Absicht, Plan.
Unik schrieb:Tatsächlich besteht das Universum aus sehr einfachen Bausteinen.
Hmmm, einfach ist da relativ. Und auch eine Frage der mangelnden Wahrnehmbarkeit der inneren Komplexität.
Unik schrieb:Die aus diesen einfachen Bausteinen entstandene Komplexität hat sich entwickelt.
Jedenfalls ist das eine gute wissenschaftliche Annahme.
Unik schrieb:Sinn lässt sich nur durch Ziele erreichen. Sind sie erreicht, und können keine neuen mehr gesetzt werden; entsteht eine Sinnkrise, führt bei manchen sogar zu Depressionen. Es gibt keine endgültigen Ziele. Man kann sich nur immer wieder neue Ziele setzen, und damit Sinn generieren.
Die Mormonen haben in ihrer Heiligen Schrift, dem Buch Mormon, einen schönen Vers (2.Nephi2,25):
Adam fiel, damit Menschen sein können, und Menschen sind, damit sie Freude haben können.
Ja, "Freude haben können" kann man, wenn man will, "Ziel" nennen. Aber keines, das man erreicht und dann wieder ohne da steht und depressiv wird.
Auch der Truthkeeper hatte ja, diesmal aus Jesaja, so ein Sinn-Ziel benannt: die Erde bewohnen. In 1.Mose2,15, dem Adam-Eva-Schöpfungsbericht, steht was Ähnliches, ebenfalls ne Art Sinnstiftung:
Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.
Nicht nur irgendwo wohnen, sondern diesen Wohnort auch gestalten - und bewahren! Verantwortung übernehmen. Dienen.
Auch hier kann ich nicht sehen, daß Deine Erläuterung zu Deinem
Unik schrieb:Es gibt einfach keinen endgültigen Lebenssinn.
wirklich erwiesen wäre.
Unik schrieb:Das Universum folgt nur einem unbewussten Selbstzweck ohne Sinn.
Jedenfalls können wir das Universum so beschreiben, ganz nach Occams Balbierwerkzeug. Und das ist auch gut so. Das heißt aber nicht, daß deswegen ein Sinn ausgeschlossen wäre.
In einem guten Roman passieren auch alle Ereignisse so, daß sie "rein innerweltlich" nachvollziehbar sind, ohne Plan und Absicht. Dennoch wissen wir, daß der Autor sich dabei was gedacht hat, daß diesunddas gerade jetzt und gerade so passiert ist. Zum Glück ist das aber beim Lesen nicht so offenkundig, denn wenn wir beim Lesen merken "na diese Wendung tritt jetzt aber nur ein, damit die Handlung jetzt diesen Bogen machen kann", würde uns der Lesegenuß flöten gehen. Der Autor wäre ein Stümper, weil seine Welt "aufgesetzt" wirkt, nicht "natürlich". Und auch ein "Schöpfer Himmels und der Erden" wäre nach meinem Dafürhalten so ein Stümper, wenn das, was mir passiert, nicht passiert, weil die Dinge eben so passieren, rein innerweltlich. Nein, ein guter Roman wie eine gute Schöpfung läuft so, daß Dinge passieren, weil sie eben so passieren, nicht "weils der Handlung dient, inhaltlich aber unlogisch wäre".
Unik schrieb:Was bitte soll sein Endziel mit dem ganzen sein?
Also zumindest ich les bei nem neuen Buch nicht erst das Ende. Ich laß es lieber auf mich zukommen, worauf das alles hinauslaufen wird. Auch wenn ich es mir manchmal wünschen würde, ein bisserl mehr zu wissen. Es ist gut, wie es ist.
Unik schrieb:Sowas gibt es nicht.
Du bist wirklich schnell bei absoluten Tatsachenbehauptungen.
Unik schrieb:Ich habe noch keine nützliche Textstelle aus der Bibel finden können, die Bibel soll aus 738 765 Wörtern bestehen, und nix sinnvolles für bei klaren Verstand, rational denkende Menschen.
Und jetzt beleidigste den Brecht auch noch.