UweausAurich schrieb:Danke für deine Hinweise. Könnte ich, wenn möglich Internet-Quellen erhalten. Da muß ich mich eben durchbeißen.
Für Kommentare gibt es keine Links, auc nicht für die kommentierte Elberfelder (unkommentiert, also rein der Text, gibts natürlich).
UweausAurich schrieb:Im Garten Eden hat Gott-Vater nicht zu sich selbst gesprochen, sondern zu einer weiteren Person!
Hat er nicht. Das "laßt uns Menschen machen" etc. ist ein sogenannter
pluralis deliberationis, ein Plural der Selbstberatung, Selbstaufforderung u.ä.. Selbst im Deutschen kennen wir das: "dann wolln wir mal", allein vor sich hin gesagt. Ein weiterer
pluralis deliberationis begegnet z.B. in 1.Mose11, der Turmbaugeschichte. In Vers 7 sagt Gott
Wohlan, lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht [mehr] verstehen!
aber der einzig agierende im direkt Folgenden ist "der HERR", also der Sprecher.
Auch in "siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner" meint das "unsereiner" keine Mehrheit, sondern es handelt sich um einen generischen Plural, vergleichbar mit dem generischen Singular "der Mensch" im selben Satz, der, wie Du selbst angesprochen hast, eine Mehrzahl meint, nämlich die Gesamtheit. Auch das "unsereiner" meint die Gesamtheit, ohne daß damit ausgesagt würde, es müsse mehr als einer sein.
UweausAurich schrieb:Da Gott ein ewiges Wesen ist, sind seine Bündnisse auch ewig – frei zitiert ohne Schriftstellen.
Putzigerweise hat jeder geschlossene Bund schon mal einen zeitlichen Anfang. Er ist also schon mal ein zeitliches, kein ewiges Phänomen. Ob so ein Bund nun von da an ewig gilt oder auch nur zeitlich begrenzt, das kannst Du jedenfalls nicht aus der Ewigkeit Gottes heraus folgern, da Gott schließlich in beide Richtungen ewig ist.
Ähnlich argumentiert übrigens auch Paulus im Neuen Testament, in Galater3,8-26. Und schon im Alten Teatament ist die Rede davon, daß ein gottgegebener Bund endet, nämlich wenn ein neuer Bund von Gott kommt. Jeremia31,31-32:
Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schliesse ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, - diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der HERR.
Die Sache ist nämlich die: ein Bund wird zwischen zwei Seiten geschlossen. Mag die eine Seite, der HERR, auch ewig sein, die andere Seite, der Mensch, ist es nicht.
UweausAurich schrieb:Nun habe ich ein Problem: Warum sollen wir uns nicht scheiden lassen, wenn wir doch nur bis der Tod uns scheidet in einer Ehe sind. Für mich kann es nur bedeuten, daß das Ehe-Sakrament auch ein ewiges Bündnis mit Gott-Vater darstellt.
So dachten auch die Sadduzäer, die nicht an die Auferstehung glaubten, und die Jesus mit der Frage konfrontierten, mit wem eine wiederverheiratete Witwe im ewigen Leben denn nun wirklich verheiratet sei. Jesus aber lehnt das Ehekonzept für das Himmelreich ausdrücklich ab. Matthäus22,29-30:
Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt, noch die Kraft Gottes; denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel Gottes im Himmel.
UweausAurich schrieb:Und dann wird mit dem „Himmelreich“ aus der Schriftstelle Matthäus 19,12 ein Schuh draus.
Nämlich diejenigen, die sich für das „Himmelreich“ unfähig gemacht haben, sind nach diesem Leben auf der Erde ungeeignet, unbegabt, unakzeptabel in der Nähe Gott-Vater zu verweilen -oder?
Das hieße also, daß auch die verschnitten Geborenen oder die durch äußere Umstände (durch andere Menschen) Verschnittenen "unfähig für das Himmelreich" wären. Glaubst Du echt, Gott schmeißt einen ausm Himmel wegen Impotenz???
UweausAurich schrieb:Von welcher Variation für das Ehe-Sakrament muß ich ausgehen? Um zu Gott-Vater zurückkommen zu können?
Wo finde ich klarere Schriftstellen?
Bei dieser Fragestellung kann ich Dir nicht weiterhelfen. Weil ich die darin enthaltenen Voraussetzungen schon nicht teile. Ehe vs. Ehelosigkeit hat nichts mit "zu Gott zurückkehren" zu tun, und für ein Sakrament halte ich es auch nicht.