instinct schrieb am 11.04.2007:Vollständigkeit ist etwas worüber ich mir weniger Gedanken mache, als darüber,dass die Bibel nicht das ist, was sie wahrscheinlich zu Anfang war, sie ist als einMachtinstrument missbraucht worden, und der Inhalt ist vollkommenirrelevant*.
Das kommt der Sache sehr nahe.
Das Alte Testament wird mitdem Codex Alexandrinus, dem Codex Vaticanus, dem Codex Sinaiticus als Septuaginta insGriechische übersetzt und enthält zusätzliche Texte, die je nach(
http://www.olivetree.com/bible/index.php (Archiv-Version vom 08.06.2007)) Glaubensdeutung abgelehnt werden. AusrangierteBibelfragmente 1850 n.C. in der Synagoge von Kairo gefunden und die Schriftrollen vomToten Meer (1947 - 1961 n.C.) sind das Ende eines einheitlichen hebräischen Urtextes.Trotz der Kanonisierung existierten mehrere abweichende Thora-Versionen, neben derSeptuaginta vor allem der Samaritanische Pentateuch um 350 v.C. Die Unterschiede zumvereinheitlichten masoretischen Text sind erheblich. Zitate von Tertullian um 200 v.C.sind die ältesten noch erhaltenen lateinischen Texte. Insgesamt 118 Papyri in Griechischmit kleineren Texten stammen aus der Zeit ab 150 n.C. Die 1897 n.C. und 1904 n.C inÄgypten gefunden Oxyrhynchus-Papyri waren erst nach dem Fund von Nag Hammadi von 1945n.C. mit 52 Texten in Koptisch als Teile des Thomasevangeliums zu erkennen, das um 340n.C geschrieben wurde, dem Verfasser der Bibel unbekannt war und heute noch Theologendurch ihren Inhalt verunsichern.
Von Anfang an gab es immer mehrere Wahrheiten undviel Betrug. Neben den vier Evangelien der Vulgata gab es etwa 200 andere Evangelien, dieSchriften der Apologeten bis ins 200 Jahrhundert erwähnen kein einziges. Clemens vonAlexandria (150 -215 v.C.) schreibt im 1958 gefundenem Brief an einen Theophil „Ist esein Wunder, dass es im Christentum so viele unechte Evangelien gibt, wenn die Wahrheitvorsätzlich und nachweislich unter dem Verbrechen des Meineids bestritten werden soll“.Evangelisten wie etwa Marcion in Rom haben ab 100 v.C. aus den noch wenigen bekanntenTexten, Mythen und viel Aberglauben ohne Kenntnisse in Naturwissenschaft eifrig drauf losphantasiert. Hasen sind Wiederkäuer, Fledermäuse sind Vögel, Vögel und Insekten haben 4Füße, Schlangen fressen Erde, Kamele haben keine gespaltenen Hufe, wenn bei der Zeugungfarbig gestreifte Stäbe in der Tränke liegen werden gemischt farbige Tiere geboren usw.
Der Ort Nazareth wird erstmalig in Texten unter Kaiser Constantin um 300 n.C.erwähnt. In der Liste des Flavius Josephus (37 n.C. – 100 n.C) mit 63 Orten in Galiläaexistiert weder Nazareth noch Kapernaum und andere. In Nazareth gibt es keinerleiarchäologischen Funde, die ein Alter von 2000 Jahren belegen. Josephus berichtet inseinen Antiquitates Judaicae (Ant 20,200) über die Hinrichtung des Jakobus, einen BruderJesu, der Christus genannt wird. Josephus war Jude und wäre aus der Synagoge verbanntworden, hätte er in seinen Schriften jemanden als den Messias bezeichnet, dasTestimonium-Flavianum ist offensichtlich eine Fälschung. Eusibus, der Bischof von Antioch190 -203 n.C., beklagt sich in einem 1886 gefundenen Text über das Petrusevangelium undandere, nichts wäre davon den christlichen Schreibern bekannt, Schriftstil und Wortwahlwürden sich derart von anderen Evangelien unterscheiden, dass es sich nur um absurdeFälschungen handeln kann die zurückzuweisen sind. Harnack (1851-1930 n.C.) listet hierzu29 gravierende Abweichungen in der Geschichte der letzten Tag von Jesus auf. Auch allePaulusbriefe tauchen erst lange nach seinem Ableben auf, Papyri in Originalschrift gibtes nicht.
Die Konzile von Laodicea (363 n.C) und Carthage (381 n.C) schließenBücher wie Offenbarung, Weisheit, Tobit, Judith, Makkabäer und weitere aus. Texte übereinen Messias in Aramäisch, Hebräisch und Altgriechisch wie Evangelien der Nazaräer,Ebionäer, Hebräer und der Zwölf oder einzelne Jesus Logien werden ebenfallsausgeschlossen. Auf den frühen Konzilen ging es neben der Häresie der Eunomianer,Arianer, Semiarianer, Sabellianer, Marcellianer, Photinianer, Pneumatomachen,Apollinaristen um Macht und Pfründe. Mord und Bestechung war unter den damaligenBischöfen wie St.Cyril, Pope von Alexandria, üblich und werden so berichtet. DerNachfolger Dioscoros ermordet Flavian, den Bischof von Alexandria, mit Fußtritten. Der383 n.C. von Papst Damasus I beauftragte Vulgata Verfasser Hieronymus warnte seinenAuftraggeber in den vielen differierenden Quellen wäre schwerlich die Wahrheitanzutreffen und berichtet über geheime Urtexte. Erst nach 500 Jahren löst seine Vulgatadie kurze Bibel Vetus Latina ab.
Außer den bekannten 39 Büchern des AT existiertennoch weitere Bücher aus einer Zeit, als der Kanon des AT längst gebildet war. Hieronymusbezeichnete diese Bücher als Apokryphen. Sie wurden nie in den hebräischen Kanonaufgenommen und existieren auch nicht in heutigen hebräischen Bibeln. In den Apokryphengibt es keine Aussagen wie "so spricht der Herr", "der Herr sprach" oder ähnliches. DieseBücher wurden größtenteils in Altgriechisch verfasst und unterscheiden sich in groteskerWeise von den kanonischen Büchern durch Lehre, Art und Inhalt. Außer von Augustin, dersie dem AT zuordnete, sie aber nicht als autoritativ ansah, wurden sie von denKirchenvätern verworfen. Hieronymus hat sie nicht für die Vulgata übernommen. MartinLuther hielt sich bei seiner Übersetzung strikt an den hebräischen Kanon, deshalb setzteer die Apokryphen zwischen AT und NT. Erst im Konzil zu Trient (1546 n.C.) wurden dieApokryphen zur Schadensbegrenzung nachträglich als kanonisch erklärt.
DieEvangelische Kirche legte innerhalb der letzten 100 Jahre drei Lutherbibel-Revisionenvor. In der revidierten Fassung von 1975 n.C. sind nur noch 2/3 des Luther Texteserhalten. Etwa jedes dritte Wort wurde geändert, teils geringfügig, teils schwerwiegend -von etwa 181.170 Wörtern des Neuen Testaments rund 63.420 Wörter. Dazu kommen vieleandere Ausgaben wie die King-James-Bible von 1611 n.C. auf Basis des masoretischen Textesund des Textes-Receptus, die New-American-Standard-Bible, die English-Standard-Biblebasierend auf dem ägyptischen Minority Text, die Neue-Welt-Bibel der Zeugen Jehovas, dieJoseph Smith Übersetzung der Mormonen, die World-English-Bible und weitere Bibeln bis zu42 Versionen. Jede Ausgabe für sich ist trotz Tausender Abweichungen das wahre WortGottes, der von Bischof Athanasius erfundene Heilige Geist war beim Diktieren von GottesWort sehr schlampig. Pikant ist die Abkehr der Kreationisten von der King-James-Bible,weil der König homosexuell veranlagt war.