Christen und die verborgenen Schriften.
13.04.2009 um 22:37Ich möchte einmal die Frage in die gemütliche Runde werfen, inwiefern sich Christen (aller Ausrichtungen) für die verborgenen Schriften, die aussortierten Berichte, die diversen nichtbiblischen Evangelien, Briefen und Zeugnissen des frühen Christentums interessieren.
Befasst ihr Euch auch mit diesen nicht autorisierten Quellen?
Oder verwerft ihr diese Schriften die es nach Entscheidung der "Proto-Katholiken" nicht bis in die Bibel geschafft haben?
Sucht ihr nach diesen Quellen oder sind sie für Euch völlig irrelevant?
Welche Apokryphen gibt es?
Welche sind für Euch bedeutend?
Zur Erläuterung:
Apokryphen (auch: apokryphe Schriften; griechisch: ἀπόκρυφος „verborgen“, Plural ἀπόκρυφα) sind Texte, die im Entstehungsprozess der Bibel nicht in deren Kanon aufgenommen wurden: aus inhaltlichen Gründen, weil sie damals nicht allgemein bekannt waren, aus religionspolitischen Gründen oder weil sie – selten – erst nach Abschluss des Kanons entstanden sind.
Der Begriff wurde im 2. Jahrhundert von christlichen Theologen geprägt und bedeutete anfangs nicht nur „außerkanonisch“, sondern zugleich „häretisch“: Er wertete die ausgegrenzten Schriften als Irrlehre oder Fälschung ab. Er wurde vor allem auf Literatur aus dem Umfeld des Gnostizismus bezogen, die ihre nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Texte mit dem Wort „apokryph“ als „Geheimlehren“ darstellten.
Zuerst hat das Judentum mit der Kanonisierung des Tanach (um 135) eine Reihe von Schriften als außerkanonisch ausgegrenzt. Die protestantischen Kirchen ordnen diese den Apokryphen des Alten Testaments (AT) zu, während die katholische und orthodoxe Kirche einige davon in ihren Kanon aufgenommen haben. Bei den Apokryphen des Neuen Testaments (NT) dagegen sind die christlichen Konfessionen weitgehend einig.
Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch werden heute allgemein außerkanonische frühchristliche Schriften unter diesen Oberbegriff gestellt, die nicht zu den Schriften der sogenannten Apostolischen Väter gehören. Dieser Begriff wurde im 17. Jahrhundert für frühchristliche Schriften geprägt, von denen man eine Übereinstimmung mit der Lehre der Apostel (zur Mission berufenen Auferstehungszeugen Jesu Christi) annimmt. Einige dieser Schriften sind ebenfalls schon vor 100 entstanden, sind aber keine Evangelien oder Apokalypsen und haben eine andere Funktion für das Christentum: Sie sind lehrhafte, seelsorgerliche Briefe oder kommentieren bereits vorgegebene NT-Überlieferung.
Dabei sind die Grenzen zu den eigentlichen Apokryphen allerdings fließend. Zu diesen zählt man heute auch sogenannte Agrapha: Worte, Dialoge und Episoden von und über Jesus, die sonst in der NT-Überlieferung unbekannt sind und parallel dazu – auch innerhalb von Schriften der Apostolischen Väter – überliefert wurden.
Befasst ihr Euch auch mit diesen nicht autorisierten Quellen?
Oder verwerft ihr diese Schriften die es nach Entscheidung der "Proto-Katholiken" nicht bis in die Bibel geschafft haben?
Sucht ihr nach diesen Quellen oder sind sie für Euch völlig irrelevant?
Welche Apokryphen gibt es?
Welche sind für Euch bedeutend?
Zur Erläuterung:
Apokryphen (auch: apokryphe Schriften; griechisch: ἀπόκρυφος „verborgen“, Plural ἀπόκρυφα) sind Texte, die im Entstehungsprozess der Bibel nicht in deren Kanon aufgenommen wurden: aus inhaltlichen Gründen, weil sie damals nicht allgemein bekannt waren, aus religionspolitischen Gründen oder weil sie – selten – erst nach Abschluss des Kanons entstanden sind.
Der Begriff wurde im 2. Jahrhundert von christlichen Theologen geprägt und bedeutete anfangs nicht nur „außerkanonisch“, sondern zugleich „häretisch“: Er wertete die ausgegrenzten Schriften als Irrlehre oder Fälschung ab. Er wurde vor allem auf Literatur aus dem Umfeld des Gnostizismus bezogen, die ihre nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Texte mit dem Wort „apokryph“ als „Geheimlehren“ darstellten.
Zuerst hat das Judentum mit der Kanonisierung des Tanach (um 135) eine Reihe von Schriften als außerkanonisch ausgegrenzt. Die protestantischen Kirchen ordnen diese den Apokryphen des Alten Testaments (AT) zu, während die katholische und orthodoxe Kirche einige davon in ihren Kanon aufgenommen haben. Bei den Apokryphen des Neuen Testaments (NT) dagegen sind die christlichen Konfessionen weitgehend einig.
Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch werden heute allgemein außerkanonische frühchristliche Schriften unter diesen Oberbegriff gestellt, die nicht zu den Schriften der sogenannten Apostolischen Väter gehören. Dieser Begriff wurde im 17. Jahrhundert für frühchristliche Schriften geprägt, von denen man eine Übereinstimmung mit der Lehre der Apostel (zur Mission berufenen Auferstehungszeugen Jesu Christi) annimmt. Einige dieser Schriften sind ebenfalls schon vor 100 entstanden, sind aber keine Evangelien oder Apokalypsen und haben eine andere Funktion für das Christentum: Sie sind lehrhafte, seelsorgerliche Briefe oder kommentieren bereits vorgegebene NT-Überlieferung.
Dabei sind die Grenzen zu den eigentlichen Apokryphen allerdings fließend. Zu diesen zählt man heute auch sogenannte Agrapha: Worte, Dialoge und Episoden von und über Jesus, die sonst in der NT-Überlieferung unbekannt sind und parallel dazu – auch innerhalb von Schriften der Apostolischen Väter – überliefert wurden.