Gott und Religion sind Unsinn?
um 13:05Noumenon schrieb am 20.01.2025:Dass du den empirischen Wissenschaften bzw. dem Naturalismus hier Dogmatismus unterstellst, ist schon echt ein ziemlicher Schenkelklopfer-UnfugErstmal: jop, da hast du völlig Recht. Ich möchte hier bitte nicht als Verteidiger von @freeofdoms buchstabengetreuen Bibelglauben gelesen werden.
Aus der Position heraus "Die Bibel hat immer Recht" anderen Dogmatismus zu unterstellen ist tatsächlich eher lustig, als überzeugend. Aber wir lernten ja auch: es gibt säugende Vögel, z.B. Fledermäuse. Man lernt also nie aus.
Noumenon schrieb am 20.01.2025:Das schließt insbesondere die Existenz von übernatürlichen Dingen, Kräften, Einflüssen und Fabelwesen aus. Was das Ganze nun mit Religion zu tun haben soll, weißt natürlich nur du selbst.An der Stelle aber nachgefragt: Ja, Religion setzt eben ziemlich häufig genau das voraus, was der Naturalismus ausschließt. In der ein oder anderen Form.
Noumenon schrieb am 20.01.2025:Sämtliche Evidenz spricht bis dato für den Naturalismus.Nur wenn man Evidenz auf eine ganz bestimmte Art versteht: als naturalistische Evidenz. Was dann zirkulär wird. Wenn wir etwa vollkommen vorurteilsfrei an historische Quellen rangehen, dann gibt es ziemlich viel Evidenz für alle möglichen übernatürlichen XYZs.
Noumenon schrieb am 20.01.2025:Was genau spricht hingegen deiner Meinung nach gegen den Naturalismus und für die Existenz von übernatürlichen Dingen, Kräften, Einflüssen und Fabelwesen?Das tatsächliche Erleben natürlich. Gotteserfahrungen, Erleuchtungen um hier biblisch zu bleiben. Das ist zutiefst subjektiv, ich würde sogar sagen: nicht mitteilbar. Aber trotzdem real. Es macht keinen Sinn jemandem, der eine zutiefst spirituelle Erfahrung gemacht hat, die Gottes Existenz (oder etwas anderes) unbezweifelbar macht (oder auch nur sehr überzeugend) mit dem Naturalismus zu kommen.
Umgekehrt ist ein Mangel an solchen Erfahrungen im Grunde Voraussetzung für eine uneingeschränkt naturalistische Sicht auf die Welt.