Angelus144 schrieb:Und wäre das christentum nicht staatsreligion geworden, hätte das alles nicht unter einer anderen religion oder auch ganz ohne religion erfolgen können?
Polytheistische Religionen brauchen keine Zwangsmissionierung. Denn die Götter, an die andere Völker glauben, bringen die eigenen Götter ja nicht in Gefahr. Es gibt dann in dieser Religion eben einfach noch ein paar Götter mehr, die sich problemlos zu den alteingesessenen dazugesellen können. Schon Alexander der Große hatte darum kein Problem, die Götter in den eroberten Gebieten zu akzeptieren und ihnen sogar zu huldigen - was auf das von ihm besetzte Volk einen positiven Eindruck machte.
Angelus144 schrieb:Die menschen waren damals anders,die botschaft vom christentum und gott die gleiche.sie wurde anders aufgenommen und oft wider die grundsätze gehandelt.auch das ist kein problem das von jesus oder gott rührt.
Wenn das so war, hätte der allwissende Gott das berücksichtigen können. Wäre für ihn doch kein Problem gewesen.
Angelus144 schrieb:Heute haben wir eine aufgeklärte kirche,der viele argwöhnisch gegenüberstehen weil die menschen in einer anderen zeit anders drauf waren und man sucht die schuld bei gott und jesus anstatt bei menschen die schon seit hunderten jahren tod sind noch heute.
Jesus war ein Kind seiner Zeit, so wie jeder Mensch. Für Gott gilt, was ich oben gesagt habe.
Dass die Kirchen heute vergleichsweise aufgeklärt sind, liegt nicht an ihnen, sondern an der sich viel später entwickelten Aufklärung.
Angelus144 schrieb:Weder du noch ich noch sonst jemand von uns war augenzeuge von der unterhaltung von jesus und den pharisäern oder schriftgelehrten, von denen es zahlreiche gab.
...
Ob er es vorher nicht erst lieb und freundlich versucht hat steht da nichts,
Falls das so gewesen sein sollte (und es würde seiner auch sonst oft herrischen Art widersprechen), stellt sich die Frage, warum die Evangelisten nur die unfreundlichen, beleidigenden Reden aufschrieben.
Angelus144 schrieb:niemand wurde verletzt
Sicher? Laut Johannes (bei den anderen Evangelisten fehlt die Peitsche) jagte er die Leute samt den Tieren mit einer Geißel hinaus.
Angelus144 schrieb:Auf die höfliche frage „bitte geht das ist falsch“ hätte man ihn wahrscheinlich ausgelacht.
Ich denke, Jesus war Gott. Gott hätte viele Mittel, den Leuten ohne Beschimpfungen oder Gewalt etwas begreiflich zu machen. Mittel, die du und ich uns aufgrund unseres eingeschränkten Denkens als Menschen nicht einmal vorstellen können.
Angelus144 schrieb:Seiner handlung konnte man sich nicht entziehen, alle haben es mitbekommen und wurden persönlich betroffen,als er sie rausgejagt hat und alles umstieß.
Das volk hat davon gehört und wahrscheinlich kam so das ganze in alle munde und führte zur überlegung ob das wirklich alles so richtig ist im tempel eine markthalle zu haben,etc.
Wenn also der Zweck die Mittel heiligt, darf ein Vertreter Gottes sogar gewalttätig werden, um seiner Meinung Nachdruck zu verschaffen.
Angelus144 schrieb:Gott gewährt jedem menschen sein leben so zu gestalten wie er es will. Auch wenn er sich gegen gott entscheidet oder ihn hasst, kommt kein blitz und schlägt ihn tod.
Nein. Solange der Mensch lebt, hält Gott sich zurück, selbst wenn er Schwächere tyrannisiert und seinen Spaß dabei hat. Das wissen wir sogar aus dem realen Leben.
Der Mensch wird von keinem Blitz erschlagen. Aber beim Jüngsten Gericht hat er schlechte Karten und muss mit Verdammung und ewiger Strafe rechnen. Ein sehr toleranter Gott und sicher als Vorbild zu sehen!
;) Ist übrigens nicht von mir, sondern steht so in der Bibel.
Angelus144 schrieb:Du hast gesagt jesus hat auf dich nicht den eindruck gemacht als wolle er der frau eigentlich nicht helfen,sondern nur weil er ausdrücklich um eine stellungnahme gebeten wurde.
Den Eindruck macht er in der Tat. Und das nimmt der Ehebrecherinnen-Geschichte ein wenig die Wirkung.
Angelus144 schrieb:ein pfarrer hat mal zu einem bekannten gesagt er solle sich nicht verrückt machen, weder er noch gott haben etwas davon, wenn er sich wegen jeder sache, jedem bösen gedanken der natürlicherweise mal aufblitzt oder anderer kleinigkeiten als armer verdammungswürdiger sünder sieht.
Mit diesem Beispiel aus deinem realen Leben gibst du zu, dass es tatsächlich Menschen gibt, die unter der Angst vor Gottes Strafe wegen unerwünschter Gedanken oder Lappalien ziemlich stark leiden. Und das nicht nur als Kinder, sondern sogar als Erwachsene.
Angelus144 schrieb:man soll anstatt das negativ zu sehen lieber positiv sehen und eher sagen danke, danke jesus dass du dafür gestorben bist das von mir wegzunehmen
Für jedes empathische Kind ist der Gedanke, dass jemand anders sterben musste oder gar zu Tode gequält wurde, nur damit Gott ihm selbst nicht mehr böse ist, eine grauenhafte Vorstellung, die wiederum zu schlimmen Schuldgefühlen führen kann.