Wenn es einen Gott geben würde, würdet ihr ihn suchen?
28.07.2013 um 12:01@Optimist
Ja.
Und das Bild der Eisbergspitze ist sehr gut. Ich rede manchmal von einer Heuschrecke, die auf einem Zimmerglobus hockt.
Alles blumig. Es existieren dazu inzwischen aber auch schon etliche gut belegte Zahlen.
DAS jedenfalls, wovon wir am innigsten meinen, wir seien es selbst oder das käme von uns selbst, lässt sich in der Hirnrinde verorten und man kann nachschlagen, in welchem Verhältnis der Cortex zum Rest des Gehirns steht.
Maßgeblicher: Im Kortex sind extrem schnelle (aber auch ressourcen-fressende) Umverschaltungen möglich: Hohe Flexibilität.
Der "Rest" ist sehr viel schneller und sparsamer. Dafür aber auch starrer - weniger flexibel.
Im Kortex können maximal 5-7 "Sachen" gleichzeitig gehalten und bearbeitet werden. Vergleiche das mit den modernsten Parallel-Rechnern: Rein quantitativ betrachtet ist es armselig.
Deshalb hast du vollkommen recht: Das (bewusste) "Durchrechnen" ist für uns die Ausnahme - NICHT die Regel. Wir kämen sonst nicht zu Potte. Wieviel wir eigentlich am laufenden Bande tun "ohne nachzudenken": Das ist wieder so etwas, das wir gar nicht sehen - das uns nicht auffällt. Es läuft eben automatisch.
Und zu dem Kern deines Interesses gibt es eine Untersuchung, die bei vielen Staatsbediensteten in den USA gemacht worden ist, die schriftlich Ersteindrücke von Menschen festalten müssen (FBI usw.):
Der erste Eindruck von einem Menschen, den wir gerade eben erst kennen-lernen, steht bereits in einer Zeit von unter 10 Sekunden - und wird (man sehe und staune) nur noch extrem selten nach-korrigiert.
Von manchen Wissenschaftlern wurde daraus geschluss-folgert, dass wir über eine sehr leistungsstarke Intuition verfügen - zumal DORT, wo das für uns als Sozialwesen von großer Bedeutung ist:
In der Gesichter-Erkennung und der Einschätzung von Personen.
Auch hier ist allerdings wieder etwas Skeptik angebracht:
Wir kennen das Phänomen der "Self-fullfilling-prophecie" und oben habe ich bereits angerissen, dass sich unsere Gefühle ganz generell selbst bestätigen. Es ist allemal sehr schwer, hier eine ausreichende Trennschärfe hinzubekommen:
Wie will ich herausbekommen, ob ein Mensch, den ich einmal intuitiv so-und-so eingeschätzt habe ohne mich später revidieren zu müssen, "TATSÄCHLICH" und "WIRKLICH" so ist wie ich sage dass er ist? Wer ist es denn, der hier die Normen, die Regeln und die Wertmaßstäbe festlegt?
Das ist ein schwieriges Feld!
Jedenfalls basiert unsere Intuition auf Wissen, das oft über Jahrhunderttausende bis Jahrmillionen angesammelt wurde und sich immer wieder bewährt hat.
Aber auch da gilt: Es ist nicht etwas nur DADURCH schon richtig, dass wir es immer schon so gemacht haben!.....
Ja.
Und das Bild der Eisbergspitze ist sehr gut. Ich rede manchmal von einer Heuschrecke, die auf einem Zimmerglobus hockt.
Alles blumig. Es existieren dazu inzwischen aber auch schon etliche gut belegte Zahlen.
DAS jedenfalls, wovon wir am innigsten meinen, wir seien es selbst oder das käme von uns selbst, lässt sich in der Hirnrinde verorten und man kann nachschlagen, in welchem Verhältnis der Cortex zum Rest des Gehirns steht.
Maßgeblicher: Im Kortex sind extrem schnelle (aber auch ressourcen-fressende) Umverschaltungen möglich: Hohe Flexibilität.
Der "Rest" ist sehr viel schneller und sparsamer. Dafür aber auch starrer - weniger flexibel.
Im Kortex können maximal 5-7 "Sachen" gleichzeitig gehalten und bearbeitet werden. Vergleiche das mit den modernsten Parallel-Rechnern: Rein quantitativ betrachtet ist es armselig.
Deshalb hast du vollkommen recht: Das (bewusste) "Durchrechnen" ist für uns die Ausnahme - NICHT die Regel. Wir kämen sonst nicht zu Potte. Wieviel wir eigentlich am laufenden Bande tun "ohne nachzudenken": Das ist wieder so etwas, das wir gar nicht sehen - das uns nicht auffällt. Es läuft eben automatisch.
Und zu dem Kern deines Interesses gibt es eine Untersuchung, die bei vielen Staatsbediensteten in den USA gemacht worden ist, die schriftlich Ersteindrücke von Menschen festalten müssen (FBI usw.):
Der erste Eindruck von einem Menschen, den wir gerade eben erst kennen-lernen, steht bereits in einer Zeit von unter 10 Sekunden - und wird (man sehe und staune) nur noch extrem selten nach-korrigiert.
Von manchen Wissenschaftlern wurde daraus geschluss-folgert, dass wir über eine sehr leistungsstarke Intuition verfügen - zumal DORT, wo das für uns als Sozialwesen von großer Bedeutung ist:
In der Gesichter-Erkennung und der Einschätzung von Personen.
Auch hier ist allerdings wieder etwas Skeptik angebracht:
Wir kennen das Phänomen der "Self-fullfilling-prophecie" und oben habe ich bereits angerissen, dass sich unsere Gefühle ganz generell selbst bestätigen. Es ist allemal sehr schwer, hier eine ausreichende Trennschärfe hinzubekommen:
Wie will ich herausbekommen, ob ein Mensch, den ich einmal intuitiv so-und-so eingeschätzt habe ohne mich später revidieren zu müssen, "TATSÄCHLICH" und "WIRKLICH" so ist wie ich sage dass er ist? Wer ist es denn, der hier die Normen, die Regeln und die Wertmaßstäbe festlegt?
Das ist ein schwieriges Feld!
Jedenfalls basiert unsere Intuition auf Wissen, das oft über Jahrhunderttausende bis Jahrmillionen angesammelt wurde und sich immer wieder bewährt hat.
Aber auch da gilt: Es ist nicht etwas nur DADURCH schon richtig, dass wir es immer schon so gemacht haben!.....