Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik
07.05.2020 um 18:531.21Gigawatt schrieb am 20.04.2020:Bin kein Meteorologe aber hab mir das gestern gedacht, weil wir hier ja jetzt seit einem Monat keinen Regen hatten und es global ähnlich düster aussieht. Kanns sein, dass unsere Luftverschmutzung da einen Effekt hatte, der dazu führte, dass Niederschläge nicht ganz so stark zurück gingen, wie die Erderwärmung sie eigentlich hätte zurückgehen lassen? Quasi ein Feedback-Effekt der uns in die Karten gespielt hat aber jetzt für uns bedeutet, dass die Situation noch schlimmer ist als angenommen.Ja und Nein.
Dreck in Maßen macht Regen. Die Wirkung von Aerosolen ist gegenläufig.
Wie Aerosole Dürre und Flut beeinflussen daran forschen unter Anderem Wissenschaftler um Andreae Mainrat des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz.
In der vorindustriellen Zeit war die Luft an Land ca. doppelt so belastet mit Aerosolen wie am Meer. Heute ist sie ca. hundertfach mehr belastet.
Wolken entstehen, weil der Boden erwärmt wird, feuchte Luft aufsteigt und an den Aerosolen kondensiert oder gefriert.
Ohne Aerosole regnet es nicht. Die Luftfeuchtigkeit sammelt sich dort wo die Aerosole, Kondensationskeime sind. Sind wenige Partikel in der Luft werden die Wassertropfen schnell groß und es regnet bevor das ganze Wasser kondensieren kann. Sind viele Sammelstellen ind der Luft entstehen mehr Topfen, die kleiner werden und länger in der Luft schweben. Das zusätzliche Wasser gibt beim kondensieren Wärmeenergie an die Luft ab. Diese reicht die Wolken höher steigen zu lassen. Es regnet mehr.
Bei zu stark verschmutzter Luft regnet es nicht. Es gibt zuviel Sammelstellen. Die Tropfen bleiben winzig und erreichen nicht das nötige Gewicht um herunterzufalllen.
Zu viele kleine Tropfen streuen das Sonnenlicht. Es gelangt weniger Wärme auf den Boden und damit weniger Feuchtigkeit in die Luft.
Forschungsergebnis von Daniel Rosenfeld in Jerusalem.
Der Zusammenhang zwischen Energiefluss und Niederschlag erklärt etwa, warum Niederschläge im Amazonas-Regenwald häufig, kurz und dort, wo auch das Wasser verdunstet ist, auftreten. Über dem Gebiet des Regenwaldes ist die Luft sehr sauber. Bei den niedrigen Aerosolkonzentrationen verdunstet zum einen viel Wasser, da viel Sonnenergie den Boden erreicht. Zum anderen können sich nur wenige, dafür aber große Tropfen bilden, die schnell zu Boden fallen. Am Boden steht zwar viel Energie zur Verfügung, aber sie gelangt nicht in die Höhen, in denen sich langlebige Wolken bilden.