Brunche schrieb:Von @alhambra, richtig! Fundiert, sachlich und nachvollziehbar. Du hingegen tust so, als ob das Allgemeinwissen-/bildung wäre...
Ich finde, das man gewisse Dinge als Allgemeinwissen voraussetzen kann, wenn man sich zu bestimmten Themen äussert. Ansonsten sollte man die nötige Offenheit mitbringen, auch seine Meinung zu ändern, wenn sich der Kenntnisstand erweitert.
Brunche schrieb:Tja, und ich sage dir, dass wenn man diese Abhängigkeit zu Russland hat, man eben alternative Kapazitäten aufbauen sollte, von anderen Ländern. Simple Logik...
Du rverstehst es leider nicht. Ich erkläre es dir aber gerne nochmal. Bis diese Kapazitäten aufgebaut sind, dauert es JAHRE. Die USA haben beispielsweise eigene Uranvorkommen und sind trotzdem von von Russland abhängig. Ergo kann Atomenergie JETZT gar keinen Beitrag leisten sowohl um unsere Energieabhängigkeit von Russland zu senken, als auch unseren CO2 Abdruck. Zeit ist hier von entscheidender Bedeutung.
Brunche schrieb:Dann eben übernächstes Jahr, oder in 3 Jahren... ich seh das Problem nicht.
Siehe oben.
Brunche schrieb:Die Utopie scheint vor allem in deinem Kopf vorhanden zu sein. Ich frage mich, wie man in den letzten 50 Jahren die AKW's betreiben konnte...
Fachkräftemangel und demographischer Wandel setze ich an dieser Stelle auch mal als Allgemeinwissen voraus. Verzögerst so ziemlich alle Bauprojekte in Deutschland. Was bei AKWs problematisch ist, denn Kraftwerksneubauten sbrauchen auch so schon idR. sehr viel länger als projektiert.
Brunche schrieb:Schreibt einer, der es toll findet klimaneutralen, günstigen Atomstrom abzuwürgen und klimaschädlichen Kohlestrom weiterlaufen zu lassen :D. Die AKW's hätten locker noch 20 Jahre weiter betrieben werden können und so ihren Beitrag zur CO2-Reduktion leisten können.
Nein, hätten sie nicht, reduzieren könnten allenfalls neue Kapazitäten, die fossile Energiequellen ersetzt hätten. Aber neue AKWs sind erstmal nicht in Sicht, denn auch wenn du das offensichtliche ignorierst, sind AKWs sehr teuer und brauchen sehr lange, bis sie ans Netz gehen. Das wurde hier jetzt schon mehrfach erwähnt. Ich habe dir bereits erläutert und mit Quellen belegt warum die Entscheidung in Falle Deutschlands unumgänglich war auch wenn das erstmal kontra-intuitiv klingt.
Brunche schrieb:Im übrigen bin ich nicht gegen EE. Ich finde einfach, man sollte sich alle Optionen offenhalten und zumindest in der Forschung an vorderster Front dabei sein.
Reine Ressourcen-Verschwendung und aus den oben genannten Gründen auch nicht zielführend, da die Klimaproblematik zeitkritisch ist. EEs können kontinuierlich zugebaut werden, ebenso Speichertechnologien.
Brunche schrieb:Wie gesagt, wenn die AKW's 20 Jahre länger in Betrieb gewesen wären, wären die Fixkosten und die Amortisation deutlich runtergekommen.
Du meinst die Stromgestehungskosten. Das ist im Falle von alten Reaktoren zwar prinzipiell theoretisch korrekt, aber mit jeder Revision werden praktisch auch neue Inventionen getätigt, um die AKWs sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand zu bringen, zudem alte Meiler auch öfter ungeplant stillstehen, da fehleranfälliger.
Die Stromgestehungspreise von Erneuerbaren sinken hingegen kontinuierlich. Neue AKWs können da nicht ansatzweise mithalten. Mit viel Tamtam ist Georgia (USA) vor ein paar Wochen Vogtle 3 & 4 in Betrieb gegangen. Nach mehrjähriger Verzögerung und einer Verdopplung der Baukosten (der Hersteller Westinghouse musste Insolvenz anmelden).
Der erste Reaktorneubau seit 30 Jahren in den USA. Seit Baubeginn im Jahre 2012 sind aber 19 Reaktorblöcke vom Netz gegangen, hingegen boomt auch in USA Solar- und Windenergie.
Atomkraft ist einfach nicht wirtschaftlich. Auch bestehende Kraftwerke laufen zu lassen lohnen sich für die Betreiber nur, weil der Bau vom Staat massiv subventioniert wurde und zudem die Verantwortung für die Entsorgung der Altlasten übernimmt.
In Deutschland hat die Regierung einen Fond für die Entsorgungskosten eingerichtet und auch zähem Ringen haben sich die Betreiber bereit erklärt 24 Milliarden einzuzahlen. Die Entsorgungskosten sind natürlich viel höher, man rechnet aber damit das der Fond seinen Wert auf Dauer versiebenfacht...bisher macht er aber nur Verluste, die Differenz muss dann der Steuerzahler zahlen.