Kies-Richard schrieb:Also die verbliebenen 3 Reaktoren hätte man selbstverständlich auch bis Ende 2023 laufen lassen können und auch darüber hinaus. Die anderen Reaktoren, zumindest jene deren Rückbau noch nicht fortgeschritten ist, kann man auch wieder reaktivieren. Das dauert einige Jahre, ist aber grundsätzlich möglich. Daher wäre es jetzt wichtig den Rückbau zu stoppen. Allerdings ist das politisch nicht gewollt.
Die Ablehnung der Atomkraft ist in Deutschland ideologisch begründet, nicht rational. Fast jeder weiß dass AKW einen Nutzen haben, aber man ist aus politischer Weltsicht gegen den Betrieb.
Hmm, langsam wird es echt anstrengend ständig deine Fehlinformationen zu revidieren, könntest du dich wenigstens einmal in ein Thema einlesen, bevor du etwas schreibst?
Selbstverständlich ist es quatsch zu glauben, das man die drei Reaktoren hätte weiterlaufen lassen können. Es war also keine ideologische Entscheidung der Grünen, auch wenn es gut ins Feindbild passt.
Um einen Reaktor zu betreiben, braucht man drei Dinge:
- Brennstäbe
- Regelmässige Wartung inklusive Revision.
- Personal
Brennstäbe sind in der Regel keine Lagerware, sondern müssen Jahre im Voraus bestellt werden. Das haben nicht die bösen phiesen Grünen versäumt, sondern die Vorgängerregierung. Zudem erinnern wir uns: Russland ist uns momentan nicht wohlgesonnen um es vorsichtig zu formulieren, sie haben uns den Gashahn zugedreht, weshalb wir ja so einen rasanten Anstieg bei den Energiepreisen hatten (Merit-Order Prinzip, der teuerste Energieträger bestimmt den Marktpreis). Und jetzt aufgemerkt, zur Herstellung von Brennstäben braucht man Uran. Die beiden größten Exporteure für Uran und jene die unsere Reaktoren beliefern sind bzw. waren:
Spoiler
Russland und KasachstanDie Revision hat man in Hinblick auf die ohnehin geplante Abschaltung ausfallen lassen, müsste aber durchgeführt werden, wenn man Reaktoren sicher betreiben will. Wir hätten also ohnehin einen Produktionsausfall gehabt.
Personal. Es ist leider nicht wie bei ANNO oder SIEDLER, das man einfach irgendwo ne Fabrik baut und dann läuft die Sache. Personalgewinnung ist schwer und man kann ehemalige Kraftwerksmitarbeiter auch nicht einfach zwingen ihre Jobs aufzugeben und wieder zurück ins AKW zu gehen für die Perspektive dort wieder befristet zu arbeiten. Wir haben einen großen Fachkräftemangel, einfach neues Personal ausbilden und anwerben ist einfach utopisch.
Und zu dem Tech-Bro Unsinn den
@Brunche hier reingeschrieben hat, sag ich besser nichts. Es hat schon seinen Grund warum nichtmal Energiekonzerne was mit Kernkraftenthusiasten zu tun haben wollen, weil Kernkraft einfach unwirtschaftlich ist.
Im Gegenteil, wer AKWs baut tut dies aus ideologischen und politischen Gründen. Glaubt etwa einer ernsthaft der Iran hat in Buschehr ein AKW in einem Erdbebengebiet (unterstellt, das der Iran den Reaktor erdbebensicher ausgelegt hat) gebaut, weil das wirtschaftlicher wäre, als Solarparks in einem Wüstenstaat? Natürlich wollen sie aus den verbrauchten Brennstäben Plutonium für ihr Atomwaffenprogramm gewinnen. Oder glaubt einer der russischen Zusicherung verbrauchte Brennstäbe in Russland zu entsorgen?
:DKies-Richard schrieb:Ich glaube seit Schröder gab es nicht mehr viel gutes in Deutschland.
Unter Schröder wurde der ursprüngliche Ausstieg aus der Atomkraft eingeleitet. Und zwar flankiert von einem langfristigen Plan zum Ausbau der EEs und Rechtssicherheit für die Betreiber. Waren auch die Grünen. Danach kam Merkel und die FDP welche diesen Plan wieder über den Haufen warf.