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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

9.015 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Gesellschaft, Natur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

31.07.2023 um 21:20
Penny hat ja gerade mit dem "realen Preis" auf 9 Produkte gezeigt, was der Klimaschutz bei solchen Lebensmitteln wirklich kostet. Ob das ein Werbegag oder Whisleblowing ist, spielt jetzt keine Rolle.

Ich fände die folgende Idee gut: der Staat erhebt eine Abgabe mit den realen Kosten der Klima- und Umweltschäden, die durch die Produktion eines Produktes entstehen. Das Geld muss dann zwingend in den Klimaschutz investiert werden. Im Gegenzug werden die Steuern um den Betrag reduziert, den der Staat aktuell für die durch diese Produkte entstandene Schäden ausgibt.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

31.07.2023 um 21:45
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Ich fände die folgende Idee gut: der Staat erhebt eine Abgabe mit den realen Kosten der Klima- und Umweltschäden, die durch die Produktion eines Produktes entstehen. Das Geld muss dann zwingend in den Klimaschutz investiert werden. Im Gegenzug werden die Steuern um den Betrag reduziert, den der Staat aktuell für die durch diese Produkte entstandene Schäden ausgibt.
Vergiß es. Das meiste würde die Bürokratie verschlingen. Es müßte nicht nur jedes Produkt samt Verpackung und "Lieferkette" zertifiziert werden, sondern auch das ganze Sozialsystem neu geordnet werden, weil viele Leute gar keine Steuern zahlen. Die müßten dann Ausgleichszahlungen erhalten, weil sie sonst verhungern. Die Mehrkosten währen mMn exorbitant, ohne der Umwelt zu helfen.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

31.07.2023 um 21:56
Zitat von TripaneTripane schrieb:Vergiß es. Das meiste würde die Bürokratie verschlingen. Es müßte nicht nur jedes Produkt samt Verpackung und "Lieferkette" zertifiziert werden, sondern auch das ganze Sozialsystem neu geordnet werden, weil viele Leute gar keine Steuern zahlen. Die müßten dann Ausgleichszahlungen erhalten, weil sie sonst verhungern. Die Mehrkosten währen mMn exorbitant, ohne der Umwelt zu helfen.
Man könnte gewisse Grundnahrungsmittel wie Brot, Margariene, Kindernahrung, Tiernahrung, etc. steuerlich subventionieren. Dann eine (natürlich grobe) Klassifizierung von Inhaltstoffen vornehmen und nach Menge die Abgabe berechnen. Das Sozialsystem würde angepasst. Man kann das natürlich nicht beliebig feingranular machen, aber möglich ist das schon.

Sobald man dass hat, wäre das eine Finanzierung nach dem Verursacherprinzip. Natürlich wären manche Produkte plötzlich viel teuer. Aber diese verursachen dann auch höhere Kosten bei Klima- und Umweltschäden. Ich persönlich denke schon, dass das gut geht, man muss es nur anpacken.


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01.08.2023 um 03:34
@JosephConrad

Danke für die Info, dann weiß ich ja, wo ich nicht einkaufe.

Wie wärs mal stattdessen "reale Löhne" zu zahlen, das täte mir besser gefallen.

Brauch keinen Supermarkt, der mich einem neuen Menschen erzieht, go woke, go broke. Cem lässt grüßen.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

01.08.2023 um 10:21
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb:Brauch keinen Supermarkt, der mich einem neuen Menschen erzieht,
Das Problem sind eher die Menschen, zu denen uns die kapitalistische Produktions- und Distributionsweise erzieht. Etwas mehr bewusste Prägung hin zu einer tatsächlich mündigen Existenz wäre da wünschenswert. Natürlich geht das nicht über Subventionen und Teuerungen, da sind wir dann nämlich wieder mitten in der kapitalistischen Domestizierung des Konsumenten. So betrachtet bin ich da sogar bei dir.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

01.08.2023 um 13:02
@paranomal

Da stimme ich widerum zu.

Zudem: Diese Discounter wie Penny, REWE, Aldi und ähnliche diktierten den Bauern respektive Erzeugern schon immer die niedrigsten Preise. Und jetzt geriert sich Penny, die der REWE Group angehören, als strahlender Retter, übertrieben formuliert...aber trifft den Kern denke ich. Zusammen mit deinem Punkt ergibt sich ein recht eindeutiges Bild. Man hat es hier mit Heuchelei zu tun, netter Marketingag, der aber nach hinten losgehen wird. Niemand wird für ein paar Wieder statt 3 nun 6 Euro latzen, es sei denn dieser eine ist Grüner, Akademiker und wohnt in einem gehobenen Viertel.

Und...ich hab im TV gesehen, dass ökologische Betriebe in vierstelligem Bereich jedes Jahr schließen müssen, weil sie keine Chance haben gegen Massentierhaltung und derartigen Betrieben. Billigste Erzeugung und damit einhergehende Billigpreise stinken im Grunde ab gegen teure ökologische Erzeugung.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

01.08.2023 um 13:10
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb:Und...ich hab im TV gesehen, dass ökologische Betriebe in vierstelligem Bereich jedes Jahr schließen müssen, weil sie keine Chance haben gegen Massentierhaltung und derartigen Betrieben. Billigste Erzeugung und damit einhergehende Billigpreise stinken im Grunde ab gegen teure ökologische Erzeugung.
Die schließen wegen Betrieben, die es schon immer gab?
Oder hören die auf, weil deren Erzeugnisse nicht entsprechend bezahlt werden? Teilweise wird Bioware verramscht, liegt preislich immer öfter unter dem von konventionellen Produkten.

Deutsche Bioverbände haben sich dem LEH verkauft, alle LEH Ketten haben gleichzeitig billige EU-Bio Marken aufgebaut und nun kommt Bio immer öfter aus Billiglohnländern und mit EU Bio.

Der Markt für Bioprodukte ist seit Jahren gesättigt, trotzdem wird hochsubventioniert immer weiter versucht hier mehr Masse in D zu erzeugen...
Das kann eben nicht gutgehen.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

01.08.2023 um 13:16
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Die schließen wegen Betrieben, die es schon immer gab?
Oder hören die auf, weil deren Erzeugnisse nicht entsprechend bezahlt werden? Teilweise wird Bioware verramscht, liegt preislich immer öfter unter dem von konventionellen Produkten.
Das wurde nicht eindeutig gesagt. Meiner Meinung nach wird billige Massentierhaltung nachgefragt, grade in Zeiten der Inflation, ist relativ menschlich. Man muss dazu auch sagen, dass Lebensmittel in Deutschland immer schon lächerlich billig waren...das erleichterte die Entscheidung, gerne auch mal zu Bio zu greifen, in manchen Dingen, vorwiegend Gemüse und Obst. Bio war im Grunde auch lächerlich günstig im Vergleich zu anderen Ländern. Aber im aktuellen Ist-Zustand greift man eher zur konventionellen Erzeugung, was nachvollziehbar ist, Bio wird dann einfach zweitrangig.

"Beim Geld hört die Freundschaft auf"


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

01.08.2023 um 13:33
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb:Das wurde nicht eindeutig gesagt.
Da liegen immer wieder die Probleme, es wird eben nicht gesagt...
Einerseits baut die Biobranche ihr Marketing auf die Verteufelung der Kollegen auf, andererseits wird dann beim Scheitern auch die Schuld dort gesucht.
Das passt ja nicht zusammen.
Es gibt keinen ausreichenden Markt für Bio, dieser ist seit langem gesättigt und trotzdem werden immer größere Betriebe in die Branche gelockt. Wie sollen so die kleinen Betriebe da mithalten können?
Wer will im Gemüsebereich denn gegen die Bio-Schiene der Behr Ag anstinken? Behr hat Betriebe, die von Polen, Deutschland bis nach Spanien reichen, der erzeugt was der LEH abnimmt, ob Bio oder Konventionell.
Das war die Strategie der Bioverbände in den letzten 20 Jahren, die denen nun auf die Füße fällt.
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb:Bio wird dann einfach zweitrangig.
Das beschreibt den Traum von Biolandwirtschaft recht gut, der Markt ist eben sehr begrenzt, eher Marketing und eine Glaubensfrage.
Billig Bio wie von Künast mal erträumt, funktioniert nicht in Ländern mit hohen Gestehungskosten und preisbewussten Verbrauchern.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

01.08.2023 um 13:55
@Röhrich

Ja, kann soweit folgen.

Vor diesem Hintergrund ist die Penny-Aktion eine reine Farce, denn deren Fleischprodukte kommen zu 100% aus der industriellen Landwirtschaft als Verursacher der thematisierten Umweltschäden, auch die Ware, die jetzt zum doppelten Preis angeboten wird.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

01.08.2023 um 14:03
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb:Vor diesem Hintergrund ist die Penny-Aktion eine reine Farce
Es ist eine Marketinggag, die Medien berichten im Laden fällt es den Kunden so gut wie nicht auf.
Solche Aktionen betreiben die LEH Ketten doch seit geraumer Zeit, jede Gruppe hat ihre GreenNGO und den passenden Bioverband...
Der LEH macht Marketing auf Kosten seiner Lieferanten, egal ob Bio oder Konvi.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

07.08.2023 um 17:14
Wenn ich mir die Medien so anschaue, stellt sich mir die Frage: Kann es sein, das wir in naher Zukunft (unter Anderem) ein ganz massives Grundwasser- und Trinkwasserproblem bekommen bzw. teilweise schon haben? Wenn dem so sein sollte würde uns das vermutlich ganz übel mitspielen.


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07.08.2023 um 17:22
@-VOLLSTRECKER- haben nein. Bekommen wahrscheinlich schon. Auch wenn ich gerade mal wieder meine Gartenarbeit unterbrechen musste weil es schon wieder regnet, kann es nicht darüber wegtäuschen, dass die letzten Jahre viel zu trocken waren. Und das sich das irgendwann am Grundwasser bemerkbar macht, kann sich jeder selber ausdenken.

Ums auf die wissenschaftliche zu heben:
n den vergangenen 20 Jahren hat Deutschland durchschnittlich 760 Millionen Tonnen Wasser pro Jahr verloren. Das geht aus einer Datenanalyse des Geoforschungszentrums Potsdam (GFZ) hervor. Ursache sind demnach Dürren, abnehmende Bodenfeuchte, schwindendes Grundwasser, abgeschmolzene Gletscher und gesunkene Wasserspiegel.
Quelle: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2023-04/wasserverlust-deutschland-760-millionen-tonnen-geoforschungszentrum-potsdam?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

das ist halt der Durchschnitt über 20 Jahre, d.h. man kann davon ausgehen das die letzten Jahre den ganz schön angehoben haben. Und das sich das ganze deswegen beschleunigt


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

07.08.2023 um 17:32
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Und das sich das irgendwann am Grundwasser bemerkbar macht, kann sich jeder selber ausdenken.
Ich habe das Gefühl, auf das irgendwann müssen wir gar nicht mehr lange warten.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

07.08.2023 um 17:39
Zitat von -VOLLSTRECKER--VOLLSTRECKER- schrieb:Ich habe das Gefühl, auf das irgendwann müssen wir gar nicht mehr lange warten.
Problematisch wirds z.b. auch für die Binnenschifffahrt. Die großen Flüsse speisen sich aus den Alpengletschern und dem Niederschlag. Wenn die Gletscher geschmolzen sind und der Niederschlag ausbleibt, dann können die Räder unter ihre Frachter schrauben.

Auch hier kommt es ja immer öfter vor, das die Schifffahrt im Sommer eingestellt werden muss oder die Fracht reduziert werden muss.


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07.08.2023 um 17:48
Zitat von alhambraalhambra schrieb:weil es schon wieder regnet
Regnet :D Hier bei uns in der Region ist es immer knochentrocken und wenn mal was kommt, dann kommt alles auf einmal in kürzester Zeit und kann kaum versickern, sondern läuft gleich ab oder schwemmt den Boden aus.

Man bräuchte mal tagelangen Landregen.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

07.08.2023 um 18:46
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Man bräuchte mal tagelangen Landregen.
Bei uns regnet es tatsächlich seit drei Wochen immer wieder. Ist schon alles durchgeweicht. reicht aber nicht um die letzten trockenen Jahre auszugleichen.


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07.08.2023 um 19:04
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb am 31.07.2023:Penny hat ja gerade mit dem "realen Preis" auf 9 Produkte gezeigt, was der Klimaschutz bei solchen Lebensmitteln wirklich kostet. Ob das ein Werbegag oder Whisleblowing ist, spielt jetzt keine Rolle.
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb am 01.08.2023:Danke für die Info, dann weiß ich ja, wo ich nicht einkaufe.
@JosephConrad
Das war ein Uniprojekt.
@Bücherwurm
Bist du so desinteressiert? Das kann ich nicht glauben.

Das ganze ist ein Projekt der Uni Greifswald und die TH Nürnberg. Also kein Werbegag. Als solches würde der ja nach
hinten losgehen.
An 9 Produkten wird über den Preis gezeigt, wie hoch die Kosten inkl. Folgekosten wirklich wären.

Jeder Kunde kann andere Produkte zum gewohnten Preis kaufen. Keiner ist gezwungen genau diese Würstchen zu nehmen.
Ausserdem soll das Projekt durch Ansprechpartner der Unis vor Ort begleitet werden. Ob das so geklappt hat, weiss ich nicht.

Ausserdem wurde versprochen, dass das Mehr-Geld für die teurere Ware gespendet wird, falls doch jemand das Teure nimmt
die sogenannten wahren Kosten. Diese haben die Universität Greifswald und die Technische Hochschule Nürnberg für unsere ausgewählten Produkte wissenschaftlich berechnet. Bei der Berechnung wurden folgende Faktoren berücksichtigt:
Quelle: https://www.penny.de/aktionen/wahrekosten


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

07.08.2023 um 19:07
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Als solches würde der ja nach
hinten losgehen.
Und nach dem die Werbung einen Tag lief, wurde dann angekündigt die Butterpreise zu senken.
Das war ein Marketinggag geplant in der Woche wo ganz Deutschland Ferien hat, also vermutlich sehr wenig Kunden im Supermarkt in Hamburg gehen werden.


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07.08.2023 um 19:11
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:An 9 Produkten wird über den Preis gezeigt, wie hoch die Kosten inkl. Folgekosten wirklich wären.
Ich hätte mir gewünscht das Penny bei weiteren Produkten (oder den selben) den wahren Einkaufspreis
dranschreibt. Da würden die Kunden aber Augen machen. Noch mehr wohl die Kassiererinnen und sich fragen
warum sie so schlecht bezahlt werden. 😎


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