Gwyddion schrieb:jeder Mensch hinterläßt seinen Co2 Footprint
Stimmt, aber man sollte auch wissen, daß der CO² Footprint eine Erfindung der Industrie war, um von sich abzulenken.
Der CO2-Fußabdruck ist ausgerechnet eine Erfindung der Industrie, die hauptverantwortlich für die Klimakrise ist. 2004 veröffentlichte der Ölkonzern BP auf seiner Website einen Rechner, um den eigenen "Carbon Footprint" zu berechnen – verbunden mit dem Aufruf, ihn zu reduzieren. Zwar sprach man auch davor schon über Treibhausgase, doch sie auf jeden einzelnen Menschen herunterzubrechen, wurde erst von BP groß gemacht, beziehungsweise der Werbeagentur Ogilvy & Mather welche die Kampagne für den Ölkonzern konzipierte.
Quelle:
https://www.derstandard.de/story/2000132608301/der-co2-fussabdruck-wurde-von-oelkonzernen-grossgemacht-ist-er-deshalbIch hatte Dir dazu extra die Arte Doku verlinkt.
Gwyddion schrieb:Weltweit muß man sich in Verzicht üben denn jeder Mensch hinterläßt seinen Co2 Footprint auf der Welt.
Lass mich raten, solange der Deutsche, der im Jahr etwa 85 kg Fleisch verdrückt, nicht auf seine geliebte Bratwurst und auf das geliebte Schnitzel verzichtet, muß auch kein Inder, der sich überwiegend vegetarisch ernährt, auf seine ~3,5 kg Fleisch im Jahr verzichten, richtig?
Am wenigsten Fleisch essen gemäss UN-Report Inder. Mit ihren 3,59 kg pro Person und Jahr essen sie fast 20 Mal weniger Fleisch als wir.
Quelle:
https://www.watson.chwelches-land-isst-am-meisten-fleisch„Fleischesser sind Egoisten! Die denken nicht an die anderen, denen ist das Klima völlig egal! Hauptsache das Mettbrötchen schmeckt!“
Fleisch ist ein Klimakiller – das hören wir in den letzten Jahren immer wieder, mit den verschiedensten Argumentationen. Aber inwiefern basiert das auf wissenschaftlichen Fakten? Zeit für einen Klimacheck!
Quelle:
https://klima-arena.de/die-klima-arena/klimaneutral/klimafaktor-fleisch/ (Archiv-Version vom 03.12.2021)Gwyddion schrieb:Wir können voran gehen.... und das sollten wir auch. Ob es Nachahmer gibt wird die Zukunft zeigen.
Warum sollte es keine Nachahmer geben und mit welchen Maßnahmen wollen wir es in Sachen Klimaschutz auf die ersten Plätze schaffen, wenn 15 Länder vor uns liegen?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73692/umfrage/klimaschutz-laender-mit-den-hoechsten-leistungen/ (Archiv-Version vom 06.02.2022)Ist Schweden deshalb Vorreiter geworden, weil sie mit dem Finger auf Indien oder China gezeigt haben, oder wie hat Schweden dieses Kunststück geschafft?
Gwyddion schrieb:Aber mit D Vorreiterrolle werden wir die Welt nicht retten wenn gleichzeitig hunderte neuer Kohlekraftwerke geplant sind.
Das ist richtig. Allerdings trifft das auch auf alle anderen Länder zu, denn kein Land der Erde könnte und würde die Welt retten, nur weil es die Vorreiterrolle übernimmt.
Diese einfache und einleuchtende Erkenntnis hat Schweden übrigens nicht davon abgehalten, den Platz der Vorreiterrolle zu besetzen.
Keines der im KSI bewerteten Länder bekommt die Note sehr gut für seine Leistung im Klimaschutz, da bislang kein Land genug unternimmt, um die Grenze von deutlich unter 2 Grad globaler Erwärmung einzuhalten. Daher erreicht in der finalen Rangliste kein Land einen der ersten drei Plätze. Den aktuellen Index für das Jahr 2020 führt Schweden an, gefolgt von Dänemark und Marokko. Die drei letzten Plätze werden von den USA, Saudi-Arabien und Taiwan belegt.
Quelle:
Wikipedia: Klimaschutz-IndexGwyddion schrieb:Doch.. auch der Inder muß verzichten. Jeder... weltweit.
Mit Verlaub, aber das finde ich schon sehr zynisch, wenn sich ein Europäer mit einem CO² Footprint von etwa 11 Tonnen im Jahr hinstellt und mit dem Finger auf die indische Bevölkerung zeigt, die statistisch gesehen pro Kopf gerade mal 2 - 3 Tonnen CO² im Jahr emittieren.
Vielleicht sollte der "reiche" Europäer erst einmal seinen eigenen CO² Ausstoß auf den Ausstoß eines Inders reduzieren, bevor er mit dem Finger auf die ganz Armen unseres Planeten zeigt?
Gwyddion schrieb:Doch.. auch der Inder muß verzichten. Jeder... weltweit.
Ich weiß, der bratwurstliebende Deutsche hört es nicht gerne, aber fangt an zu reduzieren. Werdet Vegan.
:D Wer vegan lebt, spart jedes Jahr ca. 2 Tonnen Treibhausgase ein und vermindert nebenbei auch noch massiv Tierleid [aber das nur nebenbei, denn Tierleid zu verhindern, ist ja den meisten nicht so wichtig
;) ]
Veganer:innen sparen acht Flüge ein
Poore zufolge produziert jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich elf Tonnen Treibhausgase jährlich. Wer vegan lebe, spare jedes Jahr zwei Tonnen ein, darunter 670 Kilogramm CO2. Zwei Tonnen Treibhausgase entsprechen dem Spiegel zufolge etwa acht Economy-Class-Flügen zwischen London und Berlin.
Quelle:
https://utopia.de/vegan-treibhausgase-co2-137342/Der Fleischkonsum des „Durchschnittsdeutschen“ auf Grundlage der Zahlen des BMEL verbraucht jedes Jahr 600.329 Liter Wasser, 34 Antibiotika-Behandlungen und verursacht außerdem 412,72 kg CO2-Emissionen.
Der Rechner zeigt jedoch auch, was für einen Unterschied es macht, weniger Fleisch zu essen: Ersetzt man nur die Hälfte des Fleischkonsums mit vegetarischen Alternativen, lassen sich etwa 260.771 Liter Wasser und 159,51 kg CO2-Emissionen einsparen.
Quelle:
https://utopia.de/fleisch-rechner-vegetarier-fleischkonsum-65257/Gwyddion schrieb:Gerade in den Schwellenländern wird nicht unerheblich Co2 emittiert.
Hast du dazu eine Quelle? Ich würde mich da gerne mal einlesen.
Gwyddion schrieb:China und Indien haben sich schon schick
aus der Affäre gezogen.
Das hat der Deutsche, der stets mit dem moralischen Finger auf China und Indien verweist, auch.
Gwyddion schrieb:Bei einem Großteil Deines Post´s den ich jetzt allerdings nur überfliegen konnte, gehe ich durchaus konform.
Später werde ich etwas näher darauf eingehen... sofern es meine Zeit erlaubt.
Wolltest du noch etwas zu meinen Beitrag schreiben, oder hat sich das erledigt?
Gwyddion schrieb:Das liegt mir fern. Ich rede hier rein über Bevölkerung = Co2.
Das ist richtig, aber wenn man Überbevölkerung redet, sollte man in seiner Rechnung auch die Menge der Nutztiere mit berücksichtigen.
Es gibt mehr als zehnmal so viele Nutztiere auf der Erde wie es Menschen gibt. Den Großteil davon macht Geflügel aus (68.8 Mrd.). Gefolgt von Rindern, Schafen und Ziegen ( zusammen 11.8 Mrd.) und Schweinen (1.5 Mrd.)
Quelle:
https://umwelt-fragen.de/anzahl-von-nutztieren-weltweit/#:~:text=Es%20gibt%20mehr%20als%20zehnmal,Schweinen%20(1.5%20Mrd.).
Bildquelle:
https://www.quarks.de/umwelt/landwirtschaft/so-eindeutig-sind-nutztiere-in-der-ueberzahl/Mit einer drastischen Reduzierung unserer "Nutz"tiere wäre meines Erachtens schon ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität getan. Aber welche Deutsche, der Verzicht für alle predigt, will schon auf seine Bratwurst von Tönnies verzichten?