Röhrich schrieb:Was machen wir mit den vielen Reststoffen?
Guckst Du:
Dem Einsatz von biozyklischer Humuserde kommt aber auch vor dem Hintergrund der Schließung von Nährstoffkreisläufen eine ganz besondere Bedeutung zu. So können über die Produktion von Humuserde auf der Basis betriebseigener Ausgangsstoffe hinaus die in der ökologischen lebensmittelverarbeitenden Industrie mitunter massiv anfallenden Reststoffe oder andere Abfälle pflanzlicher Herkunft aus Produktion und Handel oder auch aus der Biogasgewinnung über eine systematische Kompostierung sinnvoll im Sinne der biozyklischen Idee in den landwirtschaftlichen Nährstoffkreislauf integriert werden, sofern dieser Prozess über eine gezielte Rotteführung und Nachreifebehandlung zur Erzeugung von Humuserde führt. Auch sogenannte absolute Grünlandstandorte oder andere bislang für die Produktion von Tierfutter genutzte oder aus Gründen des Landschaftsschutzes extensiv beweidete Flächen können in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Produktion von pflanzlicher Rohmasse für die Herstellung von biozyklischer Humuserde leisten.
Quelle:
https://biozyklisch-vegan.org/grundlagenpapier/Röhrich schrieb:Was machen wir mit Erzeugnissen, die keine Lebensmittelqualität haben aber für Futter geeignet sind?
In der Kompostierung sehe ich eine gute Verwendungsmöglichkeit.
Röhrich schrieb:Das wäre eine weitere Einschränkung der Fruchtfolgen.
Wärst Du bitte so freundlich und würdest diese Behauptung bitte belegen oder sie als deine Meinung kennzeichnen?
Röhrich schrieb:Davon ist dann die Hälfte Grünland, das darf gesetzlich geregelt nicht einfach umgebrochen werden.
Dann wird man meines Erachtens die Gesetze der neuen Situation eben irgendwann anpassen oder ändern müssen. Gesetze sind ja nicht in Stein gemeißelt.
Röhrich schrieb:Diese Flächen fallen mit der Nutzung durch Rinder aus der Versorgung raus, wenn kein Milch, Käse oder Fleisch daraus produziert wird.
Nicht unbedingt:
Für reichlich vorhandenes Grünland erprobt Landwirt Christoph Geil alternative Wertschöpfungsketten. Zusammen mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) testet er die Proteingewinnung aus Gras.
Weniger Vieh auf dem Grünland in vielen Regionen macht erfinderisch. Lässt sich Fleisch oder Käse ohne Tiere direkt aus Gras herstellen? Christoph Geil aus Butjadingen testet das. Er will aus Leguminosen und Gräsern Proteinpulver gewinnen.
Quelle:
https://www.agrarheute.com/pflanze/gruenland/protein-gras-so-testet-landwirt-alternative-eiweissquellen-602418Allein Deutschland hat 4,5 Millionen Hektar Grünflächen, rechnet Heinz vor, das reiche für die Proteinversorgung von halb Europa. Und Heinz denkt nicht nur kontinental, sondern global: "Grüne Pflanzen gibt es überall, Rubisco ist das mit Abstand meistverfügbare Eiweiß der Welt." Kein Mensch müsste mehr hungern. Und: Der tierquälende, wasserverschwenderische und klimaschädliche Fleischmarkt könnte abgelöst werden. Denn auch die ausgepressten Grashalme können genutzt werden, für Verpackungen, Straßenbelag und klimafreundliche Energie. Könnte diese Kreislaufwirtschaft sogar einen negativen Kohlendioxidabdruck haben?
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gras-protein-ernaehrung-1.5739002Röhrich schrieb:Effektiver Pflanzenschutz, effektive Nährstoffversorgung und moderne Züchtungsmethoden wie CRISPR.
Potzblitz, darauf wäre ich nie im Leben gekommen.^^ Aber lassen wir das lieber.
Könntest Du bitte noch erklären, was diese moderne Züchtungsnummer CRISPR sein soll?
Röhrich schrieb:Im Ausland werden wir immer mehr Fläche für unsere Lebensmittelversorgung benötigen, wenn hier der Anbau weiter eingeschränkt oder extensiviert wird
Im Ausland ist noch Platz? Wo denn zum Beispiel?
Verlagern die anderen Länder eigentlich ihren Anbau nach Deutschland, also ins Ausland, wenn bei ihnen der Anbau durch Klimawandel, Erosion oder Gesetze eingeschränkt wird?
Röhrich schrieb:Es werden Lebensmittel angebaut, wenn auch durch Veredelung, tierische Erzeugnisse sind Lebensmittel
Mit dieser Veredlung durch sogenannte Nutztiere scheint das so eine Sache zu sein, über die Landwirte vermutlich nicht so gerne sprechen, also über die Veredlungsverluste.
;) Die Tierindustrie bangt um ihre Zukunft - und der wichtigste Grund dafür sind die Veredelungsverluste bei der Haltung von "Nutztieren".
Was Veredelungsverluste genau sind und warum sie die Tierindustrie in Erklärungsnot bringen, erklärt dieser Artikel!
Was sind Veredelungsverluste?
Jeder Bauer weiß es: Wer Tiere hält, muss ihnen Futter geben - und die Gülle entsorgen.
Tiere wandeln den größten Teil der Futtermittel zu Gülle um. Nur ein kleiner Bruchteil der Futter-Nährwerte landen im gewünschten Tierprodukt.
Für 1 Kilo Futtermittel bekommt man also nicht etwa 1 Kilo Rindfleisch - sondern mitunter nur 75 Gramm. Das ist weniger Gewicht als eine übliche Tafel Schokolade!
Wenn man also 1 Kilo Getreide oder Hülsenfrüchte verfüttert, um 75 Gramm Fleisch zu bekommen, dann liegt es nahe, von Verschwendung zu sprechen. Landwirte sagen aber lieber "Veredelungsverluste".
So viele Veredlungsverluste entstehen in der Tierhaltung
Rinder wandeln nur ungefähr 6-10% des Futters zu Rindfleisch um. Für 1 Kilo Kraftfutter erhält man also gerade einmal ca. 75 Gramm Rindfleisch - und jede Menge Gülle.
Bei Schweinen und Hühnern liegt das Verhältnis bei ca. 3-4:1. Für ein Kilo Futtermittel erhält man etwa 250-300 Gramm Schweine- bzw. Hühnerfleisch. Der Rest wird vom Tier größtenteils als Gülle wieder ausgeschieden.
Bei Milch liegt der Umwandlungsgrad bei ca. 25%. 1 Kilo Futter = 250 ml Milch. Der Rest ist wertlose Gülle.
Bei Eiern liegt der Umwandlungsgrad bei etwa 35%, also 1 Kilo Futter für 4-5 Eier (330 Gramm).
Quelle:
https://vegpool.de/magazin/tierhaltung-veredelungsverluste.htmlRöhrich schrieb:tierische Erzeugnisse sind Lebensmittel
Für mich und viele andere sind bestimmte tierische Erzeugnisse keine Lebensmittel mehr. Aber das ist ein anderes Thema.
Röhrich schrieb:Weil riesige Gebiete der Welt einfach nur Grünland sind, die zu kultivieren für den Ackerbau wird wohl immer Utopie bleiben.
Kannst Du auch sagen, wie viel Grünland das in Prozent weltweit wären?
Ein Großteil des weltweit genutzten Grünlandes kann und sollte im Sinne des Klimaschutzes und Biodiversität meiner Meinung nach wieder renaturiert und aufgeforstet werden. Und wenn ich mich nicht täusche, wird das auch im IPCC Bericht und viele anderen renommierten Berichten empfohlen.
Röhrich schrieb:Und Steppen eignen sich für eine sehr extensive Rinderhaltung aber nicht für den Anbau von Gemüse.
Also sollten wir, wenn irgendwann einmal der menschengemachte Klimawandel bei uns in Deutschland so weit fortgeschritten ist, dass er beispielsweise die Grünlandflächen, die dann durch Dürren in eine Steppe umgewandelt wurden, darauf Rinder halten?
Da kann man dann nur hoffen, dass diesen Rindern dann nicht das gleiche Schicksal blühen wird, wie damals in Kansas, als eine Hitzewelle zig tausende Rinder dahinraffte.
Grausame Bilder aus Kansas:
Tausende Rinder sind an der Hitze in den USA gestorben.
Diese schrecklichen Aufnahmen verbreiten sich gerade auf Twitter.
Sie zeigen schätzungsweise 10.000 Rinder – die Tiere haben die hohen Temperaturen nicht überlebt.
Die Temperatur lag in Kansas bei bis zu 100 Grad Fahrenheit, das sind knapp 40 Grad Celsius.
Quelle:
https://www.stern.de/panorama/hitzewelle-in-den-usa--tausende-rinder-sterben-an-hohen-temperaturen-31955150.html