SvenLE schrieb:Du weißt aber schon, dass deine Argumentation für Deutschland auf tönernen Füssen steht.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/659012/umfrage/selbstversorgungsgrad-mit-nahrungsmitteln-in-deutschland/
Das heisst, wir müssen dafür sorgen, dass in Deutschland ca. 12% der Menschen verschwinden...
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61646/bevoelkerung-mit-migrationshintergrund/In Deutschland leben nur 60 Millionen Menschen ohne Migrationshintergrund das sind 73,3% der Bevölkerung. 10,3 Millionen also 12,6% sind Ausländer, 11,5 Millionen 14,1% haben Migrationshintergrund. Deutschland könnten uns also locker versorgen, hätten wir nicht in der Vergangenheit Millionen von Menschen bei uns aufgenommen. Bei einer Geburtenrate von nur 1,53 wäre es auch nur eine Frage der Zeit bis man wieder 12% weniger wäre aber wir nehmen ja fleisig weiter bei uns auf. Auch die Geburtenrate selbst war schon niedriger bei 1,37 und ich bezweifle das es an den Deutschen liegt das die die letzten Jahre gestiegen ist. Das was wir an "Überbevölkerung" haben ist die Überbevölkerung die wir anderen Ländern abgenommen und die entlastet haben.
Aber wenn die Bevölkerung so weiterwächst wird es noch mehr Konflikte noch mehr Armut und Hunger geben und es werden noch mehr nach Deutschland über das Hintertürchen Asyl einwandern mit dem Ergebniss das der Selbstversorgungsgrad noch schlechter wird. Was du hier also mit deinen 12% kritisierst ist die sehr humane Migrationspolitik Deutschlands.
paranomal schrieb:Das große Problem an deinen Beispielen ist, dass du von einer gleichmäßigen Verteilung der Ressourcen ausgehst und zugleich für den Kapitalismus als Produktions- und Verteilungsform plädierst. In der Realität ist die Verteilung damit nämlich über die Kaufkraft geschlüsselt und demnach bekommen dann 2 Leute 5 Äpfel und die übrigen 8 müssen den Rest unter sich aufteilen. Genau deswegen ist die Überbevölkerung ja relativ und nicht absolut. In Wahrheit mangelt es global nicht an Nahrungsmitteln. Trotzdem verhungern Menschen und woanders wird was weggeschmissen.
In der Realität werden Waren dort Produziert wo sie billig zu produzieren sind, wo es billige Arbeitskräfte gibt und das sind arme Länder. Das Ergebnis davon ist das Kapital und Technologie in diese fließt bis sich der Wohlstand und somit auch die Löhne allmählich angleichen. Am Ende müssen die Menschen in diesen Ländern aber selbst sehen wie sie eine sozial gerechte Verteilung des Wohlstand innerhalb ihres Landes bewerkstelligen.
Und was die Wahrheit betrifft. In Wahrheit haben wir hier in Europa Wasser im Überfluss und in Afrika verdursten Menschen und Wassermangel ist dort ein ernstes Problem. Die Wahrheit ist aber auch das es in Afrika nicht einen Tropfen mehr Wasser gibt, wenn du hier Wasser sparst, wenn du weniger trinkst oder weniger wegschüttest. Und Flaschen mit Mineralwasser nach Afrika zu transportieren ist weder effizient, noch ökologisch sinnvoll und löst auch nicht wirklich das Problem. Ein geringerer Wasserverbrauch vor Ort hingegen schon.
paranomal schrieb:Ja, eine demografische Entwicklung, die sich in allen postindustriellen Ländern beobachten lässt. Das ist ja der Scheitelpunkt, den ich bereits angesprochen habe.
Das ist aber eine Entwicklung die man erstmal erreichen muss. Wenn diese nicht erreicht wird wächst die Bevölkerung immer weiter bis irgendwann die Natur selbst die Grenzen setzt und die Natur ist grausam.
paranomal schrieb:Ja, wenn man Millionen Tote durch Zwangsindustrialisierung in Kauf nehmen und anschließend ein jahrzehntelanges Dasein als Billiglohnland fristen möchte.
Die Millionen Toten hatte man wohl eher unter Mao wobei es unter Stalin und PolPot ja auch nicht besser war. Aber das ist ja jetzt nicht die Schuld der Industrialisierung, sondern das ist der Kommunismus. Im Falle der Roten Khmer kann man wohl auch überhaupt nicht auch nicht Richtungsweise davon sprechen das es um Industrialisierung gegangen wäre. Wenn man sich Taiwan ansieht, dann sieht man was aus ganz China hätten werden können ohne Kommunismus, ohne Mao und die Millionen von Toten, die der auf dem Gewissen hat und das es auch ohne das geht.
Nebenbei gesagt. Einige Jahrzehnte sind 1-2 Generationen. Dafür haben dann irgednwann die Kinder, Enkelkinder usw. ein besseres Leben. Wir sind da lediglich schon durch.
paranomal schrieb:Und am Ende gibt es keine billigeren Länder mehr und es setzt der endgültige Fall der Profitrate ein. Du ignorierst nämlich, dass der Kapitalismus ein stetiges Wachstum benötigt.
Ich ignoriere auch nicht das der Kapitalismus ständiges Wachstum benötigst, du ignorierst das wir heute nicht mehr in der Steinzeit leben. Das Wissen der Menschheit wächst immer weiter, unsere Technologie wird immer besser, die Ressourcen die wir erschließen werden immer Umfangreicher. Nur das Universum selbst ist da vielleicht eine Grenze und bis dahin können wir noch sehr lange wachsen.
paranomal schrieb:Er kann die Voraussetzungen schaffen. Damit am Ende alle profitieren, muss er an einem bestimmten Punkt überwunden werden. Ansonsten manövriert man sich zwangsläufig in dieselben feudalen Verhältnisse zurück, die man überwinden wollte.
Wenn Leute wie du über das Überwinden des Kapitalismus sprecht, dann meint ihr damit meist damit den Kommunismus einzuführen und das ist in der Vergangenheit gewaltig in die Hose gegangen und hat riesige Leichenberge hinterlassen.
Meines erachtens reicht es vollkommen den Kapitalismus etwas zu zügeln so im Sinn einer sozialen Marktwirtschaft, er ist sowieso ein Auslaufmodell. Das ganze System wird sich im Zuge des technologischen Fortschritts von selbst auflösen. Mit Maschinen, Robotern, Künstlicher Intelligenz wird der Mensch aus der Ressourcenproduktion immer weiter verschwinden. Die Menschen werden die Freiheit haben sich selbst zu verwirklichen und für die von den Maschinen erbrachten Leistungen&Ressourcen wird man Wege finden müssen diese Gerecht zu verteilen.