Dann versuch mal den Schweizer Almbauern oder den Massai in Afrika ihre Rinder wegzunehmen, oder den Himalayabewohnern ihre Yaks. Was hast Du denen im Austausch zu bieten? Das Land dort wird für Rinderhaltung benutzt, weil es sich nicht für den Pflanzenbau eignet, weil zu steil, zu steinig, zu barsch im Klima (Schweiz und andere Gebirge) oder Trockensteppen in Afrika ohne ausreichend Wasser.
Auch in Europa war es lange Zeit nicht üblich, Rinder auf gute, fette Wiesen zu stellen, die wurden nämlich für die Heugewinnung für den Winter bzw. den Ackerbau für menschliche Nahrung benötigt.
Die Rindviecher standen auf Ödland, wo nichts anderes wachsen wollte als Unkraut, oder wurden gleich in die Wälder getrieben, damit sie dort Gras und Unterholz abfraßen (war nebenbei ein guter Schutz gegen Waldbrände). Die Waldweide wird heute übrigens wieder empfohlen, eben wegen dem steigenden Risiko auf Waldbrände aufgrund Klimaerwärmung und weil die Wälder heute nicht mehr so sauber ausgeputzt werden wie in früheren Zeiten durch arme Holzsammler.
In den USA gibt es heute noch viel Rinderhaltung auf Flächen, die von Büffelgras bewachsen sind. Rinder oder Büffel kann man da halten, aber wenn man das Land für Pflanzenbau zu pflügen versucht, passiert das:
https://www.stern.de/digital/technik/oeko-katastrophe-black-blizzards---als-die-erde-zum-himmel-stieg-und-die-menschen-verschlang-8668372.htmlIn Kurzfassung, ohne eine an örtliche Gegebenheiten angepaßte Viehwirtschaft würden riesige Landflächen für die Landwirtschaft unbenutzbar.
Und was machen die Menschen, die bis dahin davon leben? Die allerwenigsten davon sind nämlich reiche Rinderbarone wie aus einem Westernfilm, die meisten davon sind schon zu normalen Zeiten bitterarm, das Vieh ist ihr wertvollster Besitz und nicht selten der einzige. Ohne das Yak müßten viele Bergdörfer im Himalaya aufgegeben werden, denn die Tiere bringen ihren Besitzern nicht nur Milch und Fleisch, sondern auch Wolle (Kleidung und Zelte), Butter für Butterlampen als einzige Beleuchtung in der Nacht und Dung als Brennstoff in Höhen, wo kein Baum mehr wächst.
Wo gehen diese Menschen dann hin, und wovon ernähren sie sich? Auf sie wartet niemand, und Hilfen irgendeiner Art haben sie nicht zu erwarten. Sie können nur die Massen der Bitterarmen in den Slums der Städte vermehren und betteln oder sich als Taglöhner verdingen, statt freie Bergbauen zu sein.
Auf die Massentierhaltung in Deutschland könnte man sicher verzichten, dann wird halt alles Fleisch für den deutschen Markt aus USA, Argentinien, Brasilien, Ungarn und anderen Ländern importiert. Überall wo die Bedingungen für Rinderhaltungen günstiger sind als in Deutschland (vor allem: mehr Platz als im engen, zugebauten und überreglementierten Deutschland!).
SvenLE schrieb:Der Begriff Sonntagsbraten hatte eine einfache Bewandnis: Richtiges Fleisch gab es nur einmal die Woche.
Weil man es sich nicht öfter leisten konnte. Damals war der Großteil der Bevölkerung nicht so reich, vor allem kinderreiche Familien nicht. Da war man schon froh, wenn man mal billiges Fleisch von der
Wikipedia: Freibank kaufen konnte. (Kennen manche alten Stadtbewohner vielleicht noch von früher, der Ort man billiges Fleisch für Hunde kaufte, bevor das Dosenfutter sich durchsetzte. Und wo arme Leute Fleisch für den Eigenverbrauch kauften.)