Warden schrieb:Mich erinnert das bei WKAs gerade an die kritischen Argumente, man müsse "halb Deutschland damit zupflastern" - ich denke selbst wenn da wg. der Anzahl die man bräuchte um alles zu kompensieren was dran wäre: Eigentlich auch wieder Unfug.
peekaboo schrieb:Dafür sind die Baukosten eines KKWs nicht gerade günstig. Das Kohlekraftwerk Moorburg kostet bspw. rund 3 Milliarden €. Ein Windkraftwerk kostet etwa 1 Million €. Für die 3 Milliarden € hätte man roundabout 3.000 Windkraftanlagen bauen können. Nehmen wir mal an jedes der 106 Kohlekraftwerke die in Deutschland gebaut wurden hatten Baukosten in Höhe von etwa 3 Milliarden Euro, dann hätte man mit diesem Geld etwa 318.000 WKAs bauen können. Benötigen würden wir nach Berechnungen aber nur 37.000 bis etwa 65.000 Windenergieanlagen.
Dann versuch mal für 3000, geschweige denn 37.000 WKAs den Platz, die Genehmigungen und die Zustimmung der Anwohner und Naturschützer zu bekommen. Wünsche jetzt schon viel Vergnügen. Im Meer bauen ist auch nüscht, da ist die Schadensanfälligkeit wegen Wellen, Wetter, Eis und Stürmen sogar noch größer, und was die Bauerei am Meeresboden an ökologischen Schäden anrichtet ... je höher und beanspruchter ein Windrad, um so größer und stabiler muß sein Fundament sein, da wird der Meeresboden ordentlich zubetoniert.
Außerdem ist die Lebensdauer pro Windrad geringer, nicht mal die halbe Lebenszeit eines gut gewarteten KKWs. Das heißt daß von den 3000 Windrädern nach 20 Jahren schon nicht mehr viele übrig sein dürften, aufgrund simpler Abnutzung und Materialermüdung, während ein gut gewartetes und regelmäßig renoviertes KKW auch über die 40 Jahre hinaus laufen kann. Das realistische preisliche Äquivalent für das KKW liegt also nicht bei 3000, sondern nur bei maximal 1500 Windrädern.
Die früher gebauten Kohlekraftwerke waren vermutlich billiger, weil die Inflation, Steigerung an Baukosten und technischen Anforderungen und höhere Umweltauflagen auch beim Kraftwerksbau ordentlich reinhauen, bei den alten Kraftwerken wurde zwischenzeitlich immer wieder nachgebessert und modernisiert. Einschließlich moderner Filter gegen Schwefel und Feinstaub, und heute kann man auch die CO2-Absorber dranhängen, so daß kaum noch Emissionen rausgehen.
Ein wichtiger Faktor noch, die Abwärme von KKWs wird heute schon für Fernwärmeversorgung und andere Zwecke (Gewächshäuser) genutzt, statt sie wie früher ungenutzt in die Landschaft zu entlassen, bei geschlossenem Kühlwasserkreislauf geht heute nur noch ein Bruchteil des Kühlwassers drauf und Abwärme in die Umwelt.
Bei WKAs gibt es keine Kraft-Wärme-Kopplung für die Anwohner, die produzieren nur Strom und sonst nichts. Heizen muß da trotzdem jeder selber.