Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik
26.07.2021 um 13:39Damit ist doch die Anarchie und Co ababsurdum geführt.
Tripane schrieb:Es liegt in der Natur von "Eigenverantwortung", dass es dafür kein Konzept gibt.Also liegt es in der Natur deiner Aussage, dass du gar keine Ahnung hast, was du genau damit meinst? Sonst könntest du ja umreissen, wie mit 'eigenverantwortung' (also nichts tun) die Emissionen schnell genug für das 2 Grad Ziel gesenkt werden können.
Wie muß man eigentlich mental "konzeptioniert" sein, um das nicht mal mehr zu erkennen...
shionoro schrieb:Lass uns nochmal neu anfangen.Einverstanden.
shionoro schrieb:Was ich von dir höre ist eine große Scheu dagegen, ernsthaft verbindlich tätig zu werden, gerade auf der Produzentenseite.Nope. Ich würde es begrüßen wenn die Industrie u. Wirtschaft ebenso auf Nachhaltigkeit setzt. Aber diese muß auch Zeit haben ihre
Es ist schlichtweg kein gangbarer weg, mit eigenverantwortung zu argumentieren, wenn es nichtmal ein durchgängiges Konzept dazu gibt, wie das aussehen soll.
shionoro schrieb:Heute stellt sich das aber eher so dar: Irgendwer behauptet, man müsse gar nicht so viel für das klima machen und überhaupt sei klimaschutz viel zu teuer, wiegelt damit die Leute gegen entsprechende Klimawarner auf und sagt dann 'guck, die leute wollen das nicht'.Hysterie war noch nie ein guter Ratgeber.
Gwyddion schrieb:Eigenverantwortung.. m.E. fängt der Umweltschutz aber genau da an.Da ist aber die crux. Damit bist du nicht zwingend unwelttechnisch besser.
Beispiel: Ich kaufe meine Milch nicht im Tetrapack.. ich kaufe sie in einer Glasflasche. Glas läßt sich ebenso recyclen wie auch der Verschluß wenn er aus Metall ist.
Gwyddion schrieb:Nope. Ich würde es begrüßen wenn die Industrie u. Wirtschaft ebenso auf Nachhaltigkeit setzt. Aber diese muß auch Zeit haben ihreEinig sind wir uns, dass die Politik den Weg bereiten muss. Da müssen Experten ein Konzept überlegen, das im Einklang mit bestimmten Zielen steht (unabhängig davon, wer mitmacht. Natürlich muss es auch überlegungen geben, wie man andere Staaten zum mitmachen bewegt, aber es muss ein Ziel in Deutschland geben, was im Einklang mit dem 1.5 oder 2 Grad Ziel steht).
Produktion incl. Energieerzeugung ( Solarstrom auf den Fabrikdächern ? ) umzustellen. Dies gelingt nicht adhoc.
Eigenverantwortung.. m.E. fängt der Umweltschutz aber genau da an.
Beispiel: Ich kaufe meine Milch nicht im Tetrapack.. ich kaufe sie in einer Glasflasche. Glas läßt sich ebenso recyclen wie auch der Verschluß wenn er aus Metall ist. Ich ersetze meine Beleuchtung ( auch Energiesparlampen ) gegen LED die wesentlich weniger Energie benötigen.
Ich nehme nur dann ein Auto, wenn es unabdingbar ist... ansonsten die Öffentlichen oder das Fahrrad.
Ja.. man kann mit Eigenverantwortung schon einiges erreichen. Da nehme ich auch die Kiddies nicht aus der Pflicht. Nicht die Demos retten das Klima, das eigene Verhalten jetzt und für die Zukunft ist dafür Maßgebend.
Die Politik muß natürlich den Weg bereiten.. Anreize schaffen wie die Förderung Regenerativer Energienutzung. Sie muß auch für eine mögliche E-Mobilität die Infrastruktur schaffen. Die Ladesäulen kann man je nach Viertel an einer Hand abzählen.
Gwyddion schrieb:Hysterie war noch nie ein guter Ratgeber.Hysterie ist kein guter Ratgeber, aber Apathie auch nicht. Es ist auch nicht hysterisch, bei einem dringenden und sehr gravierenden problem so schnell wie möglich handeln zu wollen. Es ist nicht hysterisch, zu wissen, dass man nicht mehr viel Zeit hat und bereits zuvor allerlei absichtsbekundungen und gesetzte Ziele verstrichen und nicht erreicht worden sind.
Fedaykin schrieb:Damit bist du nicht zwingend unwelttechnisch besser.Lt. Deinem Link ist die Empfehlung zur regionalen Glasflasche zu greifen.
shionoro schrieb:Dieses Konzept muss dann beinhalten, wie man sowohl konsumenten als auch produzenten schnell genug zu einem anderen handeln bewegen kann auf eine Art und Weise, die für sie vielleicht belastend, aber trotzdem souverän verkraftbar ist. Das kann durch Steuerung über Steuern und Anreize passieren, oder auch über Verbote.Der Konsument bestimmt doch letztenendes was er kaufen möchte. Wenn er umweltschädliche Produkte meidet und mehr zu nachhaltigen Produkten greift, wird die Wirtschaft handeln müssen.
Gwyddion schrieb:Lt. Deinem Link ist die Empfehlung zur regionalen Glasflasche zu greifen.Sehr unterschiedlich bei Milch zb gewinnt oft der Karton
Fedaykin schrieb:Ist deine Milch ein mehrwegsystem? Das wäre interessant.Tetra Pack ist auch kein Mehrwegsystem.... allerdings kann ich meine Milch durchaus in einer Pfandflasche kaufen. Gibt es von Landliebe. Lt. deren HP auch als Mehrwegflasche.
Fedaykin schrieb:Ist deine Milch ein mehrwegsystem? Das wäre interessant.In der DDR war es Kommunismus.
Gwyddion schrieb:Der Konsument bestimmt doch letztenendes was er kaufen möchte. Wenn er umweltschädliche Produkte meidet und mehr zu nachhaltigen Produkten greift, wird die Wirtschaft handeln müssen.Muss sie nicht, weil es oft gar keine KLimafreundliche alternative gibt. Der Trick ist ganz einfach: Biete nur Klimaunfreundliche Produkte an und gib dem Klimafreundlichsten der Klimaunfreundlichen Produkte ein Siegel dafür, dass es das Klimafreundlichste ist.
Gwyddion schrieb:Tetra Pack ist auch kein Mehrwegsystem.... allerdings kann ich meine Milch durchaus in einer Pfandflasche kaufen. Gibt es von Landliebe. Lt. deren HP auch als Mehrwegflasche.Das war aber der große Punkt zu den Flaschen.
shionoro schrieb:Du kannst nicht vom perfekten Konsumenten ausgehen. Konsumenten werden belogen und Konsumenten haben bestimmte Budgets und Konsumenten sind nicht perfekt informiert. Und Konsumenten können nur das kaufen, was ihnen auch angeboten wird.Bevor ich mir jetzt hier einen Wolf schreibe :D ....
Fedaykin schrieb:Tetrapaks ist wenn er wie PET mit Pfand wäre noch mal anders (sperat gesammelt)Ja gut. Tetrapaks separat sammeln und die einzelnen Komponenten dann entsprechend zu trennen wäre eine Möglichkeit.
Wissenslücken zu Nachhaltigkeit bei Verbrauchern und UnternehmenOhne verbindlichkeit, dass der Staat da wirklich anreize schafft (ob positiv oder negativi oder durch verbote), ist da zwar guter wille, der sich aber nicht entfalten kann und schlicht nicht ausreichen wird.
Trotz der Absicht, nachhaltig zu sein, klafft eine Lücke zwischen dem, was die Verbraucher glauben zu wissen, und dem, was sie tatsächlich von Nachhaltigkeit verstehen: 78 Prozent der Verbraucher sind sich nicht bewusst, dass man 1.000 Liter Wasser braucht, um einen Schokoriegel herzustellen und 68 Prozent wissen nicht, dass ein durchschnittlicher Burger zu mehr Emissionen führt, als eine Autofahrt von 15 km mit dem SUV. Nahezu 68 Prozent der Verbraucher, die diese Produkte gekauft haben, waren bereit, ein nachhaltigeres Produkt zu kaufen, sobald sie die Probleme mit der Nachhaltigkeit verstanden. Das heißt, es ist nötig, den Verbrauchern mehr Informationen zur Nachhaltigkeit zur Verfügung zu stellen. Dieses Ergebnis unterstreicht die Bedeutung von Marken, die die Nachhaltigkeitsagenda vorantreiben.
Diese Wissenslücke besteht jedoch auch bei Einzelhändlern und Herstellern, die glauben, dass ihre Käufer mehr wissen als sie selbst. Gut zwei von drei Führungskräften (67 Prozent in Deutschland, 65 Prozent international) geben an, dass ihre Verbraucher ihre Nachhaltigkeitsinitiativen sehr gut kennen. Jedoch gibt jeder zweite Verbraucher an (46 Prozent in Deuschland, 49 Prozent international), dass er keine Informationen hat, um die Nachhaltigkeitsangaben von Produkten zu überprüfen. Fast die Hälfte sagt offen, dass sie den Nachhaltigkeitsangaben von Produkten nicht trauen (41 Prozent der Deutschen, sowie 44 Prozent aller Befragten).
Die meisten Unternehmen kratzen beim Thema Nachhaltigkeit nur an der Oberfläche
CPR-Organisationen geben im Durchschnitt 1,9 Prozent ihrer Einnahmen für Nachhaltigkeitsinitiativen aus. Die durchschnittliche Investition beläuft sich wertmäßig auf fast 34 Millionen Dollar und sie zögern, mehr auszugeben – fast 80 Prozent der Organisationen nennen die Auswirkungen auf Gewinnspannen oder Kostenüberschreitungen als Herausforderung bei der Skalierung von Nachhaltigkeitsinitiativen. Für fast drei von vier Organisationen haben andere Themen Priorität.
Drei von vier (75 Prozent) der CPR-Organisationen geben an, dass sie über eine Strategie, sowie die Infrastruktur und Ressourcen verfügen, um die Bemühungen um Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Wenn es jedoch darum geht, unternehmensweite, effektive Initiativen umzusetzen, ist dies weniger als einem Viertel der Organisationen gelungen. Die am häufigsten skalierten Initiativen sind faire Arbeitspolitik und sichere Arbeitsbedingungen. 48 Prozent der Unternehmen geben an, in diesen Bereichen ein gewisses Niveau erreicht zu haben. Im Gegensatz dazu wird nachhaltige IT, bei der es darum geht, den CO²-Fußabdruck digitaler Prozesse zu reduzieren (z. B. die Energieeffizienz in Rechenzentren), nur um 18 Prozent gesteigert.
Obwohl die Pandemie die Kreislaufwirtschaft wieder in den Mittelpunkt rückt, haben nur 18 Prozent der Führungskräfte in Initiativen zur Kreislaufwirtschaft investiert und nur 35 Prozent planen, in den nächsten drei Jahren in diesem Bereich zu investieren.
Pia Heidenmark Cook, Chief Sustainability Officer bei der Ingka Group zu der auch Ikea Deutschland gehört, sagt: „Ich denke, eine Herausforderung, vor der viele Organisationen stehen, ist das Veränderungsmanagement. Viele Organisationen haben den Eindruck, dass Nachhaltigkeit teurer ist. Sie erkennen jedoch nicht, dass Initiativen wie Abfallreduzierung oder Energieeffizienz ihre Betriebskosten senken. Daher würde ich sagen, dass die wichtigste Herausforderung, die der Nachhaltigkeit im Wege steht, das Veränderungsmanagement ist – das Aufzeigen des Business Case, warum es Sinn ergibt und Menschen zu beeinflussen und zu inspirieren, damit sie verstehen, warum es einen Unterschied macht.”
shionoro schrieb:Du, da steht aber genau mein kritikpunkt ganz groß drin:...und mein Argument. Der Verbraucher möchte nachhaltig konsumieren... die Industrie/Wirtschaft wird nachziehen müssen um genau dieses Bedürfnis zu erfüllen. Der Verbraucher/Konsument kann also dahingehend auch auf die Wirtschaft/Industrie einwirken.
shionoro schrieb:Im Gegensatz dazu wird nachhaltige IT, bei der es darum geht, den CO²-Fußabdruck digitaler Prozesse zu reduzieren (z. B. die Energieeffizienz in Rechenzentren), nur um 18 Prozent gesteigert.Genau das, worüber du anganst sprachst, wird nicht gemacht und es gibt schlicht ja für den verbraucher keine alternative, dass er jetzt klimafreundliches streaming kaufen kann. Das ist einer von den Fällen, wo der Verbraucher keine echte Wahl hat. Weil streamen tut so gut wie jeder in der Bevölkerung (auch wenn du nicht online spielst oder netflix nutzt) und es gibt ja auch keine klaren angaben, wie viel denn in Ordnung wäre. Hier sagt man dann einfach 'jojo zock mal weniger', geht das eigentliche Problem aber gar nicht an.