Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik
06.08.2021 um 14:52bitteschön: https://www.scinexx.de/dossierartikel/der-golfstrom-europas-warmwasserheizung/
Das weiß eigentlich echt jeder.
Das weiß eigentlich echt jeder.
Der Golfstrom ist deutlich schwächer geworden – wohl wegen des Klimawandels. Kommt jetzt eine neue Eiszeit? Nein. Aber schwächelt er weiter, spüren wir die Folgen deutlich.
Der Golfstrom ist ein wichtiger Teil des Klimas, da er viel Wasser und Wärme über den Atlantik transportiert. Wenn sich an diesem Prozess etwas verändert, dann ändern sich alle dazugehörigen Prozesse von den Subtropen bis zur Arktis.Der Golfstrom macht es hier nicht einfach 'warm'. Er sorgt dafür, dass das Klima mild ist und weniger extreme wetterereignisse passieren. Ist er nicht mehr da, passieren mehr extreme wetterereignisse aller coleur.
Für uns Nordeuropäer und Nordeuropäerinnen garantiert der Golfstrom vor allem ein mildes Klima. Schwächt er sich nun weiter ab, dann könnte dies zu extremeren Wetterereignissen führen. Forschende schließen dann auch keine Hurricanes mehr aus, die wir bislang nur auf dem amerikanischen Kontinent beobachten
Ein Europa ohne Golfstrom? Das heißt: Ganz Skandinavien liegt unter einer Eisdecke, und in Hamburg oder Berlin herrscht sibirisches Klima. Die polare Kaltluft fällt erbarmungslos über Europa herein, denn es gibt kein temperiertes Nordmeer-Wasser, das die arktischen Winde erwärmt, bevor sie das Festland erreichen. Das Szenario verdeutlicht: Die natürliche „Wärmepumpe“ – der Golfstrom und seine Verlängerung Richtung Europa, der Nordatlantikstrom – ist ein Lebenselixier für Nord- und Mitteleuropa.Quelle: https://www.fr.de/wissen/golfstrom-klima-veraenderung-gefaehrdet-nord-mitteleuropas-13537947.html
shionoro schrieb:Wissenschaftler neigen insofern zur vorsicht, als dass sie in offiziellen papers nur das schreiben, was sie definitiv beweisen können. Also dann eher ein 'may lead to' für "ich bin mir 99% sicher, dass das so kommen wird" als ein "will cause".Das ist ja dann aber auch nicht Vorsicht, sondern präzises wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaftler äussern sich ja oftmals auch persönlich zur Klimathematik, da hört man auch nicht viel von "Vorsicht", 99% gilt als praktisch gesichert. Die 1% betreffen dann meist nur noch die Genauigkeit mit welcher ein solches Ereignis eintritt, z.B. die Genauigkeit einer Themperaturangabe welche da noch leicht schwanken könnte.
shionoro schrieb:Das führt aber dann oft zu einer Verharmlosung, weil dann leute denken, dass das doch alles nur eine Theorie sei und man sich bestimmt auch irren kann.Kann ich nicht so recht nachvollziehen, dass eine 99% Angabe zu Verharmlosung führt, ehrlichgesagt.
shionoro schrieb:UNd da ist es eben so: Da, wo man ggf. fehler machen kann und bestimmte effekte überschätzt, da kann man sie auch unterschätzen.Ja das kann natürlich sein, dennoch sollte man immer von aktuellen Daten und Untersuchungen ausgehen, die Klimawissenschaft entwickelt sich ja stetig weiter und mit der Einführung der EDV im 21. Jahrhundert, gab es doch schon einen gewaltigen Sprung nach vorne was Klimaprognosen betrifft.
shionoro schrieb:Das worst case Szenario könnte warscheinlicher sein, als es noch Stand der Forschung zum heutigen Zeitpunkt ist.Warten wir mal den neuen IPCC Bericht ab, sollte morgen rauskommen...
The prospect of the Gulf Stream slowing down and even stopping altogether has worried many experts in recent years.
Some believed that this would cause a rapid cooling around the world with resulting global chaos.
But a new study finds the Gulf Stream go-slow will have a significant impact on planetary temperatures, but not in a chilled out way.
The Gulf Stream is an ocean current that keeps the UK warmer than it would be given its latitude alone.
Researchers say a slower current will carry less heat down to the deep oceans meaning more will enter the atmosphere.
Nashima schrieb:Kann ich nicht so recht nachvollziehen, dass eine 99% Angabe zu Verharmlosung führt, ehrlichgesagt.Aber ein 'may happen' führt zur Verharmlosung, und sowas schreiben wissenschaftler auch dann, wenn sie sich sehr, sehr sicher sind.
Nashima schrieb:Das ist ja dann aber auch nicht Vorsicht, sondern präzises wissenschaftliches Arbeiten. Wissenschaftler äussern sich ja auch oftmals auch persönlich zur Klimathematik, da hört man auch nicht viel von "Vorsicht", 99% gilt als praktisch gesichert. Die 1% betreffen dann meist nur noch die Genauigkeit mit welcher ein solches Ereignis eintritt, z.B. die Genauigkeit einer Themperaturangabe welche da noch leicht schwanken könnte.Weil man beim Klima schlicht bereits so weit und sicher ist, dass man das so sagen kann. Bis hier hin war es ein langer Kampf.
Nashima schrieb:Ja das kann natürlich sein, dennoch sollte man immer von aktuellen Daten und Untersuchungen ausgehen, die Klimawissenschaft entwickelt sich ja stetig weiter und mit der Einführung der EDV im 21. Jahrhundert, gab es doch schon einen gewaltigen Sprung nach vorne was Klimaprognosen betrifft.Wenn man von aktuellen Daten ausgeht, sieht es düster aus wenn wir nicht sofort und ambitioniert tätig werden. Und meist hat man seine Prognosen so korrigieren müssen, dass es schlimmer wurde. Das zwei Grad Ziel, was wir heute wohl nicht mehr halten können werden, war mal worst case scenario.
Nashima schrieb:Warten wir mal den neuen IPCC Bericht ab, sollte morgen rauskommen...Ja, das ist eine gute idee. ich denke, der wird sehr deutlich werden.
Forscher sagen, dass eine langsamere Strömung weniger Wärme in die tiefen Ozeane tragen wird, was bedeutet, dass mehr in die Atmosphäre gelangen Quelle: Aus deinem Link
wird.
While the waters of the North Atlantic will definitely cool as a result of changes in the flow, the experts says it's likely that the UK will see continued impacts of climate change over the next 20 years according to this study.Das wird in Europa nicht anders sein.
"The air temperatures globally will be warming and there's no barrier for that so there won't be much cooling in the UK, you will probably still see the normal global warming," said Prof Tung.
shionoro schrieb:Aber wenn man alles mit einrechnet, ist nach der neuesten Forschung es keineswegs so, dass Europa eine Eiszeit erwartet, sondern im gegenteil deutlich steigende Temperaturen MIT viel extremeren Wetter, weil der Golfstrom dann nicht mehr da ist.Extremes Wetter kann im Winter auch bedeuten, daß sich eine arktische Strömung aus dem Norden oder Nordosten (aus Russland, hatten wir in der Vergangenheit auch schon) festsetzt, mit dem Ergebnis, daß diese Kältewelle dann genauso lange hängen bleibt wie im Moment die Hitzewellen. Mit Schnee bis weit in den Frühsommer hinein, Maifest mit Schneeschauer, gab es auch schon. Merke, "extrem" kann in beide Richtungen gehen. Dann ist es ein Spiel des Zufalls was sich langfristig durchsetzen wird, die Klimaerwärmung oder die festgesetzte Kälte, die nicht von heute auf morgen verschwinden wird. Wenn viel Schnee gefallen ist, wird es dann beim Abtauen entsprechende Überschwemmungen geben, wenn der noch gefrorene Boden die Wassermassen nicht aufnehmen kann. Auch das ein Spielchen, das man vor den letzten Jahren mit ihrem unnatürlichen Wetter öfter miterlebt hat.
shionoro schrieb:Extremwetterereignisse werden stark zunehmen, wir können das abmildern, wenn wir unsere Emissionen reduzieren.Dafür ist es wahrscheinlich längst zu spät, denn die Zeit der Extremwetterereignisse hat ja schon begonnen, wie wir täglich sehen. Die Maßnahmen hätten schon vor 50 oder 100 oder mehr Jahren beginnen müssen, um sich heute auszuwirken. Das ist wie ein fahrender Zug, der sich nicht von jetzt auf gleich stoppen läßt, nur weil jemand auf die Bremse tritt, verstehst Du? Maßnahmen die wir heute machen, wirken sich vielleicht mal in 50 oder 100 Jahren aus. Alles was heute passiert, ist das Ergebnis der vergangenen Jahrhunderte. Nicht nur des 20., obwohl dessen Wirkungen natürlich die heftigsten sind.
T.Rick schrieb:Dafür ist es wahrscheinlich längst zu spät, denn die Zeit der Extremwetterereignisse hat ja schon begonnen, wie wir täglich sehen. Die Maßnahmen hätten schon vor 50 oder 100 oder mehr Jahren beginnen müssen, um sich heute auszuwirken. Das ist wie ein fahrender Zug, der sich nicht von jetzt auf gleich stoppen läßt, nur weil jemand auf die Bremse tritt, verstehst Du? Maßnahmen die wir heute machen, wirken sich vielleicht mal in 50 oder 100 Jahren aus. Alles was heute passiert, ist das Ergebnis der vergangenen Jahrhunderte. Nicht nur des 20., obwohl dessen Wirkungen natürlich die heftigsten sind.Nein. Das ist nicht stand der Wissenschaft, stand der wissenschaft ist, dass wir durchaus noch das 1.5 Grad ziel erreichen könnten, aber, wenn wir so weitermachen wie jetzt, 3 Grad oder schlimmer bekommen.
T.Rick schrieb:Selbst wenn heute alle Emissionen schlagartig wegfallen würden, weil alle Öfen und Autos und methanfurzenden Rinder in einer Sintflut absaufen, geht die Klimaveränderung weiter.Aber bei weitem nicht so stark und das ist der Punkt.
T.Rick schrieb:Das Klima ist ein lebendiges System und durchsetzt mit Abläufen, die sich gegenseitig stützen und verstärken. Mehr Wärme bedeutet zum Beispiel im Sommer auch mehr Wald- und Steppenbrände, siehe die Brände überall zur Zeit, und auch die sorgen für Emissionen, die dann (ohne Maschinen) kein Mensch mehr stoppen kann. Die Asche in der Atmosphäre hat dann allerdings wieder einen Kühlungseffekt.Und wir können verhindern bzw. abmildern, dass dieses lebendige System sich auf eine Art und Weise verändert, die dem Überleben des Menschen nicht zuträglich ist, indem wir unsere Emissionen reduzieren.
shionoro schrieb:Aber bei weitem nicht so stark und das ist der Punkt.also der Herr Habeck würde dir jetzt kräftig widersprechen. Der hat nämlich gesagt, selbst wenn wir sofort die Klimaziele erreichen würden, es wird noch schlimmer.
shionoro schrieb:Und wir können verhindern bzw. abmildern, dass dieses lebendige System sich auf eine Art und Weise verändert, die dem Überleben des Menschen nicht zuträglich ist, indem wir unsere Emissionen reduzieren.
shionoro schrieb:Nein. Das ist nicht stand der Wissenschaft, stand der wissenschaft ist, dass wir durchaus noch das 1.5 Grad ziel erreichen könntenna das ändert doch aber nichts daran, dass der Klimawandel schon da ist???
Seidenraupe schrieb:Ich persönlich finde komplexe, sich selbst regulierende Systeme übrigens faszinierend. Die Erde, so als biologisches System, tut grad alles dafür, den Schadensverursacher ein wenig in Schach zu halten.Oder uns zu belehren. Ist doch erstaunlich, dass wir genau dann solche Auswirkungen verursachen, wenn wir bereit sind sie zu erkennen und zu verstehen.