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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

9.015 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Gesellschaft, Natur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

04.08.2021 um 01:40
Für "MICH" ist hier in Konstanz dieses Jahr (Sommer), ein Empfinden wie ich es in den 80'ern in meiner Kindheit (Mainzer Gegend) kenne.

Da haben sich alljährlich Hitze und Regen in „den“ Sommermonaten abgewechselt.
Der diesjährige Sommer ist die letzten Tage sehr wechselhaft verlaufen.

Die letzten Tage hat es gut Regen geschüttet.
Die Natur blüht förmlich hier in Umgebung.

Gestern mit Pulli draußen spazieren gewesen.
Nachts kein elendiges Geschwitze mehr, wie in den letzten 2 Jahren.
Mir als Diabetiker geht es dieses Jahr viel angenehmer.

Ich finde es gut so :)

Bin eh eine Nachttrube.

Ich kann mich im Winter warm anziehen, aber bei Hitze die Haut schlecht abziehen xD


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

04.08.2021 um 01:54
Zitat von TripaneTripane schrieb:Wahrscheinlich sind diese Ereignisse auch noch von anderen Veränderungen überlagert, so dass eine wirklich wissenschaftlich sinnvolle Aussage darüber schwer fällt. Landschaften und Flußläufe wurden verändert, manche Landstriche waren früher gar nicht besiedelt, die Böden sind anders usw. Die Häufigkeit von Überschwemmungen wurde daher wohl zusätzlich auch noch ohne den "Umweg" über das Klima beeinflußt.
Klimaforscher prognostizieren aber eine Häufung von Fluten, auch wenn alles bleibt, wie es ist, unabhängig von der bebauung.
Meinst du, die haben da nicht jahrzehnte dran geforscht?


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

04.08.2021 um 11:53
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ich nicht. Dem steht meine einstige langjährige Erfahrung als Nachhilfelehrerin entgegen. Obwohl ich Stochastik und Statistik teilweise recht cool finde, braucht es dafür algebraische Grundlagen. Und sogar, wenn man die auf ein Minimum beschränken könnte, ist es meist schwer, die richtigen Ansätze zu finden.
Den Kindern sollte man zumindest die Grundlagen erklären, etwa daß sich statistische Werte ("einmal in 100 oder in 1000 Jahren") aus Durchschnittsberechnungen ergeben und daß die Realität sich dummerweise nicht an Statistiken hält, sondern durchaus in Extreme verfallen kann, die keine Statistik vorausberechnen kann.
Das klassische Beispiel dafür ist das mit den Flugzeugabstürzen, bei denen laut Statistik immer mindestens soundsoviel Personen pro Flugzeugabsturz überleben (Statistiken verabscheuen 100-%-Chancen!), aber trotzdem passieren immer wieder Abstürze, wo 100 % aller Insassen ums Leben kommen. Diskrepanz Statistik ./. Realität.
Ein simples Beispiel das jedem Schüler einleuchten dürfte.
Oder das mit den Größten Anzunehmenden Unfällen in Atomkraftwerken, "einmal in 2000 Jahren" heißt eben nicht, daß man sich beruhigt zurücklehnen kann, weil der Super-GAU erst in 2000 Jahren passieren könnte, wenn dieses AKW sowieso schon längst nicht mehr steht. "Einmal in 2000 Jahren" kann genausogut in der folgenden halben Stunde stattfinden. Und dann wieder alle halbe Stunde, solange wie noch ein laufendes AKW vorhanden ist, das in die Luft fliegen kann. Auch spontane Häufungen von Ereignissen sind nicht von Statistiken vorherzuberechnen, aber in der Wahrscheinlichkeit der Realität mit drin.
Mit anderen Worten: real ist alles möglich, was nicht explizit unmöglich ist. Nur die Wahrscheinlichkeit schwankt, irgendwo zwischen 0 und 100 %.


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04.08.2021 um 12:02
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Klimaforscher prognostizieren aber eine Häufung von Fluten, auch wenn alles bleibt, wie es ist, unabhängig von der bebauung.
Meinst du, die haben da nicht jahrzehnte dran geforscht?
Um eine Häufung von schadbringenden Fluten vorherzusagen, weil heute einfach zu viele Berghänge und Waldgebiete abgeholzt sind und zu viele flutgefährdete Gebiete besiedelt sind, braucht man kein Wissenschaftler sein, das sagt einem der simple Menschenverstand. Heißeres Klima = mehr Feuchtigkeit in der Luft = mehr (auch starke) Niederschläge. Ergo mehr Fluten. Muß man extra studiert haben, um eine so simple Kausalitätskette zu kapieren?


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

04.08.2021 um 12:03
Zitat von TripaneTripane schrieb:Stochastik und Statistik
kam leider! in meiner Zeit als Schüler viel zu kurz bzw. wenig im Unterricht.
Dabei bin ich von der „Bedingten Wahrscheinlichkeit“ mehr als interessiert.


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04.08.2021 um 12:47
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Um eine Häufung von schadbringenden Fluten vorherzusagen, weil heute einfach zu viele Berghänge und Waldgebiete abgeholzt sind und zu viele flutgefährdete Gebiete besiedelt sind, braucht man kein Wissenschaftler sein, das sagt einem der simple Menschenverstand. Heißeres Klima = mehr Feuchtigkeit in der Luft = mehr (auch starke) Niederschläge. Ergo mehr Fluten. Muß man extra studiert haben, um eine so simple Kausalitätskette zu kapieren?
Man muss extra studiert haben, um die folgen des klimawandels abschätzen und einordnen zu können. Ja. Sonst würde hier nicht immer wieder gefragt werden, ob das alles wirklich so stimmt und ob das alles wirklich so schlimm wird, wie die Wissenschaftler sagen.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

04.08.2021 um 17:45
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ich habe keine Schlüsse gezogen.
Direktes Zitat von dir:
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die durchschnittliche Temperatur geht hoch, seitdem die Industrialisierung ihren Anfang nahm. In gleicher Weise müssten doch auch extreme Wetterereignisse zugenommen haben.
Das ist deine These und Schlussfolgerung.
Wenn du das nicht als These gemeint hast, dann verstehe dein Anliegen nicht.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Zeitliche Verteilung?
Katastrophendaten sind extrem selektiv, da sie in nicht bewohnten Gebieten in der Regel nicht erfasst werden. Niemand reden von einer Flutkatastrophe, wenn irgendwo im Nirgendwo etwas geflutet wird.
Ausserdem ist der Zusammenhang zwischen Erwärmung und Extremwetter wie gesagt nicht linear.

Also Indikator sind solche Zeitreihen im besten Fall Anhaltspunkte, aber die Datengrundlagen sind zu verzerrt um für mehr herzuhalten.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Welche These?
Also wenn du sagst: "In gleicher Weise müssten doch auch extreme Wetterereignisse zugenommen haben."
Dann würde ein Reviewer sagen:
Wieso "in gleicher Weise"? Wo sind die Belege für lineare Korrelation und wie funktioniert das kausal?
Inwieweit sind Extremwetterdatensätze aussagekräftige Abbildungen klimatischer Veränderung, welche Biases existieren in den Datensätzen.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Mit “in gleicher Weise” meine ich irgendeine Form der Korrelation. Muss ja nichtmal linear sein.
Der für den Klimawandel typische Verlauf ist der Hockeystick, quasi eine super exponentielles Wachstum.
Das sehen wir bei der Temperatur, aber auch bei der Anzahl der Extremwetterereignisse.

Hier bspw. Daten für das dicht besiedelte Deutschland, was eine relativ umfassenden Dokumentation darstellt:

ExtremwetterStats

Charakteristisch ist die Biegung in der Trendkurve. Kein linearer Anstieg also.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Erläuterst du das genauer?
Klimawandel interessiert sich nicht für den Menschen. Der Mensch dokumentiert aber in erster Linie die Effekte des Klimawandel die ihn direkt betreffen oder deutlich sichtbar sind aus menschlicher Perspektive.
Die Katastrophen die bspw. in der Tiefsee durch den Klimawandel stattfinden entziehen sich so ziemlich unserer Aufmerksamkeit, stattdessen fokussieren wir uns auf Überflutunge in besiedelten Gebieten, Bränden in oder in der Nähe von besiedelten Gebieten, dürren in landwirtschaftlich genutzten Gebieten.
Diese unbegründete selektive Auswahl der Dinge die wir messen und dokumentieren verzerrt unsere Datengrundlage, da uns extrem viele Dinge entgehen.
Sowas muss man berücksichtigen wenn man versuchen will auf Basis solcher Daten irgendwelche Schlüsse zu ziehen.


Der Grund warum ich so darauf reagiert hab ist, weil wissenschaftliche Anfängerfehler wie selektive Auswahl und unseriöse Operationalisierung zu immer populäreren Tools werden um den Klimawandel zu leugnen bzw. zu verharmlosen.
Ein aktuelles Beispiel ist dieser Artikel in dem Schmutzblatt WELT:
https://www.welt.de/wissenschaft/article232515327/Unwetter-Der-unappetitliche-Klima-Bluff.html

Hier wird diese These aufgestellt:
Aufzeichnungen belegen, dass Sturzfluten trotz Klimawandels weniger gefährlich sind als früher.
Und damit wird versucht den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel bzw. den Klimawandel an sich zu verharmlosen:
Ist die menschengemachte Erwärmung verantwortlich für die tödlichen Unwetter in Westdeutschland?
Die Unwetter werfen die Frage auf, inwiefern die globale Erwärmung dahinterstecken könnte. Aber diese Folgerung ist unlauter.
Belegt werden soll diese Perspektive des Wissenschaftressortleiters der WELT so:
Statistiken belegen, dass trotz globaler Erwärmung sowohl Sturzfluten als auch Flusshochwasser weniger gefährlich sind als früher.
Die Quelle hierfür ist dieses Paper, das sich Versicherungsschadensummen ansieht:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0959378019300378?via%3Dihub#


Warum dieser Indikator (Versicherungsschäden) nicht geeignet ist um die Aussage zu treffen die der WELT-Autor hier treffen möchte(Strutzfluten trotz globaler Erwärmung weniger gefährlich als früher), haben die Autoren sogar selbst erklärt am Ende des Papers.
Sie haben mit Daten der MunichRE gearbeitet die gezeigt haben, dass Versicherer ihre Risiken minimieren und persönliche Vulnerabilität mit sozio-ökonomischen Faktoren korreliert.


Wer diesen WELT Artikel ließt und ihn glaubt wird mega misinformiert.
Die Wahrheit ist das Strutzfluten stärker ("gefährlicher") geworden sind wegen dem Klimawandel und Versicherer ihre Risiken minimiert haben(Sprich: sie versichern weniger) weswegen vor allem ärmere Menschen finanziell stärker unter den Folgen leiden.

Indem der WELT Autor auf recht perfide Art und Weise hier Daten durcheinander Würfelt und unlauterere Schlüsse zieht, die vor allem in die WELT-Agenda passen müssen, konstruiert er genau das Gegenteil von dem was die wissenschaftlichen Daten eigentlich hergeben.

Derartige unsaubere und unehrliche oder inkompetente Arbeit ist der Grund warum es einen Peer-Review Prozess gibt.
Trotzdem eine Schande das so jemand das Ressort "Wissenschaft" bei einer Zeitung leiten darf. Jeden Studenten würde man für sowas zusammenstauchen.

Deswegen reagiere ich da misstrauisch wenn einer anfängt lapidar ihrenwelche Schlüsse auf Basis von irgendwelchen Daten ziehen zu wollen.
So wie:
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die durchschnittliche Temperatur geht hoch, seitdem die Industrialisierung ihren Anfang nahm. In gleicher Weise müssten doch auch extreme Wetterereignisse zugenommen haben.



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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

04.08.2021 um 18:03
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Diese unbegründete selektive Auswahl der Dinge die wir messen und dokumentieren verzerrt unsere Datengrundlage, da uns extrem viele Dinge entgehen.
Dank globaler Überwachung per Satelliten sinkt aber die selektive Auswahl, weil man heute auch Veränderungen in Gebieten messen kann, die früher mangels dichter Besiedlung einfach nicht überwacht wurden. Heute lassen sich Temperaturveränderungen per Infrarotmessungen auf dem ganzen Planeten erfassen, die Wetterbedingungen mit Niederschlägen per weitreichendem Radar. Flugzeuge fliegen heute rund um die Welt und die Satelliten sehen jeden Fleck des Planeten, auch die großen "leeren" Flächen des Pazifik, die früher jeder Überwachung entgingen, weil es dort einfach nichts interessantes gab, nicht mal einen Landeplatz. Überflutungen, Waldbrände oder Dürren in unbesiedelten Gebieten, läßt sich heute alles von Satelliten aus überblicken, es muß kein Forscher mehr vor Ort sein um eine Menge an Grunddaten zu gewinnen.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Aufzeichnungen belegen, dass Sturzfluten trotz Klimawandels weniger gefährlich sind als früher.
Und damit wird versucht den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel bzw. den Klimawandel an sich zu verharmlosen:
Die Alternative ist ganz einfach, daß die Warnsysteme im Lauf der Zeit besser wurden, weil heute mehr Menschen per Wettervorhersage und Frühwarnungen in den Medien vor einem Hurrikan vor Florida oder Bangladesh gewarnt werden und rechtzeitig die gefährdeten Gebiete evakuieren oder sturmsichere Gebäude aufsuchen. (Was in Deutschland leider versagt hat. Man hat einfach nicht damit gerechnet, daß ein derartiges Extremwetter tatsächlich mal in Deutschland auftreten könnte. Solche Bilder kannte man bis dahin nur aus fernen Ländern, wo die Natur öfter mal extrem zuschlägt, wenn ein Hurrikan oder Zyklon das Land heimsucht.)


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

04.08.2021 um 18:39
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Dank globaler Überwachung per Satelliten sinkt aber die selektive Auswahl, weil man heute auch Veränderungen in Gebieten messen kann, die früher mangels dichter Besiedlung einfach nicht überwacht wurden.
Stimmt schon, aber das ist alles schon wieder für die Katz wenn man versucht, wie die WELT, irgendwas aus Versicherungsschadenssummen heraus zu lesen.

Mal abgesehen davon haben Meldung wie "30°C am Polarkreis seit Wochen" kaum einen Effekt auf die Leute. Aber wenn es ein paar Häuser wegspült regt das Diskussion über den Klimawandel an.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Die Alternative ist ganz einfach, daß die Warnsysteme im Lauf der Zeit besser wurden, weil heute mehr Menschen per Wettervorhersage und Frühwarnungen in den Medien vor einem Hurrikan vor Florida oder Bangladesh gewarnt werden und rechtzeitig die gefährdeten Gebiete evakuieren oder sturmsichere Gebäude aufsuchen.
Es ging hier um versicherte Sachschäden. Die lassen in vielen Fällen auch durch Warnungen kaum vermeiden.
Menschliche Anpassung an den Klimawandel hat bisher kaum bis gar nicht stattgefunden und wird auch niemals in dem Umfang stattfinden, dass dadurch der generelle Trend der Eskalation umgekehrt wird.

Versicherungen, genau wie Asset Manager, reduzieren ihre Risiken. Das ist der Grund für sinkende Versicherungsschäden.
Das heißt nicht, dass die Schäden durch den Klimawandel kleiner werden, sondern einfach nur, dass Versicherer sehr gut darin geworden sind Risikogebiete zu erkennen und dort eben nichts mehr zu versichern.
Die Versicherungsindustrie ist eine der wenigen großen Industrien, die die Klimawissenschaft schon vor 30 Jahren ernst genommen hat.

Ganz guter Artikel der in die Richtung geht, aber mit Fokus auf Asset Manager:
https://newrepublic.com/article/163147/asset-management-infrastructure-climate-spending

"
Major asset managers, however, are mainly concerned with being successful asset managers. The way they treat the problem, senior research fellow Adrienne Buller of the U.K.-based think tank Common Wealth told me, is like this: “What are the risks to your portfolio of this crisis, versus what is the risk that your portfolio is creating?”

Buller and political economist Benjamin Braun, in a recent report on the rise of “asset manager capitalism,” argue that asset managers typically try to minimize their own exposure to climate change. While that might lead them to invest in some clean energy, Buller said, ultimately “it’s about having a risk-adjusted portfolio that can withstand shocks in the best way possible rather than do any work to prevent those shocks.” In other words: Ask not what BlackRock can do for climate policy. Ask what climate policy can do for BlackRock.
Risk Management als Greenwashing zu verkaufen liegt nahe, das heißt aber nicht, dass man nicht gerne noch Milliarden mit fossilen Brennstoffen verdient.
Es heißt nur, dass man bereit steht um öffentliche Investitionen in private Anlagen zu verwandeln.
So kann sich die Finanzelite gleichzeitig absichern und das eigene Vermögen durch Steuergelder weiter erhöhen ohne irgendwas für den Klimaschutz tun zu müssen. So wird "Klimaschutz" zum ultimativen Umverteilungsmechanismus von unten nach oben.

Aber nix gegen Infrastrukturpakete, nur sollte öffentlich finanzierte Infrastruktur auch möglichst in öffentlicher Hand bleiben. Im Gegenzug sollten große Vermögen und vor allem fossile Vermögen herangezogen werden um diese Infrasturktur zu finanzieren.


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04.08.2021 um 18:52
Sogar die Nicht-Versicherung läßt sich kompensieren, indem man so billig wie nur möglich baut, worin vor allem die Amerikaner Meister sind - wenn man sich Bilder von Städten anschaut, die von Tornados verwüstet wurden, sieht man eigentlich nur Mengen an zertrümmertem Sperrholz und Dachpappe liegen, aber kaum mal eine stabil gemauerte Wand. Oder man wohnt gleich mobil.
Wenn z. B. in Florida ein Sturm angekündigt wird, geht dort jedesmal der große Exodus aus den besonders gefährdeten Gebieten los, bevor die Straßen und Brücken unpassierbar werden. Dämme gegen Sturmfluten lohnen sich in vielen Teilen Floridas nämlich nicht, weil ein Teil des Landes nur angeschwemmter Sand ist, der feste Teil besteht aus Kalkstein, der so löchrig ist wie ein Käse, wenn man die Fluten des Meeres per Damm auszusperren versucht, drückt das Wasser stattdessen einfach von unten durch den Boden. Also bleibt nur die Flucht aufs höher gelegene Festland.


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04.08.2021 um 18:54
@T.Rick

Und wie willst du bei gewachsenen Kleinstädten vorgehen, wo das Wasser jetzt an Orte kommt, wo es historisch nie hinkam? Aufgeben?


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04.08.2021 um 18:58
Auch in Kleinstädten stehen nicht alle Häuser auf der gleichen Ebene. Was tief liegt und vom Wasser bedroht ist, muß aufgegeben werden - wurde schon damals beim Oder-Hochwasser so gemacht, gezielter Rückbau der wassergeschädigten Häuser, um dem Fluß für die Zukunft mehr Platz zu geben. Was hoch genug steht, darf stehenbleiben, allerdings muß man immer auch ein Auge auf die Rückseite haben, damit dort keine Schlammlawinen abgehen und das Haus einfach mitreißen können. Glücklich wer in einer Gegend lebt, wo der Untergrund aus festem Felsen und nicht aus Schwemmland, Sand oder Kies besteht.


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04.08.2021 um 19:01
@T.Rick

Würde in meiner Kleinstadt, die vor kurzem überflutet wurde dann heißen, den Stadtkern und diverse historisch gewachsene Siedlungen aufzugeben, die vorher nie überflutet worden sind. Dazu gehört dann auch das städtische Schwimmbad und das Rathaus.

Das erscheint mir nicht hinnehmbar. Zumindest nicht, wenn man dabei nicht zugibt, dass der Klimawandel wohl etwas damit zu tun hat, dass man jetzt historische Siedlungen aufgeben muss, die vorher nie behellligt worden sind, jetzt aber schon zum zweiten mal, sodass viele leute keine Gebäudeversicherung mehr haben konnten (weil die sie rausgeworfen hat).


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04.08.2021 um 19:10
Städtisches Schwimmbad klingt jetzt nicht danach, als wäre es schon 500 Jahre alt. Eine "historisch gewachsene" Siedlung, die vielleicht 100 oder 150 Jahre alt ist, wird auch nicht unbedingt Überschwemmungen im Mittelalter noch mitbekommen haben. Die Nürnberger, um ein Beispiel zu nennen, haben Erfahrungen mit ihrem normalerweise mehr als zahmen Minipinscher-Flüßchen namens Pegnitz, das sich in der Vergangenheit mehrfach zum zähnestarrenden, tollwütigen Kampfhund gemausert hat, zuletzt 1909 und 1939, und sich mit einer Reihe von Hochwassermaßnahmen auf zukünftige Wetterkapriolen vorbereitet, darunter ein Fluttunnel, der ein Mehrfaches der normalen Wassermenge aufnimmt, und ein Wasserrückstaubecken in Form eines künstlichen Sees samt umliegender Wiesen, die einiges an Wasser aufnehmen können bevor es die Innenstadt trifft. Welche Maßnahmen dieser Art hat Deine Kleinstadt getroffen?


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04.08.2021 um 19:20
@T.Rick

Ne, aber 70. Wie gesagt, man kann kaum so tun, als sei es jetzt irgendwie den Leuten anzulasten, dass Gebiete bebaut worden sind, die jahrhundertelang nicht überschwemmt wurden und dann plötzlich mehrmals hintereinander oder ganz lapidar zu sagen, man sollte das zurückbauen.

Es ist ja nicht so, als wäre man in höher gelegenen regionen automatisch sicher vor den anderen schäden des klimawandels (starkregen ist auch in gebirgsregionen ein problem).

Es geht hier um ganze städte, nicht ein paar Häuser am Flussufer.

Welche Maßnahmen die stadt traf weiß ich nicht, tendenziell gar keine weil sie dauerhaft zu wenig Geld einnimmt. Das kann aber auch nicht der Punkt sein. Es wurden auch städte überspült, die sinnvolel Maßnahmen getroffen haben, weil das grnezen hat. Auf dauer hilft nur, den Klimawandel abzumildern. Natürlich muss man währenddessen maßnahmen treffen, aber damit kann man die kommunen nicht allein lassen sondern muss dann eben auch Geld und Know how springen lassen.


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04.08.2021 um 22:09
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Das ist deine These und Schlussfolgerung.
Wenn du das nicht als These gemeint hast, dann verstehe dein Anliegen nicht.
Das kommt so darauf an. Wenn man wissenschaftliche Maßstäbe ansetzt, ist das weder These noch eine wirklich fundierte Schlussfolgerung. Wenn überhaupt eine Schlussfolgerung mit komplett naiven Annahmen…Standard halt, wenn man nicht über Expertenwissen verfügt.

Trotzdem fehlt mir noch irgendwie der puzzlestein zwischen “die Wolken speichern mehr Wasser” und “es regnet so viel, wie sonst auch im Jahresmittel”.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ausserdem ist der Zusammenhang zwischen Erwärmung und Extremwetter wie gesagt nicht linear.
Wenn wir Kipppunkte annehmen, müsste sich das aber mindestens in einem diskreten Anstieg äußern.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Katastrophendaten sind extrem selektiv, da sie in nicht bewohnten Gebieten in der Regel nicht erfasst werden.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Das sehen wir bei der Temperatur, aber auch bei der Anzahl der Extremwetterereignisse.
Wir passen die beiden Aussagen zusammen? Du argumentierst mit genau den Daten deren Qualität du kritisiert.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:quasi eine super exponentielles Wachstum.
Ein super exponentielles Wachstum kenne ich nur als theoretisches Konstrukt der Mathematik. Auch hier gerne eine Erläuterung für den Nicht-Mathematiker.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Die Katastrophen die bspw. in der Tiefsee durch den Klimawandel stattfinden entziehen sich so ziemlich unserer Aufmerksamkeit, stattdessen fokussieren wir uns auf Überflutunge in besiedelten Gebieten, Bränden in oder in der Nähe von besiedelten Gebieten, dürren in landwirtschaftlich genutzten Gebieten.
Dabei ist das Umkippen des Meeres schon seit den 90ern ein Thema. Ich denke aber auch, dass dieses Thema zu wenig Beachtung findet. Wenn wir die Weltmeere zerstören, können wir so viel CO2 sparen, wie wir möchten.


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04.08.2021 um 22:38
@shionoro
Ich schätze wenn Du in der Chronik Deiner Kleinstadt in den letzten tausend Jahren blätterst, wirst Du sogar da die eine oder andere Überschwemmung finden. Man darf nicht vergessen, dass das Klima während der sogenannten Kleinen Eiszeit durchs Mittelalter hindurch kühl und somit trocken und wenig überschwemmungsträchtig war, was sich jetzt ändert. Den Orten an Gewässern wird gar nichts anderes übrig bleiben, als sich auch mit baulichen Veränderungen darauf einzustellen.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

05.08.2021 um 01:04
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Ich schätze wenn Du in der Chronik Deiner Kleinstadt in den letzten tausend Jahren blätterst, wirst Du sogar da die eine oder andere Überschwemmung finden. Man darf nicht vergessen, dass das Klima während der sogenannten Kleinen Eiszeit durchs Mittelalter hindurch kühl und somit trocken und wenig überschwemmungsträchtig war, was sich jetzt ändert. Den Orten an Gewässern wird gar nichts anderes übrig bleiben, als sich auch mit baulichen Veränderungen darauf einzustellen.
Glaub ich nicht. Ich wohne zumindest in einem 300 Jahre alten generationenhaus, das wurde noch nie überschwemmt. Es ist aber auch gar nicht der Punkt.
Der Punkt ist, dass Häuser durch wasserschäden unbewohnbar geworden sind in den kurzen abständen von 2018 zu 2021, also zwei mal, in einer siedlung die seit hunderten von jahren nicht überschwemmt wurde.

Da von 'rpckbau' zu reden ist quatsch, es geht hier um stadtkerne, nicht 2-3 Häuser am Flussufer. Und nach wie vor sind Häuser auf Bergen ja nicht sicher.

Da wurden auch Gebiete an Waldhängen z.B. Opfer von Schlammströmen. Und das war 2018 und wurde als Jahrhundert Sturzflut betitelt damals.


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05.08.2021 um 04:55
https://www.politico.eu/article/smoke-suffocates-athens-as-eu-scientists-label-mediterranean-a-wildfire-hotspot/
It's Greece's worst heat wave in three decades.

The European Union's Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) said Wednesday that the intensity and emissions of wildfires were "rapidly increasing" in Turkey and Southern Europe, with other Mediterranean countries also affected.

While CAMS said that high temperatures were not the sole trigger for the wildfires, as they require a source of ignition, it noted that the current heat waves "provide the perfect grounds for fires to spread."

Scientists say climate change is making such extreme weather more likely, and a major United Nations report, to be released Monday, is expected to draw even clearer conclusions about the relationship between the two.
Die schlimmste HItzewelle seit drei jahrzehnten, just nachdem es in anderen teilen europa jahrhundertfluten gab. Hmm... bestimmt alles zufall-


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05.08.2021 um 07:18
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Glaub ich nicht. Ich wohne zumindest in einem 300 Jahre alten generationenhaus, das wurde noch nie überschwemmt. Es ist aber auch gar nicht der Punkt.
Der Punkt ist, dass Häuser durch wasserschäden unbewohnbar geworden sind in den kurzen abständen von 2018 zu 2021, also zwei mal, in einer siedlung die seit hunderten von jahren nicht überschwemmt wurde.

Da von 'rpckbau' zu reden ist quatsch, es geht hier um stadtkerne, nicht 2-3 Häuser am Flussufer. Und nach wie vor sind Häuser auf Bergen ja nicht sicher.

Da wurden auch Gebiete an Waldhängen z.B. Opfer von Schlammströmen. Und das war 2018 und wurde als Jahrhundert Sturzflut betitelt damals.
Aktuell ist die Kanalisation bei uns nicht für die Regenmengen ausgelegt, egal ob ein Bach in der Nähe ist. Wenn soviel Regen kommt, dass auf der Straße innerhalb von Minuten das Wasser in cm steht, dann fließt es auch in Keller etc. und wenn ein Hang ist dann wird es zum Bach. Das ist jetzt keine Katastrophe aber Schäden werden dabei entstehen, gerade im Erdgeschoss oder Keller. Es kann jeden Ort treffen, ein noch höheres Risiko hat jeder Ort am Hang oder an einem Bach, so klein er auch sein mag.


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