Phhu schrieb am 03.10.2020:Afrika ist der zweitgrößte Kontinent der Erde. Dort wohnen 45,2 Einwohner auf einem qkm.
Laut Statistik steigt die Bevölkerungsentwicklung in Afrika bis 2100 auf 144,5 Menschen pro qkm.
In der EU von 33,5 Einwohner pro qkm sinkt sie auf 28,4.
Der zunehmende Komfort führt anscheinend zu einer sinkenden Bevölkerungsentwicklung.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1721/umfrage/bevoelkerungsdichte-nach-kontinenten/
Bevölkerungsentwicklung hängt vom Lebensstandard ab.
Geht man davon aus, dass die Welt Afrika die nächsten 100 Jahre genauso unterdrückt und arm hält wie bisher, dann entwickelt sich die Bevölkerung entsprechend.
Lassen wir sie am Wohlstand Teilhaben, dann entwickelt sich die Bevölkerung ähnlich wie sie es in Europa getan hat. Geburtenraten fallen schnell unter 3 wenn Kinder nicht mehr Rentenversicherung sein müssen, da der Staat das bereit stellt.
Phhu schrieb am 03.10.2020:Würde man den übrigen fruchtbaren Teil in Afrika bewohnen, wäre der immer noch größer als die EU.
So klein ist der Streifen dann doch nicht.
Der Teil der von Afrika übrig bleib hat etwa die größe von Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen genommen.
Ist aber längst nicht so groß wie Europa.
Aber was ist dein Argument hier? Denkst du alle Menschen die in Afrika leben werden sich dann dort versammeln statt nach Norden zu fliehen? Das glaubst du ja wohl selber nicht...
Phhu schrieb am 03.10.2020:Vor vielen Jahren wußte einfach Niemand der ein Auto kaufte, was dies in Afrika und global bewirken könnte.
Weil es unter den Tisch gekehrt wurde.
Wissenschaftlicher Konsens zum menschgemachten Klimawandel bestand seit den 1970er Jahren, damals wurde das Thema erstmal auf die Agendas internationaler Institutionen gesetzt.
Exxon Mobil wusste es schon in den 1980er Jahren mit Sicherheit, dass ihr Geschäftsmodell die Lebensgrundlage des Menschen auf diesem Planeten zerstören wird.
Phhu schrieb am 03.10.2020:Man arbeitet auch jetzt an Lösungen.
Nicht wirklich.
Man arbeitet an neuen Geschäftsmodellen, nicht an Lösungen.
Nachhaltigkeit ist nicht so eindimensional wie viele Denken.
Aktuell wird der Klimawandel in der Hauptsache durch die 10% der reichsten Menschen verursacht. Deren Lebensstandard ist nicht nachhaltig.
Nachhaltigkeit bedeutet, einen Lebenssatndard zu finden der auf 100% der Menschheit anwenbar wäre und immernoch nachhaltig wäre.
Ansonsten schafft man ein System das nur funktioniert wenn eine Minderheit die Mehrheit unterdrückt.
Klima und Gerechtigkeit sind deswegen eng miteinander verbunden.
Ein gerechtes System muss auch funktionieren(also nachhaltig sein), wenn jeder Mensch den selben Lebensstandard erreichen kann, oder siehst du das anders?
Phhu schrieb am 03.10.2020:Eine Konsequenz wäre beispielsweise sofort den PC herzugeben. Mit der Wolljacke im Bett zu liegen wenns kalt ist...
Aber wie sieht es dann mit der weltweiten Wirtschaft aus.
Das ist keine Konsequenz sondern grenzdebiler Blödsinn der verzapft wird um Debatten zu tropedieren.
Phhu schrieb am 03.10.2020:Jeder will einen PC, ein Fahrzeug und sonstige Dinge mit denen oder durch die CO2 produziert wird.
Ist falsch.
Im Westen mag das so sein, weil uns eine Werbeindustrie einredet was wir wollen.
Aber in Schwellenländern haben die Menschen einfach nur die zugrunde liegenden Bedürfnisse nach Mobilität, Bildung, Gesundheitsversorgung, Versorgungssicherheit, Kommunikation etc.
Die Menschen wollen nicht alle ein Auto, sondern wären auch sehr zufrieden mit einem hochmodernen und nachhaltigen ÖPNV.
Sie werden in Sachen Lebensstandard natürlich aufholen, aber das muss nicht bedeuten, dass sie in Sachen Co2-Fußabdruck auch aufholen.
Zu denken, dass beides zwangsläufig miteinander verknüpft ist, ist naiv und verblendet.
Nashima schrieb am 03.10.2020:Das ist eine übertriebene Unterstellung. wir erzeugen CO2 um unserer Wirtschaft und unseren Lebensstandart am leben zu halten.
Das war der Fall bis in die 70er Jahre.
Dann hat sich das geändert, denn unser Wissen und Verständnis unserer eignen Handlungen hat sich geändert.
Seitdem ist unser(der Westen) kollektives Handeln von Ausbeutung, Unterdrückung, Rücksichtslosigkeit und Egoismus geprägt.
Das war es davor zum Teil auch schon, aber uns war das Ausmaß des Schadens den wir anrichten nicht bewusst. Seit 40 Jahren ist das aber nicht mehr so.
Nashima schrieb am 03.10.2020:Würden wir das von heut auf Morgen ändern, werden auch hier Menschen sterben und zukünftig wohl auch nicht so viele Leben können.
Seit 30 Jahren sagen Leute wie du, dass sich das nicht "von Heute auf Morgen" ändern lässt.
Das ist kein ehrliches Argument, sondern Ablenkung.
Nashima schrieb am 03.10.2020:Nicht aber die individuellen Langzeit folgen und konkrete Auswirkungen auf die Menschheit.
Die sind auch hervorragend gut erforscht.
Nashima schrieb am 03.10.2020:Der Klimawandel bringt in erster Linie Veränderung, ob man sich positiv oder negativ darauf einstellen kann, spielen noch weitere Faktoren mit.
Das ist eine grobe Falschdarstellung.
Wir WISSEN, dass die Veränderung die der Klimawandel bringt für uns Menschen existenzbedrohend ist.
Vergleiche es mit einem Kopfschuss.
Du kannst einen Kopfschuss überleben und die exakten Konsequenzen sind nicht mit 100%iger Sicherheit abzusehen, aber du weißt, dass ein Kopfschuss sehr ungut ist und alles getan werden sollte um ihn zu vermeiden.
Nashima schrieb am 03.10.2020:Aber Mord ist eine Unterstellung welche definitiv nicht Zutrifft.
In Geschichtsbüchern wird es so eingeordnet werden.
Aufgeklärte Gesellschaften mit wissenschaftlich fundiertem Wissen zu den Konsequenzen ihres Handeln nahmen den Tod von Milliarden billgend in Kauf um ihre kurzfristigen Profite zu schützen.
Das entspricht jeder historischen Definition des Wortes "Mord".
Nashima schrieb am 03.10.2020:Das Problem ist schlicht und einfach unsere Industrialisierungu und die Folgen davov
Nein, das ist nicht das Problem.
Industrie kann emissionsfrei sein.
Konsum und Wohlstand können nachhaltig sein.
Nashima schrieb am 03.10.2020:Wenn du die Erde in eine CO2 Diktatur führen möchtest viel Glück. Ich glaube es ist effektiver Energie in wirtschaftliche Lösungen zu investieren als sinnlos die "Bösen" zu bekämpfen.
Wirtschaftlichkeit ist das Maximieren von Profiten. Das bringt den allermeisten Menschen gar nichts. Wieso also sollten wir unsere globalen Systeme nach diesem Dogma ausrichten?
Nashima schrieb am 03.10.2020:Ich glaube nicht das es dir viel bringen wird bei der Sache ein Feindbild zu kreieren das zu bis zum Umfallen bekämpfen kannst.
Doch. Der Neoliberalismus ist der Kern des Problems.
Das hat sogar der Papst erkannt, der den Neoliberalismus in der neuen Enzyklika die er veröffentlicht hat explizit kritisierte.
"Pope Francis says Neoliberal Economy Kills"http://www.radiohc.cu/en/especiales/comentarios/69286-pope-francis-says-neoliberal-economy-killsBin zwar nicht gläubig, aber ich muss in dem Fall sagen der Papst hats erfasst.
Nashima schrieb am 03.10.2020:Darin sehe ich nicht unbedingt den Hauptgrund, alternative Technologien sind eben auch grösstenteils noch teurer und weniger praktisch als die alten.
1. Das ist in den meisten Fällen falsch. Nachhaltige Technologien sind deutlich günstiger, generieren aber auch weniger Umsatz.
Sprich: Man erreicht damit das gleiche Resultat (bspw. Energie) aber generiert weniger Bruttoinlandsprodukt.
Da unser Wirtschaftssystem aber der BIP als zentrale Metrik versteht verursacht das Probleme.
Beispiel: Mobilität
Das Ziel der Mobilität ist es den Menschen zu ermöglichen schnell ihren Standort zu wechseln.
Aktuell gibt es viele Industrien die mit diesem Bedürfniss ihr Geld verdienen.
Es gibt die Hersteller von Autos, die Förderer der fossilen Brennstoffe, jede Menge Infrastruktur usw.
Wenn wir jetzt auf ein nachhaltiges System umsteigen, dass sogar noch bessere Mobilität für den einzelnen bieten, günstiger ist und emissionsfrei, dann fallen dabei viele Märkte weg und es ist unwahrscheinlich, dass der neue Markt, der sich bildet ein vergleichbares monetäres Volumen erlangt.
Die Wirtschaft schrumpft also, obwohl der menschliche Bedürfniss der Mobilität besser erfüllt wird als davor.
Damit das nicht passiert wenden wir aktuell 6.5% des globalen BIPs dazu auf fossile Industrien am Leben zu halten, da die nicht mehr konkurrenzfähig sind.
Das hat nichts mit einem freien Markt oder sonstwas zu tun, dass ist einfach nur böse.
Nashima schrieb am 03.10.2020:Ähm, es ging wohl nicht um ein paar Immigranten sondern um Millionen von Klimaflüchtlingen, die Frage ist doch wieviel Immigranten über wieviel Zeit kann ein Land aufnehmen ohne Probleme zu bekom
Meine Frage wäre eher was du mit ihnen machen willst, wenn du sie nicht aufnehmen willst.
Abschlachten?
Nashima schrieb am 03.10.2020:Ich habe hier mal kürzlich ein Video gepostet, weshalb Klimaziele nix bringen:
Warum schenkst du dein Vertrauen einem abgehalfterten Youtuber der irgendwelche BWL-Erstsemester Buzzwords wie "soziales Dilemma" heran zieht um seine unsinnige Meinung zu begründen?
Klingt das für dich kompetent und gut informiert?
MoltoBene schrieb:Praktisch sämtliche politische Akteure im linken Spektrum. Angefangen von den politischen Parteien bis zu den NGO's im vorpolitischen Raum. Die linken Akteure merken nicht einmal, dass das Großkapital längst zu deren größten Unterstützern geworden ist.
Derartige Behauptungen musst du schon mit aussagekräftigen Beispielen belegen.
Die SPD und ihre Agenda 2010 sind neoliberal, aber ansonsten gibt es keine solche Tendenzen.
Vor Allem gibt es keinen Schulterschluss zwinschen "Großkapital" und irgendwelchen linken Akteuren.
MoltoBene schrieb:Übrigens ist die forcierte Migration (Menschen als Ware) und die Umverteilung von unten nach oben im Zuge des Klimawandels ebenfalls Neoliberalismus in Reinkultur.
Blödsinn.
Migration ist Folge von Ausbeutung und Ausbeutung ist die Grundlage unseres Wohlstands.
MoltoBene schrieb:Wenn du mir diesbezüglich zustimmst, dann frage ich mich, inwieweit du dich dann für eine Ausweitung der Kompetenzen der EU aussprechen kann.
Die EU war als Werteunion gedacht und ist zur Wirtschaftsunion geworden. Das ist Anlass zur Reform, nicht zur Bekämpfung.
Keine Souveränität an die EU abgeben zu wollen führte dazu, dass sie stets in ihren Handlungsspielräumen eingeschränkt war und sich letztendlich nur unter den Vorzeichen des kleinsten gemeinsamen Nenners entwickeln konnte: dem Profit.
Mehr Souveränität an die EU abzugeben verschärft die Probleme nicht, sondern ist notwendige Vorraussetzung zur Lösung des Problems.
MoltoBene schrieb:Interessant, dass du Bewusstsein, Vernunft und Selbstkontrolle als Wirkung externer Kontrolle einordnest.
Du scheinst Probleme mit dem Leseverständnis zu haben. Ich habe das nicht so eingeordnet, sondern dir die Frage gestellt wie du es einordnest.
Deine Behauptung war folgende: Unser Handeln an wissenschaftlichen Fakten auszurichten ist Diktatur.
Also denkst du, dass Vernunft, also das rationale Handeln auf Basis der besten uns zur Verfügung stehenden Informationen, im Kern diktatorisch und totalitär ist. Denn sie nimmt uns die Freiheit die uns die Unwissenheit lässt.
Verständnis von und Wissen um Konsequenzen legt uns die Ketten der Verantwortung an.
MoltoBene schrieb:Daher scheinst du auch den Freiheitsdrang in der menschlichen Natur sehr ablehnend gegenüber zu stehen, den du direkt mit etwas Negativem in Verbindung bringst:
Du hättest wohl auch die Monarchie und die Sklaverei als logisch resultierenden Zustand menschlicher Natur verteidigt.
Der sicherste Weg komplett falsch zu liegen ist den Status Quo, egal welchen, mit "menschlicher Natur" oder "natürlicher Ordnung der Dinge" zu rechtfertigt.
In jedem Status Quo wurde das gemacht und jeder Status Quo ist trotzdem irgendwann zerfallen und die "Natur" die dahinter vermutet wurde entpuppte sich als soziale Konstruktion.
Genauso wird es auch diesmal sein.
MoltoBene schrieb:Es ist wie es ist. Die Geschichte der Menschen ist so alt wie deren Freiheitsdrang.
Mit "Freiheitsdrang" meinst du die Unterdrückung der Vielen durch die Wenigen?
Also die Freiheit der Wenigen die vielen zu Unterdrücken und Auszubeuten.
Das ist eine perverse Ansicht, die ich so eigentlich nur von Libertären kenne. Die Spinner können aber in der Regel kein Deutsch.
MoltoBene schrieb:Es gibt nie absolutes Wissen, keine totale Rationalität genauso wenig wie die totale Wahrheit.
Und trotzdem begründest du deine passive Haltung zum Klimaschutz mit einer ominösen "Natur des Menschen" die uns gar keine andere Wahl lässt als unsere Lebensgrundlage absichtlich zu zerstören.
Wie passt das zusammen?
MoltoBene schrieb:Das beste Wissen rational im gemeinschaftlichen globalen Sinne ist daher letztlich nur ein Hirngespinst, was mich zu sehr an den alten Mief des Kommunismus erinnert.
Dein Argument ist also, dass die Annahme, dass ein stabiles Ökosystem im globalen, gemeinschaftlichen Interesse ist, nur ein Hirngespinst ist.
Ich glaube dann hast du einfach nicht verstanden wie abhägig Menschen von einem stabilen Ökosystem sind.
MoltoBene schrieb:Derartige sinnentleerte Phrasen sind nahezu in sämtlichen sozialistischen Abhandlungen zu finden, alter Wein in neuen Schläuchen also.
Ja, krass, ne.
Sozialistische Kampfschriften wie unser Grundgesetz sprechen auch schon vom "Gemeinwohl" und "öffentlichem Interesse" und der Verwendung von Eigentum im Sinner ebenjener.
MoltoBene schrieb: Mich wundert nur, wieso es heutzutage noch Menschen gibt, die diesen Ideen nacheifern, die jedes Mal unweigerlich ins Verderben geführt haben.
Kein sozialistisches System hat auch nur annähernd den Schaden angerichtet, den die letzten 40 Jahre neoliberaler Kapitalismus angerichtet haben.
Die Zerstörung der Lebensgrundlage von Milliarden Menschen über unabsehbar viele Generationen hinweg - damit reiht sich der neoliberale Kapitalismus einsam an der Spitze der zerstörerischen Ideologien ein.
MoltoBene schrieb:Ich bin Atheist.
Umso erstaunlicher wie wenig Handlungsspielraum du den Menschen zusprichst. Sowas kenne ich sonst nur von Menschen, die denken, dass Gott das Ruder in der Hand hält.
MoltoBene schrieb:Es handelt sich also nicht um ein Kollektiv mit gemeinschaftlichen Interessen und Bedürfnissen.
Doch. Ein stabiles Ökosystem ist ein solches gemeinsames Interesse und Bedürfniss.
MoltoBene schrieb:Zudem gibt es auch keine Erleuchteten, die nach bestem Gewissen die besten Entscheidungen für das Kollektiv treffen.
Wieso bist du als Atheist so wissenschaftsfeindlich?
MoltoBene schrieb:Nennt sich dann Utopia?
Ist nicht alles Utopie, dass versucht den Status Quo hier und da zu verbessern?
Passiert trotzdem ständig, auch wenn du es nicht wahr haben willst.
Letzendlich sind wir beide Profiteure dieses Systems und seiner Ausbeutung der Umwelt und der Menschen. Der einzige unterschied ist, dass ich nicht versuche es zu rechtfertigen, sondern zu ändern, während du, wohl im Bewusstsein der moralischen Verkommenheit des Systems, versuchst zu rationalisieren warum es so ist und warum man daran nichts ändern kann.
Was du nicht zu sehen scheinst, ist, dass die einzige Konstante in der Menschheitsgeschichte stets die Veränderung war.