Nashima schrieb am 30.09.2020:Nein. Wir erzeugen kein CO2 um absichtlich andere zu Töten
Wir erzeugen es aus egoistischen Gründen mit dem Wissen, dass es andere tötet.
Nashima schrieb am 30.09.2020:zumal du mit einem Szenario propagierst das nicht zweifelsfrei erwiesen oder man zweifelsfrei wissen kann das ein solches Szenario nach aktuellem Wissen zwingend zu verhindern gewesen wäre.
Der menschgemachte Klimawandel ist zweifelsfrei erwiesen.
Das der Klimawandel nicht passieren würde, wenn der Mensch seine Emissionen rechtzeitig auf ein Nachhaltiges Niveau reduziert hätte, ist auch zweifelsfrei erwiesen.
Ein natürlicher Klimawandel, selbst wenn er rasant wäre, würde sich in Bereichen bewegen, wie bspw. ein halbes Grad Erwärmung innerhalb von 500 Jahren.
Tatsächlich führen natürliche Faktor aktuell zu einer Abkühlung, keiner Erwärmung.
Aber diese abkühlenden Faktoren werden von dem massiven Aufheizenden Faktor, menschliche Emissionen, mehr als wet gemacht.
Nashima schrieb am 30.09.2020:Schwierig würde es auch sein, beim Klimawandel etwaige Tode einer einzigen Ursache zuzuschreiben.
Wieso sollte das schwierig werden?
Alle Hungernöte, Extremwetterevents und Klimamigrationen und die daraus resultierende Opfer sind dem Klimawandel und damit menschlichen Emissionen zuzschreiben.
Nashima schrieb am 30.09.2020:Klar wären wir die Ursache bzw. Verantwortlich dafür, nur ist es eben kein Mord und nicht zwingend fahrlässige Tötung.
Die moralischen Standards der Geschichtschreibung werden sich nicht an solch abstruse juristische Wortklauberei halten.
Die Opfer des Klimawandels sind Opfer menschlicher Emissionen und Opfer westlichen Egoismusses.
Der neoliberale Kapitalismus wird, zahlmäßig, zweifelsfrei als zerstörerischste Ideologie aller Zeiten in die Geschichte eingehen.
Bösartig, niederträchtig, unmenschlich.
Nashima schrieb am 30.09.2020:Aktuell wohl eher nicht, CO2 Produktion ist eine Folge unseres Lebensstandards, ohne entsprechende ersatz Technologien wird der nicht besser werden bei Null Emissionen, Industrialisierung und so...
Der entsprechenden Ersatztechnologien gibt es schon längst. Sie werden nur nicht benutzt, weil mit den alten Technologien noch Profite zu machen sind.
Nashima schrieb am 30.09.2020:Auch nicht nur ein Verteilungsproblem, es ist ein Sicherheits / Machtproblem gespickt mit psychologischen Aspekten und das ganze auf globaler Ebene.
Europa und die USA haben es alleien in der Hand. Handelten Europa und die USA rational wäre das Problem gelöst.
Alle anderen Länder haben zum einen noch einiges an Emissionsbudget übrig und zum anderen keine industriellen Pfadabhängigkeiten wie wir. China bspw. elektrifiziert rasend schnell.
Nashima schrieb am 30.09.2020:Wenn das System Kollabiert oder der Markt gesättigt wird und Inländer keine Arbeit mehr finden hat es durchaus was mit Immigration zutun.
Was soll das überhaupt bedeuten?
Welche System kollabiert? Welcher Markt ist gesättigt?
Wir sind auf Immigration angewiesen um unser Bevölkerungsniveau zu halten.
Immigration schafft Arbeitsplätze, nicht umgekehrt.
Was du sagst ist ungefähr so dumm als würde man sagen, wenn es einfach nur 10 Mio weniger Deutsche gäbe, dann gäbe es genug Jobs für alle.
Nashima schrieb am 30.09.2020:Es gibt reiche und Mächtige welche sehr viel fürs Klima tun, andere nicht.
Die tun alle einen Scheiß.
Nashima schrieb am 30.09.2020:Ebenso Produzieren unterschiedliche Systeme in etwa gleich unbedacht CO2 (siehe China, Russland, USA, Europa)
Ich habe letztes Jahr eine Arbeit geschrieben in der ich die internationalen Positionen der EU in den Klimakonferenzen seit dem Kyoto-Protokoll analysiert habe und die Reaktionen anderen Player darauf.
Unbedacht ist dabei absolut gar nichts.
Weißt du du überhaupt wie China bspw. argumentiert?
Ich habe noch eine Arbeit darüber geschrieben wie systemische Limitierungen die Handlungsfähigkeit Europas und Chinas unterschiedlich beeinträchtigen.
Hier mal die Abstracts/Einleitungen. Wenn dich das wirklich interessiert kann ich dir die PDFs zukommen lassen. Das sind gut lesbare 15-20 seitige Essays. Leider nur auf Englisch.
"Systemic problems and advantages for climate leadership and climate action between China and the EU"
SpoilerWith some of the earliest mentions of the problem of anthropogenic climate change going back to the early 20th century(New York Times, 2016) it was only in the 1970s that scientific certainty and conveyed urgency had reached a level that warranted international discussion about specific international action to tackle the problem.(Würzel R., Connelly J. 2012, p. 3) It would take another three decades until first binding commitments were achieved in the 1997 Kyoto Protocol(ratified in 2001). It was at this point that the EU assumed what many described as a leadership position in the international action against climate change(Oberthür 2011, p. 668). However, it is controversial whether or not the EU’s impact on international treaties actually justifies this perception. Despite some successes when it came to the agenda setting in major climate summits, it became clear that Europes leading role was not only threatened by an inability to actually convince international players of certain agendas(Parker, Karlsson, Hjerpe 2017), but also by internal policy debates which saw significant shifts in the wake of the 2008 financial crisis (Skoovgaard 2013). Europes leadership aspirations got entangled in systemic limitations and an inability to overcome economic imperatives. Global failure to take necessary action in the face of climate change over the past several decades exposes a clear gap between knowledge and practice. Causes for this reach from systemic path dependencies to economic paradigms introducing their logic into the social sphere to power structures that reflect and connect it all. (Göpel, M. 2016)
Over recent years China has emerged as an actor that is making significant progress in the area of low-carbon development, despite not aiming to assume an international leadership role when it comes to pushing the urgency of climate change as a global crisis. (Engels, A. 2018) This development raises questions about a systemic and structural predisposition for successfully tackling climate change of China’s authoritarian political ideology and economic framework compared to the fitness of pluralistic, neoliberal societies.
This work aims to juxtapose the European and Chinese positions when it comes to climate change, using theoretical conceptions of international leadership and practice theoretical perspectives on the suitability of the respective political and economic systems to actually fill the role of a leader when it comes to the global fight against climate change.
I will present an assessment of the EU’s international leadership role and the emerging struggles to translate goals into national, as well as international political practice.
Then I will look into reasons for China’s successes in low-carbon development and whether or not they indicate a structural advantage of authoritarian regimes when it comes to realizing a speedy transformation towards a sustainable society.
Hier sollte ich noch einen Teil des Fazits hinzufügen:
China shows some promising developments and indeed, on first sight, China seems to be better suited to quickly force the necessary change, however, upon closer examination the circumstances leading to this recent development do not show a systemic predisposition for handling climate change, but rather they show an alignment of economic interests that's currently is also in sign with low-carbon development. But this is in no way reflective of a system that is able to, long term, take all the
necessary steps to create a sustainable society, nor does it reflect a system with the potential for international leadership.
"The development of the EU’s climate leadership: From Kyoto to Paris"Spoiler
This work examines, along the lines of four specific types of leadership, how the EU’s role in the global climate discourse has developed over the course of the recent major summits, from Kyoto to Paris. It aims to layout to what extent the EU has fulfilled its self-proclaimed leadership role and which factors have aided or hindered the assumption of this role. Coming from the Kyoto Protocol the EU showed strong promise in assuming a leadership role, however, this promise didn’t come to fruition at the 2009 Copenhagen Summit where the EU failed to achieve its goals because of a lack of coherent positions within the Union, as well as a failure to build necessary alliances. Moving on to the Paris Agreement the EU was better able to form coalitions with crucial other players and was successfully able to assume a leadership role and realize its goals.
Phhu schrieb am 30.09.2020:Nur Schuldgefühle erzeugen könnte die Lösung der Probleme hinauszögern.
Konsequenzen und Risiken dürfen nicht unter den Tisch gekehrt werden um "Schuldgefühle" zu vermeiden.
Phhu schrieb am 30.09.2020:Es wird immer noch ein riesiger Teil in Afrika übrig bleiben der bewohnbar ist.
Siehst du den kleinen grünen Streifen in Afrika?
Das ist was übrig bleibt bei 4°C Erwärmung...
Phhu schrieb am 30.09.2020:Wer weiß wohin man irgendwann flüchten muss.
Siehe: Die grünen Areale in der Grafik.
Phhu schrieb am 30.09.2020:Es wird schon viel getan gegen die zu hohe Anreicherung von CO2 in der Atmosphäre.
Falsch. Unsere Emisssionsentwicklung zeigt noch keine Anzeichen einerr Trendwende. Das darf man unter keinen Umständen als "schon viel getan" bezeichnen.
Phhu schrieb am 30.09.2020:Wir sind nicht nur Sünder und nicht nur reich.
Sagt ich ja auch gar nicht. Ich beschuldige das System, nicht den Einzelnen im System.
Phhu schrieb am 30.09.2020:Der Mensch wird versuchen sich den gegebenen Bedingungen anzupassen und schauen was für ihn herausspringt.
Der Mensch hat einen zu großen Einfluss auf seine Umwelt um eine so passive Haltung dazu einzunehmen.
Phhu schrieb am 30.09.2020:Auch Pflanzen und Tiere passen sich an soweit möglich.
Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens von Flora und Fauna, die langfristigen Folgen dieser massive Zerstörung von Biodiversität können wir noch nichtmal im Ansatz erfassen.
MoltoBene schrieb am 30.09.2020:Also was willst du jetzt? Willst du liberale Demokratie erhalten oder willst du die Macht supranationaler Institutionen ausbauen? Beides geht halt schlecht. Denn supranationale Institutionen sind leider weder sonderlich demokratisch noch liberal.
Schauen wir doch mal:
Ein Mehrheit der Europäer befürwortet Carbon-Neutralität bis 2030. Das ist auch was nötig wär um das Pariser 1.5°C einzuhalten, das man unterschrieben hat.
Ist es nicht demokratisch da nun zu fordern, dass dieses ausgemacht Ziel auch mit Policy erreicht werden muss, die mit wissenschaftlicher Gewissheit (das Problem ist berechenbar) zur Erreichung des Ziels führt?
Übrigens:
https://europeanmoments.com/opinions/eupinionsDas ist eine Bertelsmann Studie gewesen. Bertelsmann ist ja nicht unbedingt dafür bekannt besondern linksgrün versifft zu sein...
MoltoBene schrieb am 30.09.2020:Reagan & Thatcher Zeiten sind nichts gegen die Vermögensverteilung von unten nach oben, die beispielsweise aktuell insbesondere in Europa stattfindet, ausgehend von einer supranationalen Institution - nennt sich EU mit netter Unterstützung der EZB. Lustigerweise scheinen die Linken (bis auf wenige Ausnahmen) das noch nicht so ganz begriffen haben, dass sie aktuell der Wasserträger einer neoliberalen Agenda sind.
Ich weiß zwar nicht von welchen "Linken" du hier genau sprichst, aber ich stimme dem im Wesentlichen zu.
MoltoBene schrieb am 30.09.2020:Also eine Diktatur.
Da stellst du eine philosophische Frage. Sind Bewusstsein und Vernunft Formen Selbstkontrolle oder auch nur eine Form der externen Kontrolle?
Ist es Diktatur, morgens nicht aus dem Fenster zu springen sondern die Treppe zu nehmen?
MoltoBene schrieb am 30.09.2020:Gibt es und in der Natur des Menschen liegt der Freiheitsdrang.
So so, und der schreibt uns vor unsere Lebensgrundlage zu zerstören um in einen Jahrhunderte währenden unnötigen barbarischen Verteilungskampf zurück zu Fallen, einfach so aus trotz und der Profitgier Weniger.
Interessant zu sehen auf was für grundlegende Annahmen du deine Position stüzt.
MoltoBene schrieb am 30.09.2020: Deswegen wird sich deine Zukunftsvision einer Diktatur der Fakten oder einer totalitären supranationalen Institution niemals durchsetzen. Gott sei Dank!
Ja, Gott sei Dank, was könnte die Menschheit wohl für schreckliche Dinge erreichen, wenn sie ihr bestes Wissen rational im gemeinschaftlichen globalen Sinne einsetzen würde.
Ich denke wir beide haben grundsätzlich unterschiedliche Ansichten über das Potential der Menschheit.
Wenn ich fragen darf, bist du gläubig? In welche Position siehst du die Menschheit?
MoltoBene schrieb am 30.09.2020:Hört sich nach den typischen Worthülsen sozialistischer Ideologien an. Aber du kannst mir gerne die Widersprüche in deinen Zukunftsvisionen erklären.
Wenn du wüsstest wie oft ich hier mit Adorno und Co. argumentier. Dialektik - Widersprüche - sind der Kern von alledem. Die Dialektik der Aufklärung ist eine wunderbare Perspektive auf den Klimawandel.
Die Widersprüche sind systemisch bedingt. Systemische Pathologien die man erkennen und beseitigen kann.
Handlung muss rational informiert sein, aber muss sich im Klaren darüber sein, dass Rationalität verschiedene Formen annehmen kann, bspw. ökonomische Rationalität, die mit anderen Rationalitäten im Konflikt stehen kann. Dann muss es zu informierter Abwägung von Konsequenzen kommen, im demokratischen möglichst unverzerrtem Rahmen.