Um den Thread neu anzustoßen, möchte ich diesen Artikel als Grundlage nehmen, da er insbesondere für Europa die durch den Klimawandel entstehenden herausforderungen gut zusammenfasst. Da der Artikel auf Englisch ist, fasse ich ihn etwas zusammen:
https://www.politico.eu/article/how-climate-change-will-widen-european-divide-road-to-cop26/Es gibt 5 zentrale Probleme, die auf uns zukommen:
1) Effekt der Hitze auf den Menschen:
Wenn die Temperaturen deutlich steigen, hat das deutliche Effekte auf uns.
Hitzetote steigen bereits jetzt deutlich an, Hitze hat Korrelationen mit psychischen Krankheiten, Stress, Schlafstörungen und Gewalt. Laut einem EU Bericht könnten 100.000 EU Bürger jährlich an der Hitze sterben, wenn wir nicht durch bauliche Maßnahmen reagieren. Doch natürlich gibt es da das Problem, dass mehr KLimaanlagen es erschweren, den Klimawandel einzudämmen. Außerdem ist ja klar, dass das enorme Kosten verursachen wird.
2) Erschwerung von Landwirtschaft:
Steigende Temperaturen sorgen dafür, dass viele Teile Südeuropas nicht mehr als Anbaufläche genutzt werden können. Außerdem sorgen Dürren dafür, dass Wasser knapp wird. Bei 2 Grad Erwärmung fällt der Agrarertrag in Südeuropa um 12%, während er in nordeuropa nur um 5% steigt.
Außerdem, ebenfalls bei zwei grad, würden 10% der Europäer wohl keine umfassende Wasserversorgung mehr haben.
3) Naturkatastrophen:
Je höher die temperaturen steigen, desto häufiger geschehen Fluten und Waldbrände. Fluten, die heute Jahrhundertkatastrophen sind, könnten für 5 millionen Europäer zu jährlichen Ereignissen werden, wenn die Temperaturen um 1.5 Grad oder mehr steigen. Waldbrände haben dazu eine Kettenwirkung: Je mehr Bäume verbrennen, desto weniger CO2 wird in Bäumen gespeichert.
4) Neue Epidemien:
Wenn Temperaturen steigen, können Erreger, die es heute in Europa nicht gibt, sich auch hier breit machen. Malaria und Denge Fieber werden es leichter haben, sich in Europa auszubreiten, weil ihre Träger, wie Mosquitos, im wärmeren Klima besser überleben können.
5) Soziale Sprengkraft:
Bereits jetzt gibt es Spannungen zwischen Nord und Südeuropa wegen wirtschaftlicher Unterschiede. Der Süden wird durch den Klimawandel deutlich mehr geschädigt als der Norden, sowohl was Katastrophen betrifft, als auch den Effekt von Hitzewellen und Ernteausfällen. Das birgt enorme politische Sprenkraft. Wird Europa bereit sein, hier für den Süden einzuspringen? Und wenn nein, wie wird man im Süden reagieren? Wird es innereuropäische heftige Migrationsbewegungen geben? Wie reagiert dann der Norden?
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Über diese 5 zentralen Punkte muss man sich im Klaren sein (und Politico ist kein leftie magazin was dort überdramatisiert). Deswegen ist es wichtig, die Debatte auch so zu führen, dass es um wesentlich mehr geht, als ein paar warme Sommertage.
Es erscheint klar zu sein, dass man keinen Moment zögern darf, um sowohl national als auch international erheblichen Aufwand zu unternehmen, den Klimawandel so weit es geht einzudämmen.