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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik
14.01.2021 um 10:03@1.21Gigawatt
funfact: "unser" Ex-Umweltminister Gabriel sitzt inzwischen im Aufsichtsrat von "Siemens Energy"...
@T.Rick
Was ist ein Wirtschaftssystem wert, das so etwas nicht nur zulässt, sondern regelrecht bedingt?
1.21Gigawatt schrieb:Das gesamte republikanische Leadership ist von der fossilen Brennstoffindustrie maßgeblich finanziert. Die Mehrheit der Republikaner glaubt nicht an den Klimawandel oder hält ihr nicht für eine mensch gemachtes Problem.In Deutschland sieht es nicht anders aus, was ja auch im aktuellen Film "Ökozid" thematisiert wird: Um Spitzenpolitiker zu werden darfst du dich keineswegs als "Volksvertreter" sehen, du musst zuallererst williger Erfüllungsgehilfe der Konzerne sein.
Das liegt nicht daran, dass die alle dumm sind, sondern daran, dass sie ihre Kampagnen von Leuten finanziert bekommen, die Wert darauf legen, dass nichts gegen den Klimawandel unternommen wird.
Ihr einziges Ziel ist es verbindliche Ziele und die Anpassung rechtliche Rahmen zu verhindern. Und das schaffen sie seit 40 Jahren erfolgreich.
Die historischen Hintergrundinformationen im Film beruhen auf der Doktorarbeit des Politikwissenschaftlers Matthias Corbach, der den Lobbyismus von Energiekonzernen in Deutschland anhand der Einführung des EU-Emissionshandels untersucht hat. Um die nötige Quelleneinsicht in Akten usw. für seine Forschung zu erlangen, hatte Corbach zuvor einen mehrjährigen Rechtsstreit gegen das Bundeskanzleramt und die Bundesministerien für Wirtschaft geführt und gewonnen.Quelle: Wikipedia: Ökozid (Fernsehfilm)
Im Oktober 2003 wurde die Europäische Emissionshandelsrichtlinie erlassen. Viele Industrieverbände und Firmen wollten den Emissionshandel auf jeden Fall verhindern. Tatsächlich versuchte die Bundesrepublik in Brüssel mit allen Mitteln den Emissionshandel zu blockieren, zu verzögern oder ihn so auszugestalten, dass er klimapolitisch de facto wirkungslos ist. [...] Das Umweltministerium forderte Emissionsminderungen und setzte sich damit durch. Energieversorger und Wirtschaft setzten daraufhin Umweltminister Trittin massiv unter Druck: Er gefährde Arbeitsplätze und die Versorgungssicherheit. [...] Gabriel machte RWE und Vattenfall ZusagenQuelle: https://www.energieverbraucher.de/de/lobbyismus__3226/NewsDetail__18146/
RWE kämpfte für die Beibehaltung einer Übertragungsregelung aus dem NAP I, wonach Anlagen im bisherigen Umgang mit kostenlosen Zertifikaten beschenkt werden. Zwei Jahre vor der Bundestagsabstimmung schrieb das BMU an RWE, es gebe keine Veranlassung, die Fortführung der günstigen Übertragungsregel infrage zu stellen. Auch Vattenfall setzte sich für genügend Zertifikate für seine Braunkohlekraftwerke ein. Das wurde dann in einem persönlichen Gespräch am 25. April 2006 zwischen Umweltminister Sigmar Gabriel und Vattenfall Chef Lars Göran Josefsson vereinbart. An diese Zusage fühlte man sich im weiteren Gesetzgebungsverfahren innerhalb der Ministerien gebunden. Zwischen Wirtschafts- und Umweltministerium einigte man sich schließlich 2006 auf einen NAP II Entwurf. Er sah absurderweise die Zuteilung von mehr Emissionszertifikaten vor, als bereits 2005 tatsächlich emittiert wurden – also ein Verzicht auf eine Emissionsminderung.[...] Industrie und Energiewirtschaft sahen deutliche Verpflichtungen für Emissionsminderungen auf sich zukommen. Sie drohten der Politik: Wachstum und Beschäftigung in Deutschland seien in Gefahr. Man war nicht zu ernsthaften Klimaschutzanstrengungen bereit.
funfact: "unser" Ex-Umweltminister Gabriel sitzt inzwischen im Aufsichtsrat von "Siemens Energy"...
@T.Rick
T.Rick schrieb:Wer einen Euro oder Dollar investiert, erwartet ein Vielfaches an Gewinn.Dieser Gewinn für eine verschwindend kleine Minderheit bedeutet aber einen gravierenden Verlust unser aller Lebensqualität und die inzwischen alles andere als nur schleichende Zerstörung der gesamten Biosphäre.
Was ist ein Wirtschaftssystem wert, das so etwas nicht nur zulässt, sondern regelrecht bedingt?