Bündnis 90/Die Grünen
31.08.2021 um 22:47Optimist schrieb:Die Verspiegelungen sind ja nicht das einzige Problem.Ganz genauso ist es. :Y:
Verspiegelungen sind in der Tat nicht das einzige Problem der Vögel.
Hier mal ein paar Beispiele welche Probleme Vögel noch haben:
Freileitungen tragisch für StörcheQuelle: http://www.klimaretter.info/meinungen/standpunkte/23367-vogeltod-nicht-nur-windraeder (Archiv-Version vom 14.08.2021)
"Für den Weißstorch stellen Stromschlag und Anflüge an Freileitungen nach wie vor die häufigste Todesursache dar", heißt es beim Bundesamt für Naturschutz. Beim Uhu gehen laut der Behörde 50 Prozent der bekannt gewordenen Todesfälle auf Kollisionen mit Verkehr und Freileitungen zurück. "Besonders gefährdet sind Jungtiere, von denen in der Eifel jährlich schätzungsweise 25 Prozent durch Straßentod verenden."
Fischfangmethoden auch für Vögel tödlich
Das Bundesamt für Naturschutz nennt noch eine weitere Gefahrenquelle: "Die industriell betriebene Fischerei bedroht nicht nur die Bestände vieler Fischarten, sondern auch die zahlreicher anderer Tierarten, darunter Seevögel." In der Nord- und Ostsee führe vor allem der Einsatz von Stellnetzen und Reusen zu Verlusten unter den Seevögeln. "Jährlich ertrinken in beiden Gewässern insgesamt etwa 100.000 bis 200.000 Seevögel in Stellnetzen, davon etwa 80 Prozent in der Ostsee", so das Bundesamt.
Keine Insekten – keine Vögel
Das weltweit beobachtete Insektensterben nimmt auch Schwalben, Mauerseglern und Fledermäusen die Nahrungsgrundlage und führt zu einem massiven Rückgang der Populationen. Wenn die Zahl der Insekten in manchen Gebieten Deutschlands schon um bis zu 80 Prozent abgenommen hat, dann hat das natürlich auch Auswirkungen auf die Vogelwelt. Vögel wie Schwalben oder Mauersegler leben von Insekten. Für eine Vielzahl von Kleinvögeln sind Insekten in der Aufzuchtphase besonders wichtig.
Wenn ein wichtiger Teil der Nahrungsgrundlage wegbricht, dann hat das extreme Auswirkungen auf alle Arten in der Nahrungskette. Die Lobbyisten der Agrargift-Industrie haben ein massives (und gut organisiertes) Interesse daran, dass dies nicht zum Thema wird.
Züge: Je schneller, desto tödlicher
Sieben verschieden angelegte Untersuchungen an deutschen und anderen europäischen Bahnstrecken, die 70 Tage bis mehrere Jahre dauerten, zeigen laut Eisenbahn-Bundesamt, dass pro 100 Streckenkilometer jährlich rund 30 bis 6.100 Vögel durch Vogelschlag sterben. Auf Strecken, die nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde befahren werden, lag dieser Wert bei maximal 2.000, an Strecken mit über 200 Stundenkilometern Maximaltempo über 3.800. Die Aussagen zum Vogelschlag an Zügen lassen sich auch auf Fledermäuse erweitern.
Als Ursache hoher Vogelschlagfrequenz an Zügen wird gesehen, dass Züge mit Stromabnehmer acht Meter hoch sind und damit doppelt so hoch wie Kfz auf Autobahnen. Das Eisenbahn-Bundesamt schlussfolgert: "Auf den Streckenkilometer bezogen ist die Mortalitätsrate im Schienenverkehr offenbar höher als im Straßenverkehr. Im Vergleich zur Gesamtindividuenzahl sind Eulen und Greifvögel überdurchschnittlich betroffen. Besonders gefährdete Arten sind Bussard, Schleiereule, Steinkauz und Seeadler."
Blackbox Autobahn
Wer mit dem Auto unterwegs sein muss, der sieht links und rechts der Autobahn erschreckend viele tote Vögel, darunter viele große Greifvögel. Erstaunlicherweise lassen sich zu diesem wichtigen Thema keine konkreten, belastbaren Aussagen und Zahlen finden. (Wenn Sie solche Studien kennen, teilen Sie es mir gern mit.
Vogeljäger: Katzen, Marder, Menschen
Katzen und Vögel sind ....
Und hier noch mal ein Abschnitt für dich zum Nachdenken @Optimist!
Windräder töten Vögel und Fledermäuse. Das ist eine Tatsache, die in der Öffentlichkeit und den Medien heftig diskutiert wird. Und in einer Zeit, in der so manche Vogelart gefährdet ist, ist jeder getötete Vogel – besonders von den bedrohten Arten – einer zu viel.Quelle: s. o.
Trotzdem ist es erstaunlich, dass über die mehr als 18 Millionen Vögel, die jedes Jahr in Deutschland an Glas und Glasscheiben sterben, überhaupt nicht öffentlich diskutiert wird. Auch zu den noch massiveren Schäden durch den sogenannten Vogelschlag im Straßenverkehr und entlang von Bahn- und Hochspannungstrassen gibt es keine Debatte, ja nicht einmal zur Bedrohung der Vogelwelt durch Agrargifte und Naturzerstörung.
Warum wird die kleinere Bedrohung wahrgenommen und die andere nicht einmal erwähnt? Wer hat ein Interesse daran, dass die Hauptursachen des Artenschwundes, nämlich der Verlust von Naturlandschaften und zunehmend auch der Klimawandel, nicht zum Thema werden?
Zugegeben, der Themenkomplex Windräder und Vögel (sowie Fledermäuse) ist schwierig und es gibt keine einfachen Antworten. Dennoch sollte sich auch diese Debatte an Fakten orientieren.
*Hervorhebungen von mir