aberdeen schrieb:Hi! Darf ich noch mitspielen ;-) Interessante Diskussion gerade, finde ich!
Natürlich
:)aberdeen schrieb:Ich denke auch, dass der Faschismus sowohl linke als auch rechte Elemente enthält. Das ist praktischer der Versuch einer "Quadratur des Kreises".
Der Faschismus basiert natürlich auch auf einer gewissen kollektiven "Gleichförmigkeit", das könnte die einzige Ähnlichkeit mit dem "linken" sein, jedoch mündet der Faschismus in einer Uniformierung der Gesellschaft, eine wirkliche Gleichschaltung die von "oben" ausgehend ist. Auch unterscheidet der Faschismus sich extrem vom Sozialismus, da dieser eine extrem krasse Klassentrennung erwirkt, der Faschismus kann nur mit einer Diktatur oder zumindest mit einer Plutokratie einhergehen. Die Elite wird in einem faschistischen System jedoch nicht verachtet, sondern gar vergöttert, man hat es mit einer strikten Trennung zwischen devoten und dominanten Menschen zutun.
aberdeen schrieb:Ansonsten hätte Nordkorea ja schon längst versucht, ganz Asien zu erorbern :-D
Nordkorea ist extrem isolationistisch, die haben zwar unterschwellig noch den Wunsch zumindest den Süden zu "erobern", doch wissen die das dies unmöglich ist. NK ist einfach ein extrem abgeschotteter Nationalismus, fern eines Sozialismus, da die Elite sich auf Kosten der Ausbeutung des eigenen Volkes bereichert. Auch wieder ein Merkmal für einen Faschismus. Übrigens hat die Parteiführung vor einigen Jahren den Begriff "Kommunismus" aus dem Programm gestrichen, da sind sie wenigstens ehrlich, selbst vom Sozialismus ist da nix übrig, es ist wirklich nur noch eine braune, isolationistische, nationalistische, zentralistische, faschistische und militaristische Ideologie. Leider ist auch der Süden in seinen Grundzügen durchaus faschistisch, nur eben in einem marktwirtschaftlichen Sinne.
interrobang schrieb:Im grunde hast du ein fertiges übernommen und das ist der Marxismus.
Wo und wann hab ich geschrieben ich sei ein Marxist? Ich bin Anarchokommunist, wenn ich mich schon auf eine Begrifflichkeit festlegen muss, sonst bin ich eigentlich sehr selbstständig im Denken und bin von so ziemlich jeder Ideologie unabhängig. Ich beschäftige mich nur einfach schon recht lange mit der Thematik und ja auch Marx hat da in vielen Punkten recht, aber eben auch unrecht und ich bin einfach so realistisch das ich beides erkenne. Ich bin im Laufe der Zeit einfach auf Abstand zur Marktwirtschaft gegangen und bin ein Gegner nationalistischen Denkens, so auch ein Gegner von Monopolismus, dem Großkapital, Theokratie und Faschismus. Gefunden habe ich einen rationalen Anarchokommunismus und Anarchosyndiakalismus, die im Prinzip einfach antiideologisch sind.
interrobang schrieb:Und zuallererst eben Kommunisten.
Eben NICHT! Denn dann wären sie 1. auf Abstand zum Nationalismus gegangen, 2. auf Abstand zu Führungseliten gegangen und 3. wären sie an einer gesellschaftlichen Konsensbildung interessiert, doch das waren sie nicht, also wurden sie faschistisch/nationalistisch. Die selbsternannten Führer haben die Ideale der Idee für eigene Zwecke missbraucht und sich Privilegien erschaffen auf Kosten des Volkes. Es war eine reine Mogelpackung. Auch hier ist wieder der Egoismus einiger weniger das Problem und dessen Ursache.
interrobang schrieb:Die Kapitalisten sind auch Internationalistisch. Also ist der Kapitalismus links? Siehst du nun wo die einteilung von rechts und links nicht funktioniert?
Der Kapitalismus ist globalistisch, bei dem einige Nationen im Verbund und einige Monopole/Großunternehmen/Großbanken von der Ausbeutung ganzer Erdteile profitieren. Internationalismus ist egalitär, Globalismus ist Imperialismus, bei dem bestimmte Nationen auf Beutefang sind, eben eine moderne Version des Kolonialismus. Damit ist auch der Kapitalismus mehr rechts, nur eben will er über die Grenzen wirken.
Internationalismus wäre vergleichbar mit der Föderation in Star Trek bei dem jedes Volk Mitbestimmungsrechte hat und gleichberechtigt ist. Die UN ist globalistisch, da nur die Vetomächte den Verlauf der globalen Politik bestimmen.
interrobang schrieb:Meinst du jetzt den Deutschen Faschismus oder den Faschismus im algemeinen? Du vermischst schon wieder Faschismus mit Nationalismus und Rassismus.... same error..
Der Faschismus ist eine Kombination aus eben diesen drei Begriffen!!!
:DUnd NUR dem rechten Spektrum zuortbar, denn es zählen immer nur nationale, völkische und am Ende auch rassische Prinzipien. Der Kommunismus macht keinen Unterschied zwischen Volk, Herkunft und Region, man betrachtet den Menschen als Teil ein und der selben Spezies. Mit anderen Worten es ist im gänzlich egal woher wer kommt. Faschisten unterteilen zwischen Rassen und Völkern, das eigene Volk wird für die Interessen der Elite gleichgeschaltet um es so zum Werkzeug für die eigene Agenda zu machen.
Schon in den 1920er Jahren weiteten Gegner dieser Bewegung den Begriff auch auf andere rechtsextreme, autoritäre, totalitäre und nationalistische Regimes, Diktaturen und politische Gruppen aus, besonders auf den deutschen Nationalsozialismus.
Die Epoche des Faschismus bezeichnet sodann die von solchen Regimes und Tendenzen geprägten Jahrzehnte der Geschichte Europas von 1918 bis 1945. Nach 1945 fortbestehende und neue, auch in anderen Kontinenten entstandene und ähnliche politische Konzepte fasst man oft als Neofaschismus zusammen.
Wikipedia: FaschismusUnd hier noch mal was Kommunismus ist, im völligen Gegensatz zum Faschismus:
Kommunismus (lat. communis ‚gemeinsam‘) bezeichnet politische Lehren und Bewegungen, die zuerst die Gütergemeinschaft zum Ziel haben, im weiteren Sinne die klassenlose Gesellschaft, in der das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben sein und die Produktion des gesellschaftlichen Lebens rational und gemeinschaftlich geplant und durchgeführt werden soll.
Der Humanismus des 16. Jahrhunderts hatte – parallel zu den durch wirtschaftliches Elend hervorgerufenen Bauernaufständen – Ideen einer gerechten, von allen Bürgern gleichermaßen getragenen Gesellschaftsordnung entwickelt, die ihrerseits auf die antike Polis und ihre Demokratie-Vorstellungen zurückgriffen. Folgenreich war besonders der lateinische Bildungsroman „Utopia“ des englischen Staatsrechtlers Thomas Morus von 1516. Ohne den Begriff zu kennen, stellte Morus hier eine Art Kommunismus als Gegenbild zur europäischen Feudalherrschaft dar: Alle arbeiten und besitzen alles gemeinsam, auch und gerade Grund und Boden (die damaligen Produktionsmittel).
Der kommunistische Anarchismus geht auf die Theorien des russischen Anarchisten Pjotr Alexejewitsch Kropotkin zurück. Er vertrat die Theorie, dass sich Kommunismus und Anarchismus nicht, wie von Marx und Lenin postuliert, widersprechen, sondern nur gemeinsam funktionieren würden. Zentrale Forderung ist der vollständige Bruch mit dem Kapitalismus und die sofortige Abschaffung des Staates als soziale Institution, dieser wird dann durch kollektivistische Netzwerke, in der Form von Arbeiterräten und gemeinschaftlichen Kommunen, ersetzt. Die Entlohnung der Werktätigen erfolgt nicht mit Geld, sondern über gemeinsame Ressourcen, da das Geld selbst als Zahlungsmittel verschwinden soll. Eine Führung der Arbeiterklasse durch sozialistisch-kommunistische Parteien wird ebenso abgelehnt wie das marxistische Konzept der Diktatur des Proletariats. Zu unterscheiden ist der kommunistische Anarchismus von Michail Bakunins „Kollektivistischem Anarchismus“.
Kommunistische Anarchisten und Anarchosyndikalisten nennen das Konzept einer Arbeiterselbstverwaltung ohne Führung einer Partei „libertären Kommunismus“. Bekannter Vertreter neben Kropotkin ist Gustav Landauer.
Wikipedia: Kommunismusaberdeen schrieb:So schwer ist das doch eigentlich nicht zu verstehen, mit der Selbstbestimmung. Aber okay, so kann man sich eben irren.
Ich bin seinerzeit von der Beschäftigung mit dem Anarchismus zum Marxismus gekommen und denke heute, dass die Trennung der Bewegung gar nicht gut getan hat. Ziemlich coole Leute, die Anarchisten. Meistens jedenfalls.
So denke auch ich, nur das ich ursprünglich tatsächlich dem Kommunismus nach Marx nahe war im Denken, jedoch erkannt habe das es für einen Menschen essentiell ist sich selbst zu verwirklichen, so auch eine individuelle Komponente zu besitzen, beides kann nur zusammen funktionieren. Nennen wir es solidarischen, sozialen, gesunden Egoismus
;)Ein Volk profitiert von seiner Vielfalt, eine völlige Gleichschaltung ist in meinen Augen sinnlos und nimmt dem Menschen einen wichtigen Aspekt, man lebt ja nicht nur dafür das es einem möglichst gut geht, man will ja auch etwas erleben, lernen und gestalten können. Daher ist mir ein libertärer Kommunismus sehr sympathisch.