Ökoterrorismus - Earth Liberation Front(ELF)

@ASW
Das könnte evtl. etwas damit zu tun haben, dass er sich auf zwei völlig verschiedene Punkte bezieht. Beim ersten Punkt gehts darum, dass wenn überhaupt nicht die Konzerne an Ausbeutung und Umweltverschmutzung schuld sind, sondern die Staaten deren Gesetze diese Lücken offenbar ignorieren. Der andere Punkt hingegen richtet sich gegen die, die glauben der Staat könnte eine Bank besser führen als zum Beispiel Josef Ackermann. Verstehst du? Was du angesprochen hast wiederspricht sich nicht im mindesten, weil es um jeweils ganz andere Dinge geht.

@Schandtat

Man könnte es auch anders formulieren (denn es geht mir um den Begriff "staatsgläubig" in Zusammenhang mit seiner Argumentationsschiene im anderen Punkt):

Viele Firmen agieren völlig verantwortungslos und fahrlässig, gemeingefährlich. Das ist für hansi völlig legitim, Verantwortung wird ganz bequem auf den Staat abgewälzt.

Aber im nächsten Moment wird genau diese "(Eigen)Verantwortung" dann wieder für die Firmen eingefordert, möglichst vom Staat losgelöst bzw. uneingeschränkt will man agieren können.

Die "Staatsgläubigkeit" wird also je nach Belieben an- und ausgeknippst. Wenn's einen Vorteil bringt (Verantwortung abwälzen), dann ist sie "an" - wenn es um unkontrollierte Narrenfreiheit geht: zack, ist sie aus. Wenn es um Milliardenbürgenschaften, Rettungsschirme etc. geht, ist sie selbstverständlich wieder an - auch wenn es ideologisch schmerzt.

Dass staatlich geführte Betriebe in pseudokommunistischen Systemen bzw. auch in repräsentativen Demokratien leicht zum Problemfall werden, will ich damit gar nicht abstreiten.

@ASW

ASW schrieb:Wenn es um Milliardenbürgenschaften, Rettungsschirme etc. geht, ist sie selbstverständlich wieder an - auch wenn es ideologisch schmerzt.

Da kannst du unmöglich mich meinen?!

@Hansi

Hab dich extra namentlich ausgespart, da ich annehme, dass du der Auslese durch u.a. auch Krisen im Kapitalismus einiges abgewinnen kannst. Aber Theorie und Praxis sind eben oft nicht eins..

@ASW
Nein, du hast es immernoch nicht verstanden. @Hansi sagt, dass die Staaten die Aufgabe haben, die Firmen davon abzuhalten in einem Staat zu tun was sie wollen, und das geschieht indem sie Gesetze dagegen erlassen.
Soweit geht die Verantwortung des Staates. Jetzt macht Hansi Vymaanika die Staatsgläubigkeit zum Vorwurf und bezieht sich damit GANZ EINDEUTIG auf den Erfolg von Privatunternehmen. Verstehst du? Die beiden Punkte haben absolut nichts miteinander zu tun.

@Schandtat

Schandtat schrieb:dass die Staaten die Aufgabe haben, die Firmen davon abzuhalten in einem Staat zu tun was sie wollen, und das geschieht indem sie Gesetze dagegen erlassen.

Er ist also staatsgläubig.

Es geht mir um den Terminus "staatsgläubig". Der ist einfach unglücklich gewählt und kann sich auf sämtliche Aufgaben beziehen die ein Staat erfüllen könnte - sollte - oder eben nicht.

Allein die vielen verschiedenen Staatsformen eignen sich jeweils völlig unterschiedlich zur Wahrnehmung dieser Verantwortung. Weitere Faktoren sind Geschichte und Korruptionsgrad eines Staates bzw. Globalisierung.

Bei wem unter welchen Umständen wieviel und wofür Verantwortung liegt, ist eben nicht eindeutig, sondern ein ständiger Kampf.

Der "Erfolg" von Privatunternehmen kann übrigens auf verschiedenste Art und Weise bzw. an diversen Maßstäben gemessen werden - mit jeweils völlig unterschiedlichen Ergebnissen.

@ASW

ASW schrieb:Er ist also staatsgläubig.

Nein, denn er sagt nur, dass es die Aufgabe der Staaten wäre dies zu tun- und nicht das er glaubt sie könnten es oder würden es tun.

ASW schrieb:Es geht mir um den Terminus "staatsgläubig". Der ist einfach unglücklich gewählt und kann sich auf sämtliche Aufgaben beziehen die ein Staat erfüllen könnte - sollte - oder eben nicht.

Wenn du den Beitrag gelesen hast, indem dieses Wort von ihm verwendet wurde, dann müsstest du eigentlich genau wissen, was damit gemeint ist.

ASW schrieb:Der "Erfolg" von Privatunternehmen kann übrigens auf verschiedenste Art und Weise bzw. an diversen Maßstäben gemessen werden - mit jeweils völlig unterschiedlichen Ergebnissen.

zum Beispiel?

@Schandtat

Vymaanika schrieb am 21.12.2010:zum Beispiel?

Bewertung und Einbezug von Externalitäten bzw. sozialen Kosten, Arbeitsverhältnissen, etc.

Cradle to Grave Analyse der produzierten Produkte, gesellschaftliche Auswirkungen der produzierten Produkte.

Sprich: Monitoring und interdisziplinäre kritische Bewertung der Wirkungen sämtlicher Aktivitäten des Unternehmens.

Schandtat schrieb:Nein, denn er sagt nur, dass es die Aufgabe der Staaten wäre dies zu tun- und nicht das er glaubt sie könnten es oder würden es tun.

Ich behaupte es ist die Aufgabe eines jeden Menschen, was nun?

@ASW

ASW schrieb:Ich behaupte es ist die Aufgabe eines jeden Menschen, was nun?

:D kannst du ja meinen, es ist nur leider Falsch, weil nicht jeder einzelne Mensch die dafür nötigen Gesetze gibt. Und das hat auch seinen Grund, denn ein Unternehmer lacht "jeden einzelnen Menschen" aus, wenn der ihm vorschreiben will was er zu tun und zu lassen hat^^

ASW schrieb:Cradle to Grave Analyse der produzierten Produkte, gesellschaftliche Auswirkungen der produzierten Produkte.

Sprich: Monitoring und interdisziplinäre kritische Bewertung der Wirkungen sämtlicher Aktivitäten des Unternehmens.

Glaubse eigentlich dein Text wird besser wenn du möglichst viele nichtssagende Englische "Fachbegriffe" reinschreibst?

@Schandtat

Ich meinte natürlich nicht die Gesetzgebung, sondern ein Mindestmaß an Vernunft und Verantwortung.

Zumal man z.B. bei europäischen oder amerikanischen Erdölkonzernen davon ausgehen sollte, dass die Auswirkungen von Erdöl in der Landschaft bzw. im Trinkwasser bekannt sind.

"Die Konkurrenten müssen in ihrem Handeln durch "Sympathie" und "sittliche Gefühle" geleitet werden." (Adam Smith: An Inquiry into the Nature of the Wealth of Nations, Buch 5, Kapitel 1)