Das bedingungslose Grundeinkommen

Abahatschi schrieb:Ich habe nachgefragt: in München werden die Termine mit 2 Wochen Vorlauf per Brief und im Portal bekannt gemacht.
Also auch wenn der Hund den Brief gefressen hat, würde man bei einer täglichen Einsicht im Portal den Termin sehen...so ca. 12-13 mal.

Üblich ist es sogar dass man eine SMS Erinnerung erhalten kann. So erhält man 24 Stunden vor dem eigentlichen Termin eine SMS, als letzte Erinnerung.

capspauldin schrieb:Üblich ist es sogar dass man eine SMS Erinnerung erhalten kann. So erhält man 24 Stunden vor dem eigentlichen Termin eine SMS, als letzte Erinnerung.

Das ist aber ein Service! Arbeiter bekommen das nicht, wie schaffen sie das nur :troll:

@McMurdo
Ich denke der Punkt ist durch.

Abahatschi schrieb:In dem man fragt was sie noch brauchen...und warum man ihnen den Hintern pudern sollte...

Und das spricht einem die Würde ab? Die Bevölkerung ist verdammt sensibel geworden.

Abahatschi schrieb:Hier kann man auch gut mit H4 Leben, sonst würden nicht so viele hierher flüchten.

Na, Argumentenquartet?

Warum sollte ich dagegen Argumente haben? Ich weiß das man auch mit Hartz IV überleben kann und alles andere ist für mich nicht von belangen. Ich brauche kein großes Haus und kein tolles Auto. Alles unnütz...

capspauldin schrieb:Üblich ist es sogar dass man eine SMS Erinnerung erhalten kann. So erhält man 24 Stunden vor dem eigentlichen Termin eine SMS, als letzte Erinnerung.

Fasziniert wie unterschiedlich Ämter arbeiten. Ich bekomme 6 Wochen voraus einen Brief und das war es.

Ray. schrieb:Und das spricht einem die Würde ab? Die Bevölkerung ist verdammt sensibel geworden.

Total. "Geh arbeiten wenn Du mehr willst" darf man auch nicht mehr sagen ohne von der Moralpolizei angekeift zu werden.

Ray. schrieb:Ich brauche kein großes Haus und kein tolles Auto. Alles unnütz...

Mit einem Auto hättest Du aber deinen Termin während dem Streik wahrscheinlich geschafft...und ein kleines Haus scheint doch ok.

Abahatschi schrieb:Total. "Geh arbeiten wenn Du mehr willst" darf man auch nicht mehr sagen ohne von der Moralpolizei angekeift zu werden.

Wenn du der Person zeitgleich einen Job anbietest warum nicht...

Abahatschi schrieb:Mit einem Auto hättest Du aber deinen Termin während dem Streik wahrscheinlich geschafft..

Ich fahre aber kein Auto mehr, da würde es mir also wenig helfen.

Ray. schrieb:Wenn du der Person zeitgleich einen Job anbietest warum nicht...

Für die Suche der Jobs ist jeder verantwortlich, weder ich noch das JobCenter.

Ray. schrieb:Ich fahre aber kein Auto mehr

Man muss sich so unattraktiv wie möglich machen...nicht dass man Erfolg bei der Suche hat.

Ray. schrieb:Fasziniert wie unterschiedlich Ämter arbeiten. Ich bekomme 6 Wochen voraus einen Brief und das war es.

Sofern es keine Optionskomune ist, kannst du das genau so haben. Bedingung ist, daß Jobcenter hat überhaupt deine aktuelle Handynummer und du möchtest diesen Service nutzen. Es geht nur wenn du zustimmst.

Abahatschi schrieb:Für die Suche der Jobs ist jeder verantwortlich, weder ich noch das JobCenter.

Dann kann man auch keine großen Töne spucken wie einfach es wäre. 😉

Abahatschi schrieb:Man muss sich so unattraktiv wie möglich machen...nicht dass man Erfolg bei der Suche hat.

Am fehlenden Auto liegt es sicherlich nicht.

@capspauldin
Wieder etwas dazu gelernt. Wäre sicherlich etwas für den einen oder anderen.

Gwyddion schrieb:Die Frage ist leicht zu beantworten.
Vom Milliardär erhalte ich zumindest als Gegenwert bezahlte Arbeit oder Gebrauchsgüter.

Ich würde diese Antwort für falsch halten. Die Arbeit wird ja nich aus dem Vermögen des Milliardärs bezahlt, sondern aus dem Erlös des geschaffenen Produkts/Dienstleistung. Ein Teil des Erlöses erhält dann der Arbeiter als Lohn, ein weiterer Teil geht für Material, Energie, Steuern etc. weg und was dann übrig bleibt, erhält dann der Milliardär.
In Wirklichkeit is es also genau andersrum, der Arbeiter finanziert mit seiner Arbeit das Einkommen des Milliardärs.
Klingt komisch, is aber so.

mfg
kuno

McMurdo schrieb:Das dieses Argument völlig nichtig ist sehen wir doch gerade an den Corona Hilfspaketen. Wie werden die eigentlich finanziert?

Auf Pump.... allerdings, und da liegt Dein Gedankenfehler, auch nur auf absehbare Zeit bis Corona besiegt ist und das Leben wieder
normal verläuft.
Ein BGE muß dauerhaft auf Jahrzehnte oder mehr finanziert werden.

kuno7 schrieb:Ich würde diese Antwort für falsch halten.

Nicht wirklich. Ich habe es nur kurz und knapp zusammengefaßt.
Allerdings liegst Du mit Deinem Gedankengang auch nicht falsch.
Kurz: Man bedingt sich gegenseitig.

Was bekomme ich vom BGE-Bezieher als Mehrwert angeboten?

Gwyddion schrieb:Kurz: Man bedingt sich gegenseitig.

Richtig, es is im Idealfall eine Win-Win Situation.

Gwyddion schrieb:Was bekomme ich vom BGE-Bezieher als Mehrwert angeboten?

Die Frage is so falsch formuliert. So könntest du auch fragen, was bekomme ich vom Arbeitslosen angeboten, um die Arbeitslosenversicherung zu hinterfragen, was so natürlich keinen Sinn macht.
Die Frage müsste eher lauten, was bekomme ich von einem BGE (Arbeitslosenversicherung) und was kostet mich das. Weiß man das, kann man eine vernünftige Entscheidung treffen.

mfg
kuno

@kuno7

Der Arbeitslose mag schon vorher in die AV eingezahlt haben. Er hat Anteile miterarbeitet.

kuno7 schrieb:was bekomme ich von einem BGE (Arbeitslosenversicherung) und was kostet mich das.

Das BGE hat doch mit der AV überhaupt nichts zu tun.

Und was das BGE auf Jahrzehnte oder länger kostet und wie es finanziert werden soll, steht auf einem völlig anderen Blatt.

Taln.Reich schrieb:.Reich schrieb:
Das man nicht dafür bestraft wird vor der Arbeitslosigkeit sparsam mit seinem Geld umgegangen zu sein?
und das diejenigen, die trotz Arbeit H4 bekommen bei einem Mehreinkommen auch trotzdem was davon haben, statt, wie heute, sich praktisch gänzlich umsonst angestellt haben, weil das mehr an Berufseinkommen komplett durch wegfall an H4 ausgeglichen wird.

@Taln.Reich

Hierbei geht es bei Hartz IV um das Schonvermögen. Auf der einen Seite gibt es Argumente, ein höheres Schonvermögen zuzulassen. Auf der anderen Seite geht es aber auch darum, dass nicht der Arbeitnehmer, der vielleicht wenig Vermögen hat, Steuergeld aufwendet für einen hartz IV Empfänger mit vielleicht sehr viel höherem Vermögen.

Bei einem BGE würde es dann völlig irre. Jemand, dessen Vater 83 Jahre alt ist, 3 Millionen auf dem Konto hat und 40° Fieber hat, erhält ein BGE und sucht auch keine Arbeit. Er wäre ja auch schön blöd. Dann tritt der Erbfall ein und der Herr Multimillionär erhält ja weiter Sozialleistungen. Er zahlt zwar einmal Steuer für die Erbschaft, da bleibt aber noch ordentlich was übrig.
Eine andere Person, die gar nichts erbt, aber auch nicht dauerhaft mit 1200€ im Monat (besonders nicht bei einer MWST von 40%) leben will, der zwar alles Teure im Ausland kauf, aber alles Frische notgedrungen hier, arbeitet und leistet Abgaben, um dem Millionär in Form des BGE etwas abzugeben.

Klingt das nach einem durchdachten Konzept?

masiquodo schrieb:nd dabei sind wir auch schon wieder beim Thema "seines Glückes Schmied". Trotz vorhandener hoher Motivation bekommt man manche Chancen ganz einfach nicht mehr. In vielen Fällen bekam mein bekannter Absageschreiben zurück, in denen bedauert wurde für seine Qualifikation keine Stellen anbieten zu können. Wie blöd ist das denn, er hatte sich um Arbeit und nicht auf seinen alten Job beworben. Es wäre doch zumindest mal ein Ansatz, wenn bei solchen Diskussionen einfach mal anerkannt würde, dass sich um uns herum vieles ändert. Manches sehr schnell und nicht unbedingt zu aller Vorteil.

@masiquodo

Ich bezweifle das nicht und das ist auch sehr bedauerlich. Es deckt sich irgendwie nicht mit meiner eigenen Lebenserfahrung, und nicht mit meinen aktuellen Beobachtungen. Ich hatte mein Studium ausschließlich mit Arbeit finanziert. Mir wäre es auch schon viel zu langweilig gewesen, da irgendwelche baFöG Formulare auszufüllen. Und - das mag Glück gewesen sein - die Suche hat immer bestenfalls Stunden gedauert. Wenn ich in meinem Stadtteil einkaufen gehe, sehe ich an vielen Geschäften Schilder 'Mitarbeiter gesucht'. Das hat sich durch Corona etwas geändert, aber Corona alleine für ja auch noch nicht ins ALGII, so von der Zeit her.

Ich denke, dass Beides existiert. Und real ist Deutschland ein land, das Arbeitskräfte benötigt. Da wird sich schon was finden. Anders sieht das natürlich im fortgeschritteneren Alter aus.
Ein Aspekt zum Thema Arbeitssuche wird selten erwähnt, nämlich das eigene soziale Umfeld. Als geselliger Mensch hat man irgendwann ja auch einen großen Kreis von Menschen um sich. Wenn aus meinem privaten Umfeld jemand länger ohne Arbeit wäre, würden wir (also Umfeld insgesamt) schon was finden. Ob das dolle ist? Vielleicht nicht. Ob das nur ein 450€ Job ist? Nein, das nun auch wieder nicht.

Viele Menschen stellen sich auch sehr als Einzelkämpfer auf und das hat oft nicht nur Vorteile.

Gwyddion schrieb:Der Arbeitslose mag schon vorher in die AV eingezahlt haben. Er hat Anteile miterarbeitet.

Gwyddion schrieb:Das BGE hat doch mit der AV überhaupt nichts zu tun.

Das weiß ich, vergleichen kann man es dennoch, denn egal ob AV oder BGE, beides wird von den potentiellen (späteren) Nutzern finanziert mit Hinblick darauf, ob der Nutzen den Aufwand übersteigt.

Ursprünglich ging es ja mal um diese Frage:

Abahatschi schrieb:Ich suche noch den Unterschied zwischen dem ausbeuterischen Milliardär und BGE Gemeinschaft, wer zieht dem Arbeiter mehr aus der Tasche?

Und da verbietet sich eher ein Vergleich,finde ich. Das is nur billige Polemik.

mfg
kuno

masiquodo schrieb:Davon wird aber niemand satt und hat ein Dach über dem Kopf.

@masiquodo

Ich hatte auch nicht dafür votiert, Sozialleistungen komplett einzustellen und stattdessen 5G auszubauen. Aber ein Staat kann jeden Euro auch nur einmal ausgeben, auch wenn man bei unserem Staat oft den Eindruck hat, dass ihm dies nicht so präsent ist.

Aber Infrastruktur schafft Zukunft, Alimentierung dient ja 'nur' dazu, die Fehler der Vergangenheit notdürftig zu überkleistern, in dem Menschen unterstützt werden. Daraus in Form eines BGE ein Gesellschaftsmodell zu machen, finde ich vollkommen absurd.

Es sind ja auch ganz viele Probleme eines BGE nicht gelöst, imho gar nicht lösbar:

1. In einem Land mit einem BGE von ca 1200€ drängt es sich ja geradezu auf, das Geld zu nehmen und 1000€ schwarz dazu zu verdienen. Zeit ist dann ja da, lästige Amtstermine, Maßnahmen und Qualifizierungen stören ja nicht mehr. Und das geile daran: Wirst DU erwischt, fliegst Du ja nicht raus aus dem BGE, es ist ja bedingungslos.

2. Wie will man denn einen Massenzuzug ins BGE Fantasialand aufhalten, ohne geltendes Recht zu brechen? Bei einem Durchschnittseinkommen alleine in Rumänien und Bulgarien von ca 600€ wir die Schlange lang auf der Autobahn.

3. Was wird aus den Menschen, die sich komplett von BGE abhängig machen, wenn das Füllhorn des Staates durch die dafür nötigen Umstellungen mal leer ist oder durch unvorhersehbare Ereignisse?

4. Wie willst Du verhindern, dass bei einer MWST von 40% jeder Toaster, jedes Auto, jedes Brillengestell im Ausland gekauft wird? Binnenzölle in der EU? Oder Dexit? Alles keine Maßnahmen, die die Staatseinnahmen günstig beeinflussen.

Gwyddion schrieb:Auf Pump.... allerdings, und da liegt Dein Gedankenfehler, auch nur auf absehbare Zeit bis Corona besiegt ist und das Leben wieder
normal verläuft.
Ein BGE muß dauerhaft auf Jahrzehnte oder mehr finanziert werden.

Leben wir nicht schon immer auf Pump? Wo kommen denn die 2 Billionen EUR Staatsschulden die Deutschland so hat? Das geht doch auch schon Jahrzehnte so.
Bis vor ein paar Jahren war es sogar völlig normal das der Staat immer mehr Geld ausgibt als er einnahm. Dann irgendwann kam einer auf die Idee das dies vielleicht nicht so toll ist. Das Ende vom Lied ist jetzt eine am Boden liegende Infrastruktur in allen möglichen Bereichen das Öffentlichen Lebens.

Optimist schrieb:der psychische Druck, der von manchen Vermittlern aufgebaut wird, macht Einige fertig.
Ich sehe es an einer Bekannten z.B. (ich ging letztens als Begleitperson mit ihr mit), der setzt ihr dermaßen zu. Sie passt aber keinesfalls in das Klischee "zu faul zum arbeiten".

@Optimist

Das mag schon sein. Allerdings sind ja auch die meisten Arbeitsplätze kein Streichelzoo. Das Leben ist nicht nur Ponyhof.
Es liegt in der Natur des Lebens, dass nicht gebratene tauben angeflogen kommen.

Und wie ich schon oben schrieb: Der Mensch ist kein Zootier. Ich möchte nicht ein Gehege und einen Wärter, der mir Mahlzeiten bringt. So würde ich mich fühlen, wenn ich ein BGE bekäme.