Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)
27.03.2012 um 01:12Dieser Thread ist ein Auszug einer PM-Diskussion zwischen @fetzdiwall und mir. Es geschieht in gegenseitiger Absprache und Einverständnis. Wir hoffen, diese etwas spezielle Form des EP ist allen Forenteilnehmern genehm. Eine gute Diskussionsgrundlage sollte hiermit jedenfalls gegeben sein. Denn diese Idee an sich, ist auf jeden Fall eine gute Diskussion wert, und @fetzdiwall und meine Wenigkeit freuen uns bereits auf eure Meinungen dazu. :-)
@fetzdiwall hat geschrieben:
Kurzversion zum Bandbreitenmodell:
http://www.bandbreitenmodell.de/kurzversion (Archiv-Version vom 16.03.2012) (ca. 2-3 A4-Seiten)
Die heutige Wirtschafts- und Steuerpolitik ist sicherlich überholt - stammt sie doch aus einer Zeit, als im Osten eine hohe Mauer war und der "westliche Arbeiter" nicht mit "den Kommunisten" um Absatz und letztendlich Löhne und Arbeitsbedingungen konkurrieren musste.
Ab 1989 hat sich dies grundlegend geändert - der Aufstieg Chinas tat sein übriges.
Meiner Meinung nach brauchen wir ein neues Wirtschafts-und Steuersystem, eines, was einerseits dem Arbeitgeber genug Gewinn lässt, damit er hier (und nicht im Billig-Ausland) investiert und was dem Arbeitnehmer ausreichend Kaufkraft gibt, damit er dem inländischen Unternehmer die schönen vielen Produkte zu einem gewinnbringenden Preis auch noch abkaufen kann.
Doch genau ds Gegeteil ist doch der Fall: immer mehr Armut, sinkende Real-Einkommen, sinkende Renten, steigende prekäre Beschäfitung, steigende Arbeitslosigkeit (die wahren Zahlen werden ja nicht genannt bzw. verschleiert).
Aber warum wird denn immer noch das alte System strapaziert? Ein System, das immer weniger funktioniert? Heutzutage kreist die ganze Politik nur um die Probleme, die dieses veraltete Wirtschaftssystem selbst produziert.
Aus ca. 1,800 Steuergesetzen erhält Deutschland gerade einmal rund 550 Mrd Euro pro Jahr, benötigt aber über 600 Mrd um rundzukommen. Ergebnis: zusätzliche Schulden müssen gemacht werden. Das nennt man dann "Neuverschuldung". Längst wird von CDSUFSDPGrünLinke nur der Mangel verwaltet.
Wäre es nicht besser, wenn in allen Bereichen genug Geld vorhanden wäre? Müsste man z.B. über Hartz IV jahrelang diskutieren, wenn Hartz IV überhaupt nicht nötig wäre - wenn Geld genug da wäre? Sicherlich nicht.
Leider wird das tote Pferd names "Marktwirtschaft" (ist nur ein Wort) weiter geritten.
Die Frage ist doch:
Wie kann man die Staats-Einnahmen und (!!) zugleich die Kaufkraft der breiten Masse dauerhaft steigern, um die BINNEN-KAUFKRAFT dauerhaft deutlich zu erhöhen?
Wie kann man Arbeitseinkommen und Unternehmensgewinne komplett steuerfrei stellen, damit sich die Kaufkraft deutlich erhöht? Wie kann man endlich einmal die Staatsschulden bezahlen?
Mit dem sog. "BANDBREITENMODELL", im folgenden BBM genannt.
Im BBM gibt es nur noch die Umsatzsteuer (keine Mehrwertsteuer). Alle Umsätze werden besteuert, kein Vorsteuerabzug.
Das BBM hat natürlich eine gewisse Kompexität, es funktioniert prinzipiell wie folgt:
Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!), macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen - das DOPPELTE wie heute!
Mit dem gewaltigen Überschuss können sämtliche Sozialsysteme (Renten-, Kranken-,Pflege- und Arbeitslosenversicherung) finanziert werden, ohne das auch hier der Faktor Arbeit belastet wird.
Ergebnis: Arbeitnehmer-Netto = Arbeitnehmer-Brutto = Arbeitgeber-Brutto.
Was das für die dauerhafte Kaufkraft der Kunden bedeutet, mag sich jeder Unternehmer selbst ausrechnen... !!! (Jeder hat das heutige Brutto-Gehalt zur Verfügung...).
Schuldendienst zum Abbau der Staatsverschuldung könnte mit jährlich 100-150 Mrd geleistet werden...
Importe werden mit einer höheren Umsatzsteuer belegt, bis diese Firmen in Deutschland produzieren.
(Beispiel Brasilien: ein Pkw von VW kostet x Euro, wird jedoch ein Golf aus deutscher Produktion gekauft, kommen 70 % Steuern hinzu.....). Dies schafft Arbeitsplätze im Brasilien, nicht sonstwo.
Bestimmte Rohstoffe etc. sind davon natürlich ausgenommen.
Gewinne werden nicht versteuert und können ungestraft d.h. unbesteuert kumuliert und für Inverstitionen genutzt werden..Dezemberfieber entfällt. Banken wg. weniger Krediten weitgehend entmachtet! Geld im Ausland anlegen? Keine Problem mehr, ist schon alles versteuert !
Produkte aus dem Ausland werden mit einer höheren Steuer belegt, bis der Produzent die Waren für den deutschen Markt in Deutschland produziert.
Gleichzeitig wird der Umsatzsteuersatz eines Unternehmens in Deutschland individuell an den Beschäftigungsgrad gekoppelt. Je mehr Menschen (je Umsatzmillion) eingestellt sind, des geringer ist der Umsatzsteuersatz.
Ich habe das zugrunde liegende Buch ("Die Geldlawine" von Jörg Gastmann) gelesen. Das ganze Modell wurde durchgerechnet. Wirklich erstaunlich, wie anders es gehen könnte, wenn die Politiker nur wollten.
Aber leider können die Mächtigen und die Banken mit armen Menschen willkürlicher umspringen - daher nimmt kein Mächtiger dieses Konzeptes an.
Jedes Land könnte das BBM einführen, lokale Produktion wäre wieder vorherrschend, die Bankkaste wäre entmachtet und die Staatsschulden zurückgezahlt Alles wäre für jeden viel billiger, da nicht mehr so viele Zinsen auf die Staatsschulden. Altersarmut weg, Geld für Umweltschutz wäre da. Wir bräuchten alle nur noch halb so viel zu arbeiten. Den Menschen bleibt dann Zeit, sich ihren Kindern und Älteren zu widmen, Bildung zu genießen....die Menschlichkeit bekommt einen unglaublichen Zufluss an Zeit und Geld, um wieder zu wachsen.
Leider will nur eine einzige Partei, die ddp (Deutsche Demokratische Partei) das BBM einführen. ( www.ddp-partei.de ) Die ddp will auch keine Partei sei - aber jeder versucht halt einen Weg in die Öffentlichkeit.. ..eigentlich ist es eine Anti-Partei.
UND: die ddp fordert gleichzeitig, das ein Abgeordneter ab dem Tag, wo er gewählt ist, aus der Partei raus muss (Folge: nur Parteilose im Parlament) und das nach vier oder fünf Jahren für jeden Abgeordneten ein für alle mal Schluss im Parlament ist, damit er mit den Folgen seiner Politik dann selbst als Bürger leben muss. Weiterhin ist jegliche Form von Lobbyismus verboten, schon der Versuch ist strafbar.
Zurück zum Bandbreitenmodell (BBM):
Das BBM sieht vor, dass jeder ein Einkommen von mindestens 2.000 Euro hat, somit ist das bedingungslose Grundeinkommen verwirklicht.
Mann muss wirklich nicht das ganze Buch "Die Geldlawine" (Jörg Gastmann) gelesen haben, um die Prinzipien des BBM zu verstehen.
Gruß
fetzdiwall
________________________________________________________
@Dude hat geschrieben:
Lieber Fetzdiwall
Das Problem ist einfach, dass bei euch die Wahl letztlich nichts weiter als eine Farce ist, da es aufgrund der ganzen Verbändelungen keine wirkliche Rolle mehr spielt, ob ihr jetzt SPD oder CDU wählt, da die meisten eurer Parteien zum Einheitsbrei verkommen sind.
Siehe auch hier:http://unzensiert.zeitgeist-online.de/2012/01/26/eliten-kein-plan/
Hat auch noch weitere passende Artikel zur Kernproblematik auf der Plattform, und auch im Steuerboykott-Link (http://www.steuerboykott.org/ )wird genauer darauf eingegangen.
Die Seite zum BBM hab ich heute mal genauer studiert (Kurzversion und BGE-Seite), und es sind mir doch zu viele Mängel aufgetaucht, auch wenn ich mit einigen Grundgedanken durchaus übereinstimme. Vorallendingen aber passt sie nicht mit meinen Vorstellungen einer freien Welt zusammen, die auf absoluter Gleichwertigkeit aller Individuen und vernünftigem Umgang mit natürlichen Ressourcen - also eine Abkehr von der Verschwendung (siehe dazu den Clip "the Story of Stuff" / auf meinem Profil zu finden) - fusst.
Ich gehe also hier mal auf einige konkrete Punkte von Dir ein, die mir aufgefallen sind.
Bei uns in der Schweiz sind 2500.- Franken im Gespräch, und angesichts der deutlich höheren Lebenshaltungskosten hier, ist das schon ein merklicher Unterschied, selbst wenn unsere SNB-Gauner den Kurs bei 1.20 stützen, und damit schon bald 200 Milliarden Volksvermögen bei multinationalen Grossinvestoren verlocht haben. Ich bin eben der Meinung, dass es 1. absolut bedingungslos sein muss, und 2. auf keinen Fall zu hoch sein darf. Denn jeder soll selbst entscheiden können, wie er leben will, und dies verlangt auch unsere Volksinitiative für ein BGE ( Initiativtext -->http://bedingungslos.ch/ ). Wenn es aber zu hoch angesetzt wird, würden sich in der heutigen Konsum-Gesellschaft viel zu viele einfach nur noch auf die faule Haut legen, was bei einem das Minimum deckenden Betrag nicht passiert... ...ganz abgesehen von den Einsparungen ;)
Ein weiteres Problem des BBM sehe ich in der Kapitalflucht. Was hält denn gierige Unternehmer davon ab, einfach in ein Billiglohnlandland auszulagern?
Das könnte u.U. katastrophale Folgen auf eure Produktivität haben.
Zum Schluss gehe ich jetzt noch auf einige Punkte der Kurzversion der BBM-Website ein:
In der goldenen Mitte - jenseits der polaren Extreme des Zuviel und Zuwenig - liegt auch hier der Schlüssel.
Womit dann schon wieder das nächste Problem auftaucht:
Denn wenn es meinem Umfeld gut geht, weil ich mich dafür engagiere, geht es automatisch auch mir selbst gut, denn alles kommt zurück, das ist ein im ganzen Kosmos gültiges und unbrechbares (wenn auch herauszögerbares; Ursache/Wirkung-Delay) Gesetz.
Daher liegt mein Hauptfokus auf edukativem Wirken auf dieses Endziel hin, und es kümmert mich als ganzheitlichen Nihilisten dabei auch nicht, wenn mich manche belächeln, oder leichtfertig als naiven Utopisten oder Idealisten abkanzeln. :)
Adam Smith hatte sich eben in einigen Punkten total geirrt.
Hier dazu noch einen ausführlicher Artikel eines Dr. Oec. (4 Seiten pdf zum Download 100% Virenfrei, von mir selbst angefertigt und hochgeladen): http://www.file-upload.net/download-3444236/FWF-Journal-04-2010---HP-Studer--Wirtschaft-neu-denken.pdf.html
Und im Beispiel auf der BBM-Seite folgt für meinen Geschmack die pure Unlogik, oder es wurde einfach falsch formuliert:
200% Umsatzsteuer
--> 2 Millionen Umsatzsteuer bei einer Million Umsatz???
Jedenfalls verstehe ich dieses Beispiel genauso... Da wären also auch 35% noch ziemlich viel...
Und die Abstufungsskala erscheint mir ebenso überaus fragwürdig.
Und zum Schluss noch folgendes:
Hier noch ein sehr empfehlenswerter Thread zum Thema: Mitarbeiter durch Roboter ersetzen?
Damit habe ich eigentlich alles gesagt, was ich zum BBM-Modell zu sagen habe, und viel mehr werde ich hier im Thread wohl auch nicht mehr sagen, sondern mich interessieren eure Meinungen. Wie ich ja bereits erwähnte, bin ich selbst Schweizer, und daher bin ich für die ganzen Detailfragen auch nicht der geeignete. Zudem lasse ich mich ohnehin nie allzu tief in die Details ein, da mein Fokus stets auf das grosse Ganze gerichtet ist, und dadurch natürlich unvorstellbar viele Mechanismen und Hotspots dauernd beobachtet werden sollten.
Ansprechspartner und Sachkundiger zum BBM-Modell und der ddp ist hier im Thread also @fetzdiwall
Liebe Grüsse vom Dude
_________________________________________
fetzdiwall hat geschrieben:
Hallo Duder,
danke für die ausführliche Diskussion.
Nun zu ein paar von Deinen Punkten:
* Wählen gehen
Mir (und auch der ddp) ist bewusst, das man die Blockparteien CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne/Linke nicht wählen kann, das Sie alle auf die brennenden Fragen der Gegenwart (Arbeitslosigkeit/Staatsverschuldung/Staatspleite/Umweltschutz....) keine einzige (!) Antwort haben. Es fehlt allen ein Konzept.
Ich meine, man muss halt die Parteien wählen, die ein stimmiges alternatives Konzept haben. Muss ja nichts 1000 %-iges sein - das derzeitige System strotzt auch nur so von Webfehlern, die mit tausenden Gesetzen und Verordnungen wieder repariert werden. Patches überall...
Für mich wäre das halt die ddp (Deutsche demokratische Partei) mit dem BBM, da ich momentan nicht besseres kenne. Eine Teilnahme an der Bundestagswahl bedingt aber, das eine Menge Unterstützerunterschriften gesammelt und beglaubigt werden, bevor die Partei auf den Stimmzettel kommt. Sitzt eine Partei in einem einzigen Landtag, entfällt diese Arbeit. (So halten sich die Blockparteien Konkurrenz vom Leib).
*Entmachtung der Bankkaste/Rückzahlung der Staatsschulden
dies meint natürliche keine totale Entmachtung allein aus der Einführung des BBM.
Es meint, das durch den höhere Kaufkraft des Einzelnen weniger Bankkredite benötigt werden. Auch Unternehmer bekommen ja den Gewinn nicht mehr besteuert - sie können also besser ansparen für Investitionen und brauchen auch die Banken nicht mehr.
Desweiteren sieht das Programm der ddp vor, das mit dem ganzen Spekulations- und Spielcasino-Kram Schluss ist. Banken werden auf die Kernaufgabe der Versorgung der Wirtschaft mit günstigen Krediten zurechtgestutzt (wie Omas Sparkasse).
Siehe hierzu:http://www.ddp-partei.de/programm/item/finanzsysteme?category_id=19 (dort auch Vollprogramm zu finden).
Da durch die Überschüsse des BBM die Staatsschulden rückzahlbar sind, Privatsektor und Firmensektor weniger Kredite brauchen sind die Banken schon vielmehr außen vor wie haute. Verbietet man dann noch die ganze Spielerei mit dem Geld, sind die Bank quasi weitgehend entmachtet.
*2000 Euro Grundeinkommen zu hoch?
Auch in der ddp wurde Zahlen von 1000 - 2000 diskutiert. Nach den Berechnungen des BBM-Erfinders wären 2000 jedoch realisierbar, das das System die Summen hergibt.
Außerdem muss von einer Preissteigerung ausgegangen werden, so dass die 2.000 € relativ sind. Herr Gastmann geht von "Schweizer Preisen" aus, da Preise sich auch nach Kaufkraft richten. Aus dieser Sicht sind die 2.000 sicherlich nicht zu hoch.
*Kommunismus/Sozialismus kann nicht funktionieren
Dies ist sicherlich ein persönliche Ansicht des Autors, die man ruhig dahingestellt lassen kann. Er meint es wohl im Sinne wie Du auch, das sogenannte Kommunistische/Sozialistischen Systeme aufgrund menschlicher Schwächen nicht funktionierten und im Grunde nicht wirklich ausprobiert wurden. Von daher seid Ihre beide einer Meinung !!! Er hat es nur nicht klar ausgedrückt. Und genau in der Mitte steht er mit dem BBM. Wir brauchen weder einen Kommunismus, Pseudo-Kommunismus oder Kapitalismus. Es muss weder der Proletarier noch der Fabrikbesitzer über den jeweils anderen "herrschen". Und auch die Banken nicht.
* Jeder (Unternehmer und Arbeitnehmer) sucht seinen Vorteil
Auch ein Ansicht die man stehen lassen kann oder auch nicht, da sie nichts mit dem Funktionieren des BBM zu tun hat.
Sicherlich eine - bis auf Ausnahmen - jedoch realistische, tagesaktuelle Sicht des Menschen ( wie gesagt: bis auf Ausnahmen)
Steuersätze von 35 % - 200 %
Da Modell rechnet sich auch mit einem Über-alles Steuersatz von 19 %.
Der Autor wollte in dem Buch von 2007 jedoch einiges von der Umsatzsteuer komplett freistellen (Heizmaterial, Lebensmittel) und z.B. den ÖPNV komplett kostenlos machen, daher kam er auf einen Eingangssatz von 35 %, der aber auch in der ddp kontrovers diskutiert und je nach Postion als zu hoch und auch unnötig hoch angesehen wird.
200 % sind gedacht, um auch die Einfuhr von absoluten Billig-Produkten (z.B. Badelatschen) so zu verteuern, das eine Inlands-Produktion lohnend werden kann. Theoretisch kann der Steuersatz auch noch höher gehen. Außerdem würde ein hoher Satz auch für in in Deutschland hergestellte Waren gelten, wenn nicht genug Leute eingestellt wurden. Aber Dein Beispiel spricht von 1 Million Umsatz mit nur einer Person - und das wäre der Chef selbst. Das ist ein Absolutes Extrem-Beispiel. (wer macht alleine schon so viel Umsatz?)
Dieser Chef hätte je nach Branche 5-7 Leute einzustellen, da wäre er bei den 19 % oder ggf. 35 % Umsatzsteuer auf seine Umsätze. Er muss also einstellen,. um überhaupt konkurrenzfähig zu sein. Das ist ja gerade der Witz. Zur Arbeit erscheinen müssen diese Leute nicht. Es kann ein Rentner, eine Rentnerin, zwei Studenten und eine alleinerziehende Mutter auf der Lohnliste stehen. Dann sind diese Leute gemäß BBM mit mindestens 2000 Euro im Monat versorgt und der Unternehmer hat 5 Leute (mit Ihm dann 6) Leute in Lohn und Brot und bekommt den günstigen Umsatzsteuer-Satz. (je nach Branche aber unterschiedlich).
* Und der Arbeitsmarkt wird vollkommen immun gegen die globale Lohnkostenkonkurrenz und Rationalisierungen/Automation.
Der Autor geht davon aus, das auch innerhalb Deutschlands genug Konkurrenz herrscht, um Rationalisierung nicht zu vergessen. Der Rationalisierungsdruck wird jedoch nicht weiterhin vom Ausland bestimmt und der Personalkosten-Sektor ist hiervon völlig ausgenommen. Der Arbeiter/Angestellte soll sich länger nicht gegen prekäre chinesische Arbeitsverhältnisse "wehren" müssen. Lediglich die Nicht-Personalkosten können
vom Unternehmer durch Rationalisierung etc. gesenkt. Hier findet der Konkuerrenzkampf statt.
*Schwarzmarkt
Da natürlich viele Finanzbeamte, Zollbeamte, Steuerberater und auch Banker u.s.w. im BBM teilweise arbeitslos werden, sind sicherlich genügend Menschen mit Zahlen-Verstand vorhanden, die den Schattenmarkt fortan kontrollieren. Da aber Arbeitskräfte im BBM steuerlich quasi absetzbar sind, sehe ich die Gefahr einer Schattenwirtschaft aber nicht so hoch. Aber auch dies ist ein Unkenruf, den man überhören muss, ansonsten wird sich nie was ändern.
Gruß
Fetzdiwall
@fetzdiwall hat geschrieben:
Kurzversion zum Bandbreitenmodell:
http://www.bandbreitenmodell.de/kurzversion (Archiv-Version vom 16.03.2012) (ca. 2-3 A4-Seiten)
Die heutige Wirtschafts- und Steuerpolitik ist sicherlich überholt - stammt sie doch aus einer Zeit, als im Osten eine hohe Mauer war und der "westliche Arbeiter" nicht mit "den Kommunisten" um Absatz und letztendlich Löhne und Arbeitsbedingungen konkurrieren musste.
Ab 1989 hat sich dies grundlegend geändert - der Aufstieg Chinas tat sein übriges.
Meiner Meinung nach brauchen wir ein neues Wirtschafts-und Steuersystem, eines, was einerseits dem Arbeitgeber genug Gewinn lässt, damit er hier (und nicht im Billig-Ausland) investiert und was dem Arbeitnehmer ausreichend Kaufkraft gibt, damit er dem inländischen Unternehmer die schönen vielen Produkte zu einem gewinnbringenden Preis auch noch abkaufen kann.
Doch genau ds Gegeteil ist doch der Fall: immer mehr Armut, sinkende Real-Einkommen, sinkende Renten, steigende prekäre Beschäfitung, steigende Arbeitslosigkeit (die wahren Zahlen werden ja nicht genannt bzw. verschleiert).
Aber warum wird denn immer noch das alte System strapaziert? Ein System, das immer weniger funktioniert? Heutzutage kreist die ganze Politik nur um die Probleme, die dieses veraltete Wirtschaftssystem selbst produziert.
Aus ca. 1,800 Steuergesetzen erhält Deutschland gerade einmal rund 550 Mrd Euro pro Jahr, benötigt aber über 600 Mrd um rundzukommen. Ergebnis: zusätzliche Schulden müssen gemacht werden. Das nennt man dann "Neuverschuldung". Längst wird von CDSUFSDPGrünLinke nur der Mangel verwaltet.
Wäre es nicht besser, wenn in allen Bereichen genug Geld vorhanden wäre? Müsste man z.B. über Hartz IV jahrelang diskutieren, wenn Hartz IV überhaupt nicht nötig wäre - wenn Geld genug da wäre? Sicherlich nicht.
Leider wird das tote Pferd names "Marktwirtschaft" (ist nur ein Wort) weiter geritten.
Die Frage ist doch:
Wie kann man die Staats-Einnahmen und (!!) zugleich die Kaufkraft der breiten Masse dauerhaft steigern, um die BINNEN-KAUFKRAFT dauerhaft deutlich zu erhöhen?
Wie kann man Arbeitseinkommen und Unternehmensgewinne komplett steuerfrei stellen, damit sich die Kaufkraft deutlich erhöht? Wie kann man endlich einmal die Staatsschulden bezahlen?
Mit dem sog. "BANDBREITENMODELL", im folgenden BBM genannt.
Im BBM gibt es nur noch die Umsatzsteuer (keine Mehrwertsteuer). Alle Umsätze werden besteuert, kein Vorsteuerabzug.
Das BBM hat natürlich eine gewisse Kompexität, es funktioniert prinzipiell wie folgt:
Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!), macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen - das DOPPELTE wie heute!
Mit dem gewaltigen Überschuss können sämtliche Sozialsysteme (Renten-, Kranken-,Pflege- und Arbeitslosenversicherung) finanziert werden, ohne das auch hier der Faktor Arbeit belastet wird.
Ergebnis: Arbeitnehmer-Netto = Arbeitnehmer-Brutto = Arbeitgeber-Brutto.
Was das für die dauerhafte Kaufkraft der Kunden bedeutet, mag sich jeder Unternehmer selbst ausrechnen... !!! (Jeder hat das heutige Brutto-Gehalt zur Verfügung...).
Schuldendienst zum Abbau der Staatsverschuldung könnte mit jährlich 100-150 Mrd geleistet werden...
Importe werden mit einer höheren Umsatzsteuer belegt, bis diese Firmen in Deutschland produzieren.
(Beispiel Brasilien: ein Pkw von VW kostet x Euro, wird jedoch ein Golf aus deutscher Produktion gekauft, kommen 70 % Steuern hinzu.....). Dies schafft Arbeitsplätze im Brasilien, nicht sonstwo.
Bestimmte Rohstoffe etc. sind davon natürlich ausgenommen.
Gewinne werden nicht versteuert und können ungestraft d.h. unbesteuert kumuliert und für Inverstitionen genutzt werden..Dezemberfieber entfällt. Banken wg. weniger Krediten weitgehend entmachtet! Geld im Ausland anlegen? Keine Problem mehr, ist schon alles versteuert !
Produkte aus dem Ausland werden mit einer höheren Steuer belegt, bis der Produzent die Waren für den deutschen Markt in Deutschland produziert.
Gleichzeitig wird der Umsatzsteuersatz eines Unternehmens in Deutschland individuell an den Beschäftigungsgrad gekoppelt. Je mehr Menschen (je Umsatzmillion) eingestellt sind, des geringer ist der Umsatzsteuersatz.
Ich habe das zugrunde liegende Buch ("Die Geldlawine" von Jörg Gastmann) gelesen. Das ganze Modell wurde durchgerechnet. Wirklich erstaunlich, wie anders es gehen könnte, wenn die Politiker nur wollten.
Aber leider können die Mächtigen und die Banken mit armen Menschen willkürlicher umspringen - daher nimmt kein Mächtiger dieses Konzeptes an.
Jedes Land könnte das BBM einführen, lokale Produktion wäre wieder vorherrschend, die Bankkaste wäre entmachtet und die Staatsschulden zurückgezahlt Alles wäre für jeden viel billiger, da nicht mehr so viele Zinsen auf die Staatsschulden. Altersarmut weg, Geld für Umweltschutz wäre da. Wir bräuchten alle nur noch halb so viel zu arbeiten. Den Menschen bleibt dann Zeit, sich ihren Kindern und Älteren zu widmen, Bildung zu genießen....die Menschlichkeit bekommt einen unglaublichen Zufluss an Zeit und Geld, um wieder zu wachsen.
Leider will nur eine einzige Partei, die ddp (Deutsche Demokratische Partei) das BBM einführen. ( www.ddp-partei.de ) Die ddp will auch keine Partei sei - aber jeder versucht halt einen Weg in die Öffentlichkeit.. ..eigentlich ist es eine Anti-Partei.
UND: die ddp fordert gleichzeitig, das ein Abgeordneter ab dem Tag, wo er gewählt ist, aus der Partei raus muss (Folge: nur Parteilose im Parlament) und das nach vier oder fünf Jahren für jeden Abgeordneten ein für alle mal Schluss im Parlament ist, damit er mit den Folgen seiner Politik dann selbst als Bürger leben muss. Weiterhin ist jegliche Form von Lobbyismus verboten, schon der Versuch ist strafbar.
Zurück zum Bandbreitenmodell (BBM):
Das BBM sieht vor, dass jeder ein Einkommen von mindestens 2.000 Euro hat, somit ist das bedingungslose Grundeinkommen verwirklicht.
Mann muss wirklich nicht das ganze Buch "Die Geldlawine" (Jörg Gastmann) gelesen haben, um die Prinzipien des BBM zu verstehen.
Gruß
fetzdiwall
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@Dude hat geschrieben:
Lieber Fetzdiwall
Das Problem ist einfach, dass bei euch die Wahl letztlich nichts weiter als eine Farce ist, da es aufgrund der ganzen Verbändelungen keine wirkliche Rolle mehr spielt, ob ihr jetzt SPD oder CDU wählt, da die meisten eurer Parteien zum Einheitsbrei verkommen sind.
Siehe auch hier:
Hat auch noch weitere passende Artikel zur Kernproblematik auf der Plattform, und auch im Steuerboykott-Link (
Die Seite zum BBM hab ich heute mal genauer studiert (Kurzversion und BGE-Seite), und es sind mir doch zu viele Mängel aufgetaucht, auch wenn ich mit einigen Grundgedanken durchaus übereinstimme. Vorallendingen aber passt sie nicht mit meinen Vorstellungen einer freien Welt zusammen, die auf absoluter Gleichwertigkeit aller Individuen und vernünftigem Umgang mit natürlichen Ressourcen - also eine Abkehr von der Verschwendung (siehe dazu den Clip "the Story of Stuff" / auf meinem Profil zu finden) - fusst.
Ich gehe also hier mal auf einige konkrete Punkte von Dir ein, die mir aufgefallen sind.
die Bankkaste wäre entmachtet und die Staatschulden zurückgezahltMir leuchtet schon hier nicht ein, wieso mit dem BBM die Bankkaste entmachtet würde, solange diese weiter nicht wertgedecktes Geld aus Luft schöpfen kann, und darauf sogar noch Zinsen erhebt. Die ganzen Staatsschulden allein fussen ja schon auf diesem Missstand, der gezielt implementiert wurde, gleich einem Virus.
Die ddp will auch keine Partei sei - aber jeder versucht halt einen Weg in die Öffentlichkeit... ..eigentlich ist es eine Anti-Partei.Das gefällt mir sehr gut. Habe mir auch noch kurz einen Überblick über die Statuten verschafft. Scheint wirkliche eine anständige und respektable Vereinigung von Bürgern zu sein, also wohl unterstützenswert. Obschon es für mich als Schweizer natürlich irrelevant ist.
UND die fordern gleichzeitig, das ein Abgeordneter ab dem Tag, wo er gewählt ist, aus der Partei raus muss
Weiterhin ist jegliche Form von Lobbyismus verboten, schon der Versuch ist strafbar.
Das BBM sieht vor mit sich, das jeder ein Einkommen von mindestens 2.000 Euro hat, somit ist das bedingungslose Grundeinkommen verwirklicht.Das erscheint mir ganz ehrlich zu hoch.
Bei uns in der Schweiz sind 2500.- Franken im Gespräch, und angesichts der deutlich höheren Lebenshaltungskosten hier, ist das schon ein merklicher Unterschied, selbst wenn unsere SNB-Gauner den Kurs bei 1.20 stützen, und damit schon bald 200 Milliarden Volksvermögen bei multinationalen Grossinvestoren verlocht haben. Ich bin eben der Meinung, dass es 1. absolut bedingungslos sein muss, und 2. auf keinen Fall zu hoch sein darf. Denn jeder soll selbst entscheiden können, wie er leben will, und dies verlangt auch unsere Volksinitiative für ein BGE ( Initiativtext -->
Ein weiteres Problem des BBM sehe ich in der Kapitalflucht. Was hält denn gierige Unternehmer davon ab, einfach in ein Billiglohnlandland auszulagern?
Das könnte u.U. katastrophale Folgen auf eure Produktivität haben.
Zum Schluss gehe ich jetzt noch auf einige Punkte der Kurzversion der BBM-Website ein:
aufgrund dessen übrigens der Sozialismus / Kommunismus nie funktionieren kannDas ist hanebüchener Quatsch. Der Sozialismus/Kommunismus hat nie funktioniert, weil es ihn gar nie gab, da er eben mit der Parteiherrschaft das Prinzip der Gleichwertigkeit der Individuen fatal untergraben hat. Es waren einfach nicht die Oligarchen die Gauner, sondern die Parteifunktionäre. Für den Sklaven in der untersten Stufe der Pyramide kein wesentlicher Unterschied, auch wenn sich die pros und contras natürlich diametral unterscheiden...
In der goldenen Mitte - jenseits der polaren Extreme des Zuviel und Zuwenig - liegt auch hier der Schlüssel.
Womit dann schon wieder das nächste Problem auftaucht:
Jeder (Unternehmer und Arbeitnehmer) sucht seinen persönlichen Vorteil. Das ist nicht schön, liegt aber in der menschlichen Natur - und es ist daher der Motor jedes funktionierenden Wirtschaftssystems.Würden die Menschen endlich mal realisieren, dass wir letztlich alle verbunden sind miteinander, und sich an die kosmischen Gesetze halten - was durchaus im Bereich des möglichen läge -, würden unsere Bildungsinstitutionen nicht als Konditionierungsanstalten für wirtschaftstaugliche Bioroboter missbraucht, sondern tatsächlich pädagogisch und edukativ in einem ganzheitlichen Sinne wirken -, dann wären alle diese blödsinnigen Probleme, mit denen wir uns auf Erden herumzuschlagen haben, von heute auf morgen passé!
Denn wenn es meinem Umfeld gut geht, weil ich mich dafür engagiere, geht es automatisch auch mir selbst gut, denn alles kommt zurück, das ist ein im ganzen Kosmos gültiges und unbrechbares (wenn auch herauszögerbares; Ursache/Wirkung-Delay) Gesetz.
Daher liegt mein Hauptfokus auf edukativem Wirken auf dieses Endziel hin, und es kümmert mich als ganzheitlichen Nihilisten dabei auch nicht, wenn mich manche belächeln, oder leichtfertig als naiven Utopisten oder Idealisten abkanzeln. :)
Adam Smith hatte sich eben in einigen Punkten total geirrt.
Hier dazu noch einen ausführlicher Artikel eines Dr. Oec. (4 Seiten pdf zum Download 100% Virenfrei, von mir selbst angefertigt und hochgeladen): http://www.file-upload.net/download-3444236/FWF-Journal-04-2010---HP-Studer--Wirtschaft-neu-denken.pdf.html
Und im Beispiel auf der BBM-Seite folgt für meinen Geschmack die pure Unlogik, oder es wurde einfach falsch formuliert:
Angenommen, die Bandbreite der Umsatzsteuer einer Branche liegt bei 35 - 200%1 Million Umsatz - 1 Mitarbeiter
200% Umsatzsteuer
--> 2 Millionen Umsatzsteuer bei einer Million Umsatz???
Jedenfalls verstehe ich dieses Beispiel genauso... Da wären also auch 35% noch ziemlich viel...
Und die Abstufungsskala erscheint mir ebenso überaus fragwürdig.
Und zum Schluss noch folgendes:
Und der Arbeitsmarkt wird vollkommen immun gegen die globale Lohnkostenkonkurrenz und Rationalisierungen/Automation.Rationalisierung und Automation ist durchaus sehr sinnvoll, weil die Menschen dadurch Freiheit gewinnen, jedoch natürlich nur dann, wenn die durch die Technisierung erwirtschafteten Gewinne auch gerecht verteilt werden, und auf Nachhaltigkeit geachtet wird! Dazu braucht es aber eben die grundsätzliche Gleichwertigkeit aller Erdenbürger, auf welcher alles andere fussen kann. Anders wird es immer früher oder später im Fiasko enden.
Hier noch ein sehr empfehlenswerter Thread zum Thema: Mitarbeiter durch Roboter ersetzen?
Damit habe ich eigentlich alles gesagt, was ich zum BBM-Modell zu sagen habe, und viel mehr werde ich hier im Thread wohl auch nicht mehr sagen, sondern mich interessieren eure Meinungen. Wie ich ja bereits erwähnte, bin ich selbst Schweizer, und daher bin ich für die ganzen Detailfragen auch nicht der geeignete. Zudem lasse ich mich ohnehin nie allzu tief in die Details ein, da mein Fokus stets auf das grosse Ganze gerichtet ist, und dadurch natürlich unvorstellbar viele Mechanismen und Hotspots dauernd beobachtet werden sollten.
Ansprechspartner und Sachkundiger zum BBM-Modell und der ddp ist hier im Thread also @fetzdiwall
Liebe Grüsse vom Dude
_________________________________________
fetzdiwall hat geschrieben:
Hallo Duder,
danke für die ausführliche Diskussion.
Nun zu ein paar von Deinen Punkten:
* Wählen gehen
Mir (und auch der ddp) ist bewusst, das man die Blockparteien CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne/Linke nicht wählen kann, das Sie alle auf die brennenden Fragen der Gegenwart (Arbeitslosigkeit/Staatsverschuldung/Staatspleite/Umweltschutz....) keine einzige (!) Antwort haben. Es fehlt allen ein Konzept.
Ich meine, man muss halt die Parteien wählen, die ein stimmiges alternatives Konzept haben. Muss ja nichts 1000 %-iges sein - das derzeitige System strotzt auch nur so von Webfehlern, die mit tausenden Gesetzen und Verordnungen wieder repariert werden. Patches überall...
Für mich wäre das halt die ddp (Deutsche demokratische Partei) mit dem BBM, da ich momentan nicht besseres kenne. Eine Teilnahme an der Bundestagswahl bedingt aber, das eine Menge Unterstützerunterschriften gesammelt und beglaubigt werden, bevor die Partei auf den Stimmzettel kommt. Sitzt eine Partei in einem einzigen Landtag, entfällt diese Arbeit. (So halten sich die Blockparteien Konkurrenz vom Leib).
*Entmachtung der Bankkaste/Rückzahlung der Staatsschulden
dies meint natürliche keine totale Entmachtung allein aus der Einführung des BBM.
Es meint, das durch den höhere Kaufkraft des Einzelnen weniger Bankkredite benötigt werden. Auch Unternehmer bekommen ja den Gewinn nicht mehr besteuert - sie können also besser ansparen für Investitionen und brauchen auch die Banken nicht mehr.
Desweiteren sieht das Programm der ddp vor, das mit dem ganzen Spekulations- und Spielcasino-Kram Schluss ist. Banken werden auf die Kernaufgabe der Versorgung der Wirtschaft mit günstigen Krediten zurechtgestutzt (wie Omas Sparkasse).
Siehe hierzu:
Da durch die Überschüsse des BBM die Staatsschulden rückzahlbar sind, Privatsektor und Firmensektor weniger Kredite brauchen sind die Banken schon vielmehr außen vor wie haute. Verbietet man dann noch die ganze Spielerei mit dem Geld, sind die Bank quasi weitgehend entmachtet.
*2000 Euro Grundeinkommen zu hoch?
Auch in der ddp wurde Zahlen von 1000 - 2000 diskutiert. Nach den Berechnungen des BBM-Erfinders wären 2000 jedoch realisierbar, das das System die Summen hergibt.
Außerdem muss von einer Preissteigerung ausgegangen werden, so dass die 2.000 € relativ sind. Herr Gastmann geht von "Schweizer Preisen" aus, da Preise sich auch nach Kaufkraft richten. Aus dieser Sicht sind die 2.000 sicherlich nicht zu hoch.
*Kommunismus/Sozialismus kann nicht funktionieren
Dies ist sicherlich ein persönliche Ansicht des Autors, die man ruhig dahingestellt lassen kann. Er meint es wohl im Sinne wie Du auch, das sogenannte Kommunistische/Sozialistischen Systeme aufgrund menschlicher Schwächen nicht funktionierten und im Grunde nicht wirklich ausprobiert wurden. Von daher seid Ihre beide einer Meinung !!! Er hat es nur nicht klar ausgedrückt. Und genau in der Mitte steht er mit dem BBM. Wir brauchen weder einen Kommunismus, Pseudo-Kommunismus oder Kapitalismus. Es muss weder der Proletarier noch der Fabrikbesitzer über den jeweils anderen "herrschen". Und auch die Banken nicht.
* Jeder (Unternehmer und Arbeitnehmer) sucht seinen Vorteil
Auch ein Ansicht die man stehen lassen kann oder auch nicht, da sie nichts mit dem Funktionieren des BBM zu tun hat.
Sicherlich eine - bis auf Ausnahmen - jedoch realistische, tagesaktuelle Sicht des Menschen ( wie gesagt: bis auf Ausnahmen)
Steuersätze von 35 % - 200 %
Da Modell rechnet sich auch mit einem Über-alles Steuersatz von 19 %.
Der Autor wollte in dem Buch von 2007 jedoch einiges von der Umsatzsteuer komplett freistellen (Heizmaterial, Lebensmittel) und z.B. den ÖPNV komplett kostenlos machen, daher kam er auf einen Eingangssatz von 35 %, der aber auch in der ddp kontrovers diskutiert und je nach Postion als zu hoch und auch unnötig hoch angesehen wird.
200 % sind gedacht, um auch die Einfuhr von absoluten Billig-Produkten (z.B. Badelatschen) so zu verteuern, das eine Inlands-Produktion lohnend werden kann. Theoretisch kann der Steuersatz auch noch höher gehen. Außerdem würde ein hoher Satz auch für in in Deutschland hergestellte Waren gelten, wenn nicht genug Leute eingestellt wurden. Aber Dein Beispiel spricht von 1 Million Umsatz mit nur einer Person - und das wäre der Chef selbst. Das ist ein Absolutes Extrem-Beispiel. (wer macht alleine schon so viel Umsatz?)
Dieser Chef hätte je nach Branche 5-7 Leute einzustellen, da wäre er bei den 19 % oder ggf. 35 % Umsatzsteuer auf seine Umsätze. Er muss also einstellen,. um überhaupt konkurrenzfähig zu sein. Das ist ja gerade der Witz. Zur Arbeit erscheinen müssen diese Leute nicht. Es kann ein Rentner, eine Rentnerin, zwei Studenten und eine alleinerziehende Mutter auf der Lohnliste stehen. Dann sind diese Leute gemäß BBM mit mindestens 2000 Euro im Monat versorgt und der Unternehmer hat 5 Leute (mit Ihm dann 6) Leute in Lohn und Brot und bekommt den günstigen Umsatzsteuer-Satz. (je nach Branche aber unterschiedlich).
* Und der Arbeitsmarkt wird vollkommen immun gegen die globale Lohnkostenkonkurrenz und Rationalisierungen/Automation.
Der Autor geht davon aus, das auch innerhalb Deutschlands genug Konkurrenz herrscht, um Rationalisierung nicht zu vergessen. Der Rationalisierungsdruck wird jedoch nicht weiterhin vom Ausland bestimmt und der Personalkosten-Sektor ist hiervon völlig ausgenommen. Der Arbeiter/Angestellte soll sich länger nicht gegen prekäre chinesische Arbeitsverhältnisse "wehren" müssen. Lediglich die Nicht-Personalkosten können
vom Unternehmer durch Rationalisierung etc. gesenkt. Hier findet der Konkuerrenzkampf statt.
*Schwarzmarkt
Da natürlich viele Finanzbeamte, Zollbeamte, Steuerberater und auch Banker u.s.w. im BBM teilweise arbeitslos werden, sind sicherlich genügend Menschen mit Zahlen-Verstand vorhanden, die den Schattenmarkt fortan kontrollieren. Da aber Arbeitskräfte im BBM steuerlich quasi absetzbar sind, sehe ich die Gefahr einer Schattenwirtschaft aber nicht so hoch. Aber auch dies ist ein Unkenruf, den man überhören muss, ansonsten wird sich nie was ändern.
Gruß
Fetzdiwall