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Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)

114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wirtschaft, Steuern, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Dude Diskussionsleiter
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Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)

27.03.2012 um 01:12
Dieser Thread ist ein Auszug einer PM-Diskussion zwischen @fetzdiwall und mir. Es geschieht in gegenseitiger Absprache und Einverständnis. Wir hoffen, diese etwas spezielle Form des EP ist allen Forenteilnehmern genehm. Eine gute Diskussionsgrundlage sollte hiermit jedenfalls gegeben sein. Denn diese Idee an sich, ist auf jeden Fall eine gute Diskussion wert, und @fetzdiwall und meine Wenigkeit freuen uns bereits auf eure Meinungen dazu. :-)

@fetzdiwall hat geschrieben:

Kurzversion zum Bandbreitenmodell:
http://www.bandbreitenmodell.de/kurzversion (Archiv-Version vom 16.03.2012) (ca. 2-3 A4-Seiten)

Die heutige Wirtschafts- und Steuerpolitik ist sicherlich überholt - stammt sie doch aus einer Zeit, als im Osten eine hohe Mauer war und der "westliche Arbeiter" nicht mit "den Kommunisten" um Absatz und letztendlich Löhne und Arbeitsbedingungen konkurrieren musste.

Ab 1989 hat sich dies grundlegend geändert - der Aufstieg Chinas tat sein übriges.

Meiner Meinung nach brauchen wir ein neues Wirtschafts-und Steuersystem, eines, was einerseits dem Arbeitgeber genug Gewinn lässt, damit er hier (und nicht im Billig-Ausland) investiert und was dem Arbeitnehmer ausreichend Kaufkraft gibt, damit er dem inländischen Unternehmer die schönen vielen Produkte zu einem gewinnbringenden Preis auch noch abkaufen kann.

Doch genau ds Gegeteil ist doch der Fall: immer mehr Armut, sinkende Real-Einkommen, sinkende Renten, steigende prekäre Beschäfitung, steigende Arbeitslosigkeit (die wahren Zahlen werden ja nicht genannt bzw. verschleiert).

Aber warum wird denn immer noch das alte System strapaziert? Ein System, das immer weniger funktioniert? Heutzutage kreist die ganze Politik nur um die Probleme, die dieses veraltete Wirtschaftssystem selbst produziert.

Aus ca. 1,800 Steuergesetzen erhält Deutschland gerade einmal rund 550 Mrd Euro pro Jahr, benötigt aber über 600 Mrd um rundzukommen. Ergebnis: zusätzliche Schulden müssen gemacht werden. Das nennt man dann "Neuverschuldung". Längst wird von CDSUFSDPGrünLinke nur der Mangel verwaltet.

Wäre es nicht besser, wenn in allen Bereichen genug Geld vorhanden wäre? Müsste man z.B. über Hartz IV jahrelang diskutieren, wenn Hartz IV überhaupt nicht nötig wäre - wenn Geld genug da wäre? Sicherlich nicht.

Leider wird das tote Pferd names "Marktwirtschaft" (ist nur ein Wort) weiter geritten.

Die Frage ist doch:

Wie kann man die Staats-Einnahmen und (!!) zugleich die Kaufkraft der breiten Masse dauerhaft steigern, um die BINNEN-KAUFKRAFT dauerhaft deutlich zu erhöhen?

Wie kann man Arbeitseinkommen und Unternehmensgewinne komplett steuerfrei stellen, damit sich die Kaufkraft deutlich erhöht? Wie kann man endlich einmal die Staatsschulden bezahlen?

Mit dem sog. "BANDBREITENMODELL", im folgenden BBM genannt.

Im BBM gibt es nur noch die Umsatzsteuer (keine Mehrwertsteuer). Alle Umsätze werden besteuert, kein Vorsteuerabzug.

Das BBM hat natürlich eine gewisse Kompexität, es funktioniert prinzipiell wie folgt:

Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!), macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen - das DOPPELTE wie heute!

Mit dem gewaltigen Überschuss können sämtliche Sozialsysteme (Renten-, Kranken-,Pflege- und Arbeitslosenversicherung) finanziert werden, ohne das auch hier der Faktor Arbeit belastet wird.

Ergebnis: Arbeitnehmer-Netto = Arbeitnehmer-Brutto = Arbeitgeber-Brutto.

Was das für die dauerhafte Kaufkraft der Kunden bedeutet, mag sich jeder Unternehmer selbst ausrechnen... !!! (Jeder hat das heutige Brutto-Gehalt zur Verfügung...).

Schuldendienst zum Abbau der Staatsverschuldung könnte mit jährlich 100-150 Mrd geleistet werden...

Importe werden mit einer höheren Umsatzsteuer belegt, bis diese Firmen in Deutschland produzieren.
(Beispiel Brasilien: ein Pkw von VW kostet x Euro, wird jedoch ein Golf aus deutscher Produktion gekauft, kommen 70 % Steuern hinzu.....). Dies schafft Arbeitsplätze im Brasilien, nicht sonstwo.

Bestimmte Rohstoffe etc. sind davon natürlich ausgenommen.

Gewinne werden nicht versteuert und können ungestraft d.h. unbesteuert kumuliert und für Inverstitionen genutzt werden..Dezemberfieber entfällt. Banken wg. weniger Krediten weitgehend entmachtet! Geld im Ausland anlegen? Keine Problem mehr, ist schon alles versteuert !

Produkte aus dem Ausland werden mit einer höheren Steuer belegt, bis der Produzent die Waren für den deutschen Markt in Deutschland produziert.

Gleichzeitig wird der Umsatzsteuersatz eines Unternehmens in Deutschland individuell an den Beschäftigungsgrad gekoppelt. Je mehr Menschen (je Umsatzmillion) eingestellt sind, des geringer ist der Umsatzsteuersatz.

Ich habe das zugrunde liegende Buch ("Die Geldlawine" von Jörg Gastmann) gelesen. Das ganze Modell wurde durchgerechnet. Wirklich erstaunlich, wie anders es gehen könnte, wenn die Politiker nur wollten.
Aber leider können die Mächtigen und die Banken mit armen Menschen willkürlicher umspringen - daher nimmt kein Mächtiger dieses Konzeptes an.

Jedes Land könnte das BBM einführen, lokale Produktion wäre wieder vorherrschend, die Bankkaste wäre entmachtet und die Staatsschulden zurückgezahlt Alles wäre für jeden viel billiger, da nicht mehr so viele Zinsen auf die Staatsschulden. Altersarmut weg, Geld für Umweltschutz wäre da. Wir bräuchten alle nur noch halb so viel zu arbeiten. Den Menschen bleibt dann Zeit, sich ihren Kindern und Älteren zu widmen, Bildung zu genießen....die Menschlichkeit bekommt einen unglaublichen Zufluss an Zeit und Geld, um wieder zu wachsen.

Leider will nur eine einzige Partei, die ddp (Deutsche Demokratische Partei) das BBM einführen. ( www.ddp-partei.de ) Die ddp will auch keine Partei sei - aber jeder versucht halt einen Weg in die Öffentlichkeit.. ..eigentlich ist es eine Anti-Partei.

UND: die ddp fordert gleichzeitig, das ein Abgeordneter ab dem Tag, wo er gewählt ist, aus der Partei raus muss (Folge: nur Parteilose im Parlament) und das nach vier oder fünf Jahren für jeden Abgeordneten ein für alle mal Schluss im Parlament ist, damit er mit den Folgen seiner Politik dann selbst als Bürger leben muss. Weiterhin ist jegliche Form von Lobbyismus verboten, schon der Versuch ist strafbar.

Zurück zum Bandbreitenmodell (BBM):

Das BBM sieht vor, dass jeder ein Einkommen von mindestens 2.000 Euro hat, somit ist das bedingungslose Grundeinkommen verwirklicht.

Mann muss wirklich nicht das ganze Buch "Die Geldlawine" (Jörg Gastmann) gelesen haben, um die Prinzipien des BBM zu verstehen.

Gruß

fetzdiwall


________________________________________________________
@Dude hat geschrieben:
Lieber Fetzdiwall

Das Problem ist einfach, dass bei euch die Wahl letztlich nichts weiter als eine Farce ist, da es aufgrund der ganzen Verbändelungen keine wirkliche Rolle mehr spielt, ob ihr jetzt SPD oder CDU wählt, da die meisten eurer Parteien zum Einheitsbrei verkommen sind.
Siehe auch hier: http://unzensiert.zeitgeist-online.de/2012/01/26/eliten-kein-plan/
Hat auch noch weitere passende Artikel zur Kernproblematik auf der Plattform, und auch im Steuerboykott-Link ( http://www.steuerboykott.org/ )wird genauer darauf eingegangen.

Die Seite zum BBM hab ich heute mal genauer studiert (Kurzversion und BGE-Seite), und es sind mir doch zu viele Mängel aufgetaucht, auch wenn ich mit einigen Grundgedanken durchaus übereinstimme. Vorallendingen aber passt sie nicht mit meinen Vorstellungen einer freien Welt zusammen, die auf absoluter Gleichwertigkeit aller Individuen und vernünftigem Umgang mit natürlichen Ressourcen - also eine Abkehr von der Verschwendung (siehe dazu den Clip "the Story of Stuff" / auf meinem Profil zu finden) - fusst.
Ich gehe also hier mal auf einige konkrete Punkte von Dir ein, die mir aufgefallen sind.

die Bankkaste wäre entmachtet und die Staatschulden zurückgezahlt
Mir leuchtet schon hier nicht ein, wieso mit dem BBM die Bankkaste entmachtet würde, solange diese weiter nicht wertgedecktes Geld aus Luft schöpfen kann, und darauf sogar noch Zinsen erhebt. Die ganzen Staatsschulden allein fussen ja schon auf diesem Missstand, der gezielt implementiert wurde, gleich einem Virus.

Die ddp will auch keine Partei sei - aber jeder versucht halt einen Weg in die Öffentlichkeit... ..eigentlich ist es eine Anti-Partei.

UND die fordern gleichzeitig, das ein Abgeordneter ab dem Tag, wo er gewählt ist, aus der Partei raus muss

Weiterhin ist jegliche Form von Lobbyismus verboten, schon der Versuch ist strafbar.
Das gefällt mir sehr gut. Habe mir auch noch kurz einen Überblick über die Statuten verschafft. Scheint wirkliche eine anständige und respektable Vereinigung von Bürgern zu sein, also wohl unterstützenswert. Obschon es für mich als Schweizer natürlich irrelevant ist.

Das BBM sieht vor mit sich, das jeder ein Einkommen von mindestens 2.000 Euro hat, somit ist das bedingungslose Grundeinkommen verwirklicht.
Das erscheint mir ganz ehrlich zu hoch.
Bei uns in der Schweiz sind 2500.- Franken im Gespräch, und angesichts der deutlich höheren Lebenshaltungskosten hier, ist das schon ein merklicher Unterschied, selbst wenn unsere SNB-Gauner den Kurs bei 1.20 stützen, und damit schon bald 200 Milliarden Volksvermögen bei multinationalen Grossinvestoren verlocht haben. Ich bin eben der Meinung, dass es 1. absolut bedingungslos sein muss, und 2. auf keinen Fall zu hoch sein darf. Denn jeder soll selbst entscheiden können, wie er leben will, und dies verlangt auch unsere Volksinitiative für ein BGE ( Initiativtext --> http://bedingungslos.ch/ ). Wenn es aber zu hoch angesetzt wird, würden sich in der heutigen Konsum-Gesellschaft viel zu viele einfach nur noch auf die faule Haut legen, was bei einem das Minimum deckenden Betrag nicht passiert... ...ganz abgesehen von den Einsparungen ;)

Ein weiteres Problem des BBM sehe ich in der Kapitalflucht. Was hält denn gierige Unternehmer davon ab, einfach in ein Billiglohnlandland auszulagern?
Das könnte u.U. katastrophale Folgen auf eure Produktivität haben.

Zum Schluss gehe ich jetzt noch auf einige Punkte der Kurzversion der BBM-Website ein:

aufgrund dessen übrigens der Sozialismus / Kommunismus nie funktionieren kann
Das ist hanebüchener Quatsch. Der Sozialismus/Kommunismus hat nie funktioniert, weil es ihn gar nie gab, da er eben mit der Parteiherrschaft das Prinzip der Gleichwertigkeit der Individuen fatal untergraben hat. Es waren einfach nicht die Oligarchen die Gauner, sondern die Parteifunktionäre. Für den Sklaven in der untersten Stufe der Pyramide kein wesentlicher Unterschied, auch wenn sich die pros und contras natürlich diametral unterscheiden...
In der goldenen Mitte - jenseits der polaren Extreme des Zuviel und Zuwenig - liegt auch hier der Schlüssel.

Womit dann schon wieder das nächste Problem auftaucht:

Jeder (Unternehmer und Arbeitnehmer) sucht seinen persönlichen Vorteil. Das ist nicht schön, liegt aber in der menschlichen Natur - und es ist daher der Motor jedes funktionierenden Wirtschaftssystems.
Würden die Menschen endlich mal realisieren, dass wir letztlich alle verbunden sind miteinander, und sich an die kosmischen Gesetze halten - was durchaus im Bereich des möglichen läge -, würden unsere Bildungsinstitutionen nicht als Konditionierungsanstalten für wirtschaftstaugliche Bioroboter missbraucht, sondern tatsächlich pädagogisch und edukativ in einem ganzheitlichen Sinne wirken -, dann wären alle diese blödsinnigen Probleme, mit denen wir uns auf Erden herumzuschlagen haben, von heute auf morgen passé!
Denn wenn es meinem Umfeld gut geht, weil ich mich dafür engagiere, geht es automatisch auch mir selbst gut, denn alles kommt zurück, das ist ein im ganzen Kosmos gültiges und unbrechbares (wenn auch herauszögerbares; Ursache/Wirkung-Delay) Gesetz.

Daher liegt mein Hauptfokus auf edukativem Wirken auf dieses Endziel hin, und es kümmert mich als ganzheitlichen Nihilisten dabei auch nicht, wenn mich manche belächeln, oder leichtfertig als naiven Utopisten oder Idealisten abkanzeln. :)

Adam Smith hatte sich eben in einigen Punkten total geirrt.
Hier dazu noch einen ausführlicher Artikel eines Dr. Oec. (4 Seiten pdf zum Download 100% Virenfrei, von mir selbst angefertigt und hochgeladen): http://www.file-upload.net/download-3444236/FWF-Journal-04-2010---HP-Studer--Wirtschaft-neu-denken.pdf.html

Und im Beispiel auf der BBM-Seite folgt für meinen Geschmack die pure Unlogik, oder es wurde einfach falsch formuliert:

Angenommen, die Bandbreite der Umsatzsteuer einer Branche liegt bei 35 - 200%
1 Million Umsatz - 1 Mitarbeiter
200% Umsatzsteuer
--> 2 Millionen Umsatzsteuer bei einer Million Umsatz???

Jedenfalls verstehe ich dieses Beispiel genauso... Da wären also auch 35% noch ziemlich viel...

Und die Abstufungsskala erscheint mir ebenso überaus fragwürdig.
BBM USt vs Besch

Und zum Schluss noch folgendes:

Und der Arbeitsmarkt wird vollkommen immun gegen die globale Lohnkostenkonkurrenz und Rationalisierungen/Automation.
Rationalisierung und Automation ist durchaus sehr sinnvoll, weil die Menschen dadurch Freiheit gewinnen, jedoch natürlich nur dann, wenn die durch die Technisierung erwirtschafteten Gewinne auch gerecht verteilt werden, und auf Nachhaltigkeit geachtet wird! Dazu braucht es aber eben die grundsätzliche Gleichwertigkeit aller Erdenbürger, auf welcher alles andere fussen kann. Anders wird es immer früher oder später im Fiasko enden.
Hier noch ein sehr empfehlenswerter Thread zum Thema: Mitarbeiter durch Roboter ersetzen?

Damit habe ich eigentlich alles gesagt, was ich zum BBM-Modell zu sagen habe, und viel mehr werde ich hier im Thread wohl auch nicht mehr sagen, sondern mich interessieren eure Meinungen. Wie ich ja bereits erwähnte, bin ich selbst Schweizer, und daher bin ich für die ganzen Detailfragen auch nicht der geeignete. Zudem lasse ich mich ohnehin nie allzu tief in die Details ein, da mein Fokus stets auf das grosse Ganze gerichtet ist, und dadurch natürlich unvorstellbar viele Mechanismen und Hotspots dauernd beobachtet werden sollten.


Ansprechspartner und Sachkundiger zum BBM-Modell und der ddp ist hier im Thread also @fetzdiwall

Liebe Grüsse vom Dude

_________________________________________


fetzdiwall hat geschrieben:
Hallo Duder,

danke für die ausführliche Diskussion.

Nun zu ein paar von Deinen Punkten:

* Wählen gehen

Mir (und auch der ddp) ist bewusst, das man die Blockparteien CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne/Linke nicht wählen kann, das Sie alle auf die brennenden Fragen der Gegenwart (Arbeitslosigkeit/Staatsverschuldung/Staatspleite/Umweltschutz....) keine einzige (!) Antwort haben. Es fehlt allen ein Konzept.

Ich meine, man muss halt die Parteien wählen, die ein stimmiges alternatives Konzept haben. Muss ja nichts 1000 %-iges sein - das derzeitige System strotzt auch nur so von Webfehlern, die mit tausenden Gesetzen und Verordnungen wieder repariert werden. Patches überall...

Für mich wäre das halt die ddp (Deutsche demokratische Partei) mit dem BBM, da ich momentan nicht besseres kenne. Eine Teilnahme an der Bundestagswahl bedingt aber, das eine Menge Unterstützerunterschriften gesammelt und beglaubigt werden, bevor die Partei auf den Stimmzettel kommt. Sitzt eine Partei in einem einzigen Landtag, entfällt diese Arbeit. (So halten sich die Blockparteien Konkurrenz vom Leib).


*Entmachtung der Bankkaste/Rückzahlung der Staatsschulden

dies meint natürliche keine totale Entmachtung allein aus der Einführung des BBM.

Es meint, das durch den höhere Kaufkraft des Einzelnen weniger Bankkredite benötigt werden. Auch Unternehmer bekommen ja den Gewinn nicht mehr besteuert - sie können also besser ansparen für Investitionen und brauchen auch die Banken nicht mehr.

Desweiteren sieht das Programm der ddp vor, das mit dem ganzen Spekulations- und Spielcasino-Kram Schluss ist. Banken werden auf die Kernaufgabe der Versorgung der Wirtschaft mit günstigen Krediten zurechtgestutzt (wie Omas Sparkasse).

Siehe hierzu: http://www.ddp-partei.de/programm/item/finanzsysteme?category_id=19 (dort auch Vollprogramm zu finden).

Da durch die Überschüsse des BBM die Staatsschulden rückzahlbar sind, Privatsektor und Firmensektor weniger Kredite brauchen sind die Banken schon vielmehr außen vor wie haute. Verbietet man dann noch die ganze Spielerei mit dem Geld, sind die Bank quasi weitgehend entmachtet.


*2000 Euro Grundeinkommen zu hoch?

Auch in der ddp wurde Zahlen von 1000 - 2000 diskutiert. Nach den Berechnungen des BBM-Erfinders wären 2000 jedoch realisierbar, das das System die Summen hergibt.
Außerdem muss von einer Preissteigerung ausgegangen werden, so dass die 2.000 € relativ sind. Herr Gastmann geht von "Schweizer Preisen" aus, da Preise sich auch nach Kaufkraft richten. Aus dieser Sicht sind die 2.000 sicherlich nicht zu hoch.


*Kommunismus/Sozialismus kann nicht funktionieren

Dies ist sicherlich ein persönliche Ansicht des Autors, die man ruhig dahingestellt lassen kann. Er meint es wohl im Sinne wie Du auch, das sogenannte Kommunistische/Sozialistischen Systeme aufgrund menschlicher Schwächen nicht funktionierten und im Grunde nicht wirklich ausprobiert wurden. Von daher seid Ihre beide einer Meinung !!! Er hat es nur nicht klar ausgedrückt. Und genau in der Mitte steht er mit dem BBM. Wir brauchen weder einen Kommunismus, Pseudo-Kommunismus oder Kapitalismus. Es muss weder der Proletarier noch der Fabrikbesitzer über den jeweils anderen "herrschen". Und auch die Banken nicht.


* Jeder (Unternehmer und Arbeitnehmer) sucht seinen Vorteil

Auch ein Ansicht die man stehen lassen kann oder auch nicht, da sie nichts mit dem Funktionieren des BBM zu tun hat.
Sicherlich eine - bis auf Ausnahmen - jedoch realistische, tagesaktuelle Sicht des Menschen ( wie gesagt: bis auf Ausnahmen)


Steuersätze von 35 % - 200 %

Da Modell rechnet sich auch mit einem Über-alles Steuersatz von 19 %.
Der Autor wollte in dem Buch von 2007 jedoch einiges von der Umsatzsteuer komplett freistellen (Heizmaterial, Lebensmittel) und z.B. den ÖPNV komplett kostenlos machen, daher kam er auf einen Eingangssatz von 35 %, der aber auch in der ddp kontrovers diskutiert und je nach Postion als zu hoch und auch unnötig hoch angesehen wird.

200 % sind gedacht, um auch die Einfuhr von absoluten Billig-Produkten (z.B. Badelatschen) so zu verteuern, das eine Inlands-Produktion lohnend werden kann. Theoretisch kann der Steuersatz auch noch höher gehen. Außerdem würde ein hoher Satz auch für in in Deutschland hergestellte Waren gelten, wenn nicht genug Leute eingestellt wurden. Aber Dein Beispiel spricht von 1 Million Umsatz mit nur einer Person - und das wäre der Chef selbst. Das ist ein Absolutes Extrem-Beispiel. (wer macht alleine schon so viel Umsatz?)

Dieser Chef hätte je nach Branche 5-7 Leute einzustellen, da wäre er bei den 19 % oder ggf. 35 % Umsatzsteuer auf seine Umsätze. Er muss also einstellen,. um überhaupt konkurrenzfähig zu sein. Das ist ja gerade der Witz. Zur Arbeit erscheinen müssen diese Leute nicht. Es kann ein Rentner, eine Rentnerin, zwei Studenten und eine alleinerziehende Mutter auf der Lohnliste stehen. Dann sind diese Leute gemäß BBM mit mindestens 2000 Euro im Monat versorgt und der Unternehmer hat 5 Leute (mit Ihm dann 6) Leute in Lohn und Brot und bekommt den günstigen Umsatzsteuer-Satz. (je nach Branche aber unterschiedlich).


* Und der Arbeitsmarkt wird vollkommen immun gegen die globale Lohnkostenkonkurrenz und Rationalisierungen/Automation.

Der Autor geht davon aus, das auch innerhalb Deutschlands genug Konkurrenz herrscht, um Rationalisierung nicht zu vergessen. Der Rationalisierungsdruck wird jedoch nicht weiterhin vom Ausland bestimmt und der Personalkosten-Sektor ist hiervon völlig ausgenommen. Der Arbeiter/Angestellte soll sich länger nicht gegen prekäre chinesische Arbeitsverhältnisse "wehren" müssen. Lediglich die Nicht-Personalkosten können
vom Unternehmer durch Rationalisierung etc. gesenkt. Hier findet der Konkuerrenzkampf statt.


*Schwarzmarkt

Da natürlich viele Finanzbeamte, Zollbeamte, Steuerberater und auch Banker u.s.w. im BBM teilweise arbeitslos werden, sind sicherlich genügend Menschen mit Zahlen-Verstand vorhanden, die den Schattenmarkt fortan kontrollieren. Da aber Arbeitskräfte im BBM steuerlich quasi absetzbar sind, sehe ich die Gefahr einer Schattenwirtschaft aber nicht so hoch. Aber auch dies ist ein Unkenruf, den man überhören muss, ansonsten wird sich nie was ändern.

Gruß
Fetzdiwall


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Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)

27.03.2012 um 01:27
Dieser Thread wird in Einverständnis und gegenseitiger Absprache zwischen mir und Duder veröffentlicht.

Ich hoffe auf rege und positive Beteiligung. Dazu bitte ich das bisher Geschriebene komplett zu lesen; einige Fragen dürften sich hier schon beantwortet haben.

Es ging uns beiden darum, hier mal eine konstruktive LÖSUNG aufzuzeigen. Die Probleme sind hinreichlich bekannt, Lösungen müssen her.

Bitte beachtet, das dies ein Modell ist, das man hier nicht auf Punkt und Komma festzurren muss und kann.


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Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)

27.03.2012 um 07:42
Ich selbst bin ein grosser Befürworter eines neuen Steuer- und Wirtschaftssystems obwohl ich in der "wohlhabenden" Schweiz lebe. Dies ist nur aus einem Grund: das bestehende System wird - so wie es aktuell läuf - sang und klanglos untergehen.

Von daher muss ich sagen: super thread und idee!

Die Veränderung müsste meiner Meinung nach woanders beginnen:
Das Wirtschafts- und Währungssystem.

Verursacher der aktuellen und akuten Problemen ist unser Wirtschafts- und Währungssystem.
Solange dieses nicht grundlegend verändert wird - nützt das beste Steuersystem nichts.
Hierbei handelt es sich wohlverstanden um den Bedarf eines weltweiten Wandels.

Weg von der Globalisierung, zurück zur Lokalversorgung.
Das Tauschmittel Geld und dessen Funktion muss grundlegend überarbeitet und verändert werden.

Solange die Menschheit auf Ausnutzung, Verbrauch, Profit, Wachstum und Raubbau existiert - ist alles andere irrelevant.

Ich gehe sogar so weit zu sagen: wenn man was Währungs- und Wirtschaftssystem grundlegend ändert wird sich das Steuersystem und die Gleichstellung der Menschen ebenfalls lösen lassen.

Diese Aufgabe dürfte die wichtigste sein welche die Menschheit je gehabt hat - zumal 5% der Weltbevölkerung sich um jeden Preis an dieses System klammern und es verteidigen.
Wenn die Weltbevölkerung diesen 5% nicht die Stirn bieten kann wird sie lebenlänglich Schulden- und Zinssklaven bleiben.


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Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)

27.03.2012 um 10:15
An sich als Grundidee finde ich das Konzept nicht schlecht, habe aber da doch Bedenken.

Ich persönlich glaube nicht, dass die Inlandsproduktion in allen Ländern gestäkt wird. Letztlich würde es m.E. darauf hinauslaufen, dass hauptsächlich in Ländern produziert wird, in denen das Verhältnis "möglichst niedrige Lohnkosten" zu "möglichst großer Absatzmarkt" optimal ist. Der Hintergedanke ist ja, wenn ich das richtige verstehe, dass möglichst eine vollständige Wertschöpfungskette in jedem Land vorhanden sein soll. So Fertigungsanlage kosten aber auch Geld, insofern würden sich die Unternehmen genau überlegen, wo sie produzieren und wo nicht. Wo oben genanntes Verhältnis passt, wird produziert, wo es nicht passt, würden sogar die bestehenden Arbeitsplätze vernichtet werden, weil sie keinen Sinn mehr hätten.

Was aber m.E. noch wichtiger ist, ist der politische Aspekt. Dieses System würde wieder direkt in den Isolationismus führen. Dass es in unseren Breiten recht friedlich zugeht, ist einzig und allein den unzähligen wirtschaftlichen Verknüpfungen zuzuschreiben, die sich nach Ende des zweiten Weltkriegs entwickelt haben. Der Krieg wurde schlicht und ergreifend unprofitabel. Würde man diese kappen, wie es durch das BBM geschehen würde, wäre jedes Land auf sich allein gestellt. Steuerfreiheit für Rohstoffe würde da, fürchte ich, auch nur bedingt helfen. Jedes Land wäre darauf aus, diese für sich selber zu bekommen. Nicht unbedingt, weil es wirklich nötig wäre, die Kontrolle über die Rohstoffe zu haben, sondern allein um der Kontrolle willen. Der Mensch ist nunmal so. Und da, wie bereits erwähnt, die dagegenhaltenden wirtschaftlichen Beziehungen fehlen, würde die Lage eskalieren.

Wie anfangs gesagt, von der Grundidee her halte ich das Modell für durchaus gut. Aber es würde in der Praxis einfach am Menschen scheitern.


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F-117 ehemaliges Mitglied

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27.03.2012 um 11:05
Hört sich nicht so schlecht an.
Immerhin besser als diese ganzen planlosen Sozialismus und Kommunisten Deppen.
Aber ich denke das Lobbyismus sehr wichtig ist...
Und vom bedingungslosen Grundeinkommen halte ich auch nichts...


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27.03.2012 um 17:23
Zitat von DudeDude schrieb:Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!), macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen - das DOPPELTE wie heute
????

Wo kommen denn diese Zahlen her?

Das Hauptproblem liegt momentan darin das das System sehr Nationalbezogen ist, sprich es kollidiert schon mit dem Europäischen Binnenmarkt. Ebenfalls dürfte das Ausland auf eine unangemessene Importzoll ebenfalls reagieren. Gerade im Konsumgüterbereich dürfte es teilwese nicht möglich sein in Deutschland zum ähnlichen Kosten zu produzieren wie die Importware die eingeführt wird. Aber im Gegensatz zum Standartumverteilungsmodell und Neokommunismus und co ist es im Ansatz interessant, zumal es zur abwechslung mal nicht mit so viel Zwang daherkommt.


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27.03.2012 um 17:30
@F-117
ich habe mir den Wulst noch nicht komplett durchgelesen, ist leider ne sehr unübersichtliche Eröffnung des Threads, stimme dir in manchen Punkten zu. 1) Lobbyismus ist völlig natürlich und sollte nicht verteufelt werden, das erst sobale Korruption und Bestechung hinzukommt.

mit dem Grundeinkommen als auch kompletten Fertigungsketten in jedem Land sehe ich auch probleme kommen, zumal es gemäß klassische Ökonomie durch zwangsanwendung davon eher Wohlstand kostet als bringt, weil komperative Vorteile verloren gingen, wobei ich glaube das man lieber die erhöhte Steuer in Kauf nimmt als nen Industriezweige on mass zu bauen.


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def ehemaliges Mitglied

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Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)

27.03.2012 um 17:42
@Dude

Hey Dude!

Also zu dem
Zitat von DudeDude schrieb:Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!), macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen - das DOPPELTE wie heute!
In "Europa Lehrmittel, Steuerlehre, Huber-Jilg, Kahl, Lutz, 12. Auflage", werden die Gesamteinnahmen aus sämtlichen Steuern mit 538,243 Mrd. beziffert.


Wikipedia: Steueraufkommen (Deutschland)

Der Link liefert diese Zahl in Mio. Also entweder man hat uns damals Müll in der Schule erzählt oder es liegt hier auf irgendeiner Seite ein schlichter Tippfehler vor.

Ich muss mich noch durch diesen Textberg wälzen aber stimme schonmal soweit zu, dass wirklich ein neues Wirtschafts- und Steuerkonzept her muss. Schon viel zu lang hängt man an alten Theorien fest und jeder neue Ansatz wird erfolgreich im keim erstickt. Cui bono?

Ein Schelm wer böses dabei denkt. ;)


LG


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def ehemaliges Mitglied

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Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)

27.03.2012 um 17:44
Ich selbst habe Mandate wo wir über 70.000 € Einkommensteuer Nachzahlungen jährlich reden.. nur Nachzahlung aber genaue Zahlen hab ich nicht im Kopf.

LG


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dandi ehemaliges Mitglied

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Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)

27.03.2012 um 18:10
Zitat von DudeDude schrieb:Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!), macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen - das DOPPELTE wie heute!
Tja, diese elementare Aussage ist schonmal komplett falsch, da hat @def recht.


Die Staffelung der Umsatzsteuer nach Anzahl der Beschäftigten wird dazu führen, dass die Firmen massenhaft niedrig bezahlte Arbeitnehmer einstellen.


Wichtige Branchen mit hohem Kapitalbedarf und niedrigem Personalbedarf werden benachteiligt. Das sind gerade die für Deutschland wichtigen Branchen, in den geforscht und entwickelt wird.

Beispiel Pharmaindustrie:
- extrem hoher Kapitalbedarf, da Forschung und Entwicklung teuer sind und nur ein Bruchteil der Medikamente tatsächlich auf den Markt kommt
- niedriger Personalbedarf, da gute Wissenschaftler teuer sind und es nicht viele von ihnen gibt und die Produktion hochautomatisiert sein muss
Der Umsatz der Pharmaindustrie in Deutschland lag 2010 bei circa 40,5 Milliarden US-Dollar.
http://de.statista.com/statistik/faktenbuch/195/a/branche-industrie-markt/pharmaindustrie/pharmaindustrie-umsatz/
2005: 113.002 Beschäftigte
Wikipedia: Pharmaunternehmen#Besch.C3.A4ftigte

Das sind also 2,79 Mitarbeiter pro Umsatzmillion. Ich zitiere jetzt von der Webseite:
wer weniger als 6 "Mitarbeiter pro Umsatzmillion" beschäftigt, muß den Höchstsatz von 200% Umsatzsteuer auf seine Produkte aufschlagen (was seine Produkte fasr unverkäuflich macht).
Die Produkte der Pharmaindustrie werden also sündhaft teuer, bis diese massenhaft Billiglöhner einstellt, was die Medikamentenpreise natürlich trotzdem stark verteuert. Ausgerechnet die Kranken leiden darunter, deutsche Pharmaprodukte werden außerdem im Ausland unverkäuflich.

Ähnlich ergeht es anderen innovativen Branchen in Deutschland, die Entwicklung innovativer Produkte wird erschwert und wird unter Umständen in Deutschland ganz zum Erliegen kommen.


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Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)

27.03.2012 um 23:27
Es handelt es sich um einen Wolf im Schafspelz: das BGE, welches sich immer mehr zum Heilbringer und Religion für einige zu entwickeln schein.

Da die Vorsteuer nicht mehr abgezogen werden darf, müssen Unternehmen diese auf den Verkaufspreis draufschlagen. Das führt bei jedem Wiederverkauf zu einer Preissteigerung von bis zu 19%. Produkte, die durch eine Kette von spezialisierten Unternehmen wandern, werden unverhältnismäßig teuer.
Das macht jegliche lokale Produktion nur da günstiger, wo der Unternehmer die gesamte Produktionskette in einer Hand hat. So profitiert der Bauer, der ein Mühle und Bäckerei hat wesentlich mehr davon als der Bäcker, der sich auf die Erstellung wohlschmeckender Brote spezialisiert und die Produkte dazukaufen muß. Da der Großbauer auch noch Treibstoff auf seinen Feldern produziert hat er gegenüber den Bäcker noch den Vorteil, daß er überregional besser arbeiten kann und sein Filialnetz wesentlich günstiger beliefern kann als der Bäcker, der auf dem Weg zum Müller schon mit USt. bestraft wird.

Letzendlich schafft man dadurch Oligopole, die sich immer mehr durchsetzen und den anfangs vielleicht hohen Ust. Einnahmen kontinuierlich verringern.

Der Gedanke Importe zu besteuern, ist derzeit absurd und würde eine Trendwende in der Politik hin zum Isolationismus darstellen, die selbst die härteste Recht nicht befürwortet. Die BRD ist neben dem Export auch im Import führend. Eine höhere Besteuerung von Importen würde sich sofort auf den Export auswirken und wäre verheerend gerade für die Industrie, die importierte Waren weiterverarbeitet und in andere Länder exportiert. Der komplette Maschinenbau und die chemische Industrie und auch ander Industriezweige, wären international nicht mehr wettbewerbsfähig, da die BRD dafür zu klein ist. Mit einem solchem Steuermodell macht man sich langfristig von großen und rohstoffreichen Ländern abhängig und verlagert die industriellen Kompetenzen und langfristig auch die Innovationen dahin.

Im Endeffekt würden damit die Menschen, die in kleineren Ländern leben völlig zurückgeworfen. Das leben würde sich in Länder wie Lichtenstein und Monaco, die allein aufgrund ihrer Größe niemals eine Chance haben, z.B. modern Kommunikationstechnologie oder Automobilindustrie zu produzieren drastisch verteuern. Da Menschen aber auch mal telefonieren oder Autofahren wollen, werden sie wohl in Länder abwandern, in denen daß aufgrund heimischer Produktion möglich ist.

Natürlich kann man für dieses oder jenes Ausnahmeregelungen schaffen, aber letzendlich wird damit mehr Verwaltungsaufwand produzieren als bisher. Und warum sollten Menschen noch arbeiten, wenn sie fürs nixtun ihrem Chef viele Ust ersparen? Gerade ehemalige Steuer und Finanzbeamte werden zeimlich schnell die Vorteile eines solchen Lebenswandels zu schätzen wissen, werden sie ja zuerst freigesetzt.

Nix gegen eine sinnvolle Reform von Steuern und Sozialsystemen aber:
Breitbandmodell = unausgegorener Schrott


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Neues Wirtschafts- und Steuerkonzept: Das Bandbreitenmodell (BBM)

28.03.2012 um 00:29
@Fedaykin fragt:
Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!), macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen - das DOPPELTE wie heute
????
Wo kommen denn diese Zahlen her?
Die Zahlen stammen vom deutschen statistischen Bundesamt, siehe hier:

https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2010/03/PD10_078_733.html

Der Wert der Lieferungen und Leistungen (ohne Mehrwersteuer) in 2008 betrug demnach
5,412 Billionen Euro. (sog. Netto-Binnenumsätze)

19 % davon sind ca. 1,1 Bio. Euro.

@def

def schreib:
Zitat von defdef schrieb:In "Europa Lehrmittel, Steuerlehre, Huber-Jilg, Kahl, Lutz, 12. Auflage", werden die Gesamteinnahmen aus sämtlichen Steuern mit 538,243 Mrd. beziffert.
Bitte nicht "Steuereinnahmen" mit "Binnenumsätzen" verwechseln !

@dandi zitiert und schreibt:
Dude schrieb:
Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!), macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen - das DOPPELTE wie heute!
Tja, diese elementare Aussage ist schonmal komplett falsch, da hat @def recht.
@def hat nicht Recht; er hat was verwechselt - siehe oben.
Wie @def schrieb, werden die
Zitat von defdef schrieb:Gesamteinnahmen aus sämtlichen Steuern mit 538,243 Mrd. beziffert...
Und 1,1 Billionen Steuereinahmen aus dem BBM (19 % aus 5,4 Billionen) sind (ca.) das doppelte wie 538 Mrd. Steuereinnahmen heute.

dandi schrieb:
Zitat von dandidandi schrieb:Die Produkte der Pharmaindustrie werden also sündhaft teuer, bis diese massenhaft Billiglöhner einstellt, was die Medikamentenpreise natürlich trotzdem stark verteuert. Ausgerechnet die Kranken leiden darunter, deutsche Pharmaprodukte werden außerdem im Ausland unverkäuflich.

Ähnlich ergeht es anderen innovativen Branchen in Deutschland, die Entwicklung innovativer Produkte wird erschwert und wird unter Umständen in Deutschland ganz zum Erliegen kommen.
Billiglöhner können im BBM nicht eingestellt werden, es gibt ausreichende Mindestlöhne.
Es geht auch nicht darum, die Medikamente unbedingt ins Ausland zu verkaufen. Der Export wird nicht notwendiger weise komplett benötigt, da er nur netto nur ca. 11 % des Binnenumsatzes ausmacht.
Die Produkte können - aufgrund der höheren Kaufkraft im BBM - teurer werden, müssen es aber nicht. (Der Autor des BBM geht von Schweizer Preisen aus). Die Unternehmen könnten auf einen Großteil des Gewinns verzichten, da der Gewinn am Ende nicht mehr besteuert wird - es gibt ja nur noch die Umsatzsteuer.

Es entfällt im BBM nicht nur die Körperschaftssteuer bzw. die Einkommensteuer, sondern auch die Gewerbeertragssteuer, Gewerbekapitalsteuer, die Grunderwerbssteuer, Versicherungssteuer, Mineralölsteuer, IHK-Beiträge, HWK-Beiträge, ... , etc. pp.).

Da die Arbeitnehmer jetzt das Bruttogehalt in der Tasche haben haben Sie alle ca. 50 % mehr. Da lassen sich höhere Preise auch bezahlen.

Die Modell-Zahlen zu den "Beschäftigten je Umsatzmillion" sind nicht "in Stein gemeißelt".

Es geht dem BBM doch letztendlich nur darum, das dort zukünftig 10 Arbeitnehmer in Lohn und Brot stehen, wo es heute nur 8 sind. Dann hätten wir fast alle Arbeitslosen in und außerhalb der Arbeitslosenstatistik in Arbeit. (50 Millionen Arbeitsplätze anstatt 40 Millionen, eben 10 zu 8. )
Das Arbeitsamt kann schließen. Hartz IV wäre überflüssig.


@stopje: ich werde Dir morgen die Infos liefern, die Dir noch fehlen.


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dandi ehemaliges Mitglied

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28.03.2012 um 09:48
@fetzdiwall
Zitat von fetzdiwallfetzdiwall schrieb:@def hat nicht Recht; er hat was verwechselt - siehe oben.
Nein, hat er nicht, im Text steht die Abkürzung Mrd (=Milliarden), statt Billionen, von denen du ausgehst.
Zitat von DudeDude schrieb:macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen
Zitat von fetzdiwallfetzdiwall schrieb:1,1 Billionen Steuereinahmen
Zitat von fetzdiwallfetzdiwall schrieb:Billiglöhner können im BBM nicht eingestellt werden, es gibt ausreichende Mindestlöhne.
Billiglöhner = die Arbeitnehmer mit dem geringsten Lohn, der dann eben dem Mindestlohn entspricht.
Zitat von fetzdiwallfetzdiwall schrieb:Es geht auch nicht darum, die Medikamente unbedingt ins Ausland zu verkaufen.
Trifft ja auch auf andere Güter zu und da Exporte um die 20% des BIP ausmachen, wird das ein harter Schlag für die deutsche Industrie und deren Arbeitnehmer.
Zitat von fetzdiwallfetzdiwall schrieb:Es geht dem BBM doch letztendlich nur darum, das dort zukünftig 10 Arbeitnehmer in Lohn und Brot stehen, wo es heute nur 8 sind. Dann hätten wir fast alle Arbeitslosen in und außerhalb der Arbeitslosenstatistik in Arbeit.
In sinnloser Arbeit, die innovativen Unternehmen Geld kostet und Innovationen behindert. Die Umsätze der Industrie werden sinken und damit auch die Einnahmen des Staates.

Zwei zentrale Nachteile sind:
1)
Die Branchen, die forschen und entwickeln, werden extrem belastet, da sie meist einen niedrigen Personalbedarf haben. Damit werden gerade die innovativen Zukunftsbranchen unrentabel.
2)
Wie @stopje schrieb: Je mehr Fremdfirmen in der Produktionskette, um so teurer. In Anbetracht der Vorteile der Spezialisierung (Arbeitsteilung), die unsere Wirtschaft so leistungsfähig macht, wäre das eine Katastrophe.


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28.03.2012 um 10:02
Zitat von fetzdiwallfetzdiwall schrieb:Der Wert der Lieferungen und Leistungen (ohne Mehrwersteuer) in 2008 betrug demnach
5,412 Billionen Euro. (sog. Netto-Binnenumsätze)
Die Zahl halte ich angesichte eines BIP bon 2 Billionen für arg übertrieben


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dandi ehemaliges Mitglied

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28.03.2012 um 10:09
@fetzdiwall
Noch eine Anmerkung: Wenn die Menschen in DE mehr Geld zur Verfügung haben, dafür aber die Produkte in DE teurer sind, dann werden sie ganz einfach im Ausland kaufen.


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28.03.2012 um 10:13
Ich habe das zugrunde liegende Buch ("Die Geldlawine" von Jörg Gastmann) gelesen. Das ganze Modell wurde durchgerechnet. Wirklich erstaunlich, wie anders es gehen könnte, wenn die Politiker nur wollten.
Aber leider können die Mächtigen und die Banken mit armen Menschen willkürlicher umspringen - daher nimmt kein Mächtiger dieses Konzeptes an.


Eben
Deshalb ist die ganze Diskussion hier nur ein Zeitvertreib von uns Menschen, ohne jeglichen Einfluss oder Macht auf irgend etwas, was die Wirtschaft oder das Absdruse Steuersystem betrifft.


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def ehemaliges Mitglied

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28.03.2012 um 17:15
@fetzdiwall

phu.. also dude redet von Millionen, ich korrigiere es auf Milliarden und jetzt bringst du die Billionen ins spiel...

Um mal die einhellige Meinung in der Steuerbranche auf einen Punkt zu bringen wäre es die beste Steuererleichterung wenn sie mal 1 oder 2 Jahre nichts an den Gesetzen schrauben... Vieles was bisher als Steuererleichterung an den Steuerpflichtigen herangetragen wurde war im Endeffekt eine versteckte Steuererhöhung. Einfach mal alles lassen wie es ist, dann haben wir Berater endlich mal Zeit gescheit zu Beraten und nicht ständig alles übern Haufen zu werfen.

LG


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28.03.2012 um 18:35
Zitat von defdef schrieb:phu.. also dude redet von Millionen, ich korrigiere es auf Milliarden und jetzt bringst du die Billionen ins spiel...
lol, wie in der Politik!
Tja, wie im Großen, so im Kleinen.

Das ganze könnte auch aus Übersetzungsfehlern herrühren. Die Billionen ist in Amerika nicht ganz soviel wie in Europa.

Zum Glück hab ich mich humanistisch in Donald Duck Büchern gebildet und weiß, daß nach den Billionen die Fantastrilliarden kommen.
Zitat von dandidandi schrieb:Noch eine Anmerkung: Wenn die Menschen in DE mehr Geld zur Verfügung haben, dafür aber die Produkte in DE teurer sind, dann werden sie ganz einfach im Ausland kaufen.
Eigentlich nicht, da diese Produkte durch die geplante hohe Besteuerung noch teurer sind. Oder man schmuggelt oder zieht in ein bezahlbares Wirtschaftssystem. Da läßt sich sicherlich auch wirtschaftlicher invetieren. Als erstes verschwinden die Rentner.


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Dude Diskussionsleiter
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28.03.2012 um 18:43
Danke für eure Teilnahme und eure Meinungen.

Ich möchte hier kurz an etwas erinnern (hab momentan leider grad keine Zeit etwas ausführlicheres zu schreiben hier):

@fetzdiwall hat geschrieben:
"Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!), macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen - das DOPPELTE wie heute!"

Ich glaube es hat sich da einfach ein kleiner Fehler im EP eingenistet, sorry. Das müsste wohl 1,1 Bio heissen.

Ps. Mehr ein andermal


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28.03.2012 um 19:56
Hallo alle Zusammen,

Ich bin bis zu diesem Absatz gekommen
Zitat von DudeDude schrieb:Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!), macht bei 5,4 Billionen Binnenumsatz ca 1,1 Mrd Statteinnahmen - das DOPPELTE wie heute!
Und habe dazu einige Fragen. Am besten ich mache mal ein Modell wie ich es verstehe.
Ich gehe mal nur von einer Umsatzsteuer von 19% aus. Auch in unserem jetzigem Modell.

Wir nehmen mal einen Staat an. In diesem gibt es 3 Unternehmer
A - Fällt Bäume und forstet neue auf
B - verarbeitet diese zu Bretter
C - macht die Bretter zu Schränken

Also werden im Endeffekt in drei versch. Arbeitsgängen nur Schränke hergestellt. Gehen wir davon aus, dass beide Unternehmen keinen Gewinn machen und jedes Unternehmen sein Produkt um 10 Euro teurer verkauft um seine Einnahmen zu decken.
Das heißt A verkauft für 10 Euro, B für 20, C für 30.
Das macht einen Binnenumsatz von 60 Euro (und einen Binnengewinn von 0 Euro)

Bevor es weitergeht eine kleine Nachhilfe in Mathematik (um gewissen Fragen vor zu beugen)
Wenn A für 10 Euro ohne Steuer verkaufen muss, dann muss er sein Produkt für rund 12,35 Euro anbieten, denn X*0,81=10 --> X=10/0,81 (0,81 = 1-0.19)
Wem das nicht klar ist, bitte vorher klar machen ;).

So jetzt Vergleiche ich mal anhand diesen Beispieles beide Modelle:

Das alte Modell sagt,
OK wenn B für 12,35 Euro vom A die Bretter verkauft, diese aber weiterverarbeitet, so darf er dass von der Steuer absetzen, damit werden für den Konsumenten auch wirklich nur die 30 euro besteuert.
Daher kostet für den Konsumenten der Schrank 37,04 Euro
(7,04 Euro mehr)

Eure Rechnung, wie ihr aus dem Binnenumsatz mit der Steuer den staatl. "Gewinn" errechnet würde heißen 60 Euro Binnenumsatz --> wenn die Steuer darauf (wie auch immer) mit ihren 19% ankommt wir es 74,07 Euro umsatz (man muss ja so teuer werden, damit man nach steuer bei 60% umsatz bleibt) --> 14,07 Euro Steuerl. einnahmen --> der Schrank wird 44.07 Euro kosten

Aber ihr sagt ja
Zitat von DudeDude schrieb:Es gibt nur noch die Umsatzsteuer (ohne Vorsteuerabzug!!)
Das hieße:
A muss für 12,35 euro verkaufen, B für 27,59 und C letztendlich für 46,41
Das Problem ist dann, dass man die Steuer nochmal besteuert ;) (gut dass kann man umgehen)


Und wenn wir uns jetzt noch überlegen, dass 3 versch. Unternehmen zwischen uns und dem Schrank liegen, dann ist das sehr sehr niedrig gegriffen. Wenn es mittlerweile 3 Händler zwischen uns und dem Produkt gibt (Großhändler, dann noch einer und dann mit etwas Glück der Supermarkt)
Die Alle den Umsatz machen (ja die 5,4 billionen kommen von sowas ;) ), dann will ich dieses Steuersystem NICHT.

Jetzt meine Frage habe ich was übersehen?

(PS 5,4 * 0,19 = 1,026 rund 1,01 ;) --> und damit kann man nicht rechnen, weil die Unternehmen nicht einfach nur 19% auf ihre Preise draufschlagen, es würde ein Steueraufkommen von 5,4/0.81 - 5,4 rund 1,27 Euro sein ;) )


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