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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 21:23
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Du möchtest es auch nicht.
nein ich kann nicht.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Beispiel:
Produkt kostet 10,- / Anteil an menschlicher Arbeit 3,- / Firma kauft Maschine die für 1,- den Anteil menschlicher Arbeit ersetzt.

Jetzt: Firma könnte den Preis auf 8,- senken. (10-3+1=8)*Optimist Methode: Preis bleibt bei 10,-, die 2,- Lohnerparnis gehen an den Staat.
Ich münze dein Beispiel mal um auf die derzeitige Praxis ohne BGE:

Beispiel:
Produkt kostet 10,- / Anteil an menschlicher Arbeit 3,- / Firma kauft Maschine die für 1,- den Anteil menschlicher Arbeit ersetzt. -> Firma zahlt 2 Euro Steuern an den Staat.

Jetzt: Firma könnte den Preis auf 8,- senken. (10-3+1=8) -> nein, könnte sie nicht, sie muss ja 2 Euro Steuern zahlen.

*Optimist Methode: Preis bleibt bei 10,-, die 2,- Lohnerparnis gehen an den Staat -> analaog der 2 Euro Steuern die auch an den Staat gehen würden.

Wo ist nun der Unterschied? (es ist nur der Name: einmal "Steuer" und das andere Mal "Lohnersparnis")

Aber vielleicht stehe ich auch nur zu später Stunde zu sehr auf der Leitung, dann beenden wir das halt jetzt an dieser Stelle :)


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23.02.2020 um 21:26
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wo ist nun der Unterschied?
Kein Unterschied, außer dass dann der Preis vom Staat festgelegt wird.
Und der Staat muss dann den Preis für Importe = gleichwertige Produkte auch festlegen, sonst gehen die Inländer pleite.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Dann frage ich Dich zum dritten Mal: möchtest Du staatlich festgelegte Preise?
Wer prüft das, wer bezahlt den, was ist wenn es Rechtsstreitigkeiten gibt, welcher Preis gilt bis das geklärt ist?
Ich glaube Du unterschätzt gewaltig was so etwas bedeutet.
*Dein Beispiel ist wirres Zeug oder falsch zitiert.


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23.02.2020 um 21:30
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Dein Beispiel ist wirres Zeug oder falsch zitiert.
Nein, schau bitte nach, ich habe dich genau zitiert, aber du hattest bei deinem Beispiel die Steuern vergessen die eine Firma zahlen muss, die habe ich mit fiktiven 2 Euro noch angefügt.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wo ist nun der Unterschied?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Kein Unterschied
und dann soll ich verstehen, dass es doch einen Unterschied gibt? nämlich diesen?:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:dass dann der Preis vom Staat festgelegt wird.
Und hier wird er nicht vom Staat festgelegt?:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich münze dein Beispiel mal um auf die derzeitige Praxis ohne BGE:
Beispiel:
Produkt kostet 10,- / Anteil an menschlicher Arbeit 3,- / Firma kauft Maschine die für 1,- den Anteil menschlicher Arbeit ersetzt. -> Firma zahlt 2 Euro Steuern an den Staat.
Wie gesagt, wegen der Steuern kannst du ja auch bei diesem "Modell" nicht den Preis senken.


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23.02.2020 um 21:37
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und hier wird er nicht vom Staat festgelegt?:
Nein wird er nicht. Wie kommst du auf sowas?

Hat jetzt einer mal nachgerechnet wo die 1 Billion herkommen soll, zusätzlich zum Restlichen Bedarf? Wie hält man das Preisniveau und wie will man Schutzzölle einführen?


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23.02.2020 um 21:41
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und hier wird er nicht vom Staat festgelegt?:
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nein wird er nicht. Wie kommst du auf sowas?
Ja, eben, das meine ich ja (war eine rhetorische Frage).
Das war ja das Argument von Abahtschi, dass es bei der "Lohndifferenz" (für mich nur ein anderer Name für "Steuer") eine Preisfestlegung des Staates sei.
Und das sehe ich eben auch als nicht relevant an - der Staat legt nicht den Preis fest, nur weil er Abgaben oder Steuern verlangt.


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23.02.2020 um 21:45
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ja, eben, das meine ich ja (war eine rhetorische Frage).
Das war ja das Argument von Abahtschi, dass es bei der "Lohndifferenz" (für mich nur ein anderer Name für "Steuer") eine Preisfestlegung des Staates sei.
ist es aber, Steuern sind ja Prozentualer Anteile.. Also wie hoch darf der Steuersatz sein und auf was?


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24.02.2020 um 03:37
Zitat von shionoroshionoro schrieb:wenn es immer wenider arbeitsplätze gibt
Es ist aber genau das Gegenteil der Fall, Arbeitsplätze werden immer mehr und können oft nicht besetzt werden.
In unserer kleinen Gemeinde (Einwohnerzahl < 6000) sind mehr als 50 offene Stellen ausgeschrieben, von der Putze bis zum Ingenieur.

Du versuchst verzweifelt für ein Problem, das nicht existiert, eine Lösung zu finden, noch dazu mit Mitteln, die völlig unbrauchbar sind.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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24.02.2020 um 04:27
Zitat von SuppenhahnSuppenhahn schrieb:Du versuchst verzweifelt für ein Problem, das nicht existiert, eine Lösung zu finden, noch dazu mit Mitteln, die völlig unbrauchbar sind.
Für das einfache Gemüt ist alles ins Konjunktiv gestellt worden. Angst machend für den, der von Politik nichts versteht.


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24.02.2020 um 07:47
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Das war ja das Argument von Abahtschi, dass es bei der "Lohndifferenz" (für mich nur ein anderer Name für "Steuer") eine Preisfestlegung des Staates sei.
Du kannst Dich noch so lange verweigern es zu akzeptieren, aber das ist so.
Gerne erkläre ich das nochmal, sogar erweitert:

Firma A
Produkt kostet 10,- / Anteil an menschlicher Arbeit 3,- / Firma kauft Maschine die für 1,- den Anteil menschlicher Arbeit ersetzt.
Jetzt: Firma könnte den Preis auf 8,- senken. (10-3+1=8)*
Optimist Methode: Preis bleibt bei 10,-, die 2,- Lohnerparnis gehen an den Staat.

Firma B
Produkt kostet 10,- / Anteil an menschlicher Arbeit 3,- / diese Firma kauft Maschine die für 0,5- den Anteil menschlicher Arbeit ersetzt.
Jetzt: Firma könnte den Preis auf 7,5- senken. (10-3+0,5=7,5)*
Optimist Methode: Preis bleibt bei 10,-, die 2,5- Lohnerparnis gehen an den Staat.

Ausländische Firma C könnte das Produkt wegen weniger Abgaben im Ausland das Produkt für 6,- anbieten, der Staat legt die Steuer auf 4,- damit der Verkaufspreis 10,- beträgt....sonst gehen die Inländer pleite.

Also 3 verschiedene Firmen, gleiches Produkt, 3 verschiedene Steuersätzen (! sowas geht eh nicht durch), gleicher Endpreis.
Was ist das liebe Optimist, ausser nach deiner Methode staatlich festgelegte Verkaufspreise von 10! ?
Adaptiv variable Besteuerung? Dann lass es halt Besteuerung heißen, der Staat legt trotzdem fest wie viel es kostet.


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24.02.2020 um 08:11
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dieses 'und das von meinen steuergeldern' höre ich eigentlich nur von Leuten über 40, wo dieses Denken noch verhafteter ist. Ich glaube deshalb wirklich nicht, dass ein mögliches BGE am Neid scheitert.
@shionoro

Das könnte wohl auch daran liegen, dass der Ü40 Mensch eben relevant mehr Steuern zahlt. Ich habe mich als Student auch nie aufgeregt, 'was mit meinen Steuergeldern für ein Scheiss fabriziert wird', weil ich auch keine oder kaum Steuern gezahlt hatte. Es ist ja auch recht leicht, einer Sache gegenüber gelassen zu bleiben, die einen nicht betrifft. Und Ü40 sind aktuell fast 60% der Gesellschaft, nicht gerade ne Randgruppe.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich glaube nicht, dass einer einfach so aus spaß das macht, was heutige altenpfleger tun. Aber ich glaube, dass sehr viele Menschen sich ehrenamtlich, bzw. auch einfach so, mal jeden Freitag hinsetzen würde mit den alten zum KAffeekränzchen, ihnen Hilfestellung für den Alltag geben in dieser Zeit und einfach zum reden da sind, also
Ist ja nett, aber die Omma liegt dann immer noch in der Kacke von der Nacht davor, kriegt aber wenigstens vorgelesen, allerdings nur einmal, weil den Gestank tut sich niemand nochmal an.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber junge Leute, denen du alle möglichkeiten lässt, zu tun, was sie wollen?
Es gibt sicher Menschen, die dann dennoch viel aus ihrem Leben machen würden, keine Frage. Aber junge Menschen, bar jeder gefühlten Verpflichtungen, kenne ich schon heute und das Ergebnis ist in aller Regel: online RPG, Serienjunkies, Dauerbekiffte oder jeden abend halligalli. Ehrenamt wäre die große Ausnahme. Du kannst den bildungsfernen Jugendlichen jetzt nicht einfach auf den Philosophen der Aufklärung nageln und so tun als käme am Ende der Philosoph raus.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Genauso sehe ich das bei Putzfrauen. Es sollte gar keine Putzfrauen geben. Wenn wir eine Belegschaft oder anderweitige Gemeinschaft von klein auf darauf trainieren, dass man seinen eigenen Raum sauber hält, weil man ihn gemeinsam nutzt, dann brauche ich keine Putzkraft.
Also wir sind ja nicht alle Schweine. Bei uns zu Hause wird es schmutzig, wenn wir nicht putzen würden, obwohl wir uns nicht wie die Wildsäue benehmen. Also putzen wir. Ist ja auch unsere Wohnung. Was also mit Arbeitsplätzen. Die im wesentlichen ordentlich zu lassen, ist schon wichtig. Ich halte es aber für absurd, dass der Bankvorstand für 400€ Stundenlohn erst mal die Fenster putzt und seine Arbeit liegen bleibt. Ich halte es für widersinnig, wenn der gut ausgelastete Chirurg für 120€ brutto die Stunde danach den Saal durchwischt und die Instrumente reinigt und dann bei gleichem Lohn weniger als die Hälfte an OPs macht, aber immer am Wischen ist. Es ist auch widersinning, wenn der niedergelassene Arzt jeden Tag 90min früher zumacht, um feucht durchzuwischen. Arbeitsteilung hat schon auch Sinn.
Es hat auch keinen Sinn, wenn der gut ausgelastete Familienrichter erst mal die Termine der nächsten Tage absagt, weil er Flurwoche hat und der Frühjahrsputz des Aktenkellers ansteht. Es ist der Bevölkerung auch schwer zu erklären, dass die Polizei nicht zu der Schießerei in der Innenstadt fährt, weil die gerade die gewaschenen Gardinen wieder aufhängen.

Oder hängen die die Zeit einfach noch an ihre 40-60 Wochenstunden hintendran, damit andere gemütlich mit 0 Wochenstunden überlegen, was sie mit ihrem Leben anfangen oder ob sie überhaupt was mit ihrem Leben anfangen?


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24.02.2020 um 08:20
Zitat von tarentaren schrieb:Genauso könnte ich sagen wenn würdest du nehmen, einen der 30 Jahre seine eintönige Arbeit gemacht hat ohne Nachzudenken oder jemand der Dank BGE 2 Jahre ausgestiegen ist und sich in diesen beiden Jahren fortgebildet und qualifiziert oder noch ein Studium abgeschlossen hat.
@taren

Das ist wohl der grundsätzliche Unterschied zwischen BGE Befürworten und BGE Ablehnern.

Was kommt danach?

Ich halte es für die Ausnahme, dass der Mensch danach dauerhaft relevante Anstrengungen unternimmt, sich weiterbildet, ehrenamtlich tätig wird und letztlich mehr zu Wohle der Gesellschaft beiträgt, als der dumpfe Niedriglohnarbeiter.

Ich kann das auch gut begründen:

Auch heute gibt es ja schon Menschen, die seit 15 Jahren Hartz IV bekommen. Ich denke, wir sind uns einige, dass etwas 2 Amtstermine pro Monat die sensationelle erwartbare Persönlichkeitsentwicklung kaum ausbremsen werden, oder? Warum sind denn dann diese Menschen nicht die Impulsgeber der Gesellschaft? Weil der Mensch nun mal nicht so ist. Wenn ich mir klassische Hartz IV Gegenden anschaue, stehen die nicht voller Kunstwerke, ehrenamtlicher Aktivitäten und Fremdsprachenkorrespondenten, weil die sich alle ganz doll weiterbilden? Nur weil das Gleiche dann BGE heisst, ändert sich doch nichts.

Warum sind arme Leute nach einem Lottogewinn, die ja auch jeder Arbeitsverpflichtung enthoben sind, nicht Impulsgeber der Gesellschaft, sondern 3 Monate besoffen, dann im Luxus schwelgend und 2 Jahre später wieder am Ausgangspunkt? Weil diese Enthobenheit von Verpflichtungen gar nicht mal so gut ist und durch intrinsische Motivation in der Regel nicht abgefangen wird.

Die gesellschaftliche Akzeptanz der Lebensweise: 'Die anderen sollen für mich sorgen, ich habe keine Lust oder bin längerfrsitig verhindert' wird sich auch keinen Mikrometer ändern. Auch dann wissen die Leistungsträger, dass sie die Schluffis mit durchziehen müssen und dass sie mehr netto vom brutto hätten, wenn weniger Leute sich das Lebensmodell Schluffi zu eigen machen. Also Standing ovations gibt es dann auch nicht dafür, andere für sich arbeiten oder investieren zu lassen.


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24.02.2020 um 10:30
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ist ja nett, aber die Omma liegt dann immer noch in der Kacke von der Nacht davor, kriegt aber wenigstens vorgelesen, allerdings nur einmal, weil den Gestank tut sich niemand nochmal an.
Das glaub ich nicht. WEnn unser zIel ist, die älteren Leute wieder in ein soziales Netz einzugliedern, in dem dann nur für härtere Fälle Pflegedienste bereit stehen müssen, die dann eben auch wirklich nur für bestimmte Tätigkeiten da sind, dann entlastet das Pflegekräfte massiv.

UNd jemanden, der in eine gemeinschaft integriert ist, den lässt man nicht einfach dahinsiechen. WIr müssen uns immer wieder klarmachen, dass bei einer großen anzahl der Alten gar kein Altenheim nötig wäre, wenn sie ein entsprechendes soziales Netz hätten. Da ist oft Einsamkeit ein ausschlaggebenderer Punkt als bettlägrigkeit. Mit einem anderen Ansatz könnten wir wohl Altenheime massiv entlasten.

Wir müssen eigentlich zu einer medizin kommen, die präventiv arbeitet anstatt dann, wenn jemand krank ist, den holzhammer auszupacken, aber das führt hier zu weit.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es gibt sicher Menschen, die dann dennoch viel aus ihrem Leben machen würden, keine Frage. Aber junge Menschen, bar jeder gefühlten Verpflichtungen, kenne ich schon heute und das Ergebnis ist in aller Regel: online RPG, Serienjunkies, Dauerbekiffte oder jeden abend halligalli. Ehrenamt wäre die große Ausnahme. Du kannst den bildungsfernen Jugendlichen jetzt nicht einfach auf den Philosophen der Aufklärung nageln und so tun als käme am Ende der Philosoph raus.
Das widerspricht der aufklärung, wenn du einigen LEuten von vornherein die Fähigkeiten dazu absprichst, selbst zu entscheiden, was sie tun wollen. DU sagst ja quasi: "Diese Bildungsfernen kinder muss ich mit Zuckerbrot und PEitsche dazu bringen, tätigkeiten zu verrichten, weil sie sonst ein unnützes leben führen.". Das kann an so sehen, "sapere aude" ist das aber sicher nicht.

WArum spielen Leute online RPG, gucken netflix oder kiffen zu viel? Weil sie sich betäuben wollen und müssen. ABer wovor? Bei vielen ist das die Arbeit oder soziale ängste, die viel mit leistungsdruck zu tun haben. Sehr viele LEute die ich kenne, die wirklich hart arbeiten, haben entsprechende Ängste und brauchen diese BEtäubung.
Aber eigentlich ist das in der jungen generation weniger vorherrschend als in den älteren. ICh sehe da sehr viele ältere, die nach der arbeit nichts mit sich anzufangen wissen. Da geht der fernseher an. Der ist deren primäres MEdium (während es bei den jugendlichen das internet ist) und, wenn man es zynisch ausdrücken will, wohl der relevanteste Sterbebegleiter in unserer gesellschaft. WEr mal in einer gerontologie war als pfleger, der weiß, dass der Fernseher da auch der wichtigste Pfleger ist, so traurig das ist.

Junge LEute wollen sowas eigentlich nicht. Dieses Leben ist eine Art Horrorvorstellung für sie. Das habe ich vorher schon ausgeführt: WEnn ein junger sieht, dass für die Alten in der Rente nur noch der Fernseher bleibt und sie davor malocht haben, dann findet er das aus eher verständlichen gründen nicht so toll. Warum sollte er das für sich wollen? Der kifft dann, um sich von diesen schlechten Gedanken eine Weile zu befreien.
Das wäre nicht mehr so, wenn es ein BGE gäbe und diese Ängste zumindest wegfallen. DAnn würden immer noch leute kiffen, aber der Betäubungsdruck wäre kleiner.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Oder hängen die die Zeit einfach noch an ihre 40-60 Wochenstunden hintendran, damit andere gemütlich mit 0 Wochenstunden überlegen, was sie mit ihrem Leben anfangen oder ob sie überhaupt was mit ihrem Leben anfangen?
Da müsste zuerst das umdenken stattfinden. Du arbeitest nicht 60 stunden in der woche, damit andere liegen bleiben können. Du arbeitest sie, weil du es möchtest und nicht liegen bleiben willst. In dieser Logik ist ein arbeitsplatz ein geteilter Raum von Menschen, die gemeinsam an etwas arbeiten möchten. Denen ist wesentlich besser vermittelbar, dass es untereinander einen putzplan gibt. Es ist ihr geteilter raum.


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24.02.2020 um 10:37
Zitat von shionoroshionoro schrieb:in dem dann nur für härtere Fälle Pflegedienste bereit stehen müssen, die dann eben auch wirklich nur für bestimmte Tätigkeiten da sind, dann entlastet das Pflegekräfte massiv.
Mit einem BGE werden die Pflegekräfte massiv abnehmen. Wenn man schon für Lau seine Kohle bekommt, warum dann noch ( überspitzt ) Pflegebedürftigen den Hintern abwischen? Ist ein sehr mühsamer Job.

Auf den Rest gehe ich mal lieber nicht ein. Da ist viel zu viel Fiktion und Wunschdenken enthalten.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 10:53
@shionoro

Auch bei dem von Dir angenommen selbstlosen Engagement wird es massives Rosinenpicken geben. Wie Du zuvor selbst schriebst, mal was vorlesen ist da realistisch, trifft aber kaum die manchmal etwas unappetitlichen Punkte der Altenpflege. Die muss dann auch noch jemand machen. Und das ganz sicher für Geld.

Warum sollte ein BGE denn zum Zusammenrücken der Gesellschaft führen? Meist rücken Menschen zusammen, die einen guten Grund dafür haben. Wenn ich aber mit 18 ein BGE einfordern kann, dann bin ich ja noch weniger auf meinen Familienverbund angewiesen als zuvor. Ich werde also ggf noch früher meine Primärfamilie zurücklassen. und kehre dann nach Jahrzehnten zurück, um Kacke wegzuwischen? Eher nicht.

Familiäre netze findet man ja ganz überproportional dort, wo es keine staatlichen gibt, zB in Südamerika, wo nicht über jeden Wohltaten ausgeschüttet werden. Warum sollte dann jetzt ein mehr an Sozialleistungen plötzlich entgegengesetzte Effekte verursachen?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Weil sie sich betäuben wollen und müssen. ABer wovor? Bei vielen ist das die Arbeit oder soziale ängste, die viel mit leistungsdruck zu tun haben.
Niemand muss sich damit betäuben. Und gerade der leistungslose Dauerzocker hätte Leistungsdruck? Welchen denn? Keine Chips mehr und die Bude macht gleich zu?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber eigentlich ist das in der jungen generation weniger vorherrschend als in den älteren.
Die Omma möchte ich mal kennenlernen mit ner dicken Tüte in der Hand und nem online Zugang für World of Warcraft.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 11:08
@shionoro

Du hattest auch gar nicht darauf geantwortet, wie das mit wichtigen Jobs denn so weiterläuft, wenn die Leute jetzt ein Viertel ihrer Arbeitszeit nach langer Ausbildung mit Wischen, Fensterputzen und Flurwoche beschäftigt sind. Denn selbst wenn sich jetzt alle ganz doll als Team fühlen, macht es keinen Sinn, Abi zu machen, 6 Jahre zu studieren, 6 Jahre Facharztausbildung, 3 Jahre Zusatzweiterbildung um dann einen relevanten Teil des Tages Fenster zu putzen. Und Krankenhäuser haben viele und große Fenster. Auch von draußen müssen die gewischt werden.

Allerdings würde ich gerne mal den Putzplan sehen, der dann am Sitz des Bundespräsidenten (nicht gerade klein) hängt:

Mittwoch, 13.10. Böden wischen im 1. und 2.OG, Keller aufräumen, Fenster putzen im Empfangssaal- Frank-Walter S.
Empfang des Botschafters aus Japan: entfällt wegen s.o.

Und nur mal so: Im Krankenhaus beispielsweise gibt es ja noch ne Reihe weiterer Tätigkeiten, die sich die Ärzte dann teilen müssten: Abholung Krankenhausmüll, Verteilung der Wasserkästen auf den Stationen, Gartenpflege, Räumdienst im Winter, Kittelausgabe etc.

Da möchte ich nicht mehr krank werden, wenn das alles auch in Pläne aufgeteilt wird.

Es wäre mir natürlich den Spaß wert zu sehen, wie ein älterer dicker OLG Richter am OLG Hamm im 22. Stock mit dem Fensterputzteil in Todespanik in dem wackligen Korb rumhantiert.

Und fun fact am Rande: Was bedeutet denn Team? Was die Wenigsten wissen, es ist eine Abkürzung:
Toll Ein Anderer Machts


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24.02.2020 um 11:20
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Mit einem BGE werden die Pflegekräfte massiv abnehmen. Wenn man schon für Lau seine Kohle bekommt, warum dann noch ( überspitzt ) Pflegebedürftigen den Hintern abwischen? Ist ein sehr mühsamer Job.

Auf den Rest gehe ich mal lieber nicht ein. Da ist viel zu viel Fiktion und Wunschdenken enthalten.
Warum machen denn heute menschen diesen Job? Die könnten doch auch hartz 4 empfangen oder sich was anderes suchen. Für Pflege musste du eine Ausbildung machen, das ist nicht der am schnellsten verfügbare job.

Richtig ist: Es gibt viele Menschen, die gar kein großes problem damit haben, einen alten Menschen zu säubern. So mühsam ist das auch nicht, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Wir haben die Probleme bei Pflegekräften, weil die arbeitsbedingungen sehr schlecht sind.

Ich habe sehr häufig pflegekräfte als sehr motiviert wahrgenommen, aber frustriert davon, nicht genug zeit pro patient zu haben. Wir müssen ein anderes System schaffen. Mit dem, was wir jetzt machen, kommen wir nicht weiter. Wir verwahren alte menschen lediglich. Ihr tut immer so, als wäre da diese schreckliche horrorvision, dass wir beim BGE nicht mehr genug pflegekräfte haben.
Aber wir haben JETZT nicht genug pflegekräfte und ein schlechtes system, in dem man alte Menschen in Altenheimen dahinsiechen lässt. Aber so lange irgendwer, irgendwie arbeitet, scheint das vollkommen ok zu sein. Auch wenn das den Alten nichts bringt.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Auch bei dem von Dir angenommen selbstlosen Engagement wird es massives Rosinenpicken geben. Wie Du zuvor selbst schriebst, mal was vorlesen ist da realistisch, trifft aber kaum die manchmal etwas unappetitlichen Punkte der Altenpflege. Die muss dann auch noch jemand machen. Und das ganz sicher für Geld.

Warum sollte ein BGE denn zum Zusammenrücken der Gesellschaft führen? Meist rücken Menschen zusammen, die einen guten Grund dafür haben. Wenn ich aber mit 18 ein BGE einfordern kann, dann bin ich ja noch weniger auf meinen Familienverbund angewiesen als zuvor. Ich werde also ggf noch früher meine Primärfamilie zurücklassen. und kehre dann nach Jahrzehnten zurück, um Kacke wegzuwischen? Eher nicht.

Familiäre netze findet man ja ganz überproportional dort, wo es keine staatlichen gibt, zB in Südamerika, wo nicht über jeden Wohltaten ausgeschüttet werden. Warum sollte dann jetzt ein mehr an Sozialleistungen plötzlich entgegengesetzte Effekte verursachen?
Darum musst du die arbeitsplätze ja attraktiv machen. Im Sinne von 'Nicht Menschen bewerben sich auf arbeitsplätze, arbeitsplätze bewerben sich, um mitarbeiter zu gewinnen'. Was die da bieten, ob eine erfahrung, geld, privilegien oder sonstwas, wäre dann eine ausgestaltungsfrage.

Sowas siehst du lustigerweise heute bei trash TV. Ich arbeite nicht beim absoluten trash reality TV; aber sowas wie Berlin Tag und Nacht findet keine leute, die ihnen das schreiben wollen (weil die meisten gelernten Autoren für sowas nicht zu haben sind).
Was machen sie? Sie werben massiv an, insofern, dass sie dir einen zwei wochen workshop bieten, wo sie dir beibringen, wie man solche Episoden schreibt. UND SIE BEZAHLEN DICH DAFÜR und machen dir das ganze schmackhaft, wenn du wenigstens ein klein bisschen was mitbringst (natürlich gucken die sich an, wer sich da gut macht). Aber so verzweifelt ist man da: Man bezahlt seine bewerber, damit sie sich wenigstens mal ein bisschen damit beschäftigen.
Warum macht man das? Weil man damit viel geld verdienen kann.

UNd so müssten wir uns auch bei der pflege fragen , oder bei anderen noch nötigen schlüsselberufen: Was muss ich menschen bieten, damit die das machen, wenn sie es eigentlich nicht nötig hätten? Ich sehe nicht, warum man mit diesem Denken nicht genügend Kräfte ergattern können sollte.
Es gibt viele Leute, die Pflege gerne machen, gerade dann, wenn es gute arbeitsbedingungen gibt. Es gibt noch mehr leute, die teilaspekte der pflege gern machen würden. Es gibt viel tasks, die man automatisieren kann. Es gibt einige systematische änderungen, die pflege vereinfachen und entlasten können.

Aber um da hinzukommen, müssten wir einen willen dazu haben. Wenn wir uns immer wieder einreden, doch, wir müssen dieses furchtbare jetzige pflegesystem, in dem alte dahinsiechen und pfleger überlastend und burned out sind unbedingt beibehalten, dann wird sich daran auch nichts ändern, bis es vollkommen zusammenbricht, weil auch jetzt immer weniger leute pflegen wollen, es aber immer mehr alte ohne familie gibt.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Niemand muss sich damit betäuben. Und gerade der leistungslose Dauerzocker hätte Leistungsdruck? Welchen denn? Keine Chips mehr und die Bude macht gleich zu?
Ja, das hat er. Diese Leute haben oft einen enormen psychologischen Druck in sich. Du betäubst dich davor, dich wie ein Versager fühlen zu müssen. So wie ein sehr dicker Mensch erstmal was essen will, wenn er seinen Körper hasst. Weil das sein coping mechanismus ist. Das mag man paradox finden, aber es hat nichts damit zu tun, dass diese menschen keine ambitionen haben oder sich gut in ihrer situation fühlen.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 11:21
Angenommen es gäbe nur noch für 1 Prozent der Menschen eine Arbeit, die essentiell wichtig ist und nur dieses eine Prozent der Menschen besitzen die natürliche Begabung um diese Arbeiten ausführen zu können, dann fände ich es gerecht und richtig, wenn die übrigen 99 Prozent auch einer Tätigkeit nachgehen die verpflichtend für sie ist, auch wenn diese Tätigkeiten nicht mehr vom Menschen ausgeübt werden müssten, weil das Technik übernehmen könnte.
Das ist momentan, mein Sinn für Gerechtigkeit.
Ja, jeder bekäme da auch sein Grundeinkommen, aber jeder hätte auch eine Pflichtbeschäftigung, die genausoviel Zeit in Anspruch nimmt, wie die 1 Prozent der Menschen, die wirklich die noch notwendige Arbeit erledigen müssen.

Natürlich sind die Schwergehändicapten (die Gründe dafür können vielfälltig sein) davon ausgenommen. Also könnten es auch nur 95 Prozent sein ... .


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 11:26
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Du hattest auch gar nicht darauf geantwortet, wie das mit wichtigen Jobs denn so weiterläuft, wenn die Leute jetzt ein Viertel ihrer Arbeitszeit nach langer Ausbildung mit Wischen, Fensterputzen und Flurwoche beschäftigt sind. Denn selbst wenn sich jetzt alle ganz doll als Team fühlen, macht es keinen Sinn, Abi zu machen, 6 Jahre zu studieren, 6 Jahre Facharztausbildung, 3 Jahre Zusatzweiterbildung um dann einen relevanten Teil des Tages Fenster zu putzen. Und Krankenhäuser haben viele und große Fenster. Auch von draußen müssen die gewischt werden.

Allerdings würde ich gerne mal den Putzplan sehen, der dann am Sitz des Bundespräsidenten (nicht gerade klein) hängt:

Mittwoch, 13.10. Böden wischen im 1. und 2.OG, Keller aufräumen, Fenster putzen im Empfangssaal- Frank-Walter S.
Empfang des Botschafters aus Japan: entfällt wegen s.o.

Und nur mal so: Im Krankenhaus beispielsweise gibt es ja noch ne Reihe weiterer Tätigkeiten, die sich die Ärzte dann teilen müssten: Abholung Krankenhausmüll, Verteilung der Wasserkästen auf den Stationen, Gartenpflege, Räumdienst im Winter, Kittelausgabe etc.

Da möchte ich nicht mehr krank werden, wenn das alles auch in Pläne aufgeteilt wird.

Es wäre mir natürlich den Spaß wert zu sehen, wie ein älterer dicker OLG Richter am OLG Hamm im 22. Stock mit dem Fensterputzteil in Todespanik in dem wackligen Korb rumhantiert.

Und fun fact am Rande: Was bedeutet denn Team? Was die Wenigsten wissen, es ist eine Abkürzung:
Toll Ein Anderer Machts
Ich habe nicht gesagt, dass bei sachen wie krankenhäusern keine spezialisten oder sinnvollen arbeitsteilungen notwendig sind.
Natürlich sollte ein Chirurg vor einer OP so konzentriert wie möglich sein und nicht auch noch daran denken müssen, ob er alles gut sterilisiert hat vorher.

Aber einen Büroraum kann man durchaus gemeinsam sauber halten oder muss eben, wenn man es wirklich viel, Putzdienste, die dafür eine menge verlangen, einstellen.
Warum z.b. muss es Putzdienste in der Schule geben? Wir könnten Schüler schon von klein auf daran gewöhnen, ihre Räumlichkeiten sauber zu hinterlassen.


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24.02.2020 um 11:32
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber einen Büroraum kann man durchaus gemeinsam sauber halten oder muss eben, wenn man es wirklich viel, Putzdienste, die dafür eine menge verlangen, einstellen.
Warum z.b. muss es Putzdienste in der Schule geben? Wir könnten Schüler schon von klein auf daran gewöhnen, ihre Räumlichkeiten sauber zu hinterlassen.
Oh, das wird gut ankommen, wenn die Kinder die Schule auch noch Putzen sollen.

Es ist mir allerdings ein Rätsel was du gegen den Beruf der Reinigunsgkräfte hast.


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24.02.2020 um 11:38
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Oh, das wird gut ankommen, wenn die Kinder die Schule auch noch Putzen sollen.

Es ist mir allerdings ein Rätsel was du gegen den Beruf der Reinigunsgkräfte hast.
Nichts. Ich hab was dagegen, dass Frauen um 4 oder 5 aufstehen müssen, unterbezahlt dann den Dreck von anderen Leuten im Eiltempo wegputen müssen und dafür nichtmal irgendwelche Anerkennung bekommen. Das bezieht sich sicher nicht auf putzhilfen, die das ganze gerne machen um sich was dazuzuverdienen.


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