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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 13:39
@shionoro

Nur Du bleibst nicht ewig in Deinem Alter und wenn Du deutlich älter bist, wirst Du ob körperlicher Gebrechen die Haltung vielleicht auch wieder überdenken.

Die Nachhilfe ist ja ein gutes Beispiel. Wenn die nachfrage nach Nachhilfelehrern wegen zu bequemer Eltern irgendwann das Angebot übersteigt, dann werden auch die Institute mehr zahlen müssen. Oder sie machen schlechteren Unterricht und die Nachfrage geht zurück.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 13:42
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nur Du bleibst nicht ewig in Deinem Alter und wenn Du deutlich älter bist, wirst Du ob körperlicher Gebrechen die Haltung vielleicht auch wieder überdenken.
Was ich eigentlich meinte:

Das "Gruppenarbeit"-Modell der Schule ist genau falschherum: Ziel ist es, dass jeder etwas beisteuert und "sich beteiligt", auch wenn das für die konkrete Aufgabenstellung überhaupt keinen Sinn macht. Der Schüchterne muss/soll auch sein Viertel vom Plakat präsentieren, der Typ der nicht zeichnen kann auch was gestalten usw.

In der Autowerkstatt lässt du den Mechaniker aber gerade nicht "auch mal an den PC" und den Webdesigner Reifen wechseln, damit alles "fair" zugeht.

Das müssen viele erstmal am eigenen Leib erfahren, um es zu begreifen, Leute aus der Bullshit-Job-Ecke, wo es um nix geht und eigentlich auch niemand was definierbares kann merken es teilweise nie.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 13:46
Zitat von F1971F1971 schrieb:Angenommen es gäbe nur noch für 1 Prozent der Menschen eine Arbeit, die essentiell wichtig ist und nur dieses eine Prozent der Menschen besitzen die natürliche Begabung um diese Arbeiten ausführen zu können, dann fände ich es gerecht und richtig, wenn die übrigen 99 Prozent auch einer Tätigkeit nachgehen die verpflichtend für sie ist, auch wenn diese Tätigkeiten nicht mehr vom Menschen ausgeübt werden müssten, weil das Technik übernehmen könnte.
Das ist momentan, mein Sinn für Gerechtigkeit.
Ja, jeder bekäme da auch sein Grundeinkommen, aber jeder hätte auch eine Pflichtbeschäftigung, die genausoviel Zeit in Anspruch nimmt, wie die 1 Prozent der Menschen, die wirklich die noch notwendige Arbeit erledigen müssen.

Natürlich sind die Schwergehändicapten (die Gründe dafür können vielfälltig sein) davon ausgenommen. Also könnten es auch nur 95 Prozent sein ... .
Was ich noch unter meiner Vorstellung von Gerechtigkeit hinzufügen möchte, ist, dass dieses eine Prozent das noch wichtige Arbeit erledigen muss auch nicht mehr Geld bekommt als der große Rest, der aus Solidarität verpflichtet ist einer Tätigkeit nachzugehen.
Nun ja, es ist eine Utopie und unmöglich in diesem vorherrschenden Wirtschafts und Gesellschaftssystem.


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24.02.2020 um 14:04
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Scheinbar doch, denn Angebot Nachfrage greifen ja..
Angebot und NAchfrage ist aber vielleicht gar nicht der beste indikator dafür, was für unsere gesellschaft das richtige ist.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nur Du bleibst nicht ewig in Deinem Alter und wenn Du deutlich älter bist, wirst Du ob körperlicher Gebrechen die Haltung vielleicht auch wieder überdenken.

Die Nachhilfe ist ja ein gutes Beispiel. Wenn die nachfrage nach Nachhilfelehrern wegen zu bequemer Eltern irgendwann das Angebot übersteigt, dann werden auch die Institute mehr zahlen müssen. Oder sie machen schlechteren Unterricht und die Nachfrage geht zurück.
Ich persönlich bin mit dem 'alter' (ich bin ja gerade erst 30 geworden) immer weiter zu diesem Schluss gekommen.

Mit 20 war ich eher konservativ. So SPD Konservativ, ok, Mindestlohn ist schon richtig.
ABer ich habe da durchaus an das system geglaubt, dass das im großen und ganzen schon richtig ist, wie wir das machen, mit ein bisschen reformbedarf.
Je älter ich wurde und je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto weniger konnte ich das tun. Weil die Argumente einfach zu stark dagegen sprechen. ICh sehe stattdessen wie mit scheinargumenten jede Diskussion darüber unterbunden werden soll (oft nichtmal absichtlich).

Z.B. wenn man die Verlust von Arbeit als Sinnstifter mit 'Jugendliche sind halt faul' verklärt, obwohl das nicht das PRoblem ist.
Man greift da in eine Klischeemottenkiste. Das ist so ähnlich, wie bei anderen Diskussionen 'hat es immer schon gegeben' zu sagen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Die Nachhilfe ist ja ein gutes Beispiel. Wenn die nachfrage nach Nachhilfelehrern wegen zu bequemer Eltern irgendwann das Angebot übersteigt, dann werden auch die Institute mehr zahlen müssen. Oder sie machen schlechteren Unterricht und die Nachfrage geht zurück.
Leider nein. Dann verlangt man von den Eltern einfach mehr geld und macht größere Klassen. WIr haben trotz lehrermangel eine menge arbeitslose lehrer und quereinsteiger, die das machen wollen. Die kann die Schülerhilfe dann auch weiterhin unterbezahlen.
Denn nicht jeder kann Selbstständig Nachhilfe geben. DA muss man ständig am Ball bleiben, entweder sehr mobil sein oder Räumlichkeiten bereitstellen, man muss sich selbst versichern usw. Es ist lukrativer, aber gerade in Ballungsräumen (wo man nicht der einzige MAthelehrer weit und breit ist) ist es schwer, da wirklich hauptberuflich fuß zu fassen. Bei mir lief das Problemloser ab, weil ich auf dem Dorf war wo es kaum Angebot gab, aber viel Nachfrage (durch die umliegenden Dörfer und viele zugezogene Familien).

UNd auch das, darum kam ich darauf, ist ein job, den es eigentlich nicht geben sollte.
MAn sollte sich nicht mit Geld bessere Noten kaufen können, die schule, als system, sollte doch eigentlich dafür sorgen, dass die schüler lernen. Da sollten doch die Profis, die ihnen das beibringen. Nicht privat. Aber man ist dann nicht bei einer schule für nachmittagsunterricht angestellt, man wird (wenn man das premium modell ist und nicht der 10 Euro nachhilfelehrer) von wohlhabenden ärzten, juristen oder INgenieuren für den NAchwuchs gebucht, damit man sie schön nach oben hebt.

Das ist ein netter Job, reiche mEnschen sind oft sehr großzügig und behandeln ihre bediensteten gut (nicht böse gemeint, aber die ärzte haben mir auf jeden fall öfter Bio Fruchtsaft und Kekse hingestellt als die nicht so wohlhabenden Kunden), aber geben sollte es ihn nicht.
SChon gar nicht das MOdell für 10 Euro die stunde, nur weil lehrer keinen job finden (obwohl es lehrermangel gibt).

Das ist eigentlich ein systemfehler, den wohlhabende Leute (oder wenigstens zahlende) ausgleichen können mit Nachhilfe, was natürlich denen, deren eltern dieses geld nicht zahlen (oder es nicht zahlen können) zum Nachteil gereicht.

Ich sehe viele Berufe als einen Ausgleich für Probleme, die wir in einem besseren System gar nicht erst hätten. Das gilt auch für die Pflege. In einem besseren Gesundheitssystem würden vermutlich viele Probleme weniger scharf sein.

Das Grundproblem ist: Die wenigsten menschen trauen sich, offen darüber nachzudenken, was man alles machen könnte. Das ist dann eine 'utopie' und man will eigentlich im eher unschönen status quo bleiben, weil man sich sein leben lang erzählt hat, dass das so sein muss.


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24.02.2020 um 14:11
Zitat von shionoroshionoro schrieb:MAn sollte sich nicht mit Geld bessere Noten kaufen können, die schule, als system, sollte doch eigentlich dafür sorgen, dass die schüler lernen.
Da sehe ich schon den ersten Gedankenfehler. Die Schule wird es nicht schaffen könne, dafür zu sorgen, dass Kinder lernen. Davon muss ein Großteil das Elternhaus schaffen und die Schule einen anderen Teil.

Wenn ein Kind schon Eltern hat, das ihnen vorlebt 'Och nö, Leistung ist anstrengend, sollen mal lieber die anderen machen', dann wird eine Schule dem Kind nicht mehr den Wert von Fleiss vermitteln können.

Da sehe ich auch eine der großen Gefahren eines BGE: Menschen richten sich gemütlich drin ein und wenn man ehrlich ist noch nicht mal auf sooo niedrigem Niveau. Und Kinder orientieren sich dann an dem Bild,d as die Eltern abgeben und das ja ganz gemütlich wirkt.

Die Schwelle vom Kind zum Erwachsenen zu überschreiten, ist ja mit Hoffnungen und Wünschen verbunden, aber auch mit Ängsten oder Befürchtungen. Wenn man letzterem nachgibt und dank BGE auch leicht kann, ist das halt sehr schlecht.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 14:13
@shionoro

auf dauer kommt mir deine Forderungen einfach nur Naiv vor, basierend auf fehlwahrnehmungen.. (Man kann auch keine besseren SChulnoten kaufen, auch die Nachhilfe kauft dir keine besserne Schulnoten)

im überigen scheinst du allen Menschen ihre Eigenverantwortung im positiven wie im Negativen abzusprechen.

Hey, der Staat soll mal dafür sorgen das ich einen Doktortitel bekomme... das ist nicht Fair? Was schlägst du vor? Welche Partei muss ich dafür wählen..
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Angebot und NAchfrage ist aber vielleicht gar nicht der beste indikator dafür, was für unsere gesellschaft das richtige ist.
Es ist ein guter Indikator wonach Bedarf steht.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 14:15
@sacredheart

SInd denn die Elternhäuser, die eine MEnge Geld für nachhilfe ausgeben, die Elternhäuser, die ihren Kindern keine Bildung mitgeben wollen? Würde ich mal bezweifeln. Aber auch bei diesen LErnwilligen Kindern schaffen das die SChulen nicht. Egal, was eltern denen vorleben.

Darum müssen auch die reichen Iraner, deren Tochter unbedingt Ärztin werden muss, mir Geld geben.
EInfach nur, weil die Schue das nicht kann. Und warum soll ICH etwas können, was die SChule nicht kann? DA müssen doch die experten sitzen.

Trotzdem hab ich regelmäßig kinder, die mit der schule nicht klarkamen, von 5 auf 3 oder sogar 2 gehoben. So lernunwillig waren die dann gar nicht. Egal, wie das Elternhaus so ausgesehen hat. Ehrlich gesagt waren gerade die kinder, deren Eltern ihnen keine sonderlich gute hilfestellung geboten haben, die einfacheren Kunden, selbst wenn die auf einer 5 standen.
DIe wollten keine versager mehr sein und haben bei erfolgen stark an motivation gewonnen.
Die Arzttochter, die 3 stand aber eine 1 schreiben sollten? Die hatte an sich eigentlich weniger bock, die hat es für mama gemacht.

Das kann die Schule auch in einem besseren System. Stattdessen steht diese Option aber nur Eltern die zahlen (können) offen.

Ich glaube, kinder profitieren stark davon, wenn ihre eltern mit BGE sehr viel zeit für sie haben, glückliche und ausgeglichene menschen sind und spaß an privaten aktivitäten haben. JEdenfalls mehr, als wenn die eltern abends nach hause kommen, schnell noch irgendwas in den ofen schieben und dann ein bisschen fernsehen. So gewinnt das kind nicht gerade freude auf das arbeitsleben.


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24.02.2020 um 14:18
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:auf dauer kommt mir deine Forderungen einfach nur Naiv vor, basierend auf fehlwahrnehmungen.. (Man kann auch keine besseren SChulnoten kaufen, auch die Nachhilfe kauft dir keine besserne Schulnoten)

im überigen scheinst du allen Menschen ihre Eigenverantwortung im positiven wie im Negativen abzusprechen.

Hey, der Staat soll mal dafür sorgen das ich einen Doktortitel bekomme... das ist nicht Fair? Was schlägst du vor? Welche Partei muss ich dafür wählen..
NAtürlich kauft man sich mti Nachhilfe bessere Noten. Das ist ja der gesamte Sinn davon. Eltern interessieren einzig und allein die NOten. Die Kinder auch. Dafür ist nachhilfe da. Genau das ist ja das frustrierende an dem Beruf, dass man meistens reichen Eltern die Noten für ihre Kinder aufbessert.

Die sagen dir dann auch sehr klar, was die von dir erwarten. Und wenn du das nicht lieferst, dann wirst du nicht weiter dort bezahlt.

NAtürlich muss der staat für chancengleicheit sorgen. WEnn sich Bildung auch danach richtet, was die eltern für finanzielel möglihkeiten haben, dann stimmt da etwas nicht.
Wenn überhaupt sehr viele eltern sich genötigt sehen, extra zu bezahlen um defizite der schule auszugleichen, dann ist das schulsystem fehlerhaft.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 14:23
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und warum soll ICH etwas können, was die SChule nicht kann?
Das liegt vielleicht daran, dass Du 1:1 und nicht 1:26 Unterricht machen kannst. Und natürlich kannst Du auf das aufbauen, was schon in der Schule mitgenommen wurde, auch wenn es nicht ausreicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich glaube, kinder profitieren stark davon, wenn ihre eltern mit BGE sehr viel zeit für sie haben
Dann würden Kinder in Hartz IV Dynastien ja heute schon profitieren. Bis auf 1-2 Termine im Monat haben die Eltern ja durchgehend Zeit. So richtig kann ich dieses 'profitieren' nicht erkennen. Sind die Kinder gesünder? Definitiv nein. Sind die Kinder überdurchschnittlich gut im Bildungsweg? ganz im Gegenteil.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:So gewinnt das kind nicht gerade freude auf das arbeitsleben.
Gewinnt das Kind denn Freude am Arbeitsleben, wenn seine Eltern gar nicht daran teilnehmen?
Na ja, es ist vorstellbar dass einzelne Kinder dann als Rebellion gegen ihre Eltern eine Berufstätigkeit anstreben, aber flächendeckend auf diese Karte zu setzen, ist doch abenteuerlich.


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24.02.2020 um 14:30
Zitat von shionoroshionoro schrieb:NAtürlich kauft man sich mti Nachhilfe bessere Noten. Das ist ja der gesamte Sinn davon. Eltern interessieren einzig und allein die NOten. Die Kinder auch. Dafür ist nachhilfe da. Genau das ist ja das frustrierende an dem Beruf, dass man meistens reichen Eltern die Noten für ihre Kinder aufbessert.
Nein, kauft man sich nicht. Die Noten bekommst man nur durch Verständnis,, man kauft sich zusätzlichen Unterricht oder Eigenmotivation.. aber ein Automatismus sehe ich da nicht. Ich kann dem " Bildungsverweigerer" noch soviel Nachhilfe kaufen, deswegen wird er ohne Eigenleistung nicht besser..

Und nein, das ist nicht Frustrierend, es ist löblich wenn Eltern viel Wert auf Bildung legen. Aber genau das halte ich ja für naiv in deinen Vorstellungen. Nehmen deinem recht amüsanten Vorstellungen vom Leben von Besseren Einkommensverhältnissen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die sagen dir dann auch sehr klar, was die von dir erwarten. Und wenn du das nicht lieferst, dann wirst du nicht weiter dort bezahlt.
ICh weiß ja nicht wie du Nachhilfe gibst.. aber du solltest ja dann Wissen das es ohne Mitwirken des Schülers nicht geht..
Zitat von shionoroshionoro schrieb:NAtürlich muss der staat für chancengleicheit sorgen. WEnn sich Bildung auch danach richtet, was die eltern für finanzielel möglihkeiten haben, dann stimmt da etwas nicht.
Chancengleichheit durch Dummhalten der Fleißigen. Nö..
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn überhaupt sehr viele eltern sich genötigt sehen, extra zu bezahlen um defizite der schule auszugleichen, dann ist das schulsystem fehlerhaft.
Da gibt es ne Menge Wechselwirkung. Ein Fehler in Schulen liegt aber daran das die Diziplin und das Sozialverhalten vom Elternhaus nciht mehr so Stimmt. Die Leute vesuchen natürlich ihre Kinder nicht von den "Verweigerern" mit runterziehen zu lassen.

Mit je mehr besser Sozialisierten Leuten ich in meiner Schullaufbahn zusammen kam, desto angenehmer und Stressfreier wurde das Lernen.


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24.02.2020 um 14:31
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dann würden Kinder in Hartz IV Dynastien ja heute schon profitieren. Bis auf 1-2 Termine im Monat haben die Eltern ja durchgehend Zeit. So richtig kann ich dieses 'profitieren' nicht erkennen. Sind die Kinder gesünder? Definitiv nein. Sind die Kinder überdurchschnittlich gut im Bildungsweg? ganz im Gegenteil.
Aber dann fehlt doch wieder das Geld. Die Eltern wollen doch gesund Kochen... da sie aber gar kein Geld dafür haben kochen sie erst meist gar nicht und weichen auf Fertigessen aus..


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24.02.2020 um 14:32
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das liegt vielleicht daran, dass Du 1:1 und nicht 1:26 Unterricht machen kannst. Und natürlich kannst Du auf das aufbauen, was schon in der Schule mitgenommen wurde, auch wenn es nicht ausreicht.
Ding DIng DIng. NIcht nur, aber auch. Jetzt ist aber die Frage: Wenn klar ist, dass manche Schüler eine andere Art von UNterricht brauchen, warum machen wir das dann nicht in der Schule? Mich könnte ja auch eine Schule anstellen, um das zu machen, offen für alle kinder, deren lehrer das für sinnvoll erachten.

MAchen wir aber nicht so.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dann würden Kinder in Hartz IV Dynastien ja heute schon profitieren. Bis auf 1-2 Termine im Monat haben die Eltern ja durchgehend Zeit. So richtig kann ich dieses 'profitieren' nicht erkennen. Sind die Kinder gesünder? Definitiv nein. Sind die Kinder überdurchschnittlich gut im Bildungsweg? ganz im Gegenteil.
Nach wie vor ist hartz 4 kein BGE. UNd es haben nicht nur Kinder aus HArtz 4 Familien Probleme. Das PRoblem an HArtz 4 ist übrigens sicher nicht, dass die Eltern mehr ZEit für die Kinder haben. SChlichtweg haben viele Hartz 4ler Probleme, die sich natürlich auch auf die Kinder niederschlagen.

Oder würdest du auch sagen, Frauen werden negativ davon beeinflusst, wenn ihre Mutter den haushalt macht anstatt zu arbeiten? So einfach läuft das nicht. BGE heißt, jemand der etwas tun will, kann das auch tun. Kindern vorzuleben, dass sie ihre Wünsche ausleben und sich ausprobieren können hat sicher keinen negativen effekt.
Die wenigsten wünschen sich, als versager nonstop in ihrer wohnung zu sein und im dreck zu leben.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Gewinnt das Kind denn Freude am Arbeitsleben, wenn seine Eltern gar nicht daran teilnehmen?
Na ja, es ist vorstellbar dass einzelne Kinder dann als Rebellion gegen ihre Eltern eine Berufstätigkeit anstreben, aber flächendeckend auf diese Karte zu setzen, ist doch abenteuerlich.
Ein Kind gewinnt freude an Aktivität, wenn die eltern es ihm vorleben.
Wenn ich ein elternteil hab, das zwar nicht arbeitet, aber sich z.b. in einem verein engagiert, sehr lebensfroh ist und viel erleben möchte, schlägt sich das positiv auf das kind nieder. Das kind wird dann weniger warscheinlich einfach nur zu hause rumsitzen wollen. Denn es sieht, wenn du etwas tust dann ist das gut.

Ganz ehrlich: Meine beiden eltern waren zeit ihres lebens berufstätig. ABer ich wäre nie im traum auf die idee gekommen, das tun zu wollen, was sie gemacht haben. Oder dass das etwas positives ist. Als die zu Hause waren, ging der Fernseher an und die Chipstüte auf.
UNd damit sage ich nicht, die waren als eltern inaktiv. Das stimmt nicht, die haben die Restenergie noch für die Kinder aufgewandt und das unter großer anstrengung.
Aber dann waren sie leer. Das habe ich ganz sicher nie als positiv wahrgenommen, so einen Lebensweg würde ich niemals einschlagen wollen.

Denn was ich zu Hause gesehen habe, war ja gerade die NICHTAKTIVITÄT. Und wie müde sie von der arbeit waren.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 14:35
Zitat von shionoroshionoro schrieb:r Schule? Mich könnte ja auch eine Schule anstellen, um das zu machen, offen für alle kinder, deren lehrer das für sinnvoll erachten.
Mach da doch Ehrenamtlich. Ist doch kein Ding für andere mal Mitzuarbeiten ohne was dafür zu bekommen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Denn was ich zu Hause gesehen habe, war ja gerade die NICHTAKTIVITÄT. Und wie müde sie von der arbeit waren.
großer Unterschied ob deine Eltern von der Arbeit Müde waren oder vom Gammeln auf dem Sofa...

Schätze mal deine Eltern waren sogar Morgens vor die Wach..


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24.02.2020 um 14:39
@shionoro

Hm, Nichtaktivität nach der Aktivität ist ja auch in Ordnung, ist aber etwas völlig anderes als Nichtaktivität anstatt Aktivität.
Und hätten Deine Eltern Dir vorgelebt: Lass das mit der Arbeit mal besser die anderen machen und stell stattdessen munter Anträge und verklag alle Nase lang die Arge wärest Du heute vielleicht kein aktiver Mensch.

Warum sollten die Hartz IV Familien denn plötzlich keine Probleme mehr haben, wenn das Ganze BGE heisst? Der Unterschied besteht doch nur im Wegfall von Amtsterminen. natürlich leiden die kinder nicht, weil die Eltern zeit haben, sondern weil die Eltern zwar Zeit haben, dennoch ihre Kinder nicht motiviert kriegen, was an der eigenen Trägheit liegen kann.

Deine Eltern haben offensichtlich nicht rumgejammert, sondern ihr bestes gegeben. Das ist ein Vorbild, der umgekehrte Fall ist es nicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:JEdenfalls mehr, als wenn die eltern abends nach hause kommen, schnell noch irgendwas in den ofen schieben und dann ein bisschen fernsehen
Alle Studien sagen, dass es aktuell nicht die Menschen mit der vielen Freizeit sind, die es hinkriegen, anständig zu kochen, sondern doch die anderen, die schaffen das noch nebenbei. Und es ist kaum eine Frage des Geldes, gesundes Gemüse ist nicht so teuer und vom Discounter immer noch besser und sogar billiger als Fertigfraß vom Discounter.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 14:47
@Fedaykin

Erinnerst Du Dich an das Kochbuch, dass Herr Buschkowsky mal für Hartz IV Familien mitherausgegeben hat? Das wurde überweigend folgendermaßen wahrgenommen: Jetzt wollen sie uns schon vorschreiben, was wir essen sollen.

Manchen ist halt nicht zu helfen. Die wollen ganz sicher gesund kochen, entscheiden sich dann aber in letzter Sekunde doch wieder für die Rabattcoupons vom Mäcces, die in der Stadtteilzeitung lagen. Aber fast hätten sie angefangen.

Die Kunstfigur Cindy aus Marzahn wurde mal von Peter Zwegat gefragt, warum sie denn bei dem Geldmangel nicht lieber selber kochen würde. Cindy: wenn Gott gewollt hätte, dass ich koche, hätte MCDonalds keine Restaurants, sondern ein Topfgeschäft.

Ich war mal auf dem Weg zur Arbeit und hörte im Radio einen Beitrag über Hartz IV. Eine typische Hartz IV Mutter, nennen wir sie Jaqueline, regte sich auf, sie erhielte nur 71 Cent pro Tag für das Frühstück ihres Kindes. Schließlich würde eine Milchschnitte ja schon 50 Cent kosten. Vielleicht war es ganz gut so, dass mein Anruf in der Sendung nicht durchkam...

Ich hab mal nachgedacht, was frühstücken meine Kinder so: Scheibe Brot mit Marmelade, ein Glas Milch, für die Schule noch ein Brot, etwas Obst, ne kleine Flasche mit Leitungswasser. ich kam da überschlägig dennoch auf 43 Cent.

Das heisst von 71 Cent hätte auch Jaqueline jeden Tag 28 Cent in Aktienfonds investieren können und ihr Kind wäre dennoch normal und halbwegs gesund ernährt.

Das war jammern als spinaler Reflex ohne Hirnbeteiligung.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 14:51
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich war mal auf dem Weg zur Arbeit und hörte im Radio einen Beitrag über Hartz IV. Eine typische Hartz IV Mutter, nennen wir sie Jaqueline, regte sich auf, sie erhielte nur 71 Cent pro Tag für das Frühstück ihres Kindes. Schließlich würde eine Milchschnitte ja schon 50 Cent kosten. Vielleicht war es ganz gut so, dass mein Anruf in der Sendung nicht durchkam...

Ich hab mal nachgedacht, was frühstücken meine Kinder so: Scheibe Brot mit Marmelade, ein Glas Milch, für die Schule noch ein Brot, etwas Obst, ne kleine Flasche mit Leitungswasser. ich kam da überschlägig dennoch auf 43 Cent.

Das heisst von 71 Cent hätte auch Jaqueline jeden Tag 28 Cent in Aktienfonds investieren können und ihr Kind wäre dennoch normal und halbwegs gesund ernährt.

Was für eine menschenverachtender Dreck.


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24.02.2020 um 14:52
@bgeoweh


Von mir jetzt oder von Jaqueline oder von Ferrero? Eine etwas tiefschürfendere Antwort würde das Gespräch eher weiterbringen.


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24.02.2020 um 14:55
@sacredheart

Wie gesagt ich halte nix davon die Problematik bestimmter Sozialer Gruppen bgzl Ernährung und Erziehungstätigkeit nur auf das Geld zu reduzieren.

Vieles ist Verhandelbar, aber ich kann nicht erkennen wie allein mehr Geld aus Passsiven Menschen auf einmal Aktive Menschen werden die sich Bildung, Kultur und Ernährung widmen.


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24.02.2020 um 14:57
@Fedaykin

Erst recht nicht, wenn man die gesamte heterogene Gruppe mittels billigster RTL2-Klischees zu einer Horde von retardierten Untermenschen-Strohmännern verzerrt. Auf der Basis kann man nicht sinnvoll diskutieren.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

24.02.2020 um 15:00
@bgeoweh

In der Radio Sendung hatte ja ein echte Person angerufen, nicht aber
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:eine Horde von retardierten Untermenschen-Strohmännern
.

Manchmal bestätigen sich Klischees eben auch. Viele Klischees gibt es ja auch nicht völlig anlasslos.
Und ob es wirklich eine Milchschnitte sein muss? Zu teuer, zu viel Fett, zu viel Zucker, dafür halt nur auspacken.

Nur der Umkehrschluss ist unzulässig: Weil es solche Menschen gibt, sind die anderen auch so.


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