Gwyddion schrieb:Habe ich beschrieben. Von daher nur kurz ein Stichwort: Solidargemeinschaft. Siehe letzte Post von mir
Das ist aber ja keine antwort. SOlidargemeinschaft ist ja schon der komplett falsche ansatz, so wie wir ihn heute verstehen.
Denn es heißt ja: Es gibt die arbeitenden, die gut für die gesellschaft sind, und die nichtarbeitenden, die schlecht für die gesellschaft sind.
Die sind schwach und unnütz, aber weil wir gnädig sind ist unser system so, dass wir auch denen genug zum überleben geben.
Das ist falsches denken. Wir müssen aufhören, zu glauben,d ass jemand, der irgendeinen VErtrag hat der gegen Dienstleistung Geld gibt, inhärent wertvoller für die gesellschaft ist, als jemand, der das nicht hat.
Gwyddion schrieb:Das erkläre mir bitte einmal genauer.
Warum haben menschen angefangen sich zu organisieren? Um als Gruppe zu überleben.
Das hat dann auch impliziert, dass man als gruppe güter erwirtschaftet. IDealerweise trägt dazu jedes gruppenmitglied seinen teil bei.
Selbst wenn ein Gruppenmitglied nicht hart arbeiten kann (alte frau z.b.) kann es auf die kinder aufpassen, so lange das noch geht.
WEil Menschen emotionale Wesen sind, lässt man die Gruppenmitglieder, die zu alt oder zu krank sind, dann trotzdem noch leben, sofern man genug güter erwirtschaftet, um das irgendwie bewerkstelligen zu können (denn wir wissen, in gesellschaften, wo die rationen knapp werden, da lässt man diese Leute nicht am Leben).
Was heute anders ist: Wir nähern uns, und sind in vielerlei hinsicht schon, in einer WElt, in dem man zur Aufrechterhaltung unsere heutigen Lebensstandards nicht mehr annährend alle Menschen als Arbeiter braucht, weil wir so schrecklich viele güter erwirtschaften.
Im Gegenteil, wir stecken immer mehr unserer Güter in Luxusprodukte (z.B. private Boote, immer neue Modelle von Eleketrogeräten, WErbung, Big Budget FIlme), weil wir so viel haben, dass das mittlerweile möglich ist.
Wenn wir (jetzt in der theorie) ein system hätten, in dem wir streng danach arbeiten, dass wir die güter produzieren und verteilen, die Menschen mit einem normalen mittelklasse Lebensstil wollen und brauchen und das möglichst effizient zu machen, dann bräuchten wir viele Jobs nicht mehr (werbung beispielsweise, es würde viel in der produktion eingespart werden wenn man auf nachhaltigkeit setzt, wir müssten weniger rohstoffe abbauen bzw. neuverwerten, hätten weniger müll, bräuchten weniger warenverkehr).
Würde ich nicht im Kapitalismus auf Konkurrenz setzen sondern darauf, möglichst effizient alle zu versorgen, bräuchte ich auch keine drei Bäcker oder Supermärkte mehr nebeneinander.
WIr haben einen solchen Güterüberfluss, dass wir uns nicht mehr um Güter streiten müssen: Die Güter streiten sich um uns.
UNd trotzdem haben nicht alle genug güter, weil das kein effektives verteilungssystem ist.
Wir versuchen, Wohlstand über arbeit zu verteilen, aber das funktioniert nicht gut, vor allem, wenn man es global betrachtet.
Und es ist in einer überflussgesellschaft auch nicht mehr rational, das zu tun.
Es war einmal fair, zu sagen: Schaut, wir müssen alle mit anpacken, sonst kommen wir nicht zurecht, und darum bekommen nur die geld, die auch mit anpacken.
Aber in einer welt, in der das immer weniger nötig ist und wir eigentlich zum WENIGER UND EFFIZIENTER müssen als 'viel hilft viel' ist es unsinnig, zwanghaft jedem einen job geben zu wollen.
Die frage muss sein: Wie gestalte ich meine Güterverteilung bzw. gewinnung am effizientesten. Das impliziert aber auch so wenige arbeiter bzw. jobs wie möglich, weil ich eigentlich so wenig wie möglich produzieren sollte mit so wenigen rohstoffen wie möglich.
Ich sollte nicht dutzende Handyanbieter haben die jährliche diverse neue PRodukte herstellen und dabei massiv resourcen verschwenden. ICh sollte dafür sorgen, dass jeder in meiner gesellschaft ein leistungsfähiges aber energieeffizientes smartphone hat und schauen, wie ich das möglichst sparsam hinbekomme. Das impliziert aber eben die vernichtung vieler jobs, weil der kapitalistische konkurrenzkampf nicht gesellschaftlich effizient ist, sondern höchstens betreffend den gewinn der firma. Ich brauche also weniger Firmen, die gegeneinander kämpfen.
Arbeit fällt als logisches verteilkriterium weg, wenn man einsieht, dass wir als Menschheit zusammen und nicht gegeneinander arbeiten müssen, um unsere Selbstorganisation effizienter zu gestalten. Und da kann es durchaus gesellschaftlich sehr viel besser sein, wenn nur 20% der Leute notwendige Leistung verrichten (also die Arbeit an Schlüsselstellen) und die restlichen 80% freie Leistung, also das, womit sie sich beschäftigen sollen.
Das eröffnet natürlich die Frage, wie man die 20%, die DInge tun müssen, fair dafür entlohnt. Aber DASS dieser Zustand für die GEsamtgesellschaft besser ist, das ist durchaus ersichtlich. Darum sollten wir uns überlegen, wie wir da hinkommen können.
Gwyddion schrieb:Ich hatte Dich um einen Beleg gebeten und im Vorfeld gesundheitliche Gründe ausgeschlossen.
Und ich habe dir belegt, dass Hartz 4 Empfänger häufig nicht in der lage sind, diese ganzen tollen ratschläge, die nicht hartz 4 ler ihnen geben, zu befolgen. WEil sie oft gestresst sind, angststörungen haben, depressiv sind usw..
Darum ging es ja. Um so fragen wie warum die bösen hartz 4 ler, die so viel zeit haben, nciht ganz viele tolle AKtivitäten wahrnehmen.
Und die antwort ist : Weil es vielen von ihnen nicht gut geht. Und daran hat hartz 4 einen mitanteil, denn depressiven menschen und leuten mit anststörungen fallen die nötigen telefonate und bürokratischen akte nicht leicht. Beim BGE würden sie wegfallen.