Das bedingungslose Grundeinkommen

@kuno7
Ok, wenn Du das "schon" immer so gesehen hast, wie soll sich der AG an den Kosten zur Gesundheitsversorgung beteiligen? Aus seinem Privatvermögen, Firmenvermögen?

@Abahatschi

So wie jetz auch, aus den Betruebseinnahnen.
Nur weil dieses vom Arbeitnehmer mit erwirtschaftet werden muss, ändert sich der Sachverhalt selbst ja nich, nur die Sichtweise.

mfg
kuno

@kuno7
Also nichts Neues, buckeln für das BGE der anderen auch unter einem anderen Namen: keine Arbeitgeberbeiträge mehr, sondern Arbeitgeberbeteiligung an Gesundheitskosten! Mit dem neuen Namen ist es sofort finanzierbar :D
*Welche Sichtweise sich da ändern soll, keine Ahnung.

Abahatschi schrieb:Welche Sichtweise sich da ändern soll, keine Ahnung.

Na die Sichtweise, der Arbeitgeber würde sich an den Kosten für die SV Beiträge beteiligen, was er aber nur nominal tut.
Hattest du doch selbst geschrieben.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:edheart schrieb:
Fast überall müssen Chirurgen mit spätestens EIntritt des 70. Lebensjahrs das Skalpell aus der Hand legen und das ist auch sehr gut so.
Und das is ein Naturgestz oder kann sich das mit medizinischem Fortschritt auch mal ändern?

@kuno7

Mir wäre kein medizinischer Fortschritt bekannt, der die alterungsbedingten Veränderungen im Gehirn und in der Nervenleitgeschwindigkeit umkehren würden. Es ist auch leider gar nichts dergleichen in Sicht.

Die altersbedingte Hörminderung und Sehminderung können zwar technisch zum Teil gebessert werden, aber auch nur zum Teil.

Die altersbedingten Veränderungen des Skelettsystems von Chirurgen, sind wie bei der Allgemeinbevölkerung auch kaum umkehrbar.

Wir können doch Planungen für die nahe Zukunft nicht an die einkalkulierte Auffindung des Jungbrunnens koppeln.

sacredheart schrieb:Mir wäre kein medizinischer Fortschritt bekannt, der die alterungsbedingten Veränderungen im Gehirn und in der Nervenleitgeschwindigkeit umkehren würden. Es ist auch leider gar nichts dergleichen in Sicht.
[…]
Wir können doch Planungen für die nahe Zukunft nicht an die einkalkulierte Auffindung des Jungbrunnens koppeln.

Zumal neurologische Erkrankungen - mit ihnen verbunden z.B. zittern (Parkinson), Lähmungserscheinungen (Epilepsie, Schlaganfall, Neuropathie), Krämpfe (Epilepsie), Hirnausfallerscheinungen (Schlaganfall, Demenz), Taubheitsgefühle (Neuropathie) - stark auf dem Vormarsch sind.

https://healthcare-in-europe.com/de/news/neurologische-erkrankungen-auf-dem-vormarsch.html

@liezzy

Parkinson, Schlaganfall, Demenz treffen ja nicht jeden und man könnte eine weitere beschäftigung auch an das Nichteintreten dieser Erkrankungen koppeln.
Es gibt aber auch allgemeine Alterungsprozesse, die jeden treffen, nur nicht zur gleichen Zeit. Die haben keine eigene Krankheitsentität, führen aber in der Summe zu Verschlechterungen. Ich würde mich nicht von einem 72jährigen operieren lassen, wenn es sich um einen komplexen Eingriff handelt. Im Alter treten auch schneller Ermüdungen auf. Bei einem Aortenersatz von 8-10 Stunden wird man mit 70 nicht mehr bis zum Ende der OP so fit sein, wie vielleicht noch mit 42 Jahren.

Wenn man weiterhin bedenkt, dass Piloten spätestens Anfang 50 aufhören müssen, dann erscheint es mir geradezu arrogant, das Chirurgen eine so viel längere Lebensarbeitszeit haben sollen. Ich würde da auch nicht ausschließlich auf Eigenverantwortung setzen. Gerade viele Chefärzte müssen ja fast von der Arbeit abgeführt werden, weil sie nicht loslassen könne und sich für immer unentbehrlich fühlen.

sacredheart schrieb:Wir können doch Planungen für die nahe Zukunft nicht an die einkalkulierte Auffindung des Jungbrunnens koppeln.

Doch doch, der Goldesel ist auch schon eingeplante Realität.
Bricklebrit! Tischlein deck Dich!

Abahatschi schrieb:Doch doch, der Goldesel ist auch schon eingeplante Realität.

Vor allem in der EU! Aber das ist eine andere Baustelle.

sacredheart schrieb:Mir wäre kein medizinischer Fortschritt bekannt, der die alterungsbedingten Veränderungen im Gehirn und in der Nervenleitgeschwindigkeit umkehren würden. Es ist auch leider gar nichts dergleichen in Sicht.

Davon war ja auch nich die Rede, sondern davon, dass Menschen in Zukunft länger leben und gesünder altern.

sacredheart schrieb:Wir können doch Planungen für die nahe Zukunft nicht an die einkalkulierte Auffindung des Jungbrunnens koppeln.

Auch davon war nich die Rede. Es ging um die Verringerung der Arbeitszeit und auf den Einwand, dass jemand mit langer und teurer Ausbildung eine gewisse mindest Arbeitszeit benötigte, um die Nachteile der langen Ausbildung zu kompensieren, schlug ich vor, dies könne auch mit längerer Lebensarbeitszeit gelingen.
Das war allerdings ein alternativer Vorschlag und nich die Lösung zukünftiger demografischer Probleme.

Wenn dies aus medizinischen Gründen bei Chirurgen grundsätzlich nich möglich sein sollte, dann aber sicher bei vielen anderen hoch Qualifizierten.

Eine kurze Recherche ergab allerdings, dass sogar ein 100-jähriger noch als Chirurg aktiv war, da scheinen mir 70 noch recht wenig spektakulär.
Wobei die 100 natürlich der extreme Ausnahmefall sein dürften.

Fakt is jedenfalls das Menschen immer älter werden und wenn nich bald jeder Arbeitnehmer einen Rentner versorgen soll, dann wird man um die Verlängerung der Lebensarbeitszeit kaum herum kommen, ich zumindest wüsste nich wie.

kuno

kuno7 schrieb:dass Menschen in Zukunft länger leben und gesünder altern

Also alle Genuß- und Rauschmittel verbieten oder abschaffen? Keine Massenfabrikation von Lebensmittel? Da braucht man natürlich ein BGE, wird aber mit den genannten Beträgen nicht auskommen, es sei denn, der gemaine BGE-Empfänger begügt sich, wie der Pöbel im Mittelalter, mit fleischloser Breipampe. Oder Soylent Green.

Was mich immer noch beschäftigt: wie will man das BGE eigentlich EU-konform gestalten? So wie Hartz IV? Jeder in Deutschland Ansässige hat Anspruch! Oder braucht man dann wieder einen Arier-Nachweis oder die richtige Geburtsurkunde? Aber das dann EU-Konform ist?


Wer hat Anspruch auf ALG II? sagt
Anspruch auf ALG II haben alle erwerbsfähigen, hilfebedürftigen Personen im Alter zwischen 15 und 65-67 Jahren (je nach Renteneintrittsalter), wenn sie sich gewöhnlich in der Bundesrepublik Deutschland aufhalten.

kuno7 schrieb:Fakt is jedenfalls das Menschen immer älter werden und wenn nich bald jeder Arbeitnehmer einen Rentner versorgen soll, dann wird man um die Verlängerung der Lebensarbeitszeit kaum herum kommen,

Jeder Eintritt in die Rente sollte ansich auch einen Arbeitsplatz für einen Nachfolger freimachen.
Durch Automation werden natürlich auch viele Arbeitsplätze in Zukunft wegrationalisiert. Im Handwerk allerdings unmöglich.
Nur: Es gibt genug Ausbildungsplätze im Handwerk und in den meisten Gewerken ist dies ein Job mit Zukunft.
Aber: Es will ja keiner mehr hart arbeiten, sich dreckig machen oder überhaupt einen Arbeitsplatz ohne PC annehmen und dann noch das Risiko eingehen, das man halt nicht länger arbeiten kann obwohl man soll.
Und wofür soll ich dann als Handwerker länger als nötig arbeiten wenn der Nachwuchs zu bequem ist und sich lieber heiße Gefechte bei Fortnite oder CoD liefert? Ich sehe darin noch nicht einmal einen halbwegs solidarischen Sinn.

Solidarität bedeutet nicht: sich von anderen aushalten zu lassen.

cpt_void schrieb:wenn sie sich gewöhnlich in der Bundesrepublik Deutschland aufhalten.

Wenn ein BGE unter gleichen Voraussetzungen eingeführt würde, brauchen wir mehr Wohnraum für viele Zuzügler.

@Gwyddion
darum grüble ich ja: dann wird halb Europa und ganz Afrika hier einziehen wollen. Und als Deutscher hast Du dann viel Auswahl in Europa wo Du, Qualifikation vorausgesetzt, einen Job finden kannst. Und eine Bleibe. Nur wird es das BGE in Deustschland dann nicht lange geben, zahlt ja keiner mehr ein.

cpt_void schrieb:Also alle Genuß- und Rauschmittel verbieten oder abschaffen? Keine Massenfabrikation von Lebensmittel?

Die Vergangenheit zeigt doch recht deutlich, dass die Lebenserwartung tendenziell steigt und Drogen sind ja nun nix neues. Ich sehe da erstmal keinen Grund, warum dich dieser Trend umkehren sollte.

cpt_void schrieb:Was mich immer noch beschäftigt: wie will man das BGE eigentlich EU-konform gestalten? So wie Hartz IV?

Das kann ich dir auch nich erklären, von EU Recht hab ich so gar keine Ahnung.

Gwyddion schrieb:Durch Automation werden natürlich auch viele Arbeitsplätze in Zukunft wegrationalisiert. Im Handwerk allerdings unmöglich.

Unmöglich würde ich mal nich sagen, aber sehr schwer und vermutlich auch sehr teuer.
Im Neubau mag es da etwas Potential geben, aber im Bestand, der ja den allergrößten Teil ausmacht, dürfte Automation auf längere Sicht schlicht viel zu teuer sein.

Gwyddion schrieb:Es gibt genug Ausbildungsplätze im Handwerk und in den meisten Gewerken ist dies ein Job mit Zukunft.
Aber: Es will ja keiner mehr hart arbeiten, sich dreckig machen

Na da sagste was! Wir suchen schon seit fast 3 Jahren einen brauchbaren Kundendienst Installateur, ohne Erfolg und auch der letztjährige Versuch uns selbst einen zu backen scheiterte, weil der Azubi nach 2 Monaten hinschmiss.
Ich frag mich langsam ernsthaft wer in 20 Jahren noch nen Schaltet oder ne Waschtischamatur wechseln soll.

Gwyddion schrieb:Und wofür soll ich dann als Handwerker länger als nötig arbeiten wenn der Nachwuchs zu bequem ist und sich lieber heiße Gefechte bei Fortnite oder CoD liefert? Ich sehe darin noch nicht einmal einen halbwegs solidarischen Sinn.

Irgendeiner muss es ja machen. :)

Gwyddion schrieb:Solidarität bedeutet nicht: sich von anderen aushalten zu lassen.

Sicher nich.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Na da sagste was! Wir suchen schon seit fast 3 Jahren einen brauchbaren Kundendienst Installateur, ohne Erfolg und auch der letztjährige Versuch uns selbst einen zu backen scheiterte, weil der Azubi nach 2 Monaten hinschmiss.
Ich frag mich langsam ernsthaft wer in 20 Jahren noch nen Schaltet oder ne Waschtischamatur wechseln soll.

Dann kennst Du ja die Problematik.
Nachwuchs kann man wahrscheinlich nur über Anhebung der Ausbildungsvergütung in ausreichendem Maßstab generieren.

kuno7 schrieb:Irgendeiner muss es ja machen. :)

Nicht ich. Ich arbeite seit 78. Irgendwann ist auch mal Schluß.

kuno7 schrieb:Ich frag mich langsam ernsthaft wer in 20 Jahren noch nen Schaltet oder ne Waschtischamatur wechseln soll.

Ein Roboter, programmiert von Elon Musk.

parabol schrieb:Ein Roboter, programmiert von Elon Musk.

Dazu fällt mir auch was Lustiges ein:

Frage: Wieviel (Apple) Newtons benötigt man, um eine Glühbirne zu wechseln?
Antwort: 5. Einer tauscht das Leuchtmittel, vier erkennen die Schrift.

Aber vor dem Tausch muß auch jemand die Anlage planen sowie installieren und einrichten. Und den Kunden fragen, ob er weiß was er will.

cpt_void schrieb:Aber vor dem Tausch muß auch jemand die Anlage planen sowie installieren und einrichten. Und den Kunden fragen, ob er weiß was er will.

Handwerkliche Berufe/Service bleiben vermutlich noch lange erhalten.
Aber bei anderen Berufen sehe ich schwarz, die werden bald durch Roboter oder Künstliche Intelligenz ersetzt werden.

parabol schrieb:Aber bei anderen Berufen sehe ich schwarz, die werden bald durch Roboter oder Künstliche Intelligenz ersetzt werden.

Dann nenn doch mal ein paar Beispiele für äußerst stumpfsinnige Berufe, die aktuell von Hunderttausenden ausgeübt werden. Die Zeiten, in denen Massen von Arbeitern am Fliessband saßen, um Wegwerfartikel zum montieren, sind ja schon lange vorbei.

Ein riesiger Getreidebauernhof wird doch heute schon mit 4 Mann Personal betrieben.

Selbst automatisierte Telefondienste, bei denen man Zahlen eintippen muss (Wenn Sie Informationen über den Datenschutz wünschen, drücken sie die '7') führen zum massiven Umsatzurückgang. Das will halt auch niemand und daher kann man Dienstleistung nicht großartig automatisieren.

Und es ist tatsächlich das eingetreten, was in Sozialkundebüchern der 70er Jahre stand. In der Produktion sind ganz viele Arbeitsplätze verloren gegangen und in der Dienstleistung sind noch mehr dazu gekommen.

Selbst in der vermeintlich leicht zu automatisierenden Reinigung von Fußböden ist die Raumpflege nicht von Wischrobotern verdrängt worden.

Es mag noch viel Automatisierung geben, aber das ist ferne Zukunftsmusik.

Alle Propheten unter Euch lade ich mal ein, sich ein paar von den Hobby Heften der 60er Jahre anzuschauen. Da gingen ernstzunehmende Wissenschaftsjournalisten davon aus, in 30 Jahren würde die Hälfte der Menschheit in unterseeischen Kuppeln leben und wir hätten alle Autos, die fliegen können und eine nie versiegende Nuklearbatterie haben.

Das war gut gemeinter Schwachsinn. Und die meisten Prognosen, die heute mit Inbrunst vorgetragen werden, werden das auch sein.