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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 15:07
@sacredheart
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das aufzugeben widerspricht der Natur des Menschen, es widerspricht der Aufklärung, es widerspricht der Menschenwürde.
Für mich widerspricht es ganz klar der aufklärung, wenn ich gegen meinen willen gezwungen werde, die hälfte meiner Lebenszeit tätigkeiten für andere zu verrichten, deren sinn ich nicht sehe und die mich persönlich eigentlich daran hindern, mich auszuleben (weil ich am Tag eigentlich nur wirklich noch 3-4 stunden für mich habe, in denen ich wirklich runterkommen und andere dinge tun kann).

Das kann niemals im Sinne von Leuten wie Kant oder Descartes gewesen sein. Das erste was Descartes gemacht hat, um zu seinen Erkenntnissen zu kommen, ist herumzureisen. Er schlug sein Jurastudium (nach beendigung) verdingte er sich als soldat und philosophiert darüber. Dann (von wikki:
1620 hängte Descartes den Soldatenrock an den Nagel, machte eine Pilgerfahrt nach Loreto, die er der Jungfrau Maria zum Dank für die „Vision“ gelobt hatte. In den Jahren darauf unternahm er mehrmonatige Reisen durch das Heilige Römische Reich, die Niederlande, die Schweiz und Italien, wobei er Einblicke jeglicher Art zu gewinnen und mit den unterschiedlichsten Personen, vor allem Gelehrten, ins Gespräch zu kommen suchte.

1625 ließ er sich in Paris nieder. Hier verkehrte er mit Intellektuellen und bewegte sich in den Kreisen der gehobenen Gesellschaft, wobei er auch siegreich ein Duell bestand. Er las viel, schrieb bis 1628 weiter an den Regulae ad directionem ingenii und gewann zunehmend an Ansehen als scharfsinniger Kopf. Insbesondere beeindruckte er auf einer Abendgesellschaft Kardinal Pierre de Bérulle, den Vorsitzenden des Staatsrats und Gegenspieler von Kardinal Richelieu, so sehr, dass er von ihm zu einer Privataudienz eingeladen und danach aufgefordert wurde, seine Theorien ausführlicher darzustellen und damit die Philosophie zu reformieren.
Hat er seine eigentlich arbeit aufgegeben und sich nur noch als intellektueller betätigt. Insofern, ja, der hat gearbeitet, weil er bock drauf hatte (er WOLLTE soldat sein, kann man in seinen büchern nachlesen), für 8 Jahre. Danach ist er rumgehangen und hat philosophiert. Er hat mal hier, mal da gelebt, immer von irgendwelchen gönnern und ab und zu von kleineren tätigkeiten.

SO zu leben ist mit BGE WESENTLICH warscheinlicher als mit einem full time job, den du nicht, so wie Descartes, tun willst, sondern wo du einfach dröge, keine ahnung, irgendwelche Aktentätigkeiten machst.

Kant musste sich eien Zeit lang als Hauslehrer über wasser halten, weil er für seine familie sorgen musste. Das war seine unproduktivste zeit, in diesen Jahren gab es keine relevanten Schriften von ihm. Hätte kant in dieser Zeit ein BGE gehabt, hätte er wohl auch in diesen Jahren etwas leisten könne.

Aufklärung bedeutet, dass ich selbst mündig bin. Ich bin VIEL mündiger, wenn ich selbst, ganz allein, entscheide, was ich mit meiner Zeit tue und nicht die hälfte meiner zeit oder mehr (und das mein leben lang) von schule, arbeit oder staat abhängig bin bzw. die mir gegenüber höhergestellt sind.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn hingegen mein Arbeitgeber mich scheisse behandelt oder pleite geht, dann suche ich mir einen anderen. Einen anderen Versorgerstaat hingegen werde ich nicht finden.

Freiheit ist eben erst dann gegeben, wenn ich für mich selbst sorgen kann und das zur Not auch in Australien oder Südamerika könnte. Nach 30 Jahren 'die Hand aufhalten' stellt mich aber niemand mehr ein, der auch nur vergleichsweise zurechnungsfähig ist.
Dieselbe Logik kann ich da auch anwenden: Wenn der staat versagt und die arbeitslosigkeit stark steigt, dann finde ich keine arbeit mehr und meine existenzgrundlage ist weg.
Wenn in Deutschland wider erwarten das Stromnetz zusammenbricht, dann kann ich meine elektrogeräte nicht mehr benutzen. Aber trotzdem bin ich nicht durch die theoretische abhängigkeit vom stromnetz unfreier als jemand, der im wald lebt.

Schlichtweg: So lange Deutschland kein failed state wird ist auch das BGE nicht in gefahr.

Und jemand, der 30 Jahre lang als selbstbewusster Mensch durch's leben gegangen ist, sich selbst gefunden hat und weiß, was er will und kann, dem traue ich eher zu, dann auf die Füße zu fallen, als irgendeinem, der halt 30 Jahre lang seine arbeit gemacht hat und daran gewöhnt ist, anweisungen auszuführen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Kein Mensch, der nicht einen Suizid am nächsten Tag plant, würde einer Maschine attestieren, dass sie jeden möglichen medizinischen Fall (und jeder Fall ist anders) völlig korrekt ohne menschliche Hilfe oder Überwachung abarbeiten könnte.
Das wird auch in 500 Jahren nicht anders sein und damit ist die Einsparung von Arbeitskraft in dem Fall schon scinece fiction auf trash Niveau.
Ich würde jederzeit einer Maschine, die vernünftig darauf getestet wurde und von gutachtern ihre Fähigkeiten bestätigt bekommen hat, mehr vertrauen, als einem Menschen.
Und ich glaube, dass das in zukunft die meisten Menschen so sehen werden.

Denn es würde ja auch keiner einem chirurgen attestieren, alles immer richtig zu machen. Und der bekommt ja auch keine verurteilung (vielleicht eine klage, aber kein urteil) wenn er etwas falsch macht. Ich sehe da nicht das Problem.

Das wird an einem zeitpunkt sein, wo wir uns auch in ein selbstfahrendes auto setzen und gar nicht mehr das bedürfnis danach haben, es zu steuern
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Geht mir eigentlich genauso, allerdings bezweifle ich mal, dass wir da zur großen Mehrheit gehören.
Ich sehe das bei jungen leuten eigentlich überhaupt nicht mehr, diesen neid.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 15:15
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Denn es würde ja auch keiner einem chirurgen attestieren, alles immer richtig zu machen. Und der bekommt ja auch keine verurteilung (vielleicht eine klage, aber kein urteil) wenn er etwas falsch macht. Ich sehe da nicht das Problem.
Ok, Du scheinst mit Chirurgie nicht sonderlich vertraut, gut für Dich.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und jemand, der 30 Jahre lang als selbstbewusster Mensch durch's leben gegangen ist, sich selbst gefunden hat und weiß, was er will und kann, dem traue ich eher zu, dann auf die Füße zu fallen, als irgendeinem, der halt 30 Jahre lang seine arbeit gemacht hat und daran gewöhnt ist, anweisungen auszuführen.
Wenn ich mir aussuchen könnte, wen ich mit auf eine gefährliche Reise nehme und jemanden zur Auswahl habe, der 30 Jahre lang eine wenig beglückende Arbeit gemacht hat oder jemanden der 30 Jahre vor der Glotze saß und bei 'Barbara Salesch' geglaubt hat, sich selbst zu finden, muss ich nicht lange nachdenken.

Warum habe ich bei Menschen, die ich klassischem 'HArtz IV Adel' zurechnen würde, eigentlich immer das Gefühl, dass das mit der Selbstfindung, dem Selbstbewusstsein und dem Tatendurst eher suboptimal gelaufen ist. Und warum glaube ich nur, dass nach Umbenennung der Sozialleistung sich wohl nichts daran ändern wird?

Ach ja, weil vielleicht das Erleben von Erfolg, Scheitern, Aushalten von Durststrecken und Freude am selbst geschaffenen viel mehr bewirken als jeden Tag ausschlafen?


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 15:40
@sacredheart
Wenn man lange diskutiert, hat das immer den blöden nebeneffekt, dass posts total lang werden und man dieses 'auf absätze' antworten macht, was oft wenig zielführend ist. Darum probiere ich es jetzt mal anders:

Das hier ist meine Sicht auf die Gesellschaft und das BGE:

Es gibt ganz viele Sachen, die leute jahrzehnte oder jahrhunderte lang glauben, dass sie nicht funktionieren, weil es bestimmt tunnelblicke und denkblokaden gibt, die sie daran hindern. Davon nehme ich mich nicht aus.

Ich glaube, dass das BGE Thema viele solche Denkblockaden enthält.

Eins davon ist die Neiddebatte: Bist du neidisch auf H4ler? Nicht nicht. Ich hab noch nie gedacht 'Mensch, die können sich faul hinlegen und ich muss arbeiten gehen'. Das geht ja eigentlich auch nur dann, wenn man seine arbeit nicht mag und einem das Geld, was man dafür bekommt, eigentlich nicht reicht.
Diese Neididee ist glaube ich auch bei jungen leuten eher selten mittlerweile. Dieses 'und das von meinen steuergeldern' höre ich eigentlich nur von Leuten über 40, wo dieses Denken noch verhafteter ist. Ich glaube deshalb wirklich nicht, dass ein mögliches BGE am Neid scheitert.

Das einzige, was mich an H4 locken würde, ist die Zeit. Ich würde gern einfach zu Hause sein dürfen ohne verpflichtungen. Aber eher im hinblick darauf, dass ich dann viele dinge TUN könnte die ich jetzt nicht tun kann. Ich könnte beispielsweise ein Drehbuch schreiben ganz unabhängig von irgendwelchen deadlines oder produzenten und dann einfach mal ein jahr lang schauen, wie ich das an den mann bringe. Ich hätte keinen verkaufsdruck. Das wäre schön. Aber der Knackpunkt ist: ICh würde arbeiten. Nur viel entspannter und an etwas, was ICH gut finde, nicht zwangsläufig die Wirtschaft. Das magst du dann nutzlos finden, aber degeneriert ist das nun wirklich nicht.
Im Gegenteil: Würden alle Künstler ein BGE kriegen und wären weniger abhängig vom Markt, würde der Kunst/Kultur/Literatur Markt wohl besser aussehen als heute.

Ich glaube einfach nicht, dass man zwangsläufig degeneriert, weil man frei ist. Dein argument dagegen war ja eigentlich nur, dass es mit dem BGE dann irgendwann zu Ende sein könnte, wenn der Staat versagt. Aber lassen wir das mal außen vor: Wenn jemand alle zeit für sich hat, keine finanziellen Probleme und einfach er selbst sein kann, dann ist glaube ich das anliegen der wenigsten, dass sie einfach nur rumliegen wollen. Das kenne ich jedenfalls so nicht aus meinem umfeld (und das sind nicht nur linksintellektuelle).
Es gibt leute, bei denen sich das so ergibt, aber eher, weil sie nicht glauben, dass aus ihnen nochmal irgendwas werden kann (da ist die hartz 4 karrier meistens schon etwas länger). Aber junge Leute, denen du alle möglichkeiten lässt, zu tun, was sie wollen?
Wenn wir uns ansehen, wie viele leute schon jetzt vollkommen sinnfreie Fächer studieren oder sprachen lernen, die sie niemals sprechen werden, gehe ich stark davon aus, dass die junge generation sich auch intellektuell zu beschäftigen weiß.
Da würden keine zombies rauskommen. Aber eben auch keine arbeitsroboter, so wie man sie heute will.
Da würden leute bei rauskommen, die den jakobspfad wandern, dann eine weile musik machen, dann mal für zwei jahre lang sich nur dem erlernen von karate widmen und dann sich auf die familie konzentrieren wollen.
Aber diese LEute sind näher an descartes dran als jemand, der heute im niedriglohn arbeitet.

Da ist dann die Frage, wer macht dann die notwendigen arbeiten? Die Frage ist ja erstmal berechtigt. Wenn alle Musiker oder sowas werden wolle, gibt es dann leute, die einfach so aus spaß auch unschöne tätigkeiten vollbringen wollen? Also einige Pflegetätigkeiten, Putzfrau, Kasse,Türsteher, sowas halt.

Und ich bin sicher, du wirst das, was ich schreibe, sehr weltfremd finden, aber here i go:


Ich glaube nicht, dass einer einfach so aus spaß das macht, was heutige altenpfleger tun. Aber ich glaube, dass sehr viele Menschen sich ehrenamtlich, bzw. auch einfach so, mal jeden Freitag hinsetzen würde mit den alten zum KAffeekränzchen, ihnen Hilfestellung für den Alltag geben in dieser Zeit und einfach zum reden da sind, also auch eine gewisse beziehung aufbauen.

Unsere Zukunft ist glaube ich nicht, dass wir grässliche jobs haben die wir von leuten machen lassen, die das geld brauchen. Unsere Zukunft muss sein, dass wir einander gerne helfen, auch unentgeldlich.

Wir eliminieren viele Notwendigkeiten technisch (wenn ich alles digital gut verwalte brauch ich keinen sozialarbeiter, der für die alten leute botengänge macht und sowas) und lösen probleme eher dadurch, dass wir unser system verbessern und menschen, die einander helfen wollen, zusammengruppieren.

Wenn ich z.b. groß unterstütze, dass ältere leute, die es noch einigermaßen können, in WGs zusammen wohnen, wo dann vllt auch unten Jugendliche wohnen, die von dort aus gut studieren können aber eben auch ab und zu mit den älteren reden und eine wirkliche Hausgemeinschaft bilden, dann könnte ich vermutlich dafür sorgen, dass die altenheime weniger überfüllt sind.

Noch weniger überfüllt werden sie immer dann, wenn ich denen, die fit im kopf, aber nicht im körper, sind, neue medizinische möglichkeiten mit an die Hand gebe. Je besser unser gesundheitssystem wird, desto später müssen Menschen in ein Altenheim.

Wenn ich nach und nach so gut es geht den bedarf für jobs eliminiere und immer da, wo es geht, unterstütze, dass menschen einander helfen und dazu die nötige infrastruktur und organisation haben, komme ich vermutlich weiter und besser zurecht.

Genauso sehe ich das bei Putzfrauen. Es sollte gar keine Putzfrauen geben. Wenn wir eine Belegschaft oder anderweitige Gemeinschaft von klein auf darauf trainieren, dass man seinen eigenen Raum sauber hält, weil man ihn gemeinsam nutzt, dann brauche ich keine Putzkraft.
Heute machen wir das nicht. Heute wird man von der Schule an daran gewöhnt, dass ich grundsätzlich auch einfach auf den Boden spucken kann und mich absolut ekelhaft benehmen kann, und dann irgendwer, den ich nichtmal sehe, um 5 uhr morgens aufstehen muss, damit er es für einen kleinen lohn wegmacht.
Würde ich von klein auf dazu erziehen, dass man sich so nicht benehmen kann, bräuchte ich diesen Job nichr

Und ich glaube, dass man sehr viele der jobs, die heute als knochenarbeit gesehen werden, entweder technisch oder durch erziheung/neuorganisation von menschen untereinander beseitigen kann.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 16:54
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Genauso sehe ich das bei Putzfrauen. Es sollte gar keine Putzfrauen geben. Wenn wir eine Belegschaft oder anderweitige Gemeinschaft von klein auf darauf trainieren, dass man seinen eigenen Raum sauber hält, weil man ihn gemeinsam nutzt, dann brauche ich keine Putzkraft.
Heute machen wir das nicht. Heute wird man von der Schule an daran gewöhnt, dass ich grundsätzlich auch einfach auf den Boden spucken kann und mich absolut ekelhaft benehmen kann, und dann irgendwer, den ich nichtmal sehe, um 5 uhr morgens aufstehen muss, damit er es für einen kleinen lohn wegmacht.
Dabei ist anzumerken, dass BGE ja auch nicht bedeutet, dass niemand mehr die von Menschen durchzuführenden Arbeiten erbringt. Sollte eine menschliche Putzfrau aus welchen Gründen auch immer, noch benötigt werden und Dreck entsteht ja auch nicht nur durch asoziales Verhalten, dann wird es das auch mit BGE weiterhin geben, denn die Putzfrau bekommt zwar roundabout 1000 € BGE, womit sie ihre basalen Lebensbedürfnisse finanziert bekommt, aber wenn sie in den Urlaub fahren möchte, sich Markenklamotten kaufen oder auf ein Häuschen im Grünen spart, braucht sie halt mehr als das. Ich denke, es macht auch einen gehörigen Unterschied, ob man morgens um 5 Uhr aufsteht, um sich quasi "über Wasser" zu halten oder ob man das tut, um sich was Nettes leisten zu können, was man gerne tun oder haben möchte. Das allgemeine Lebensglück ist da schon ein anderes.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 17:06
Auch schön, was für ein Bild manche von H4lern haben. Da werden doch tatsächlich irgendwelche dämlichen, klischeehaften Fernseh"""""dokus""""" als Referenz genommen. Herrlich.

Es stimmt schon, dass viele Geistesgrößen in der Geschichte frei waren. Frei von Arbeit. Letztens erst von den 7 Künsten gelesen, dessen Privileg sie zu erlernen nur von Arbeit freie Menschen hatten.

Mittlererweile gibt es diese fundamentale Bildung nicht mehr. Schule und Studium dienen nur dazu, Arbeitskräfte auszubilden, keine freien, mündigen, wirklich gebildeten Menschen. Adorno sprach damals von "Halbbildung". Die Demokratie kann auch nur funktionieren, wenn wir mündige Bürger haben. Wenn das BGE kommen sollte, muss die Schule reformiert wurden, so oder so. Die Schule als Hort der werdenden Arbeitstauglichkeit hätte dann ausgedient.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 17:08
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Eins davon ist die Neiddebatte: Bist du neidisch auf H4ler?
Nein. Warum sollte man neidisch sein? Aber ihm gehört das Geld komplett gestrichen wenn er nicht arbeitet obwohl er die Möglichkeit hat.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich glaube einfach nicht, dass man zwangsläufig degeneriert, weil man frei ist.
Du gehst anscheinend von Dir aus, reicht das? - ich gehe von einer gewissen Masse die jetzt über Generationen Sozialleistungen als Kariere vorleben.
Desweiteren ist Hartz4 so hoch dass sich Jobs im Bereich 1500 bis 2000 brutto je nach Stadt nicht "lohnen".
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da ist dann die Frage, wer macht dann die notwendigen arbeiten?
Siehe nächsten Absatz, für was man die braucht:
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn wir eine Belegschaft oder anderweitige Gemeinschaft von klein auf darauf trainieren, dass man seinen eigenen Raum sauber hält, weil man ihn gemeinsam nutzt, dann brauche ich keine Putzkraft.
Heute machen wir das nicht.
Weil Menschen in fremder Umgebung Schweine sind. Ich bin oft in Hallen und Fabriken da sind die Leute 1 Std. auf der Toilette mit der Zeitung und rauchen...danach machen sie ihre Bremsspuren nicht weg, ist bei ihnen daheim bestimmt auch so.


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23.02.2020 um 17:09
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:Wenn das BGE kommen sollte, muss die Schule reformiert wurden, so oder so.
Ah, da sprichst du mein Lieblingsthema an. Aber du hast recht: Wir brauchen eine andere art von bildung, wenn wir eine arbeitsfreie gesellschaft haben.

Denn Bildung die auf Arbeitsausbildung getrimmt ist macht keinen sinn, wenn es keine arbeit gibt, auf die sie vorbereitet.


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23.02.2020 um 17:13
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Weil Menschen in fremder Umgebung Schweine sind. Ich bin oft in Hallen und Fabriken da sind die Leute 1 Std. auf der Toilette mit der Zeitung und rauchen...danach machen sie ihre Bremsspuren nicht weg, ist bei ihnen daheim bestimmt auch so.
Weil sie nicht daran gewöhnt sind, diesen Raum als eine geteilte Verantwortung zu verstehen. Das gibt es aber auch anders.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Nein. Warum sollte man neidisch sein? Aber ihm gehört das Geld komplett gestrichen wenn er nicht arbeitet obwohl er die Möglichkeit hat.
Und wenn nicht genug Arbeit für alle da ist?


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 17:35
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn ich mir aussuchen könnte, wen ich mit auf eine gefährliche Reise nehme und jemanden zur Auswahl habe, der 30 Jahre lang eine wenig beglückende Arbeit gemacht hat oder jemanden der 30 Jahre vor der Glotze saß und bei 'Barbara Salesch' geglaubt hat, sich selbst zu finden, muss ich nicht lange nachdenken.
Das Problem hier ist das dies einfach nur Unterstellungen sind, es ist doch gar nicht gesagt das hier die meisten sich mit dem BGE zufrieden geben. Du übersiehst das BGE auch alle erhalten die derzeit mit Mindestlohn abgespeist werden, also auch Menschen die jetzt schon 40h und mehr arbeiteten aber dennoch wenig verdienen weil sie den falschen Beruf haben. Du pauschalisierst auf alle Menschen und wie Shionoro richtig erkannt hat hilft Arbeit nicht selbstständiger zu werden, was man sieht wenn viele in Rente gehen und dann nicht mehr wissen wohin mit der Zeit aber dies trifft nicht auf alle zu. Genauso könnte ich sagen wenn würdest du nehmen, einen der 30 Jahre seine eintönige Arbeit gemacht hat ohne Nachzudenken oder jemand der Dank BGE 2 Jahre ausgestiegen ist und sich in diesen beiden Jahren fortgebildet und qualifiziert oder noch ein Studium abgeschlossen hat.


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23.02.2020 um 17:38
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und wenn nicht genug Arbeit für alle da ist?
Wir sollten dann die Steuern und Arbeitszeit senken, Hartz4 auch kürzen und dadurch die Arbeit attraktiver machen.
Dadurch wird mehr Geld im Umlauf sein und es werden mehr Dienstleistungen angeboten und angenommen, das würde der Servicewüste Deutschland nicht schaden.


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23.02.2020 um 17:43
@Abahatschi

Bei jobs, die nicht mehr da sind, kann man die arbeitszeit nicht senken.
Die Jobs, die dann noch da sind, sind so hochspezialisiert, dass sie nicht jeder tun kann.

Es werden niemals 30% eines Jahrgangs Informatiker sein können.


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23.02.2020 um 17:47
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es werden niemals 30% eines Jahrgangs Informatiker sein können.
Dann können sie den Haushalt in der Wohnung des Informatikers führen.


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23.02.2020 um 17:49
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Dann können sie den Haushalt in der Wohnung des Informatikers führen.
Aber der informatiker hat doch diese superkurze arbeitszeit. Kann der das nicht alleine? Und der braucht dafür auch nicht mehr als eine Person (oder machen zwei leute seinen haushalt? Oder drei?)

Für wen macht dann der rest den haushalt? Für andere, die für den Informatiker den Haushalt machen? Wird unsere Ganze Gesellschaft aus Haushältern und Butlern füreinander bestehen, die aber alle nur 2 Stunden am Tag Haushältern?


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23.02.2020 um 17:52
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wird unsere Ganze Gesellschaft aus Haushältern und Butlern füreinander bestehen, die aber alle nur 2 Stunden am Tag Haushältern?
Wenn das das Geld zum laufen bringt, warum nicht?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber der informatiker hat doch diese superkurze arbeitszeit. Kann der das nicht alleine?
Kann er bestimmt, aber es ist sinnvoller wenn er das Geld quasi direkt übergibt anstatt es diesem dämlichen und ineffizienten Staat automatisch zu geben.
Der Informatiker hat dann auch Zeit zum Malen und Bildhauen.


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23.02.2020 um 17:56
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Kann er bestimmt, aber es ist sinnvoller wenn er das Geld quasi direkt übergibt anstatt es diesem dämlichen und ineffizienten Staat automatisch zu geben.
Der Informatiker hat dann auch Zeit zum Malen und Bildhauen.
Was soll daran effektiver sein, dass alle arbeitsbeschaffungsmaßnahmen hinterherlaufen?
Das ist ja wie damals in der DDR.


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23.02.2020 um 18:00
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Was soll daran effektiver sein, dass alle arbeitsbeschaffungsmaßnahmen hinterherlaufen?
Das ist ja wie damals in der DDR.
Nee, falsch - Du willst es mit dem BGE und alles in der Hand des Staates wie in der DDR haben.
Ich bilde mir warum gefordert wird das über den Staat zu laufen, da müsste jeder Einzelne sich um sich kümmern, anscheinend eine Horrorvorstellung - dann kann nur der Wunsch nach einer automatischen Überweisung kommen.
Ich stehe für Dynamik - Geld im Umlauf, viel mehr Dienstleistungen als jetzt, viel Freizeit. Für ALLE.


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23.02.2020 um 18:03
@Abahatschi

Ne, du stehst dafür, leute isnnlose tätigkeiten verrichten zu lassen, einfach, weil du ihnen missgönnst, ihr leben zu genießen. Das dürfen die nicht, wenn sie nicht arbeiten. Selbst wenn ihre arbeit niemandem etwas nutzt und reine Schikane ist.

Ist halt wie im kommunismus: Ideologie wichtiger als ernsthaft darüber nachdenken, was der Gesellschaft am meisten nutzt.


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23.02.2020 um 18:06
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wir sollten dann die Steuern und Arbeitszeit senken, Hartz4 auch kürzen und dadurch die Arbeit attraktiver machen.
Dadurch wird mehr Geld im Umlauf sein und es werden mehr Dienstleistungen angeboten und angenommen, das würde der Servicewüste Deutschland nicht schaden.
Ich halte dies für weitgehendes Wunschdenken, was passiert ist folgendes das Geld wird nicht in Konsum gehen sondern in Anlagen verschwinden, genau dies passiert bei vielen die etwas mehr Geld zur Verfügung haben.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Kann er bestimmt, aber es ist sinnvoller wenn er das Geld quasi direkt übergibt anstatt es diesem dämlichen und ineffizienten Staat automatisch zu geben.
Nur blöd wenn er dazu halt gar kein Interesse hat und sein Geld lieber auf einem Konto vergammeln lässt.


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23.02.2020 um 18:11
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:Auch schön, was für ein Bild manche von H4lern haben. Da werden doch tatsächlich irgendwelche dämlichen, klischeehaften Fernseh"""""dokus""""" als Referenz genommen.
Och, da braucht es keine Dokus für.. zumindest mir reicht meine tägliche Arbeit wo ich in vielen Haushalten arbeite die mit Hartz IV konfrontiert sind oder auch an entsprechenden "Treffpunkten" der morgendlichen Alkoholfraktion. Wichtig sind die Dokus für diejenigen, die ansonsten die Wohnung kaum verlassen und auch keine Möglichkeiten haben, eben in solchen Haushalten zu arbeiten.

Edit: Natürlich ist das Klischee nicht auf alle Hartz IV Bezieher anzuwenden. Aber leider auf viele.


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23.02.2020 um 18:11
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ne, du stehst dafür, leute isnnlose tätigkeiten verrichten zu lassen, einfach, weil du ihnen missgönnst, ihr leben zu genießen. Das dürfen die nicht, wenn sie nicht arbeiten.
Doch doch, ganz falsch, erkläre ich wenn es sein muss eidesstaatlich: Jeder soll sein Leben genießen, unbedingt. Aber nicht von mir finanziert. :D
Zitat von tarentaren schrieb:Ich halte dies für weitgehendes Wunschdenken, was passiert ist folgendes das Geld wird nicht in Konsum gehen sondern in Anlagen verschwinden, genau dies passiert bei vielen die etwas mehr Geld zur Verfügung haben.
Ist aber eine realistischere Methode als das BGE.
Zitat von tarentaren schrieb:Nur blöd wenn er dazu halt gar kein Interesse hat und sein Geld lieber auf einem Konto vergammeln lässt.
Die Gesellschaft ist das halt nicht gewohnt, die hohen Steuern in Deutschland haben alle zu Egoisten erzogen und dazu geführt dass man die Verantwortung beim Staat belässt. Da muss das Rad etwas zurück gedreht werden.
Ich habe es sehr gut beobachten können zB in USA wird dein Einkauf von einem zusätzlichen Mitarbeiter eingepackt samt netten Smalltalk, dem gibt man Trinkgeld.
Hier in einem großen Supermarkt gab es Studenten und Schüler die das Gleiche ganz offiziell angeboten haben...hat nicht gefruchtet...


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