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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 13:27
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das ist einer der gedanklichen Fehler der Automatisierungs Vorstellungen.

Wenn dann ein Ergebnis einer OP nicht so wie gewünscht ist, wird dennoch geklagt. Verklagt wird dann der gerätehersteller und die Verwaltung. Damit fällt der Operateur ja nicht nur als Operateur weg, sondern vor allem als Verantwortlicher. Das würde doch keine Gerätefirma eingehen, so ein Risiko.
Dieses Risiko geht eine Firma dann ein, wenn sie sich durch gutachten bestätigen lässt, dass ihre Maschine sicher arbeitet und daher keine juristischen probleme aufkommen werden.
Es ist ja auch nicht so, dass jemand sagt, ne, krankenhaus, das lassen wir ganz, da wird irgendwer klagen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und die Geräte benötigen keinesfalls nur Strom. Die lösen auch noch mal Wartugskosten im Jahr aus, die regelhaft schon den Jahreslohn eines Arztes übersteigen.

Und der Chirurg schnitzt ja nicht nur rum, der führt Gespräche, stellt Indikationen, berät, macht die Vor- und Nachbehandlung. Und er trägt die Verantwortung. Das tut so ein Gerät nie und die herstellerforma wird das auch nie tun.
Als jemand, der unglücklicherweise eine 2 Jahres Krankenhausodyssee hinter sich hat (zwar ohne chirurgen, aber trotzdem), muss ich sagen, dass diese Arztgespräche meist nicht so prall waren. Da hätten sie mir auch die Informationen auf mein Handy schicken können, damit ich sie durchlesen kann, mit den richtigen mitteln kann ich da auch nachfragen stellen. Das ging bei den ärzten so nicht immer.

Sicherlich gibt es jetzt noch Kostenfaktoren, aber es ist ja nun nicht so, dass technik nicht mit der zeit billiger wird.
Ich spiele mit den gedanken in einem monat oder zwei, wenn ich wieder zeit hab, einen thread über das gesundheitssystem aufzumachen. Da würde ich unter anderem sowas auch gern diskutieren.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Quark, ich habe mehr als Du gerechnet und auf Unterfinanzierung hingewiesen.
Du erkennst nicht das Problem, dass man wohlstand nicht über arbeit verteilen kann, wenn es kaum noch sinnvolle arbeit gibt für die meisten leute.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Nein, müssen wir nicht.
Doch, das müssen wir.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Das weiß ich doch längst.
Dir scheint aber nocht nicht klar zu sein, dass das kein gegenargument ist.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 13:38
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Frag dich das mal andersrum: Glaubst du, irgendwer sieht es noch ein, in die Schule zu gehen, wenn es eh keine große anzahl an verfügbaren jobs gibt und für die meisten leute anstrengung in der schule nicht ausreicht, um einen vernünftigen job zu finden?
Bisher gibt es noch genügend Jobs. Aber dennoch scheinen viele Menschen in der Schule schon überfordert oder sehen kein persönliches Ziel in Bildung.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn wir so weitermachen wie bisher und dann irgendwann eine Jugendarbeitsloskgiet von 30-40% haben, dann wird keiner mehr einsehen, abi zu machen und zu studieren nur für irgendwelche vagen Hoffnungen, dass sie irgendwer unterbezahlt nimmt.
Es gibt europäische Staaten oder Regionen, das ist die Jugendarbeitslosigkeit in ähnlicher Höhe vorhanden.
Vielfach wandern diese Menschen dann in andere Länder ein um dort zu arbeiten. Leider oftmals schlecht ausgebildet. Aber immerhin versuchen sie es, trotz mangelnder Ausbildung/Bildung.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Niemand wird dümmer, weil er mehr zeit hat. Niemand langweilt sich mehr, nur weil er keine arbeit hat. Menschen sind in der lage, sich aufgaben zu suchen.
Ach Mensch, schau Dir doch mal Hartz IV Bezieher Dokus an. Die Intellektualität springt Dich da auch nicht gerade an. Man lebt von Tag zu Tag. Man hätte auch die Möglichkeit sich zumindest irgendwo ehrenamtlich zu betätigen oder gar als Künstler zu verwirklichen.
Stattdessen stopft man Zigaretten und schaut Reality-Shows. Da ist kaum einer dabei der den Hintern mal hochbekommt. Und die Jugend bekommt diesen Zustand vorgelebt. Ist so... ist noch nicht einmal despektierlich gemeint aber scheint leider die Realität darzustellen.

Ohne ein Ziel im Leben wird der Mensch nichts erreichen. So meine Meinung


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 13:46
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Bisher gibt es noch genügend Jobs. Aber dennoch scheinen viele Menschen in der Schule schon überfordert oder sehen kein persönliches Ziel in Bildung.
Genau. Und wie glaubst du , geht das weiter, wenn wir nichts ändern und die Aussichten auf jobs und die Ansicht über Jobs sich immer weiter verschlechtern?
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Es gibt europäische Staaten oder Regionen, das ist die Jugendarbeitslosigkeit in ähnlicher Höhe vorhanden.
Vielfach wandern diese Menschen dann in andere Länder ein um dort zu arbeiten. Leider oftmals schlecht ausgebildet. Aber immerhin versuchen sie es, trotz mangelnder Ausbildung/Bildung.
Bloß: Wie lange werden die das machen, wenn ersichtlich wird, dass es auch woanders für sie wenige chancen gibt? Denn wir reden hier ja über einen globalen Prozess. Wenn es in Deutschland keine Arbeit für Jugendliche gibt wegen der Automatisierung, dann gilt das auch für alle seine Nachbarländer.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ach Mensch, schau Dir doch mal Hartz IV Bezieher Dokus an. Die Intellektualität springt Dich da auch nicht gerade an. Man lebt von Tag zu Tag. Man hätte auch die Möglichkeit sich zumindest irgendwo ehrenamtlich zu betätigen oder gar als Künstler zu verwirklichen.
Stattdessen stopft man Zigaretten und schaut Reality-Shows. Da ist kaum einer dabei der den Hintern mal hochbekommt. Und die Jugend bekommt diesen Zustand vorgelebt. Ist so... ist noch nicht einmal despektierlich gemeint aber scheint leider die Realität darzustellen.

Ohne ein Ziel im Leben wird der Mensch nichts erreichen. So meine Meinung
Und dann schau dir mal langzeitstudenten an, die ein wesentlich schöneres leben als hartz 4 empfänger haben und dann sogar noch sich mit intellektuellen themen beschäftigen. Hartz 4 ist etwas anderes als ein BGE. Hartz4 ist eine Endstation, ein BGE ist eine Basis.

Und wir erziehen unsere Jugend ja auch genau so: Mach das, was man dir sagt. Und wenn dir keine was sagt, mach nix. Das spielt da durchaus eine Rolle.
Das sieht man auch bei Rentnern. Es gibt die, die ohne arbeit relativ schnell abbauen und eigentlich bereit sind für den Tod und es gibt die, die noch bis 80 oder sogar 90 lebenshungrig sind und dinge erleben wollen.

Ich glaube, durch erziehung können wir dafür sorgen, dass die meisten menschen so ticken wie die zweiteren.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 14:09
@shionoro

Ich mag Deinen Humor:
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Hartz4 ist eine Endstation, ein BGE ist eine Basis.
Wenn der Unterschied am Ende in Klimpergeld zu messen wäre, was ist denn dann der Unterschied?
Warum sollte, wenn man Raider Twix, ich meine hartz IV BGE heisst,

der Zustand Couch potatoe gegen Bildhauer und Philantrop getauscht werden?

Die maximal 2 Amtsbesuche pro Monat werden doch den bildenden Künstler nicht von der Schaffung einer neuen Sixtinischen Kapelle abhalten, da bleiben ja noch wenigstens 28 Tage zur Schaffung von Kunst und Kultur.

Wer in 28 Tagen pro Monat den Arsch nicht vom Sofa gelöst kriegt, wird es doch in 30 Tagen pro Monat mit nem 20er mehr auf Tasche auch nicht schaffen.

Der Mensch ist wohl nicht dafür geschaffen, anforderungslos durchs leben zu stolpern.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 14:13
@sacredheart

Es geht da um psychologie.

Hartz 4 bedeutet, dass ich gescheitert bin. Alle sollen einen Beruf haben, aber ich bin arbeitslos. Man schaut auf mich herab, ich bekomme nicht viel geld. Ich kann bei mir zu hause rumhängen und das mach ich dann auch. Hol mir Tabak und Alk und gucke fernsehen, denn ich habe es eben zu nichts gebracht. Schade, ist aber so.

BGE heißt: Alle in unserer gesellschaft bekommen, unabhängig von arbeit, genug zum leben und haben es ohne auflagen und stigma zur freien verfügbarkeit. Ich kann mir überlegen, was ich damit tun will. Möchte ich studieren? Möchte ich damit irgendwie ein kleines business aufbauen? Möchte ich es benutzen, um mich einfach auszuleben künstlerisch?

Das sind zwei sehr unterschiedliche gefühle. Hartz 4 ist ja gerade auch dafür designed, nicht allzu kuschlig zu sein, damit leute sich eine arbeit suchen. Das hat aber auf die motivation oft auch einen konträren effekt: Genau wie ein messi weniger warscheinlich seine vollkommen vermüllte wohnung säubert, sondern sie einfach nie mehr verlässt, so wird ein hartz 4 ler, der enttäuscht ist, sich keine arbeit mehr suchen. Er hält sich schließlich für einen verlierer. Das gilt dann auch für freiwillige arbeit.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Der Mensch ist wohl nicht dafür geschaffen, anforderungslos durchs leben zu stolpern.
Ich glaube, der Mensch wird heute dazu erzogen, anforderungen zu gehorchen. Sind die nicht mehr da, wissen viele nichts mit sich anzufangen. Das muss aber nicht so sein.


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23.02.2020 um 14:18
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:So in etwa wäre meine Vorstellung. Allein die Einsparungen der ganzen Ämter dürfte schon einen erheblichen Teil der Mehrkosten tragen.
sacredheart schrieb:
Nein, nicht mal im Ansatz.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 14:19
Ich kann nur davor warnen, Menschen völlig anforderungslos, als willfährige Drohnen eines Staates, von dem sie dann zu 100% abhängig sind durchs Leben stolpern zu lassen.

Ich verstehe auch nicht das zugrundegelegte Menschenbild:

Nicht ich bin für mich verantwortlich, sondern ein Staat, dem ich dann natürlich auch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bin. Ein Leben in einem anderen Staat ist dann so gut wie unmöglich. Da kann ich schließlich nicht mit gleichartiger Verhätschelung rechnen. Damit ist man Applaudeur der Regierung ohne Chance auf Entkommen. Dagegen war der Mensch im Absolutismus ja noch ein freies Wesen. Wer dann mal 20 Jahre auf dem alten Sofa abgebrummt hat, der ist ja auch in einer freien Welt völlig perspektivlos, gleich einem Tiger, der auf 18qm gefüttert wurde. Da kann man noch knurren, beißen kann man aber nur noch, wenn der Wäter die Stücke mundgerecht zerlegt hat. Bleibt der Wärter weg, ist so ein Tiger dem Tod ausgeliefert.

In Zoos nimmt man von solchem Gepampere Abstand, für die Bevölkerung soll das aber ganz doll sein.
Es hat ja für Politiker auch Vorteile, wenn man eine Klasse schafft, die von ihrem Wohlwollen abhängt, wie ein Dialysepatient von der Dialysepraxis. Da ist dann keine Eigenständigkeit zu erwarten.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 14:22
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich kann nur davor warnen, Menschen völlig anforderungslos, als willfährige Drohnen eines Staates, von dem sie dann zu 100% abhängig sind durchs Leben stolpern zu lassen.

Ich verstehe auch nicht das zugrundegelegte Menschenbild:

Nicht ich bin für mich verantwortlich, sondern ein Staat, dem ich dann natürlich auch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bin. Ein Leben in einem anderen Staat ist dann so gut wie unmöglich. Da kann ich schließlich nicht mit gleichartiger Verhätschelung rechnen. Damit ist man Applaudeur der Regierung ohne Chance auf Entkommen. Dagegen war der Mensch im Absolutismus ja noch ein freies Wesen. Wer dann mal 20 Jahre auf dem alten Sofa abgebrummt hat, der ist ja auch in einer freien Welt völlig perspektivlos, gleich einem Tiger, der auf 18qm gefüttert wurde. Da kann man noch knurren, beißen kann man aber nur noch, wenn der Wäter die Stücke mundgerecht zerlegt hat. Bleibt der Wärter weg, ist so ein Tiger dem Tod ausgeliefert.
Aber ist es nicht genau andersrum? Du sagst mir, der mensch kann nicht anforderungslos durchs leben gehen. Er braucht irgendeinen externen staat oder arbeitgeber, der ihn (durch geld) zum arbeiten zwingt.
Er baucht jemanden, der ihn unter zwang setzt, um glücklich zu sein.
So sehe ich menschen nicht, DAS sind für mich Drohnen.

Mit einem BGE bist nur du ganz allein für dein Glück verantwortlich. Du bist niemandem ausgeliefert. Keinem arbeitgeber, keinem amt. Du bist niemandem rechenschaft schuldig und kannst ausprobieren, was du ganz persönlich in diesem leben tun willst, ohne angst davor zu haben, zu scheitern und deine existenz zu verlieren.

Ich sehe nicht, dass die meisten menschen die ambition haben, unbedingt nonstop auf dem sofa zu sitzen und sich zu langweilen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In Zoos nimmt man von solchem Gepampere Abstand, für die Bevölkerung soll das aber ganz doll sein.
Es hat ja für Politiker auch Vorteile, wenn man eine Klasse schafft, die von ihrem Wohlwollen abhängt, wie ein Dialysepatient von der Dialysepraxis. Da ist dann keine Eigenständigkeit zu erwarten.
Für Politiker hat es vorteile, wenn die menschen die hälfte ihrer wach zeit arbeiten müssen und die andere hälfte müde von der arbeit sind. Menschen sind generell viel abhängiger, wenn man sie durch geld kontrollieren kann und sie durch arbeit müde gemacht werden u nd am ende des tages nur noch ein bisschen netflix sehen möchten.


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23.02.2020 um 14:24
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nein, nicht mal im Ansatz.
Bist du dir sicher den Kontext der Aussage zu kennen?

mfg
kuno


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 14:25
@shionoro

Ich sehe das ganz anders. Das Leben stellt an den Menschen Anforderungen. Nimmt der Staat die meisten davon weg, schafft er eine Klasse mit einer Abhängigkeit, die in dieser totalen Form neu ist. Dagegen hatten ja die armen Schweine, die die Steinquader für die Pyraniden über Baumstämme wälzten, eine selbstbestimmte Existenz voller Menschenwürde.

Wenn die Politiker dann mit dem Staatshaushalt nicht gut umgehen, bleibt eigentlich nur noch der Suizid. Nach vielen jahren Leistungslosigkeit ist ja jede Perspektive weg.

Warum glaubst Du, wenn man das gleiche Konzept: Money for nothing anders nennt, hätte es eine höhere Akzeptanz. Glaubst Du, wenn man den Quatsch BGE nennt, merken die Nachbarn nicht mehr, ob der Typ morgens zur Arbeit fährt oder zu Hause bleibt? Auch mit einem BGE füttern die Menschen, die selbständig leben, diejenigen, die das nicht tun. Und warum sollten das dann alle super finden? Dadurch kann man doch nicht verschleiern, dass einige etwas leisten und andere nicht.

Wenn ich weiss, ich zahle 1000€ und bekomme 1000€, warum sollte ich dann das Konzept ich zahle nichts, bekomme aber 1000€ auch nur etwas weniger scheisse finden?


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 14:30
@shionoro

Kein Mensch kann doch noch abhängiger sein, als der, der nur durch Staates Gnaden lebt.

Als Arbeitnehmer hat man die Auswahl zwischen vielen Arbeitgebern. Wenn man sich aber schon viele Jahre dafür entschieden hat 'Ach ne, die anderen sollen für mich arbeiten, für mich ist das irgendwie nix', dann verengt sich dieser Korridor.

Dann muss ich nur noch Angst vor Wahlen haben, denn dann kann das Lebenskonzept 'Der Staat versorgt mich, ich tu dafür nix' auch mal gekippt werden.

Auch dann wird der gesunde Mann Mitte 20, der sich von der Gesellschaft aushalten lässt, keine la ola Welle auslösen. Warum sollten denn die anderen durch die Umbennenung von hartz IV nach BGE den Blick für die Realität 'ich arbeite für den Faulpelz mit' verlieren?


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 14:35
@shionoro

Heute ist es doch so: Ein Mensch geht arbeiten. Ab und zu wirft er einen Blick auf seien Abrechnung und stellt fest: Wenn mehr Leute arbeiten gingen, hätte ich am Ende mehr Kohle auf dem Konto. Es gibt freie Stellen. Warum gehen denn dann nicht mehr Leute arbeiten? Die Frage halte ich für sehr berechtigt.

Wenn ich aber jede Bedürftigkeitsprüfung wegfallen lasse, bleibt noch weniger netto vom brutto.

Dadurch wird die Frage ja eher drängender.

Das führt ja nicht dazu, dass Mensch in Arbeit denkt: Gut, dass ich so viel abgebe. Der junge Mann Anfang 20 steht halt nicht so gerne früh auf. Dann gebe ich ihm gerne etwas ab. Ich mach das ja aus purer Begeisterung.

Das wird ja eher dazu führen, dass der Mensch, der nur von BGE lebt, viel angefeindeter ist, als derjenige, der jetzt von HArtz IV lebt, bei dem wenigstens durch Prüfungen die Illusion aufrecht erhalten wird, er könne gerade nicht anders.

Es ist doch gar nicht mehr Abhängigkeit vorstellbar, als ein Mensch der zu 100% auf den Staat angewiesen ist. Dagegen ist das indische Kastenwesen ja geradezu von Freiheit geprägt. Das ist dann wirklich eine Dystopie plus Playstation.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 14:40
@sacredheart

Aber warum denkst du das? Warum denkst du, dass einer, der eigentlich lebt wie ein rentner, ein schlechteres leben hat als ein sklave?

Ich hab kein Problem damit, das ding 'money for nothing' zu nennen. Warscheinlich wird da die Zustimmung sogar steigen :p

Ich denke schlichtweg nicht, dass irgendein nachbar sich groß darüber aufregen wird, wenn jemand zu hause bleibt. Das tue ich doch auch nicht . Und ganz ehrlich, ich hab keine ahnung, wer in meinerm wohnhaus hart 4 empfängt und wer nicht.

Wir müssen halt einfach von diesem leistungsgedanken wegkommen. Leistung ist nicht nur das, was sich monetär festmachen lässt. Nur weil jemand viel geld verdient ist der auch nicht zwangsläufig gut für unsere gesellschaft.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Auch mit einem BGE füttern die Menschen, die selbständig leben, diejenigen, die das nicht tun. Und warum sollten das dann alle super finden? Dadurch kann man doch nicht verschleiern, dass einige etwas leisten und andere nicht.
Das stimmt so nach wie vor nicht. Das meiste unsere Wohlstandes wird schon jetzt zu einem großen teil mit der hilfe von Maschinen erwirtschaften. Es ist nun wirklich nicht so, dass irgendwer, der einen job hat, sich auf die kappe schreiben kann, ganz allein irgendwen zu versorgen. Es sind nicht die steuern, die er zahlt, die das alles möglich machen (schon gar nicht in zukünftigen szenarien).

Und wenn es ihn stört zu arbeiten, dann darf er ja gern aufhören. Ich will ihn nicht davon abhalten. Für Schlüsselbranchen braucht man anreize, solange es da noch notwendige menschliche arbeit gibt. Diese Anreize kann man schaffen. Es gibt genug Leute, die grundsätzlich bock auf bestimmte branchen haben, sofern die arbeitsbedingungen gut sind.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Kein Mensch kann doch noch abhängiger sein, als der, der nur durch Staates Gnaden lebt.

Als Arbeitnehmer hat man die Auswahl zwischen vielen Arbeitgebern. Wenn man sich aber schon viele Jahre dafür entschieden hat 'Ach ne, die anderen sollen für mich arbeiten, für mich ist das irgendwie nix', dann verengt sich dieser Korridor.

Dann muss ich nur noch Angst vor Wahlen haben, denn dann kann das Lebenskonzept 'Der Staat versorgt mich, ich tu dafür nix' auch mal gekippt werden.

Auch dann wird der gesunde Mann Mitte 20, der sich von der Gesellschaft aushalten lässt, keine la ola Welle auslösen. Warum sollten denn die anderen durch die Umbennenung von hartz IV nach BGE den Blick für die Realität 'ich arbeite für den Faulpelz mit' verlieren?
Das ist für mich ähnlich unverständlilch wie 'wir sind unfrei, weil wir in Wohnungen leben und das nicht natürlich ist'.
Wenn man in einem system lebt, in dem als Grundlage ein BGE ausgezahlt wird, das relativ unabhängig von der wirtschaftspolitik des staates ist sondern im wesentlichen eigentlich abhängig von der weltwirtschaft (weil wir dann ja ein steuersystem aufbauen, das eher über den Konsum funktioniert als über löhne), dann ist unsere abhängigkeit viel kleiner.

Jetzt kann mich mein arbeitgeber kündigen, er kann pleite gehen usw. und ich steh ohne alles da und muss mir dann hartz 4 nehmen. Mit einem BGE (das natürlich nicht so einfach gekippt werden kann, weil warum sollten mehr als 50% der leute gegen ein BGE stimmen wenn sie es selbst empfangen und wissen, dass es keine arbeit gibt?) muss ich nicht damit rechnen, plötzlich viel weniger geld zu haben.

Da kann es höchstens passieren, dass ein staat ans ich komplett scheitert. Aber wenn das passiert, dann hilft da auch nicht, wenn es kein BGE gibt. Das sehen wir ja in failed states, da verlierst du dann halt deine arbeit.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Heute ist es doch so: Ein Mensch geht arbeiten. Ab und zu wirft er einen Blick auf seien Abrechnung und stellt fest: Wenn mehr Leute arbeiten gingen, hätte ich am Ende mehr Kohle auf dem Konto. Es gibt freie Stellen. Warum gehen denn dann nicht mehr Leute arbeiten? Die Frage halte ich für sehr berechtigt.

Wenn ich aber jede Bedürftigkeitsprüfung wegfallen lasse, bleibt noch weniger netto vom brutto.

Dadurch wird die Frage ja eher drängender.

Das führt ja nicht dazu, dass Mensch in Arbeit denkt: Gut, dass ich so viel abgebe. Der junge Mann Anfang 20 steht halt nicht so gerne früh auf. Dann gebe ich ihm gerne etwas ab. Ich mach das ja aus purer Begeisterung.

Das wird ja eher dazu führen, dass der Mensch, der nur von BGE lebt, viel angefeindeter ist, als derjenige, der jetzt von HArtz IV lebt, bei dem wenigstens durch Prüfungen die Illusion aufrecht erhalten wird, er könne gerade nicht anders.

Es ist doch gar nicht mehr Abhängigkeit vorstellbar, als ein Mensch der zu 100% auf den Staat angewiesen ist. Dagegen ist das indische Kastenwesen ja geradezu von Freiheit geprägt. Das ist dann wirklich eine Dystopie plus Playstation.
Diese Frage wird nicht drängender. Derjeniege, der da arbeiten geht, wird dafür ja einen grund haben. Entweder er will mehr geld oder ihm gefällt die arbeit. Wenn dem nicht so ist, dann SOLL er ja aufhören. Darauf ist das BGE ja genau raus.

Da muss sich einer, der BGEler anfeindet, dann schon fragen lassen, warum er arbeiten geht, wenn er seine arbeit so schrecklich findet und anderen missgönnen muss, dass sie liegen bleiben.


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23.02.2020 um 14:46
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Bist du dir sicher den Kontext der Aussage zu kennen
Ja, das wird ja gerne genannt das Einsparungen soviel raushaeluen. Mir könnte noch keiner vorrechnen wo ca 1 billion zusätzlich einkassiert wird, noch wie man die inflation umgeht


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23.02.2020 um 14:48
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ja
Wirklich? Denn...
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Mir könnte noch keiner vorrechnen wo ca 1 billion zusätzlich einkassiert wird, noch wie man die inflation umgeht
...diese Aussage deutet klar auf das Gegenteil hin.

mfg
kuno


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23.02.2020 um 14:49
@shionoro

Es geht nicht darum, Arbeit schrecklich zu finden oder nicht. Ich würde auch weit lieber eine beschissene Arbeit machen, als von Gnaden unseres Staates leben.

Es geht darum, dass jeder Mensch zunächst für sich und dann für die Seinen verantwortlich ist. Das ist für mich von der Menschenwürde nicht zu trennen. Nicht irgendeine Instanz trägt die Verantwortung für mich, sondern ich ganz alleine. Das ist für mich Teil aufgeklärten Gedankengutes.

Deshalb darf ich auch denken, was ich will, sagen was ich will und in den Grenzen der Freiheit der anderen, tun was ich will.

Das aufzugeben widerspricht der Natur des Menschen, es widerspricht der Aufklärung, es widerspricht der Menschenwürde.

Wenn der Staat für den Menschen grundsätzlich verantwortlich ist, ist der Mensch auch wie ein Säugling darauf angewiesen, dass die handelnden Personen seines Staates, sprich Politiker, das Geld auf eine Weise verwalten, dass ich davon dauerhaft gut und leistungslos gut leben kann. Wenn das mal nicht klappt, ist meine Lebensgrundlage und letztlich meine Existenzberechtigung in Frage gestellt.

Wenn hingegen mein Arbeitgeber mich scheisse behandelt oder pleite geht, dann suche ich mir einen anderen. Einen anderen Versorgerstaat hingegen werde ich nicht finden.

Freiheit ist eben erst dann gegeben, wenn ich für mich selbst sorgen kann und das zur Not auch in Australien oder Südamerika könnte. Nach 30 Jahren 'die Hand aufhalten' stellt mich aber niemand mehr ein, der auch nur vergleichsweise zurechnungsfähig ist.


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23.02.2020 um 14:52
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich denke schlichtweg nicht, dass irgendein nachbar sich groß darüber aufregen wird, wenn jemand zu hause bleibt. Das tue ich doch auch nicht . Und ganz ehrlich, ich hab keine ahnung, wer in meinerm wohnhaus hart 4 empfängt und wer nicht.
Geht mir eigentlich genauso, allerdings bezweifle ich mal, dass wir da zur großen Mehrheit gehören. ;)

mfg
kuno


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23.02.2020 um 14:53
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:...diese Aussage deutet klar auf das Gegenteil hin.
Nein das ist die Summe die du für ein niedriges bge aufbringen musst.

Es sei denn du redest nicht von einem bge


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23.02.2020 um 14:56
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dieses Risiko geht eine Firma dann ein, wenn sie sich durch gutachten bestätigen lässt, dass ihre Maschine sicher arbeitet und daher keine juristischen probleme aufkommen werden.
Kein Mensch, der nicht einen Suizid am nächsten Tag plant, würde einer Maschine attestieren, dass sie jeden möglichen medizinischen Fall (und jeder Fall ist anders) völlig korrekt ohne menschliche Hilfe oder Überwachung abarbeiten könnte.
Das wird auch in 500 Jahren nicht anders sein und damit ist die Einsparung von Arbeitskraft in dem Fall schon scinece fiction auf trash Niveau.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.02.2020 um 14:56
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nein das ist die Summe die du für ein niedriges bge aufbringen musst.
Na das is mir schon klar und das bestreite ich ja auch nich, nur war das eben nich das, worum es in meiner, von dir zitierten Aussage ging.
Du kanntest den Kontext meiner Aussage nich und hast diese daher falsch verstanden. Das wars schon.

mfg
kuno


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