Die Friedensbewegung meldet sich wieder
07.05.2004 um 19:49Die Protagonisten der Friedensbewegung kommen ausführlich im Magazin „CAMPO de Criptana“ zu Wort, siehe auch www.campodecriptana.de - Auf die Fragen antworteten – Franz Alt, Fernsehjournalist; Wolfgang Gehrcke, außenpolitischer Sprecher der PDS; Peter Glotz, ehemaliger Generalsekretär der SPD; Franz Hohler, Kabarettist; Schorsch Kamerun, Musiker der „Goldenen Zitronen“; Hans Christian Ströbele, Bundestagsabgeordneter von Bündnis90/Die Grünen; Sahra Wagenknecht, Bundesvorstandsmitglied der PDS; Konstantin Wecker, Liedermacher und Schauspieler.
Schorsch Kamerun (Die Goldenen Zitronen): „Der Irak dient hier höchstens umgekehrt als Alibi. Es bleibt dabei: Der Krieg war ein illegaler, weil die angeführten Gründe keine belegten waren. Die Bedrohung war erfunden. Die Motivation eine andere. Genauso ist es rechtsfrei Gefangene ohne Anklage auf Cuba zu halten.“
Hans Christian Ströbele: „Das Saddam-Regime hatte mit Bin Laden und Al-Quaida tatsächlich nichts zu tun. Es gab keine Zusammenarbeit. Das ist heute unbestritten. Ob sich dies geändert hat, ist ungewiß. Wenn, dann ist eine solche Zusammenarbeit eine Folge des Irak-Krieges. Der Krieg hat den Terrorismus nicht eingeschränkt, sondern geschürt. Viele haben dies befürchtet. Ich auch. Ein Grund mehr, den Irak-Krieg für falsch zu halten und abzulehnen.“
Sahra Wagenknecht: „Die verschiedenen Kriegsbegründungen haben sich - wie von Gruppen der Friedens- und Antikriegsbewegung schon vor Kriegsbeginn immer wieder herausgestellt - erwartungsgemäß als Lügen herausgestellt: Es gibt keine Massenvernichtungswaffen im Irak und das Regime von Saddam Hussein hatte nichts mit den Anschlägen vom 11. September zu tun. Vielmehr ist der Anschlag von Madrid in Verbindung mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak zu sehen. Eine friedliche Lösung der Irak-Krise wäre möglich gewesen. Die USA haben den Krieg jedoch lange geplant, vorangetrieben und gegen die Vereinten Nationen, gegen die Mehrheit der Staaten und Völker vom Zaune gebrochen. Vom Irak ging keine Bedrohung in der Region und für den Weltfrieden aus. Der Krieg gegen den Irak war und bleibt eine Aggression - ein Angriffskrieg. Die USA und Großbritannien haben sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht. Die völkerrechtliche Verurteilung der USA, Großbritanniens und weiterer in der "Koalition der Willigen" beteiligter Staaten wegen dieses Angriffskrieges und des Bruches des Völkerrechts bleibt auf der Tagesordnung. Und es gilt die vorrangige Verpflichtung der Krieg führenden Staaten zur Wiedergutmachung. Ich begrüße das Wahlversprechen des neuen spanischen Regierungschefs Zapatero, die spanischen Besatzungstruppen aus dem Irak abzuziehen, und kritisiere zugleich die völlig inakzeptable Position der deutschen Regierung, die sich über diese Ankündigung irritiert zeigte.“
Konstantin Wecker: „Wir müssen grundsätzlich über unser neoliberales Wirtschaftsystem nachdenken, es macht keinen Sinn kolonialistisches Denken weiter zu fahren. Wenn wir jetzt nicht anfangen mit den Menschen der Dritten Welt zu sprechen, wird der Terror weiter gehen. Allerdings, es sind da auch Leute faschistischen Zügen dabei, mit denen man nicht reden kann.“
Thread - http://www.campodecriptana.de/forum/showthread.php?s=&threadid=33 8
Schorsch Kamerun (Die Goldenen Zitronen): „Der Irak dient hier höchstens umgekehrt als Alibi. Es bleibt dabei: Der Krieg war ein illegaler, weil die angeführten Gründe keine belegten waren. Die Bedrohung war erfunden. Die Motivation eine andere. Genauso ist es rechtsfrei Gefangene ohne Anklage auf Cuba zu halten.“
Hans Christian Ströbele: „Das Saddam-Regime hatte mit Bin Laden und Al-Quaida tatsächlich nichts zu tun. Es gab keine Zusammenarbeit. Das ist heute unbestritten. Ob sich dies geändert hat, ist ungewiß. Wenn, dann ist eine solche Zusammenarbeit eine Folge des Irak-Krieges. Der Krieg hat den Terrorismus nicht eingeschränkt, sondern geschürt. Viele haben dies befürchtet. Ich auch. Ein Grund mehr, den Irak-Krieg für falsch zu halten und abzulehnen.“
Sahra Wagenknecht: „Die verschiedenen Kriegsbegründungen haben sich - wie von Gruppen der Friedens- und Antikriegsbewegung schon vor Kriegsbeginn immer wieder herausgestellt - erwartungsgemäß als Lügen herausgestellt: Es gibt keine Massenvernichtungswaffen im Irak und das Regime von Saddam Hussein hatte nichts mit den Anschlägen vom 11. September zu tun. Vielmehr ist der Anschlag von Madrid in Verbindung mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak zu sehen. Eine friedliche Lösung der Irak-Krise wäre möglich gewesen. Die USA haben den Krieg jedoch lange geplant, vorangetrieben und gegen die Vereinten Nationen, gegen die Mehrheit der Staaten und Völker vom Zaune gebrochen. Vom Irak ging keine Bedrohung in der Region und für den Weltfrieden aus. Der Krieg gegen den Irak war und bleibt eine Aggression - ein Angriffskrieg. Die USA und Großbritannien haben sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht. Die völkerrechtliche Verurteilung der USA, Großbritanniens und weiterer in der "Koalition der Willigen" beteiligter Staaten wegen dieses Angriffskrieges und des Bruches des Völkerrechts bleibt auf der Tagesordnung. Und es gilt die vorrangige Verpflichtung der Krieg führenden Staaten zur Wiedergutmachung. Ich begrüße das Wahlversprechen des neuen spanischen Regierungschefs Zapatero, die spanischen Besatzungstruppen aus dem Irak abzuziehen, und kritisiere zugleich die völlig inakzeptable Position der deutschen Regierung, die sich über diese Ankündigung irritiert zeigte.“
Konstantin Wecker: „Wir müssen grundsätzlich über unser neoliberales Wirtschaftsystem nachdenken, es macht keinen Sinn kolonialistisches Denken weiter zu fahren. Wenn wir jetzt nicht anfangen mit den Menschen der Dritten Welt zu sprechen, wird der Terror weiter gehen. Allerdings, es sind da auch Leute faschistischen Zügen dabei, mit denen man nicht reden kann.“
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