Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Befen

Achso


Schwerpunkt: Fußball und Rassismus


Fußball und Gewalt sind in vielen Stadien eine untrennbare Einheit. Das haben nicht erst die gewaltsamen Ereignisse in Leipzig Anfang Februar 2007 gezeigt. Und immer öfter sind die Täter rechtsextrem motiviert, wie Ende November 2006 in Paris: Ein wütender Mob machte Jagd auf einen jüdischen Fan und einen Zivilpolizisten nordafrikanischer Herkunft. Unter Rufen wie "dreckiger Nigger" und "Drecksjude" griff der Mob die beiden an. Der Polizist zog die Dienstwaffe und schoss, ein Angreifer starb, ein weiterer wurde schwer verletzt. Auch in Deutschland schallen rassistische Parolen und Anfeindungen durch die Stadien. Gezielt rekrutieren Neonazis hier Wähler und Nachwuchs. Mehr und mehr macht der Rassismus beim Fußball den Clubs zu schaffen – und das Spiel für manchen Spieler unerträglich.

http://www.bpb.de/themen/QQ77WJ,0,0,Schwerpunkt%3A_Fu%DFball_und_Rassismus.html

@insideman


...Paris zähl ich nun nicht zum Ostfußball und von dem hab ich geredet...bzw...geschrieben :)

...das es hier und da ne dritte Halbzeit gibt, hat erstmal nichts mit Rechtsextremismus zu tun finde ich.

@Befen


Das in Paris war nur eine Information im Bericht. Da war auch von Deutschland die Rede.

Wobei auf politischer Eben das Problem in Deutschland sogar noch kleiner ist als teilweise im übrigen Europa.

Hier sind Parteien die weit rechts agieren schon stark etabliert, und haben großes Wählerpotential.

Nicht zuletzt bei uns In Österreich, wo man schon auf die nächste Wahl gespannt sein darf wie die FPÖ abschneidet

"Jude" als Schimpfwort zu verwenden kann ja gar nicht auf antisemitisches Gedankengut verweisen, wo kämen wir denn da hin.

@Fabs natürlich ist es antisemitistisch wenn man Jude als Schimpfwort benutzt ! Denn man benutzt nur schlimme Wörter als Schimpfwort!

@Gernotshagen

Dann ist ja die Jugend, respektive die Atzen-Kultur zu 80% antisemitisch... da ist "Jude" eines der sanfteren Schimpfwörter.

LG

Jetzt magst du vielleicht vom Stuhl fallen, def, aber das ist sie - das wird wohl kein in sich geschlossenes (hardcore-) antisemitisches Weltbild zum Ausdruck bringen, alltagsantisemitisch ist es aber allemal.

@Fabs

Alltagsantisemitisch... omg... der Gedanke, dass sie das einfach verwenden ohne darüber nachzudenken kommt dir nich was?

Jeder Hopper der Frauen "biatch" nennt ist natürlich ein Schänder und will jede für Sex bezahlen.
Jeder der irgendwen HuSo nennt geht natürlich fest davon aus das seine Mutter ne Hure ist.
Jeder der einen anderen Penner nennt weiß natürlich das der Gegenüber Obdachlos ist und morgens halb 8 vor Penny einrückt.

Alltagsantisemitismus... es wird echt immer bescheuerter... die Leute die Jude als Schimpfwort verwenden sind einfach nicht die hellsten. Da ist es mit Bildung meist nicht sehr weit und man motzt sich in den Kreisen einfach so voll weil es so ist... die haben einen an der Waffel, aber echte Antisemiten sind die wenigsten.

Und mach dir keine Sorgen um mein Sitz verhalten... da haben schon ganz andere versucht mich mit Rethorik von Stuhl zu reißen... gelungen ist es bisher den Wenigstens. ;)

LG

http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/antisemitismus-im-fussball

Antisemitismus im Fußball

Antisemitische Schmähungen im Fußball sind eng verknüpft mit der deutschen Geschichte, mit dem Nationalsozialismus und einem immer noch vorhandenen Vorrat von Vorurteilen.

Bezüge auf den Holocaust werden im U-Bahn-Lied gegen gegnerische Fans („Eine U-Bahn, eine U-Bahn bauen wir, von … bis nach Auschwitz.“) oder Aussagen wie „Zyklon B dem …“ hergestellt und sind so weiterhin im Fußballumfeld präsent. Im Dezember 2005 wurde beim Zweitligaspiel zwischen Energie Cottbus und Dynamo Dresden im Cottbuser Fanblock ein Transparent mit der Aufschrift „Juden“ enthüllt, das D war als Dresdener Wappen gekennzeichnet, die Schrift flankiert von zwei Davidsternen. Ein derart offener Antisemitismus ist im Profifußball sicher nicht an der Tagesordnung, dennoch hat die Verwendung von „Juden“ als Schimpfwort, insbesondere für finanzkräftige Vereine mit einem eher bürgerlichen Hintergrund, eine lange Geschichte. Solche Schmähungen, darüber sollte das Cottbus-Beispiel nicht hinwegtäuschen, sind jedoch nicht nur im Osten des heutigen Deutschlands bzw. in der DDR zu beobachten (gewesen), auch in den alten Bundesländern gab und gibt es diese schlechte alte Tradition, beispielsweise im Verhältnis der Anhänger der Offenbacher Kickers zu ihren Rivalen vom „Judenklub“ Eintracht Frankfurt.

Nur ein Schimpfwort

In Diskussionen etwa in Fanforen oder bei Veranstaltungen über die Bezeichnung „Juden“ als Beschimpfung für Vereine, Fans oder Schiedsrichter tauchen bestimmte Rechtfertigungen immer wieder auf: „Das ist doch ganz üblich, das haben wir/die immer schon gemacht.“ und „Das ist doch nur ein Schimpfwort.“ In solchen Aussagen drückt sich eine typische, kurzsichtige Argumentation aus – denn zum „ganz normalen“ Schimpfwort wie Arschloch oder Drecksack wird das Wort „Jude“ eben erst durch den Willen zur Beleidigung und Diffamierung und die langjährige Tradierung antisemitischer Muster. In ganz ähnlicher Weise wenngleich natürlich vor einem anderen Hintergrund können auch „Lesbe“, „Schwuler“ oder „Mädchen“ im Fußballkontext als Beschimpfungen gemeint und verstanden werden.

Diese Deutungsmöglichkeiten haben sich manche Fans aber auch positiv zunutze gemacht: Ajax Amsterdam und Tottenham Hotspur gelten beide als „Judenklubs“ und wurden, wenngleich zumindest Tottenham keine ausgeprägten jüdischen Wurzeln vorweisen kann, entsprechend mit Gesängen gegnerischer Fans verunglimpft. In beiden Fällen kehrten die Fans die als Beschimpfung gemeinten Namen jedoch in ihr Gegenteil um, bezeichneten sich selbst stolz als Juden, präsentieren Israel-Fahnen und Davidsterne. Einer der Höhepunkte der Yiddo-Kultur bei Tottenham war der Jürgen Klinsmann gewidmete Gesang: „Chim chiminee, chim chiminee, chim chim churoo, Jürgen was a German, but now he’s a Jew!“

@Fabs

Mit dem Begriff ,,Alltagsantisemitisch" wäre ich jetzt auch sehr vorsichtig.

Die wenigsten Leute dürften sich genau überlegen, was hinter einem Schimpfwort steht und was es wirklich zum Ausdruck bringt.

Sie wissen lediglich, dass es beleidigend ist, mal härter und mal weniger hart.


Aber zu 100% weiß nicht jeder, der das Wort ,,Nigger" verwendet, um die Geschichte dieses Wortes und seine Herkunft aus den Zeiten der Sklaverei.

Oder das Wort ,,Mongo".
Herzlich wenig Leute machen sich bei der Verwendung Gedanken drüber, dass es ursprünglich Menschen mit einer ganz bestimmten Krankheit bezeichnete, welche sie in den Augen des ,,Erfinders" dieses Begriffs ähnlich aussehen ließ, wie Mongolen.


Nein, die meisten wissen, dass solche Begriffe beleidigend sein sollen, das ist alles. Über den tieferen Sinn machen sich wenige Gedanken.


Genauso ist es bei der Verwendung von ,,Jude" als Schimpfwort.
Mit überlegten, politischen Aussagen hat das nichts zu tun.


Migranten nennen beispielsweise auch Deutsche standardmäßig gerne Nazi, wenn sie denen eine reinwürgen wollen, trotzdem sind sie sicherlich nicht alle genau über die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland informiert und können solche Urteile wahrheitsgemäß fällen.
Nur wissen sie, dass darauf sehr empfindlich reagiert wird.

Deshalb sind sie durchaus nicht antideutsch eingestellt.

@Kc

Wenn man eine Schmähung tätigen will, wie will man dann ein Wort benutzen, wenn es keinen bestimmten beleidigenden Charakter haben soll?

Das ist unlogisch.

Mal davon ab, das sowas hier:

Jimmybondy schrieb:Bezüge auf den Holocaust werden im U-Bahn-Lied gegen gegnerische Fans („Eine U-Bahn, eine U-Bahn bauen wir, von … bis nach Auschwitz.“)

ja wohl mal mehr als eindeutig ist.

Ne wirklich, ich kann dem nicht folgen, das Leute Worte wie Mongo, Nigger, Jude verwenden sollen, ohne eine Vorstellung zu haben, was diese Worte überhaupt bedeuten.

Das ist ja wohl mal voll abstrus.

Es könnte mich allerdings überzeugen, wenn User hier bestätigen, das sie solcherlei Worte in Ihrem Sprachschatz haben und damit nichts assoziieren. :D

@Jimmybondy

Das hast du auf jeden Fall Recht, dass dieses Bahn-Lied sehr eindeutig ist.

Habe es zwar noch nie gehört, aber wenn, dann würd`s dafür von mir eine Anzeige geben.

In solchen Fällen kann man schon sehr klar von Antisemitismus sprechen.


Jedoch möchte ich das anzweifeln, wenn man behauptet, ,,Jude" sei jedesmal ein antisemitisches Schimpfwort.

Es KANN ein ,,normales" sein, es KANN auch eines in rassistischer Absicht sein.

Das ist abhängig vom Gebrauchenden und der Situation.


Wie auch bei meinem anderen Beispiel mit dem ,,Nazi", der gerne Deutschen an den Kopf geworfen wird.
Es KANN wirklich der Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus gemeint sein.
Es KANN aber auch einfach als bloße Beleidigung gemeint sein, wie gesagt, die Verwender sind nicht notwendigerweise wirklich der Meinung oder sind nicht mal in der Lage, zu bestimmen, dass der Bezeichnete ein Nationalsozialist nach dem Vorbild der 1930er/40er sei.

@Jimmybondy

Naja du kannst ja mal ein paar Schulen in deiner Umgegend abklappern, von den Hauptschulen bis zum Gymnasium.

Mach mal Umfragen unter den Schülern, ob sie sich immer genau überlegen und genau wissen, welches verwendete Fluchwort was bedeutet ;)

@Kc
ich mache durchaus aufmerksam, wenn jemand im "sprachgebrauch" dies oder jenes benutzt -

es unkommentiert stehen zu lasse ist grob nachlässig -

@Kc

Was normales? Ein normales Schimpfwort sein? -Eigentlich kann es das ja eben nicht... ;)

Klar muss man ja nicht wirklich der Meinung sein das jemand ein Nazi ist, um Ihn als solchen zu schmähen. -Was nun aber mit Nazi gemeint ist, daran gibt es eigentlich nichts zu rütteln, zumindest hierzulande.

@Kc

Kc schrieb:Mach mal Umfragen unter den Schülern, ob sie sich immer genau überlegen und genau wissen, welches verwendete Fluchwort was bedeutet

Hey das sollen bitte die User hier machen, welche diverse Studien usw. anzweifeln und meinen, das in Deutschland sgnifikant viele Trottel wohnen, die nichtmal die Bedeutung simpler Worte kennen sollen, diese aber dennoch leidenschaftlich verwenden, um andere zu beleidigen. :D

Kc schrieb:Naja du kannst ja mal ein paar Schulen in deiner Umgegend abklappern, von den Hauptschulen bis zum Gymnasium.

Mach mal Umfragen unter den Schülern, ob sie sich immer genau überlegen und genau wissen, welches verwendete Fluchwort was bedeutet ;)

Und genau aus diesem Grund haben Empiriker ermittelt, dass ein latenter Rassismus,
übrigends nicht nur in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet ist.

Das ist doch legitim, oder ?
Solange es nur Gedanken wären, würds ja keiner merken.

@kiki1962

Das ist richtig.

Man kann und sollte die Leute, wenn sich die Gelegenheit bietet, darüber aufklären, was sie eigentlich da sagen.

Jimmybondy schrieb:-Was nun aber mit Nazi gemeint ist, daran gibt es eigentlich nichts zu rütteln, zumindest hierzulande.

Das stimmt. Es ändert aber immer noch nichts daran, dass die Benutzer nicht immer bewusst und qualifiziert das Urteil fällen können, jemand würde sich wie ein Nationalsozialist verhalten.
Was sie allerdings wissen, ohne großartiges Nachdenken, ist, dass ,,Nazi" für Deutsche sehr verletzend sein kann.

Aber ich behaupte mal, dass nur wenige wirklich wissen, was alles für Geschehnisse an diesem Wort hängen.

@Kc

Kc schrieb:Das stimmt. Es ändert aber immer noch nichts daran, dass die Benutzer nicht immer bewusst und qualifiziert das Urteil fällen können, jemand würde sich wie ein Nationalsozialist verhalten.

wäre dem so das betreffender auch wirklich ein Nazi ist, dann wäre das Wort ja auch keine Beleidigung sondern die Faktenlage. ^^