@libertarian libertarian schrieb: Ich meine, für manches das, was man hier als Deutscher schon dies und jenes angehängt bekommt, nimmt man es bei sogenannten Ausländern als normal und nicht nennenswert an
Bedeutet aber nicht, dass es bei Ausländern oder ihren Kindern gut ankommen muss. Wenn du mal dich umhörst, wirste vielleicht schon mal hören, dass Mensch sich als "Alien" oder so vorkommt. Also dass diese Art von Ungleichbehandlung oder in manchen Punkten positive Diskriminierung Unwohlsein hervorruft und übrigens auch einer der größten Kritikpunkten von migrantischen Leuten ist. "Migrantenbonus" oder "Islambnous" ist beleidigend, diskriminierend. Niemand wil gern als Alien behandelt werden, sondern einfach als normaler Mensch.
Spätestens übrigens seit Bushido nicht Erika Steinbach oder Roland Koch in seinem Song angegriffen hat, sondern Claudia Roth und Klaus Wowereit, wissen wir, dass pseudo "Gutmenschentum" oder linke Politik bei den Angesprochenen selber nicht per se gut ankommen muss. Gerade Bushido und sein Arafat AbouChakker müssten Wowereit die Füße küssen, dass sie in Berlin quasi so ungestört ihren Geschäften nachgehen können. Wowereit hat die zu Millionären gemacht durch fehlende Law and Order Politik in Zusammengang mit falsch verstandener Toleranz.
In meiner Heimatstadt ist alsbald Oberbürgermeisterwahl, der SPD OB Kandidat (derzeit auch OB) macht seine Touren durch Moscheen und von türkischen Leuten organisierten Veranstaltungen. Ist doch okay. Über seinen Besuch bei Milli Görüs kann man streiten, einverstanden. Ich hab bei seinem Team aber angefragt, ob er denn nicht auch mal Vereine der schwarzafrikanischen community besuchen kann. Die würden sich auch mega freuen, mal den OB und den nochmal Kandidaten für das Amt des OB der Stadt zu sehen, in der sie leben. Wie soll es auch anders sein, als dass die Bereitschaft des OB und seinem Team gering ist. Der OB hat viele Termine, wer ist der Ansprechpartner, kommen genug Leute auf ne eventuelle Veranstaltung und das allerwichtigste: Sind die Leutz denn überhaupt wahlberechtigt. Da steckt wirklich weniger Ideologie oder so dahinter, selbst Basis-Mitglieder, die ideologischer sein könnten, mischen sich in solchen Fragen nicht ein und sagen, wir wollen nen afrikanischen oder asiatischen Kulturverein besuchen. Das wurde mir auch offen gesagt, dass es entgegen politischer Logik wäre, afrikanische oder asiatische Kulturvereine etc zu besuchen, wenn der Nutzeffekt einfach zu gering ist. Gerade in einem Wahlkampf.
Sprich: "Multikulturelle Gesellschaft" und "Vielfalt" in diesem Wahlkampf mal besteht aus einigen Moscheen und im wesentlichen Türken und anderen Muslimen, die sich politisch etwas stärker engagieren. Was ich persönlich einfach schade finde. Und das meine Erfahrung stärkt, dass man sich in D bei dem Thema Integration irgendwie selbst verschaukelt. Von den Rumänen und Bulgaren, die sogar noch unter dem Auge eines grünen Ministerpräsidenten (BaWü) oder Wirtschaftsministers (Hessen) nicht selten mittlerweile katastrophale Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind (auf dem Bau) etc. Das nennen Deutsche "Gutmenschentum" oder wie. Ein befreundeter Bauingenieur von mir hat mir von vertuschten Todesfällen, Beschiss bei Abrechnungen, unterlaufenem Mindestlohn und mangelndem Arbeitsschutz erzählt, der Kollege ist afghanischer Herkunft, was vielleicht erklärt, warum er so offen spricht und sich wundert, wo da die SPD, die Grünen, dieLinke eigentlich ist. Wo die ihre Sitzblockaden etc. machen, sich für Ausländer einsetzen.
Hinter dem Thema " Integration" und Ausländer steht mittlerweile ne größere Lobbyverbände, die natürlich ihren Input bringen, zum Beispiel haben sie ihr Herzensprojekt ja jetzt teilweise durchbekommen, Kopftuch im Öffentlichen Dienst, und der nächste Herzenswunsch hab ich gelesen ist zum Beispiel Gleichstellung des Islams mit dem Christentums oder so. In meiner Heimatstadt kriegen Gemeinderäte etc. dafür sogar Bonusse hab ich gehört, fliegen auf Kosten von Milli Görüs oder so nach Ägypten zum Urlaub. Wo können das Afrikaner oder Asiaten leisten.
Übrigens gibt es nebenbei Effekte, wie zum Beispiel der Input, was unter "Integration" zu verstehen ist. Du kannst meinen Vater (Ausländer) fragen und mich (als Nachkomme) und viele andere migrantische Menschen, der Glaube ist groß, dass "Integration" erst mal bei der Person selbst anfängt. Wenn eine Person in ein fremdes Land einreist, dort vor hat über Jahre zu leben, dann muss der einige Wille groß sein, die Sprache und die Eigentümlichkeiten des Gastlandes zu lernen, die Mehrheitsgesellschaft stellt dann folgend Angebote zur Verfügung, damit das auch klappt.
Deutsche haben nicht immer alle Informationen und Wissen, ich seh zum Beispiel Input genau entgegengesetzt, was denn "Integration" sein solle, wer sich "integrieren" soll, der Begriff wäre ja so lächerlich. Und ich denk mir, hallo, willste mich verarschen oder was. Reise nach Brasilien und fang dort an 10 Jahre zu leben, ohne "Integration" geht es auch da nicht.
Was ich sagen will: Die Diskussion um Integration und Migranten in D wird nach meinem Eindruck mittlerweile durch schwerpunktmäßigen Input aus einer Migrantenecke beeinflusst, und der ganz natürliche Mangel an Informationen bei Deutschen auch so ein bisschen ausgenutzt. Demgegenüber haben gerade Linke es ja tatsächlich sehr häufig damit zu tun, dass es um grundsätzliche Antipathien geht. Nicht um Integration oder nicht Integration. Deswegen hat man auch manchmal Angst vor öffentlichen Debatten, nicht, dass man ne Büchse der Pandorra öffnet. Aber intern sind so manche Gespräche ja nicht anders, als du zum Beispiel das angesprochen hast, hab ich jetzt schon so oft erlebt.