Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

Groucho schrieb:Kommt drauf an, was du unter christlich handeln verstehst

Analog das:

Groucho schrieb:Wer rassistisch handelt (und dazu gehört für mich auch das Wählen einer rassistischen Partei),

Groucho schrieb:Wie kann man Rassismus wählen und unterstützen, wenn man kein Rassist ist?

Wie kann man Christentum wählen und unterstützen, wenn man kein Christ ist?

Wie könnte man deiner Meinung nach Rassismus bekämpfen? Was wären die Ansätze?

behind_eyes schrieb:Wie könnte man deiner Meinung nach Rassismus bekämpfen? Was wären die Ansätze?

Die Ansätze sind schon in Kindergarten und Grundschule zu suchen.
Von klein auf, den Kindern beibringen, dass kein Mensch ob seiner Herkunft oder Religion besser ist, als ein anderer.
Soziale Ächtung von rassistischem Verhalten.

Leider wird man Rassismus damit nicht komplett ausmerzen können, denn Kinder werden natürlich nicht nur von Kindergarten und Schule geprägt, sondern vor allem auch von den Eltern und wenn die Rassisten sind, werden auch die Kinder Gefahr laufen zunächst so zu denken.

Was wäre denn dein Ansatz?

FF schrieb:Und so sinniert ein @Fedaykin nach einem rassistischen Massenmord in Shishabars darüber nach, dass sich in Shishabars antisemitische, muslimische Immigranten aufhalten. Das ist rassistisches Victimblaming wie im

Hattest du gerne, aber wie erwähnt, wenn du nicht folgen kannst unterstelle Usern nix, auch wenn es so bequem ist

Groucho schrieb:Was wäre denn dein Ansatz?

Exakt deiner. Genauso muss es anfangen.
Wir sind aber in einer Situation, in der erwachsene Menschen eine Partei wählen die Rassismus betreibt. Die vergangenen 5 Jahre zeigen, daß der bis heute anhaltende Umgang mit diesem Problem keinerlei Lösung ist - im Gegenteil, es ist schlimmer geworden.
Es besteht also das Risiko, das die AfD weiterhin Zulauf behält und noch mehr Haushalte ihre zukünftigen Kinder dem Aussetzen.

Groucho schrieb:Was wäre denn dein Ansatz?

Zu allererst ein gemäßigter Ton im Umgang mit den Problem Wählern sonst läuft man Gefahr das die Fronten immer mehr verhärten.
Was mir definitiv fehlt - und das halte ich für sehr wichtig - ist eine übergeordnete Aufklärungskamoagne. Also eine Art Bundesgeführtes Mimikama, Faktenchecks.
Dort kann jede Fake news oder jene die im Verdacht stehen, unabhängig und neutral aufgearbeitet werden. Egal ob links oder rechts. Der Erfolg der AfD fusst größtenteils auf Faktenverdreherei. Dem muss man sich stellen.
Der Clou: alle Bundesparteien, auch die AfD, haben die Pflicht dieses Projekt zu unterstützen, sowohl personell als auch inhaltlich.

behind_eyes schrieb:Wie könnte man deiner Meinung nach Rassismus bekämpfen? Was wären die Ansätze?

mit Betroffenen sprechen, sie anhören, ernst nehmen
sich mit Betroffenen solidarisieren
Position beziehen
Rassismus als das benennen, was es ist
rassistischen Äusserungen sofort widersprechen und rassistischen Äusserungen null Plattform bieten, es als inakzeptabel und nicht diskussionswürdig deklarieren
ganz klare Grenzen ziehen
die eigene Haltung reflektieren

Tussinelda schrieb:mit Betroffenen sprechen, sie anhören, ernst nehmen
sich mit Betroffenen solidarisieren

Damit meinst du die Opfer des Rassismus.
Spielt der Diskurs mit den Tätern eine Rolle?

@behind_eyes
welchen Diskurs soll es denn geben mit Menschen, die andere Menschen als minderwertig ansehen? Da bedarf es keines Diskurses, sondern einer klaren Ansage, dass dies einfach inakzeptabel ist. Das dies nicht mit unseren Gesetzen, unserer Demokratie, unserer Gesellschaft in Einklang zu bringen ist und es da nichts drüber zu diskutieren gibt.

Tussinelda schrieb:welchen Diskurs soll es denn geben mit Menschen, die andere Menschen als minderwertig ansehen?

Schwierig, klar.
Aber ein Lösungsansatz für das angesprochene Problem sind deine genannten Verhalten ja auch nicht wirklich. Sicher und gut, man muss den Betroffenen helfen. Aber im Grunde ist das das Feldlazarett hinter den Frontlinien welches keinen Einfluss auf den Verlauf der Frontlinien gibt.

Wie könnte man also wirkungsvoll Rassismus bekämpfen, aufweichen, zersetzen usw.?

Fedaykin schrieb:Hattest du gerne, aber wie erwähnt, wenn du nicht folgen kannst unterstelle Usern nix, auch wenn es so bequem ist

"Wenn du nicht folgen kannst" hast du bei mir schon versucht,darauf fällt keiner rein.

@FF hat exakt beschrieben, was du hier abziehst.

Und hier kann man es in seiner ganzen Abscheulichkeit nachlesen

Beitrag von Fedaykin (Seite 2.240)

Man kann dir leider nur zu gut folgen, deswegen ja die Vorwürfe.....

Es fängt schon mit deinem Einstieg an: Einen elffachen Mord, einen abscheulichen Terroranschlag einfach nur "diesen Vorfall" zu nennen, sagt einem schon alles.

Einfach nur widerlich....

behind_eyes schrieb:Zu allererst ein gemäßigter Ton im Umgang mit den Problem Wählern sonst läuft man Gefahr das die Fronten immer mehr verhärten.

Ich denke mit einer transparenteren Politik könnte man schon einige abholen. Wenn ich mir meinen erweiterten Bekanntenkreis anschaue, sind es häufig ähnliche Aussagen, die man hört. „Für die Renten ist kein Geld da, aber man holt jeden hier hin und dafür ist das Geld plötzlich da“. Unachtsam irgendwo gelesen verfestigt sich sowas mit der Zeit und wird dann als Fakt angesehen. Politik, die erklärt...das wäre mal was.

Ich sehe ein massives Versagen der Regierenden in den letzten Jahren, was die Kommunikation angeht. Damit züchtet man sich „kleine“ Extremisten heran, denke ich, die dann den „großen“ Extremisten und Demagogen folgt. Um zu erkennen, dass Radikale schlechte Antworten geben, braucht man echte Alternativen.

Es ist wie bei einem Unternehmen. Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken. Das schöne ist, dass jeder was dagegen tun kann. Man kann sich politisch engagieren und es besser machen. Das wird nicht jeden AfD-Wähler und Rassisten eines besseren bekehren, aber die Zahl deutlich reduzieren.

behind_eyes schrieb:Wie könnte man also wirkungsvoll Rassismus bekämpfen, aufweichen, zersetzen usw.?

Bildung, Information. Aber es ist ja eben nicht so, dass Rassisten ungebildet wären oder eine schlechte Kindheit gehabt hätten. Sie sprechen anderen die gleichen Rechte ab, sie sehen andere als minderwertig, als Gefahr, als Bedrohung, sie verteidigen mit egal welchen Mitteln ihre Privilegien, es interessiert die auch nicht, ob man sie widerlegt. Von daher, nix reden, rote Karte zeigen.

Atrox schrieb:Ich denke mit einer transparenteren Politik könnte man schon einige abholen. Wenn ich mir meinen erweiterten Bekanntenkreis anschaue, sind es häufig ähnliche Aussagen, die man hört. „Für die Renten ist kein Geld da, aber man holt jeden hier hin und dafür ist das Geld plötzlich da“. Unachtsam irgendwo gelesen verfestigt sich sowas mit der Zeit und wird dann als Fakt angesehen. Politik, die erklärt...das wäre mal was.

das finde ich reichlich naiv, ist ja nicht so, dass dies nicht geschieht. Rassisten müssten dies ja aber auch zur Kenntnis nehmen, glauben und ihre Meinung ändern und das tun sie nicht, sie halten dagegen, auch wenn es mit Unwahrheiten ist.

Atrox schrieb:Ich denke mit einer transparenteren Politik könnte man schon einige abholen. Wenn ich mir meinen erweiterten Bekanntenkreis anschaue, sind es häufig ähnliche Aussagen, die man hört. „Für die Renten ist kein Geld da, aber man holt jeden hier hin und dafür ist das Geld plötzlich da“. Unachtsam irgendwo gelesen verfestigt sich sowas mit der Zeit und wird dann als Fakt angesehen. Politik, die erklärt...das wäre mal was.

Genau das, genau das meine ich.

Atrox schrieb:Ich sehe ein massives Versagen der Regierenden in den letzten Jahren, was die Kommunikation angeht.

Ich ebenfalls. Ich fühle nach dem einhelligem Rassismus Statements der etablierten Parteien nach dem Attentat einen Stillstand wie nie zuvor. Was hilft es sich lautstark zu positionieren ohne auch nur im Ansatz erkennen zu lassen das man an einer Lösung arbeitet, ein Konzept hat, wenigstens eine vage Vorstellung davon.

Tussinelda schrieb:das finde ich reichlich naiv, ist ja nicht so, dass dies nicht geschieht.

Es gibt einzelne Aufklärer, aber keine flächendeckende Initiative zur Aufklärung. Das ist der Punkt.
Im Prinzip kann die AfD bis heute ihre Faktenverdreherei betreiben, ohne groß auf Widerstand zu stoßen.

behind_eyes schrieb (Beitrag gelöscht):Dann muss man aber anerkennen, daß dies lediglich eine Bestandsaufnahme ist und kein Teil einer möglichen Lösung.

mit Rassisten wird es keine Lösung geben.....man muss also vorher ansetzen, bevor Menschen Rassisten sind. Und das macht man durch Bildung, Information, Erfahrungen mit Betroffenen, kultursensible und antirassistische Erziehung und durch Stellung beziehen und ganz klar Grenzen setzen.

behind_eyes schrieb:Es gibt einzelne Aufklärer, aber keine flächendeckende Initiative zur Aufklärung. Das ist der Punkt.

das liest ein Rassist doch nur, um mit kruden Theorien, Lügen etc dem zu widersprechen.

Tussinelda schrieb:das finde ich reichlich naiv, ist ja nicht so, dass dies nicht geschieht. Rassisten müssten dies ja aber auch zur Kenntnis nehmen, glauben und ihre Meinung ändern und das tun sie nicht, sie halten dagegen, auch wenn es mit Unwahrheiten ist.

Ich finde es nicht naiv, auch wenn es natürlich Sisyphusarbeit ist, jedem einzelnen zu erklären, warum und wieso Entscheidungen so getroffen werden, wie sie getroffen werden. Das ist eine Ebene, auf die die Politik einfach nicht vorbereitet ist. Fake News verbreiten sich schneller als „offizielle“ News. Da müssen die Verantwortlichen einfach handlungsfähiger werden...und damit meine ich nicht jeden AfD-Wähler wegzusperren.

behind_eyes schrieb:Was hilft es sich lautstark zu positionieren ohne auch nur im Ansatz erkennen zu lassen das man an einer Lösung arbeitet, ein Konzept hat, wenigstens eine vage Vorstellung davon.

Ja, sehe ich auch so. Die Forderung nach härteren Gesetzen und Sicherheitsmaßnahmen (beispielsweise die Pöller an Weihnachtsmärkten, aktuell striktere Waffengesetze) halte ich für Augenwischerei und reine Symptombekämpfung. Ursachenforschung findet meinem Gefühl nach kaum statt.

Atrox schrieb:Fake News verbreiten sich schneller als „offizielle“ News.

also müsste FakeNews eingedämmt werden. Denn die RealNews interessieren die ja eh nicht, ist ja Lügenpresse.

Tussinelda schrieb:mit Rassisten wird es keine Lösung geben.....man muss also vorher ansetzen, bevor Menschen Rassisten sind

Der heutige AfD Wähler war vor 10Jahren Wähler nicht rassistischer Parteien oder hat garnicht gewählt (was bedeuten kann das er schon damals rassistisch, nationalistische whatever war).
Das lässt darauf schließen das er auch nicht auf ewig Rassist sein muss, sofern man diese Abhängigkeit überhaupt ziehen darf.

Tussinelda schrieb:das liest ein Rassist doch nur, um mit kruden Theorien, Lügen etc dem zu widersprechen.

Für den Typus den du ansprichst mag das gelten, der ist aber in meiner Wahrnehmung nicht mehrheitlich unter den AfD Wählern vertreten. Was macht man also mit denen die noch erreichbar sind außer sie als Rassisten zu benennen und zu hoffen das sich dadurch irgendwas ändert?

Tussinelda schrieb:also müsste FakeNews eingedämmt werden

Eher aufgeklärt, und zwar flächendeckend, schnell und unter erzwungener Mithilfe aller bundespolitischen Parteien.