sacredheart schrieb:Da geht es mir um einen Vorsitz im Menschenrechtsrat. Irgendwer muss da doch einen recht eigenwilligen Humor haben, bei dem anderen Leute schlecht wird. Da scheint es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen UN und FIFA zu geben, welche Organisation lächerlicher ist.
Vielleicht war es eher nur Politik.
Versetzen wir uns in die Gründungszeit der UNO, genauer eigentlich zum Völkerbund:
Im Gegensatz zur UNO enthielt seine Satzung eine Verpflichtung der Mitgliedstaaten, im Falle eines kriegerischen Aktes eines Staates gegen einen Mitgliedstaat sofort und direkt, d. h. ohne vorherigen Beschluss eines Gremiums, dem betroffenen Staat militärisch zu Hilfe zu eilen.
Quelle:
Wikipedia: Völkerbund#Gründung und ZieleKlingt erstmal gut, aber war komplett gescheitert, niemanden wollte einfach so einen Krieg gegen den Nachbarn, nur weil dieser einen kleineren Staat annektieren wollte. Zumal alle anderen Staaten zwar Krieg erklären, aber die Hauptlast beim Nachbarn lag.
Auch sind wohlweislich die Großen, nie eingetreten.
Die Gründe für das Scheitern.Wenn wir die UNO als Kontrollorgan begreifen, so liegen wir falsch, erwarten wir zuviel. Wenn wir die UNO als eine Art Club begreifen, als eine Art "Kneipe" wo alle Gangster der Stadt, Freund und Feind, zusammenkommen, um zu diskutieren, sich zu sehen und Informationen auszutauschen, dann passt das besser.
Wie schon beschrieben, die Bloßstellung des großen "Gangsterbosses" Sowjetunion vor seinen eigenen Leuten und vor den anderen "Gangstern" durch den anderen "Gangsterboss" USA, hat einen Rückzieher veranlasst. Bildlich gesprochen: Alle Blicke im Gangsterladen sind auf den Gangsterboss gerichtet, der dann um sein errötetes Gesicht in der Unterwelt zu wahren einen Rückzieher macht.
Das ist eigentlich UNO.
Dass dann zum Beispiel der stadtbekannte Einbrecher die Einnahmen an der Bar leitet, klingt grotesk, ist aber besser er ist da als wenn er nicht da ist. Das wurde nunmal nur erreicht mit Freiwilligkeit, Unverbindlichkeit, Diensten usw..
Uff! Internationaler Politiker will ich nicht sein
:).
Staaten sind nunmal sehr anarchisch untereinander, das bekommen wir zwar selten mit, aber zum Beispiel das Telefonat
Putin und Johnson, wo Putin Johnson mit Schlägen (im sinne von Prügel) gedroht hat. Tja wenn nicht mehr die mächtige EU hinter einem steht ....
:).
Die glorreichen Zeiten der UNO kommen wahrscheinlich noch, das Konzept der UNO ist neu, einmalig, hat es in der gesamten Weltgeschichte so noch nicht gegeben. Das braucht natürlich eine ganze Weile, bis etwas brauchbares daraus wird, also bis ein wirklich funktionierendes Kontrollorgan daraus wird. Bedenke bitte, wir haben schon Probleme mit der EU, dabei sind das gerade einmal 27 Staaten, die sich kulturell und politisch nahe stehen, wie soll es dann auf die Schnelle mit 193 Staaten funktionieren.
Meine Meinung dazu.
Eine Ausnahme bildet der Sicherheitsrat-Rat, das ist ein Kontrollorgan. Diese Aufteilung geschah, da das die Atommächte kurz nach der Gründung waren. Dort herrscht zwar selten Einigkeit, aber wenn dieser Rat nur von westlichen Ländern dominiert wäre, gäbe es keine UNO mit 193 Staaten. Hätten die ständigen Mitglieder kein Veto-Recht, wären sie auch nie eingetreten.
sacredheart schrieb:Der junge Mensch, der von Anderen im direkten Umgang radikalisiert wird muss doch glauben, dass der Radikalisierer es genau so ernst mit dem Anliegen ist, wie ihm selbst. Wie schafft es derjenige, der höher in der Rangordnung steht, dennoch immer, den anderen vorzuschicken und selbst nicht mitzukommen.
Ich weiß es nicht.
Was ich weiß, ist dass generell ein bestimmter Typus Mensch sich da hingezogen fühlt. Erich Fromm nannte dies
Menschen mit Nekrophilen Charakteren. Wenn wir nun bedenken, dass ausgerechnet die Attentäter meist wenig Wissen über den Koran verfügen, meist narzisstische Persönlichkeiten sind und aus Randgruppen kommen, so würde ich behaupten das gleiche ist einer Sekte nicht unähnlich.
Scott Atran hat einige interessante Untersuchungen dazu geführt, hier hast Du mal zwei Berichte im Spiegel:
Was Selbstmordattentäter antreibt,
Selbstmord-Attentäter fallen nicht vom Himmel.In diesem Zusammenhang ist auch
Jonestown interessant.