Abahatschi schrieb:frivol schrieb:
Die Frage ist, warum ist das so? Und warum ist der Kapitalismus erfolgreicher?
Weil es sich lohnt. Wenn man im Kommunismus egal wieviel, wie gut, wie schnell was tut und man hat das Gleiche wie andere, dann lässt man es doch bleiben.
Deshalb sollte man im Kommunismus auch einen Lohn nach Leistung zahlen. Die Frage ist, wie die Investoren entlohnt werden sollen?
Wenn es keine Kapitalisten mehr gibt, dann müssen die staatlichen Behörden oder Banken die Investitionen tätigen. Und wenn da nur Beamte rumsitzen und nichts mehr groß verändern wollen, dann stagniert die Wirtschaft. Also brauchen die Beamten einen finanziellen Anreiz, das sie die Wirtschaft nicht nur verwalten, sondern Wachstum erzeugen und unrentable Betriebe auch Pleite gehen lassen. d.h. staatliche "Kapitalisten", die zwar ein Millionen Gehalt bekommen, aber keine Milliardäre werden können.
Das größte Problem scheint mir, das früher ein kommunistischer Staat keine ausländischen Investitionen von Kapitalisten bekommen hat, und deshalb das Land in seinem Binnenmarkt festhängt. Dadurch fehlt nicht nur das ausländische Geld und Industrie, sondern es findet auch kein Technologie Transfer statt.
Alles Probleme die China gelöst hat, indem es freie internationale Wirtschaft in China zulässt, aber die Kommunistische Partei die Kontrolle über das Land behält. Sollte es den chinesischen staatlichen Investoren gelingen, genauso gut zu investieren wie die Kapitalisten, dann hätten sie mit den geballten Einnahmen aus Steuern und staatlichen Unternehmen, vielleicht sogar mehr Geld in der Hand, um ganze ausländische Betriebe zu übernehmen.
Aber der Nachteil für die staatlichen Investoren bleibt, das sie trotz Millionen Gehälter eben keine Milliardäre werden. Und damit können sie sich keine Milliardär-Spielzeuge kaufen, wie Luxushäuser, Megajachten, Privatjet und ganz viel Personal. Deshalb ist der Kapitalismus für die Milliardäre attraktiver als der Kommunismus.
Do-X schrieb:Auch das siehst du falsch. Dort wird nach "Bedarf" produziert und nicht nach Masse im Unermesslichen. Kein verschwenderisches System. Also ja, so eine Art Planwirtschaft. Die hat in einem fiktiven Kommunismus dann endlich den Vorteil, dass jeder genau ein vorgegebenes Limit am Tag abarbeiten "muss", aber mehr auch nicht. Läuft also recht entspannt.
bgeoweh schrieb:Es ergibt sich das Problem wie man den Bedarf überhaupt im Voraus ermittelt
Üblicherweise wird der Bedarf anhand der Verkaufzahlen ermittelt. Und für neue Produkte muss man schätzen. Zuwenig produziert, dann hätte man mehr verkaufen können. Zuviel produziert, dann läuft das Lager voll. Ich sehe da keinen Unterschied zwischen Kapitalismus und Kommunismus.
Ich denke, das Problem im Kapitalismus ist der extreme Luxus. Wenn das nicht mehr erlaubt wäre und weniger Menschen für das private Vergnügen der Milliardäre arbeiten, dann stünden mehr Resourcen für das Allgemeinwohl zur Verfügung. Manche Milliardäre finden sich selber zu reich und geben viel Geld für Entwicklungsprojekte in armen Ländern. Die Kommunisten denken aber, das viele Milliardäre nicht freiwillig auf extremen Luxus verzichten wollen, und man es ihnen deshalb wegnehmen müsste.
Was denkt ihr? Gibt es extremen Luxus, den man verbieten sollte? Und würde das ärmeren Menschen helfen?