DerThorag schrieb:In manchen Sachen wünschte ich mir das ich die DDR auch aktiv mitgemacht hätte. Die Menschen halfen sich mehr untereinander und man sprach mehr miteinander.
Jein. Das ist das Ostalgie-Bild der DDR, wie es aus den lustigen Postwendefilmchen vermittelt wird. In der Realität war es eher so, dass man sich gegenseitig ausgenutzt bzw. als "Geschäftskontakt" gepflegt hat, wirklich offen zu den Mitmenschen zu sein war gefährlich. Man führte quasi vor seinem gesamten Umfeld ständig ein Doppelleben, bis in die Familien hinein, weil schon auch mal die Kinder die Eltern, der Bruder die Schwester oder Ehemann die Ehefrau verraten und verkauft hat. Nach der Wende sind viele "enge und herzliche" Ost-Freundschaften über Nacht zerbrochen, wenn der eine Freund mal in die Akten geschaut hat. Geholfen hat man sich aus Not und aus Selbstzweck, weniger aus blanker Menschenliebe.
DerThorag schrieb:Heute gibt es oftmals schon Streit, wer denn nun die Hecke verschneidet oder weil der Nachbar 5cm zu Nahe an der Einfahrt parkt.
Das gab es auch, aber eben mit einer diffizilen Hackordnung, der Mayer is inne Partei, da sachisch liba nüscht, und wenn ich der Pohlmann vom Konsum dumm komme, gibt es keine Kaffeefilter mehr, nie wieder. Und was dem Schulze passiert ist, naja, was hört er auch Westradio, das musste ja so kommen. Ein Umzug war z.B. auch problematisch, wenn man keinen hatte, der einem die ungeschriebenen Gesetze am neuen Wohnort erklärt hat.
Bone02943 schrieb am 15.12.2019:Vorallem im Winter, wenn dann doch mal Schnee liegt, den es früher so viel öfter gab.
Der war dann aber auch nur einen Tag weiß, Braunkohlebrikettheizung sei dank.