pattimay schrieb:Das ist doch null praktikabel.
Im privaten kann man das ja irgendwie ausloten, bei wem man auch mal einen politisch unkorrekten Witz oder so machen kann. Aber sonst?
Das ist sogar sehr gut praktikabel. Ich hab doch weiter oben schon ausgeführt, dass es im öffentlichen Dialog durchaus sprachökonomisch sinnvoll sein kann, auf umstrittene Begriffe zu verzichten, und solche möglichen Fettnäpfchen mit weniger verfänglichen Formulierungen zu umschreiben. Schon alleine, weil man da nicht jeden vorher fragen kann, wie er dazu steht. Wird ja auch gemacht, und das halte ich durchaus für sinnvoll, um die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Diskriminierung herab zu setzen.
Eine Sicherheit, dass sich trotzdem ein Betroffener nicht auch durch diesen Umstand falsch benannt fühlt, gibt es indes nicht, wie man in dem von mir verlinkten Artikel nachlesen kann.
Ferner wird mit meiner "Methodik" die ganze Diskussion um "rassistische Begriffe" ausgehebelt, weil der Begriff nur dann als rassistisch gewertet werden kann, wenn es auch tatsächlich jemanden gibt, der sich rassistisch dadurch herabgewürdigt fühlen würde, und das schließt man durch eine Nachfragen einfach aus.
Ein einfaches "wie möchtest du deine ethnische Zugehörigkeit am liebsten benannt wissen" reicht aus, um jedem Betroffenen gerecht zu werden. Im ganz normalen zwischenmenschlichen Miteinander - und keiner der dann trotzdem in Gegenwart eines Betroffenen zB ein Zigeunerschnitzel bestellt, weil das für seinen Gegenüber nachweislich ok ist, so benannt zu werden, muss sich als Rassist ausschimpfen lassen.
Ist doch kein großes Ding, und viel praxisorientierter, als mit Begriffen zu hantieren, bei denen sich nicht mal die Betroffenen einig sind, ob sie sie tolerieren können.
Heide_witzka schrieb:Wäre doch mal interessant zu wissen ob es auch nur einen einzigen gab. Mir ist jedenfalls nicht einer bekannt.
Halte ich für guten Grund weiter auf solch diskriminierende Worte zu verzichten.
Ich hab dir gleich zu Anfang einen Bericht verlinkt, der genau diesen Umstand behandelt, und deutlich benennt. Mit Zitat und allem drum und dran. Es wäre also hier noch interessanter, warum das nicht einfach als Beleg zur Kenntnis genommen wird, und man es gut sein lässt, wenn man schon nichts greifbares zur Hand hat, außer sein persönliches Bauchgefühl.
Das "diskriminiere Wort" ist nur dann eins, wenn es auch wirklich jemanden diskriminiert. Wenn es das nicht tut, weil der Mensch damit ok ist, dann kann ich das auch als Beleidigung deinerseits auffassen, wenn du mir so unzulässig weit verallgemeinernd "Verwendung diskriminierender Worte" attestieren willst.
Da bin ich mit meiner sozialen Kompetenz einschließlich meiner Kommunikationsfähigkeit doch einen deutlichen Schritt weiter, denke ich .. um nochmal den Gedanken von vorhin aufzugreifen. Oder nicht?