@Libertin @Heide_witzka Die Sache ist doch etwas komplizierter, auch wenn klar ist, dass der Begriff geschichtlich belastet ist, und so langsam durchaus zurecht von vielen Betroffenen abgelehnt wird.
Nun, dennoch zum Einen nicht von allen Betroffenen, und zum Anderen aus höchst subjektiven Gründen der persönlichen Empfindung heraus, die nun mal so nicht objektivierbar sind, und somit auch sprachphilosophisch eben auch deshalb umstritten sind.
Das Thema Rassismus ist nun mal viel komplexer, als dass es sich auf eine bestimmte umstrittene ethnische Bezeichnung reduziere ließe. Zumal solche Bezeichnungen auch immer kontextabhängig zu beurteilen/bewerten sind, und hier wird es richtig schwierig zu ergründen, ob ein Begriff tatsächlich schon als "rassistisch" bewertet werden kann, oder ob er anders gewertet werden müsste.
Man kann als mündiger und empathischer Mensch die Gründe der Ablehnung versuchen nachzuvollziehen, aber leicht ist es eben nicht für jeden. Insbesondere dann, wenn man es logisch versucht, und die Gefühlsebene, die wie gesagt sehr schwer nachzuvollziehen ist, nicht einbezieht.
Daraus ergibt sich einfach die Schwierigkeit eine klare Linie in der Sprachregelung auszusprechen. Man kann Gefühle nur bedingt beschreiben und mit Worten vermitteln.
Hier noch mal der Beleg dafür, dass nicht alle Betroffenen dem Wort so ablehnend gegenüber stehen, wie das hier stellenweise behauptet wird.
Irritierend daran ist, dass viele der Angehörigen dieser Minderheit sich selbst als Zigeuner bezeichnen. Den Plural ihrer Eigenbezeichnung, Roma, kennen sie allenfalls vom Hörensagen, aber weder die männliche Form Singular (Rom) noch die weibliche Form (Romni) ist ihnen geläufig.
Quelle:
https://www.nzz.ch/feuilleton/medien/roma-sinti-zigeuner-1.18163686Lösung des Problems ist meiner Ansicht nach wie immer: jeden einzelnen Betroffenen zunächst zu fragen, wie er seine ethnische Zugehörigkeit benannt haben will, bevor man ungewollt in ein Fettnäpfchen tritt.
Natürlich erhöht das Vermeiden von "verbrannten Begriffen" die Wahrscheinlichkeit, dass man niemandem ungewollt auf die Füße tritt. Aber eine Garantie ist es auch nicht.
Manche bestehen sogar drauf, extra so genannt zu werden, weil sie sogar Stolz dabei empfinden. Im Gegensatz zu vielen ihrer Leidensgenossen. Dann nennt man sie eben auch so. Warum auch nicht?