@fischersfritzi Man kann das Argument der Tretmühle aber durchaus einbringen um die Frage zu stellen, ob der bisherige Umgang durch ständige Wortneuschöpfung überhaupt den gewünschten Effekt hat.
Wie alt sind Coldmirrors Harry Potter-Synchros nun? 2006?
Da sagte Ron schon "Ich bin nicht behindert, ich habe besondere Bedürfnisse" und SCHWUPPS, hat man seine Freunde nicht mehr gefragt, ob sie behindert sind, wenn sie was dummes taten, sondern ob sie besondere Bedürfnisse hätten.
Der gewünschte Effekt trat also nicht ein, das ganze ist 15 Jahre her und Diskriminierung gegen (moderner) körperlich oder geistig eingeschränkte Personen ist dadurch nicht weniger geworden.
Es ist gar fraglich, ob es dazu beträgt, das es jemals weniger wird.
Also können wir doch, statt uns zu wundern, dass die negative Konnotation erhalten bleibt und ein neues Wort zu erfinden, fragen, was man und ob man nicht Besseres tun kann, dass Problem zu beheben.
Ich finds völlig legitim. Im Übrigen hat jede Stadtverwaltung einen Behindertenbeirat. Was so ziemlich das diskriminierungsfreiste Gremium für Behinderte im Allgemeinen ist und in dem hauptsächlich Behinderte sitzen.
Es ist halt nunmal leicht, gut und von vielen Problemlos wahrnehmbar, dass Sprache sich ändert, denn davon sind die Leute alle betroffen. Von Rassismus nicht. Ich bin nie Rassismus ausgesetzt, also habe ich auch keine Ahnung von den dringenden Themen. Mag an meiner Bubble liegen.
Was ich aber sagen "darf" und was nicht, ist deutlich präsenter.
Insofern auch kein Wunder, dass dieses Thema, dass deutlich mehr Menschen betrifft (die sich bei Nicht-Wahrnehmung ja schnell dem Vorwurf ausgesetzt sehen, Rassisten zu sein) deutlich mehr Resonanz erzeugt, als die Tatsache, dass man als Schwarzer deutlich häufiger Personenkontrollen durchmachen muss und schwieriger Job und Wohnung findet.
Sowas zu kommunizieren ist dann aber Aufgabe der Betroffenen. Und um diese Dinge wahrnehmbarer zu machen, könnte es hilfreich sein, nicht diese sprachliche Dukatenkackerei zu forcieren.