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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

15.08.2021 um 11:39
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Aber du bist doch laut eigener Aussage "Betroffene"?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wtf?
Dann verwechsel ich da was, OK, du bist nicht von Rassismus betroffen.


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15.08.2021 um 12:05
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Du bist ernsthaft der Ansicht, dass von Rassismus betroffene Menschen alltägliche rassistische Bezeichnungen tolerieren lernen müssen?
Tolerieren muss man jar nüsch. Letztlich kann man jemanden auch boxen, wenn man sich nur dumm angeglotzt fühlt. Alle Menschen lernen im Laufe ihres Lebens Entscheidungen zu treffen, was als Verletzung gemeint sein könnte und was eher nicht.
Gerade im Rap, mit welchem ich mich viel zu wenig beschäftigt habe, ist es nun mal so, dass Überspitzungen gerne ins "Schwarze" treffen wollen. Schpast, Bitch... Es ist nicht immer so gemeint, wie auch im richtigen Leben, alle Eingeweihten und sogar der große Rest wissen das auch! Weil es niveaulos gesagt, eine große Freude ist, völlig inflationär diese Begrifflichkeiten in unangemessenster Art und Weise sich einander um die Ohren zu hauen. Projekt Abriss! - muss man nicht mögen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Wieso verzichtet man nicht auf Worte, die man nicht benutzen MUSS? Keine Option?
Weil ein Zwang diesbezüglich, nivauarm und runterreduziert gesagt, der Faschismus wäre! Die Überwindung von Rassismus kann nur dann erfolgen, wenn wir als Gesellschaft bedingungslos alle Kategorisierungen und darunter verbuchten sozialen Zuschreibungen wie einen Luftballon in der Luft zerfetzen. Gerade der identitäre Fetisch neigt aber eher dazu, Rasse und was sonst noch alles darunter fällt, gewisse urtümliche Eigenheiten zuzuschreiben und uns in Stämme zu spalten, anstatt endlich mit diesem Scheiß aufzuhören, lieber allen Ernstes den Rassismus damit bekämpft, indem man Worte an die Wand stellt. Das fühlt sich für Außenstehende mitunter bekloppt an! Um das nicht als Beleidigung zu verstehen, müsstest du allerdings kurz die Perspektive wechseln. Aber nachdem weißichnixvon das schon viel ausführlicher versucht hat, sehe ich etwas schwarz.
Nazischweine lösen sich auch nicht in Luft auf, wenn du deren Organisationen/Parteien kriminalisierst und verbietest. Sie werden wiederkommen... Das haben wir doch alle irgendwann mal in der Schule erörtert, oder?
Es gibt in Amerika schon "einige" Vorfälle, bei welchen Personen, die das schlimme Wort definitiv in keiner diskriminierenden Hinsicht verwendet haben, diskreditiert und beurlaubt wurden. Ist das der Traum den du träumst und va führt der zum Ziel? Selbst wenn dieser destruktive Ansatz erfolgreich wäre, was würde danach noch alles folgen? Bist du dir der Tragweite bewusst?
There are many theories about the nature of truth, but common sense tells us that we cannot get through the day, let alone communicate meaningfully with another person, without adhering to some common agreement that there do exist objective empirical differences between truth and falsity. What constitutes truth on a more abstract level might be more to do with interpretation, but we can still reasonably impose a hierarchy of truth claims which range from expressions of taste and distaste, to moral judgments, to opinions based on plausible evidence, to coherence with other claims, through to correspondence with proven and empirical realities and finally to truths which cannot be otherwise, (2+2 =4).

Assertions made by many supporters of ‘identity politics’ do not rely on objective reality to make their case. Many of those who disagree do, however, rely on truth to frame their debates and prefer to make judgments based upon plausible evidence. You might be accused, though, of creating ‘metanarratives’ which have no validity. And so it goes on: ad infinitum and ad hominem! In this anti-intellectual climate, disagreement does not refer to any truth or falsity of the matter, and nothing can be resolved by appealing to truth since the concept itself is deemed meaningless.

It is not that the different parties to this debate have different theories about truth; it is rather that one side does not need the truth. Whist condemning anyone who disagrees as biased and wicked, this virtue signaling minority is winning mainly by frightening its opponents. Who needs truth when truth might hinder a bid for cultural and eventually political domination?

If truth is indeed the first casualty of this ‘war’, then it is time to acknowledge the fact and use different tactics.
Quelle: https://www.theequianoproject.com/articles/the-culture-wars-cannot-be-resolved-by-appeals-to-truth-paul-regan

Übersetzung:

Es gibt viele Theorien über die Natur der Wahrheit, aber der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass wir nicht durch den Tag kommen, geschweige denn sinnvoll mit anderen Menschen kommunizieren können, ohne uns darauf zu einigen, dass es objektive empirische Unterschiede zwischen Wahrheit und Falschheit gibt. Was Wahrheit auf einer abstrakteren Ebene ausmacht, mag mehr mit Interpretation zu tun haben, aber wir können dennoch vernünftigerweise eine Hierarchie von Wahrheitsansprüchen aufstellen, die von Äußerungen des Geschmacks und der Abneigung über moralische Urteile, auf plausiblen Beweisen beruhende Meinungen, Kohärenz mit anderen Behauptungen bis hin zur Übereinstimmung mit erwiesenen und empirischen Realitäten und schließlich zu Wahrheiten, die nicht anders sein können, reichen (2+2 =4).

Die Behauptungen vieler Befürworter der "Identitätspolitik" stützen sich nicht auf die objektive Realität, um ihre Argumente vorzubringen. Viele derjenigen, die anderer Meinung sind, stützen sich jedoch auf die Wahrheit, um ihre Debatten zu gestalten, und ziehen es vor, Urteile auf der Grundlage plausibler Beweise zu fällen. Man könnte Ihnen jedoch vorwerfen, dass Sie "Metanarrative" schaffen, die keine Gültigkeit haben. Und so geht es weiter: ad infinitum und ad hominem! In diesem anti-intellektuellen Klima bezieht sich die Meinungsverschiedenheit nicht auf die Wahrheit oder Falschheit der Sache, und nichts kann durch die Berufung auf die Wahrheit gelöst werden, da der Begriff selbst als bedeutungslos angesehen wird.

Es ist nicht so, dass die verschiedenen Parteien in dieser Debatte unterschiedliche Theorien über die Wahrheit haben; es ist vielmehr so, dass eine Seite die Wahrheit nicht braucht. Während sie jeden, der anderer Meinung ist, als voreingenommen und böse verurteilt, gewinnt diese tugendhafte Minderheit vor allem dadurch, dass sie ihre Gegner einschüchtert. Wer braucht schon die Wahrheit, wenn sie das Streben nach kultureller und schließlich politischer Vorherrschaft behindern könnte?

Wenn die Wahrheit tatsächlich das erste Opfer dieses "Krieges" ist, dann ist es an der Zeit, diese Tatsache anzuerkennen und andere Taktiken anzuwenden.


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15.08.2021 um 12:19
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Gerade im Rap, mit welchem ich mich viel zu wenig beschäftigt habe, ist es nun mal so, dass Überspitzungen gerne ins "Schwarze" treffen wollen. Schpast, Bitch... Es ist nicht immer so gemeint, wie auch im richtigen Leben, alle Eingeweihten und sogar der große Rest wissen das auch!
Gerade Rap hat diese Sichtweise doch jahrelang wie ein Mantra vor sich hergeschoben, siehe RapAmMittwoch "alles nur Spaß" - bis der (jüdische) Gründer ausgestiegen ist aus der Szene weil er erkannt hat, es ist eben nicht nur Spaß, es findet nicht nur auf der Stage statt. Die Diskriminierungen die als Stilmittel eingesetzt werden, sind flächendeckend verinnerlicht und man hat ja die alles entschuldigende Bühne um das Ventil aufzudrehen.


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15.08.2021 um 12:21
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Nazischweine lösen sich auch nicht in Luft auf, wenn du deren Organisationen/Parteien kriminalisierst und verbietest. Sie werden wiederkommen... Das haben wir doch alle irgendwann mal in der Schule erörtert, oder?
Also in meiner Schulzeit haben wir gelernt, dass "Nazischweine" die Welt mit Mord, Totschlag und Krieg überziehen, wenn man sie nicht bekämpft (verbietet).
Ich denke, die Analogie zu dem Threadthema und zu der Diskussion um das berüchtigte Wort liegt auf der Hand.


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15.08.2021 um 12:23
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Weil ein Zwang diesbezüglich, nivauarm und runterreduziert gesagt, der Faschismus wäre!
Es ist keine Rede von Zwang, also kannst Du Dir das sparen. Da steht "darauf verzichten". Der Rest ist mir zu polemisch, um darauf eingehen zu wollen.


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15.08.2021 um 12:28
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Also in meiner Schulzeit haben wir gelernt, dass "Nazischweine" die Welt mit Mord, Totschlag und Krieg überziehen, wenn man sie nicht bekämpft (verbietet).
Ich denke, die Analogie zu dem Threadthema und zu der Diskussion um das berüchtigte Wort liegt auf der Hand.
In meiner Schulzeit galt der "Vernichtungskrieg" der Nazis in Osteuropa auch noch als Paradebeispiel für rassistischen Wahn. Heute tut man sich schwerer damit, weil die Opfer "weiß" waren und deshalb gar nicht Opfer von Rassismus werden konnten.

Die Relativierung des Nationalsozialismus durch Antirassisten ist auch so ein Merkmal unserer Zeit.


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15.08.2021 um 12:30
@Zarathustra80

Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, was du mir sagen willst, oder warum....
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Die Diskriminierungen die als Stilmittel eingesetzt werden, sind flächendeckend verinnerlicht und man hat ja die alles entschuldigende Bühne um das Ventil aufzudrehen.
Ich denke, das hast du treffend beschrieben.


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15.08.2021 um 12:58
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Gerade Rap hat diese Sichtweise doch jahrelang wie ein Mantra vor sich hergeschoben, siehe RapAmMittwoch "alles nur Spaß" - bis der (jüdische) Gründer ausgestiegen ist aus der Szene weil er erkannt hat, es ist eben nicht nur Spaß, es findet nicht nur auf der Stage statt. Die Diskriminierungen die als Stilmittel eingesetzt werden, sind flächendeckend verinnerlicht und man hat ja die alles entschuldigende Bühne um das Ventil aufzudrehen.
Hab ich auch weder geschrieben noch gemeint, dass der Rap/Kabarett eine Insel wäre und alles durchgewunken werden darf...(Kontext) Eigentlich nur soviel, dass man sich in diesem Genre von Natur aus die Fingerchen schnell verbrennen kann. Kontextuell ging es ja auch darum, dass böse Wörter nicht immer gleich böse sind!
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Also in meiner Schulzeit haben wir gelernt, dass "Nazischweine" die Welt mit Mord, Totschlag und Krieg überziehen, wenn man sie nicht bekämpft (verbietet).
Du kannst sie aber nicht verbieten, bekämpfen natürlich! Darum ging es, liegt auch auf der Hand.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es ist keine Rede von Zwang, also kannst Du Dir das sparen. Da steht "darauf verzichten". Der Rest ist mir zu polemisch, um darauf eingehen zu wollen.
Ich erwarte generell nie eine Antwort! Alles locker. Wenn du aber danach frägst gewisse Wörter generell zu streichen, sollten dir weiterführende Konsequenzen bewusst sein. Das war der Punkt. (Siehe va USA...)


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15.08.2021 um 13:06
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Hab ich auch weder geschrieben noch gemeint, dass der Rap/Kabarett eine Insel wäre und alles durchgewunken werden darf...(Kontext) Eigentlich nur soviel, dass man sich in diesem Genre von Natur aus die Fingerchen schnell verbrennen kann. Kontextuell ging es ja auch darum, dass böse Wörter nicht immer gleich böse sind!
Aber im Falle des Kontext Rap, hat sich herausgestellt, daß genau diese bösen Wörter eben böse sind weil genau so gemeint. Es gibt unzählige Debatten in der Rapwelt derzeit darüber und keinem BadWordRapper haftet das Image an, im RL nicht genauso zu sein. Darum ging es mir.
Ich weiß, daß gerade im Kontext Rap eine lange Zeit vieles sagbar war, vor allem im Battlerap, aber das ist mittlerweile Diskussionsgegenstand ohne das sich der Content verändert hätte.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Es ist nicht immer so gemeint, wie auch im richtigen Leben, alle Eingeweihten und sogar der große Rest wissen das auch!
DAS ist eben nicht mehr der Fall.
Alle Eingeweihten wissen schon lange das es eben sehr oft ge au so gemeint ist. Nur der Rest, Außenstehende, die kommen so langsam dahinter weil es eben innerhalb der Szene mehr Eingeweihte gibt, die öffentlich die Wahrheit aussprechen: Rassismus auf der Bühne ist meistens gelebter Rassismus und kein Stilmittel.
Darum ging es mir.


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15.08.2021 um 13:14
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:DAS ist eben nicht mehr der Fall.
Alle Eingeweihten wissen schon lange das es eben sehr oft ge au so gemeint ist. Nur der Rest, Außenstehende, die kommen so langsam dahinter weil es eben innerhalb der Szene mehr Eingeweihte gibt, die öffentlich die Wahrheit aussprechen: Rassismus auf der Bühne ist meistens gelebter Rassismus und kein Stilmittel.
Darum ging es mir.
Verstehe ich auch, nur den Widerspruch nicht ganz. Es war eine verallgemeinernde Aussage, dass man gerade im Rap oder auch im Kabarett nicht alles 1:1 nehmen kann. Das es Kunden gibt, die diese Gabe der Entzifferung nicht beherrschen oder Protagonisten, die negative Stereotype ideologisch oder aus Dummheit verbreiten, liegt doch auf der Hand. Für mich ist nicht alles rassistisch, was den Eindruck erweckt.


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15.08.2021 um 13:18
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Rassismus auf der Bühne ist meistens gelebter Rassismus und kein Stilmittel.
Darum ging es mir.
@MokaEfti
Dazu noch nen interessanten Artikel über Rapper und ihre Zugehörigkeit zu Clans.
Im Artikel geht es um das Geschäft mit Rap.

Doch damit möchte ich aufzeigen das Rassismus ein echtes Problem in der Szene ist.

https://amp.focus.de/kultur/musik/symbiotische-geschaeftsverhaeltnisse-abou-chaker-miri-remmo-wer-zwischen-rappern-und-clans-die-strippen-zieht_id_11466444.html


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15.08.2021 um 13:19
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Es war eine verallgemeinernde Aussage, dass man gerade im Rap oder auch im Kabarett nicht alles 1:1 nehmen kann.
Im Falle des Rap sollte man dies aber tun.
Ich schätze den "nicht so gemeinten Anteil" auf unter 10%.
Darum geht's. Ich weiß was du meinst, aber Rap 2021 ist ein denkbar gutes Beispiel, das es eben nicht so ist.
Beim Thema Kabarret magst du Recht haben, da kenne ich mich nicht so aus, weiß aber von einigen Protagonisten das sie sich auch auf ihren Social Media Kanälen entsprechend äußern, also auch da gibt es keine Trennung zwischen Bühne und RL.
Aus meiner Sicht, wird zum Beispiel unter dem Deckmantel der Satire das Unsagbare gesagt, was sich der Protagonist im RL nicht traut, obwohl er diese Meinung hat.
Ich komm jetzt leider nicht auf den Namen des deutschen Satirikers der ein gutes Beispiel wäre.


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15.08.2021 um 13:33
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Im Falle des Rap sollte man dies aber tun.
Ich schätze den "nicht so gemeinten Anteil" auf unter 10%.
Darum geht's. Ich weiß was du meinst, aber Rap 2021 ist ein denkbar gutes Beispiel, das es eben nicht so ist.
Ok, dann lerne ich dazu. Für mich war Rap immer eine Bühne der Sprachfreiheit, welche mit Übertreibungen hantiert. Darum habe ich einiges nicht wirklich ernstgenommen. Also es so als kleine Challenge verstanden, wie die Worte für mich eben Sinn ergeben oder zu verstehen sind.
Aber was sind deine Konsequenzen hinsichtlich der Rigorosität identitätspolitischer Strömungen? So wie ich dich bisher gelesen habe, bist du kein Befürworter eines generellen Verbots negativ behafteter Wörter? Es muss doch um das Bewusstsein gehen, denke ich...
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Doch damit möchte ich aufzeigen das Rassismus ein echtes Problem in der Szene ist.
Wollte ich nicht leugnen... Ich lese mir deinen Link durch.
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Rassismus auf der Bühne ist meistens gelebter Rassismus und kein Stilmittel.
Darum ging es mir.
Ich hatte nicht von rassistischen Darbietungen gesprochen, sondern eher von dem Spiel oder der Inszenierung damit. Schlingensief...


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15.08.2021 um 13:44
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Ok, dann lerne ich dazu. Für mich war Rap immer eine Bühne der Sprachfreiheit, welche mit Übertreibungen hantiert. Darum habe ich einiges nicht wirklich ernstgenommen
Genauso war ich auch mal, bis Ben Salomo die Bühne verlassen hat und ich mich daraufhin mehr mit den Hintergründen beschäftigt hab.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Also es so als kleine Challenge verstanden, wie die Worte für mich eben Sinn ergeben oder zu verstehen sind.
Absolut, kann ich nachvollziehen.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Aber was sind deine Konsequenzen hinsichtlich der Rigorosität identitätspolitischer Strömungen?
Da sehe ich für mich persönlich keinen Zusammenhang weil ich identitätspolitische Strömungen ablehne.
Aus meiner Sicht muss eine Konsequenz immer aus einem Selbstverständnis heraus wachsen um glaubwürdig und nachhaltig eine Verhaltensänderung als vorgelebtes Beispiel zu initiieren. Das ist bei einer Identitätspolitik nicht der Fall, weil diese von außen doktriniert.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:So wie ich dich bisher gelesen habe, bist du kein Befürworter eines generellen Verbots negativ behafteter Wörter?
Exakt, siehe oben.
Mehr noch, jedes "böse Wort" mehr wird unweigerlich mittelfristig zum Hinterfragen führen und damit zu einem deutlich gefestigterem Umgang mit den Hintergründen der Kritik.
In meinem Beispiel war es das Schicksal von Ben Salomo. Der hat niemanden etwas vorgeschrieben.. Der ist gegangen und hat sein Statment abgesetzt... Was jemand draus macht, hat er dem selbst überlassen.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Wollte ich nicht leugnen... Ich lese mir deinen Link durch.
Mach mal, sehr guter Artikel.
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Ich hatte nicht von rassistischen Darbietungen gesprochen, sondern eher von dem Spiel oder der Inszenierung damit. Schlingensief...
Wie gesagt, im Rap weiß man mittlerweile das es kein Spiel ist. Aber ich verstehe dich.


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15.08.2021 um 17:34
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Du kannst sie aber nicht verbieten, bekämpfen natürlich!
Nichts anderes ist es mit dem Kampf gegen Rassismus.

Und nur um das nochmal zu erwähnen: Es gibt keine verbotenen Worte, höchstens "verbotene" Worte.
Wie will man Rassismus bekämpfen, wenn einem rassistische Sprechweisen egal sind?
Wenn man diese ignoriert?

Könnte man sich dann nicht den Vorwurf einhandeln, mal wolle sich ja nur selbst produzieren es gehe einem gar nicht um die Sache, wenn man nicht auch gegen rassistische Sprechwesen vor geht?
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Wenn du aber danach frägst gewisse Wörter generell zu streichen, sollten dir weiterführende Konsequenzen bewusst sein. Das war der Punkt.
Möglicherweise habe ich mal wieder etwas überlesen (falls ja, sag mir einfach, wo es steht), aber was sollen denn die Konsequenzen sein, wenn ich darauf verzichte gewisse Wörter zu benutzen?
Was ist das Problem daran, wenn man eben diesbezüglich ein Problembewusstsein hat und deshalb diese Dinge nicht sagt?


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17.08.2021 um 03:54
Danke, @MokaEfti , mit deinem Beitrag ist eigentlich alles gesagt bzw. geschrieben.
Es geht auch bei diesem Thema nicht mehr um das Thema "an sich", sondern um eine Zuspitzung ins Emotionale und die automatische Zuordnung von "Schuld" durch Handlungen und/oder die Verwendung "böser" Wörter unabhängig davon in welchen Kontext das geschieht.
Ein eigentlich positives moralisches Prinzip wird zur Ideologie und verkehrt sich durch dogmatische Anwendung in sein Gegenteil. Dieser Mechanismus ist wohlbekannt, kommt leider immer wieder vor.


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17.08.2021 um 07:43
@Lupo54
@MokaEfti
Welchen guten Grund könnt ihr denn anführen das Wort "Neger" noch ständig zu benutzen?
Wenn nicht ständig, dann doch bitte mal ausführen in welchen Situationen es unabdingbar ist und nicht durch ein weniger belastetes Wort ersetzt werden kann.
Falls ihr keine guten Gründe finden könnt, dann würde mich interessieren wie ihr persönlich es haltet und warum ihr das tut.


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17.08.2021 um 08:38
@Heide_witzka
Es geht -zumindest bei mir- nicht darum es ständig zu benutzen. Die ganze Sache ist nicht so leicht theoretisierbar, und immer Praxis- sowie Situationsabhängig.

Viel mehr geht es darum, dass es durchaus Kontexte geben kann, in denen es gebraucht wird, und auch ganz anders verstanden wird, wie es im normalen Sprachgebrauch als "rassistisch konnotiert" bewertet wurde. Es gibt noch viele alte Leute, die das deutsche Pendant des NWortes benutzten, weil sie der Entwicklung nicht standhalten konnten. Es gibt viele Zugewanderte, gerade aus romanischen Sprachgebieten, die das Negro direkt übersetzen und im Deutschen mit dem NWort vermischen, es gibt letztlich auch eine ganze Subkultur von Rap und Soul, in der die englische Abwandlung einfach Kulturgut ist, und ebenso ganz anders verstanden wird, als es der normale Sprachgebrauch bewertet.

Wie sinnvoll der Gebrauch dort ist, sei mal dahin gestellt. Ist nicht wirklich an uns das zu be- oder gar zu überbewerten, finde ich. Jedenfalls heißt es in diesem Zusammenhang noch lange nicht, dass der Gebrauch dieses Wortes, oder ähnlich gelagerter Begrifflichkeiten gleich zur Folge hat, dass man es mit Rassismus respektive Rassisten zu tun hat. Genau diese Verabsolutierung ist es doch, die auf der anderen Seite eine nahezu unmenschliche Hexenjagd zur Folge haben kann, gegen die sich die Kritiker wie ich denke zurecht verwehren. Siehe Beitrag von @MokaEfti der das hervorragend auf den Punkt bringt, und der sich auch mit meiner Persönlichen Erfahrung in dem Thema deckt, weshalb ich auch bestrebt bin, dass mehr in der Sache differenziert wird.

Wo ich in meiner Lebenspraxis vermehrt diesen Begriff nutzte (wobei mir das heutzutage auch schon viel zu heikel wäre), hab ich weiter oben zusammen gefasst. Wer mir in diesem Kontext tatsächlich Rassismus oder gar Dummheit attestieren will, wie du es auch mal indirekt versucht hattest, indem du meine Ansichten als dumm qualifizieren wolltest, hat den Sachverhalt aus Mangel an Praxiserfahrung meines Erachtens nicht richtig erfasst.


Hier noch mal zum Nachlesen:

Beitrag von navi12.0 (Seite 1.005)


Neben den vielen anderen Ausführungen, die ich hier in den letzten Paar Beiträgen dargelegt hatte.


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17.08.2021 um 09:09
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Welchen guten Grund könnt ihr denn anführen das Wort "Neger" noch ständig zu benutzen?
Da hat @navi12.0 ja schon geantwortet. Ich bin gleicher Meinung, möchte aber auch persönlich anworten:
Der Gebrauch im "ständigen" Sprachgebrauch ist unangebracht weil es sich nach aktuellen Verständnis um eine Herabsetzung handelt.
Was natürlich weiterhin möglich sein sollte ist die Verwendung als Zitat, besonders bei historischen Texten und die Verwendung in Diskussionen, bei denen es um die Bedeutung des Wortes geht. Also z.B. hier. Das kann, um das Zitat zu betonen in Anführungsstrichen erfolgen. Die Umschreibung des Begriffs als "N-Wort" oder "N...er" finde ich übertrieben, hebt das Wort in Dimensionen denen es nicht zukommt.


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17.08.2021 um 09:22
@navi12.0
Ich sage gar nicht dass jeder, der das Wort Neger benutzt ein Rassist ist.
Natürlich gibt es mehrere Gründe warum es zur Nutzung kommen kann.
- Mangelnde geistige Flexibilität: "Dat hammer schon immer so jemacht".
- Fehlende Empathie: "Die Befindlichkeiten anderer Menschen gehen mir am Arsch vorbei".
- Unterdurchschnittliches Bildungsniveau: "Klar ist das eine rassenkundliche Bezeichnung, aber es gibt ja auch Menschenrassen"
Bestimmt lassen sich noch weitere Gründe finden, die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Warum es einigen Mitmenschen gefällt den Begriff, trotz seiner Belastung, zur Bezeichnung einer Menschengruppe zu wählen obwohl er sich lediglich an Äusserlichkeiten orientiert, wird mir wohl ein Rätsel bleiben. Für mich steht der Begriff in einer Reihe mit dem Ausdruck "Gelbe" für Chinesen etc..
Ich kann mir da nicht helfen, ich finds immer noch dumm.


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