Libertin schrieb:Daß das generell so ist, bezweifel ich. Daß auch mal von Rassismus im allgemeinen Sinne gesprochen wird, wenn eigentlich struktureller Rassismus gemeint ist, kann zudem bei jedem mal vorkommen, das ist sicherlich kein Alleinstellungsmerkmal (vermeintlich) linksidentitärer Vertreter
Doch, natürlich.
Das sind ja keine Nachlässigkeiten sondern ist eine Sache der Definition, um die wirren, absoluten Aussagen, die ständig aus der Richtung der "Post-Colonial-Studies" und des Intersektionalismus kommen, zu rechtfertigen.
Das ist im Grunde ein religiöses Vorgehen.
"Here's the conclusion, which facts can we find to support it?"
Und die "facts" lügt man sich im Zweifel zurecht.
Bsp:
Warum es keinen Rassismus gegen Weiße gibt
Im Zuge der Proteste nach dem gewaltsamen Tod George Floyds gibt es wieder einmal Diskussionen um Rassismus gegen weiße Menschen. Dabei gibt es den überhaupt nicht.
Wenn mir jetzt jemand erzählen will, die Dame hätte irgendwo in einem Online-Magazin als Kommentar solche Aussagen getroffen und es würde sich lediglich um eine kleine Nachlässigkeit handeln, dass sie Obiges gesagt hat und nicht:
"Es gibt keinen strukturellen Rassismus gegen weiße Menschen...an Orten, wo weiße Menschen die Bevölkerungsmehrheit darstellen....zumindest nicht wegen ihres 'Weißseins'"
dann scheint mir das schon hochgradig absurd.
Das scheint nicht nur so, das ist es auch, denn sie ist in der Lage, das vernünftig zu formulieren, siehe hier:
Wer mir ein Beispiel nennen kann, wie und wo weiße Deutsche in diesem mehrheitlich weißen Land strukturell benachteiligt werden, bekommt einen Keks. Rassismus ist komplizierter als „Ich mag dich aufgrund deiner Hautfarbe nicht.“
Diese absoluten und verkürzten Aussagen dienen also nur dem Zwecke der Suggestion und werden mantraartig wiederholt, ständig.
Sich differenzierter ausdrücken, erfolgt nur bei validem Widerspruch.
Sie macht dann auch nochmal deutlich:
Die weiterführenden Erklärungen, die auf den institutionellen und strukturellen Charakter von Rassismus aufmerksam machen, werden dabei geflissentlich ignoriert. So steht im Duden nämlich auch:
Hier ist also klipp und klar die Rede davon, dass Rassismus durch "strukturell" bzw "institutionell" definiert wird.
Völlig unzweifelhaft.
Ohne mich jetzt in endlose Tiraden darüber verlieren zu wollen, was es alles für Probleme mit sich bringt, Rassismus auf strukturellen Rassismus zu reduzieren und individuellen Rassismus quasi zu negieren oder zumindest für irrelevant zu erklären, möchte den Fokus mal auf das Mittel der Wahl in diesem Fall lenken.
Hier das vollständige Zitat:
Eine Diskussion um Rassismus gegen weiße Körper ist nicht komplett, wenn nicht mindestens eine Person die erste generische Definition aus dem Duden zitiert. Der definiert Rassismus wie folgt:
"Lehre, Theorie, nach der Menschen beziehungsweise Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen oder ethnisch-kulturellen Merkmalen anderen von Natur aus über- bzw. unterlegen sein sollen."
Bei dieser Definition belassen es viele Menschen. Die weiterführenden Erklärungen, die auf den institutionellen und strukturellen Charakter von Rassismus aufmerksam machen, werden dabei geflissentlich ignoriert. So steht im Duden nämlich auch:
"Dem Rassismus entsprechende institutionelle, gesellschaftliche oder ähnliche Strukturen, durch die Menschen beziehungsweise Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen oder ethnisch-kulturellen Merkmalen diskriminiert werden."
Wer mir ein Beispiel nennen kann, wie und wo weiße Deutsche in diesem mehrheitlich weißen Land strukturell benachteiligt werden, bekommt einen Keks. Rassismus ist komplizierter als „Ich mag dich aufgrund deiner Hautfarbe nicht.“
Mal abgesehen davon, wie doof es ist, den Duden für so eine Diskussion heranzuziehen, sollte für jeden Menschen, der der deutschen Sprache mächtig ist, klar sein, dass nach den Worten "Dem Rassismus entsprechend" ganz sicher keine Präzision der Definition folgt oder folgen kann, sondern dass sich auf eine vorangegangene Definition bezogen wird.
Da könnte man noch ein blödes Missverständnis vermuten, aber wenn man sich ansieht, wie das im Duden eigentlich steht:
3.a) Dem Rassismus (1) entsprechende institutionelle, gesellschaftliche oder ähnliche Strukturen, durch die Menschen beziehungsweise Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen oder ethnisch-kulturellen Merkmalen diskriminiert werden."
https://web.archive.org/web/20200525093817/https://www.duden.de/rechtschreibung/Rassismusbemerken wir die "(1)", die den von mir genannten Bezug auf die erste Definition auch nochmal klar herstellt.
Das ist der Autorin wohl selbst aufgefallen, weshalb sie diese Nichtigkeit auch gleich mal aus dem Zitat gestrichen hat.
Das sind keine Nachlässigkeiten sondern Fadenscheinigkeiten.
https://ze.tt/warum-es-keinen-rassismus-gegen-weisse-gibt-usa-polizeigewalt-george-floyd/