silberhauch schrieb am 20.06.2020:Offensichtlich war es den Leuten aber egal, sonst hätte man schon viel früher eine Änderung, oder Ablehnung gefordert.
Diese Gleichgültigkeit scheint aber nicht nur einseitig gewesen zu sein, sondern auch von der betroffenen Partei.
Wenn Menschen in einer rassistischen Gesellschaft aufwachsen, in der es für sie rassistische Bezeichnungen gibt, übernehmen sie diese, bis ein Bewusstsein dafür gebildet wird, dass die Bezeichnung rassistisch ist.
So ist es auch mit dem Ausdruck "Negro" in den USA und "Neger" in Deutschland.
silberhauch schrieb am 20.06.2020:Nun gibt es drei Lager, die wirklichen Rassisten, die, die dagegen ankämpfen und die Desinteressierten.
Wenn ich weiß, dass es in der Gesellschaft Rassisten gibt, und desinteressiert bin, unterstützte ich damit die Rassisten. Das trifft auf jedes Unrecht zu.
abberline schrieb:Wenn jemand während eines interessanten Gesprächs eine ganz gewöhnliche Frage wie die, woher man kommt stellt und der Gefragte reagiert da schon "betroffen", will ich gar nicht wissen, weswegen sich derjenige noch so alles angegriffen fühlt.
Das hat Mai Thi Nguyen Kim in einem Video sehr gut erklärt:
Wird die Frage im Verlauf eines Gespräches und im Zusammenhang mit anderen Fragen der Art gestellt, ist es persönliches Interesse und nicht rassistisch.
Wird die Frage aber ganz aus dem Zusammenhang eines Gesprächs gerissen einer fremden Person gestellt und beruht rein auf deren Hautfarbe/Typ, ist sie rassistisch, weil sie schon vorweg nimmt, dass die Person "nicht von hier" ist.
Und wenn die Antwort "Aus Bielefeld" nicht genügt, sondern noch mit "Ne, sag mal, woher kommst Du denn
wirklich" nachgesetzt wird, wird es vollends unangenehm.
Zwischen Rassismus und Neugier: Woher kommst du?
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