Wer spricht und schreibt, der handelt, Sprachverwendung ist eine Handlung und diese Handlung hat in der Regel auch eine Wirkung. Die Wirkung wird hier eben mal damit weggewischt, dass man sagt, ach ja, war eben "normal" damals. Das ist, was mich an der Diskussion so stört. Als ob es, weil man ja gar nicht wußte (am besten noch wissen konnte, was es vollkommen absurd macht) es keine Wirkung gehabt hätte, welche Worte man verwendet. Egal ob wissentlich oder unwissentlich.
CosmicQueen schrieb:erst mit der Serie Roots kam so etwas wie ein Bewusstsein was das betrifft.
Das war 1978. Also gut 40 Jahre...............die Bürgerrechtsbewegung war in den 60ern...das hätte schon zum Denken animieren können.......aber viel interessanter ist ja, dass die Benutzung des Wortes damals (und auch heute noch) verteidigt wird, das ist das eigentliche Problem. Es gibt da nix zu verteidigen, war rassistisch, ist rassistisch, fertig. Da gibt es im Grunde gar nix zu lamentieren. Man könnte ja auch sagen, zum Glück ist auch uns klar geworden, was für eine Sprache wir benutz(t)en, zum Glück haben Minderheiten Gehör gefunden, damals war die Gesellschaft eben noch blinder, was Rassismus und rassistische Sprache betrifft. Umso wichtiger ist es, da heute, so viele Jahre/Jahrzehnte später nicht zu relativieren, sondern einfach Farbe zu bekennen und einsehen, es war rassistisch.
Mich kotzt es sowieso an, dass es ständig um uns geht, die das ja nicht besser wußten oder besser wissen wollten, anstatt darum,was das für Auswirkungen hatte. Das interessiert aber gar nicht, man ist ja so damit beschäftigt, sich und allen anderen einen Persilschein auszustellen, dass die gravierende Wirkung, die diese Sprache auf Betroffene hatte und hat, kaum mehr Erwähnung findet.