KaMailLeon schrieb:Nun einigen Leuten scheint bzw. schien es sehr wichtig zu sein, in nachfolgend genannten Kinderbüchern Änderungen vorzunehmen.
Ja, und einige Leuten - in der Hauptsache Menschen, die die Bücher sowieso nicht (mehr) lesen - behaupten, dass wäre problematisch.
Aus den alten Kinderbüchern werden jetzt die Unwörter entfernt. Zuerst hat es den Vater von Pippi Langstrumpf erwischt, der bei Astrid Lindgren im Original ein „Negerkönig“ war und zum „Südseekönig“ umgeschrieben wurde. Als nächster ist Ottfried Preußler an der Reihe, in seinem Klassiker „Die kleine Hexe“ verkleidet sich ein Kind als „Negerlein“. Das wird umformuliert. Preußler und Lindgren selbst sind über jeden Zweifel erhaben, ihre Bücher sind, wenn man sie als Ganzes betrachtet, kein bisschen rassistisch. Damals redete man halt so.
Damals redete man halt so.....aha...
Dann wäre es auch okey, wenn man Bücher aus der NS-Zeit, in denen Juden verunglimpft werden, weiter genau so lesen könnte, weil "damals redete man eben so"?
Merkste selbst, oder?
ihre Bücher sind, wenn man sie als Ganzes betrachtet, kein bisschen rassistisch. Damals redete man halt so.
Wenn der Autor dieser Zeilen schon so formulieren muss "ihre Bücher als Ganzes betrachtet" dann weiß er insgeheim ganz genau, dass die inkriminierten Wörter eben doch rassistisch sind.
Damals redete man eben so? Ja, genau damals redete man (mancher unreflektiert, mancher bewusst) rassistisch.
KaMailLeon schrieb:Früher war demnach "alles" schlecht und böse.
Ach Gottchen, lass doch bitte deine armseligen Strohmänner und sei konkret.
Bei Wörtern, auch den bösen, kommt es immer auf den Zusammenhang an, in dem sie verwendet werden. Aber das ist manchen Leuten zu hoch. Die Moderatorin Sarah Kuttner bekam Ärger, weil sie in einem Buch das Wort „Negerpuppe“ benutzt hat – in der betreffenden Textpassage nannte sie allerdings selbst solche Puppen „rassistisch“. Irre: In einem antirassistischen Text soll die Autorin das, was sie anprangert, nicht beim Namen nennen dürfen.
Was wäre daran schlimm gewesen zu schreiben "N****puppe"?
Oder anders gesagt, das Gegenteil von 'gut' ist 'gut gemeint'
Hier müsste man die konkrete Textpassage (und die konkrete Kritik dran) kennen, um wirklich etwas zu der Kritik sagen zu können.
Ich habe genug Martenstein-Artikel gelesen, um dem Mann in dieser Sache nicht über den Weg zu trauen.